DE4105036A1 - Anlage zur trennung der feststoffe aus beton- oder zementhaltigem abwasser und antihaftmittel - Google Patents
Anlage zur trennung der feststoffe aus beton- oder zementhaltigem abwasser und antihaftmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Trennung der Fest
stoffe aus Beton- oder zementhaltigem Abwasser gemäß Ober
begriff des Anspruchs 1 und ein Antihaftmittel gemäß Ober
begriff des Anspruchs 7.
Bei der Reinigung von Betonmischern oder sonstigen Maschi
nen zur Betonverarbeitung fällt ein stark verunreinigtes
Abwasser an, welches Zement bzw. Betonanteile enthält, wo
durch eine Entsorgung bisher nur in unzureichendem Maße
möglich ist. Wird ein derart verschmutztes Abwasser ledig
lich einer Filtereinrichtung, beispielsweise einem
Filtercontainer, zugeführt, so bindet nach einer gewissen
Zeit der Zement ab. Das im Filtercontainer verbleibende
Material wird hart und läßt sich nicht mehr ohne weiteres
aus dem Filtercontainer entnehmen. Die üblichen Filtercon
tainer mit Filtermatten sind daher nicht ohne weiteres
verwendbar, da das abgebundene Material bei der Entnahme
aus dem Filtercontainer die Filtermatten zerstören würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage zur
Trennung der Feststoffe aus beton- oder zementhaltigem Ab
wasser zu schaffen, bei der die in einem Filtercontainer
verbleibenden Rückstände zu einem späteren Zeitpunkt pro
blemlos ausgekippt oder in anderer Weise entnommen werden
können.
Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 an
gegebenen Merkmale erhalten. Dem Abwasser bzw. der beton
haltigen Schlempe, die zu entsorgen ist, wird zunächst ein
Antihaftmittel zugeführt, um das Abbinden des aktiven Ze
ments zu vermeiden. Die größeren Feststoffe können dabei
mittels eines Siebes oder mittels einer Förderschnecke vom
übrigen Abwasser getrennt werden, so daß das noch kleinere
Feststoffe und Zement enthaltene Abwasser mittels einer Pum
pe aus einem Auffangbehälter in einen Filtercontainer ge
pumpt werden kann. Versuche haben gezeigt, daß durch die
Verwendung eines Antihaftmittels, welches ein Abbinden des
Zements verhindert, erreicht wird, daß sämtliche Teile,
die mit dem Abwasser beim Pumpvorgang in Berührung kommen,
keinerlei Zementbeläge aufweisen. Das Antihaftmittel sorgt
somit für einen problemlosen Betrieb während des Pumpvor
ganges und sorgt auch dafür, daß die im Filtercontainer
sich ablagernden Feststoffe schüttfähig bleiben, da ein
Abbinden des Zements nicht mehr auftritt.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist im Zufuhrbe
reich zum Auffangbehälter ein Rüttelsieb vorgesehen, wel
ches die großen Feststoffe aus der zu entsorgenden Beton
masse mechanisch trennt. Das Rüttelsieb wird dabei über
eine Zufuhreinrichtung mit Antihaftmittel und mit Wasser
besprüht, wodurch ein Zusetzen des Rüttelsiebs sicher ver
mieden wird. Auf diese Weise können die im Flüssigbeton
enthaltenen Kieselsteine separat aufgefangen und zur Wie
derverwertung verwendet werden.
Mittels einer unmittelbar vor der Pumpe an einem Rohrab
zweig angeschlossenen Dosiervorrichtung läßt sich dem zur
Pumpe gelangenden Abwasser zusätzlich ein Antihaftmittel
zufügen. Dabei kann es sich um verhältnismäßig geringe
Mengen handeln, da das ständig wiederverwertete Abwasser
bereits Antihaftmittel enthält und somit nur der durch
Frischwasser auszugleichende Abwasserverlust eine Zufuhr
von Antihaftmitteln erfordert.
Um die Filterwirkung des der Pumpe nachgeschalteten Fil
tercontainers zu erhöhen, wird dem Abwasser nach der Pumpe
ein Flockungsmittel zugeführt.
Der Filtercontainer wird vorzugsweise über einen absperr
baren Ablauf an ein Sedimentierbecken angeschlossen, wel
ches über einen Überlauf mit einem zweiten Brauchwasser
becken verbunden ist. Im Brauchwasserbecken befindet sich
dann das weitgehend gereinigte und von Feststoffen befrei
te Abwasser, welches als Brauchwasser zu Reinigungszwecken
wiederverwertet werden kann. Durch diese Anlage wird somit
ein wichtiger Beitrag für den Umweltschutz geleistet, da
die schüttfähigen Feststoffanteile besser entsorgt werden
können als abgebundene Zementbrocken und da das Abwasser
als Reinigungswasser wiederverwendbar ist.
Mittels einer Förderschnecke, die eine in den Auffangbe
hälter ragende Auffangwanne hat, kann ebenfalls eine Tren
nung der Kieselsteine aus der zu entsorgenden Masse
erfolgen. Ein Rüttelsieb erübrigt sich dann bei dieser
Ausführungsform.
Das Antihaftmittel besteht aus Fettanteilen und Additiven,
wie dies im Anspruch 7 gekennzeichnet ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand der
Zeichnung erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 die Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Anlage
ohne Rüttelsieb,
Fig. 2 den Schnitt B der Anlage von Fig. 1 mit
Rüttelsieb,
Fig. 3 den Schnitt A der Anlage von Fig. 1 und
Fig. 4 eine Ausführung mit einer Förderschnecke im Be
reich des Auffangbeckens,
Fig. 5 einen Fließplan einer erfindungsgemäßen Anlage.
In der Draufsicht von Fig. 1 ist ein Gitterrost 1
ersichtlich, der zu einem darunter befindlichen Auffangbe
hälter 2 führt. Ein Rührwerk 3 ragt mit seinem Rohrstab 4
(Fig. 2) in den Auffangbehälter 2.
Aus dem Auffangbehälter 2 wird über eine Rohrleitung 5,
die zu einer Pumpe 6 führt, das mit Feststoffen durchsetz
te Abwasser 7 zu einem Filtercontainer 8 gepumpt, der als
herkömmlicher Filtercontainer mit einem Filtereinsatz aus
gebildet sein kann. Von der Pumpe 6 gelangt das Abwasser
über eine Rohrleitung 9 von oben in den Filtercontainer 8.
In die Rohrleitung 5 wird von einer Dosiervorrichtung 10
aus einem ersten Vorratsbehälter V1 während des Pumpvor
ganges ständig ein Antihaftmittel zugeführt. Zu diesem
Zweck ist der Vorratsbehälter V1 über eine nachgeschaltete
Dosierpumpe 11 und eine Rohrleitung 12 an einen ersten
Rohrabzweig 13 der Rohrleitung 5 angeschlossen. Ein zwei
ter Vorratsbehälter V2 ist über eine breitere Dosierpumpe
14 und über eine Leitung 15 mit einem zweiten Abzweig 16
an die Rohrleitung 9 nach der Pumpe 6 angeschlossen. Über
den Abzweig 16 wird aus dem Vorratsbehälter V2 Flockungs
mittel dem in der Rohrleitung 9 zum Filtercontainer 8 ge
pumpten Abwasser zugeführt.
In Fig. 2 sind der Auffangbehälter 2, das Rühwerk 3, die
Pumpe 6 und weitere Einzelheiten ersichtlich. Die hier
eingetragenen Bezugszahlen entsprechen in ihrer Bedeutung
denen von Fig. 1. Außerdem zeigt Fig. 2 ein über dem
Gitterrost 1 angeordnetes Rüttelsieb R, dessen Auswurf AW
zu einem Förderband F führt. Über dem Rüttelsieb R ist ei
ne Zufuhreinrichtung Z angeordnet, die über mehrere Düsen
D Wasser mit beigemischtem Antihaftmittel auf das Rüttel
sieb R sprüht. Wird nun ein zu entsorgender Flüssigbeton
FB entsprechend der Pfeilrichtung oben auf das Rüttelsieb
R gebracht, so wird diese Masse mittels des aufgesprühten
Wassers verdünnt und es lassen sich die groben
Feststoffteile, wie beispielsweise die darin enthaltenen
Kieselsteine, im Rüttelsieb R auffangen und zum Fließband
F weiterleiten. Zementanteile und sonstige kleineren An
teile gelangen durch die Sieböffnungen S des Rüttelsiebs R
zum Gitterrost 1 und fallen in den Auffangbehälter 2.
In Fig. 3 ist der Schnitt B dargestellt, der ein Sedimen
tierbecken 17 ein Brauchwasserbecken 18 und das Auffang
becken 2 zeigt. Auf eine Darstellung des Rührwerks 3 und
der Rohrleitung 5 im Auffangbecken 2 wurde hier
verzichtet.
In das Sedimentierbecken 17, welches über einen Überlauf
19 mit dem Brauchwasserbecken 18 verbunden ist, gelangt
über eine Rohrleitung 20 das gefilterte Abwasser vom Fil
tercontainer 8. Die Rohrleitung 20 ist an absperrbare Ab
läufe 21 des Filtercontainers 8 angeschlossen.
Bei dem Filtercontainer kann es sich um eine Ausführung
handeln, wie sie in der DE-PS 37 00 471 beschrieben ist.
In Fig. 4 ist eine Ausführung dargestellt, die im Bereich
des Auffangbeckens 2 eine Förderschnecke 22 mit einer Auf
fangwanne 24 besitzt. Der von oben zugeführte Flüssigbeton
FB gelangt über den Gitterrost 1 in die Auffangwanne 24
zusammen mit Antihaftmittel und Wasser welches über die
Zufuhreinrichtung Z im Bereich des Gitterrostes 1 aufge
sprüht wird. Die Förderschnecke 22 transportiert die Fest
stoffanteile insbesondere die in die Auffangwanne 24 ge
langenden Kieselsteine nach oben und können dann wieder
verwendet werden.
Im Fließplan gemäß Fig. 5 ist die Gesamtanlage mit Rüt
telsieb und Förderband dargestellt. Die Zufuhreinrichtung
Z wird von einer Tauchpumpe T1 gespeist. Mittels einer
zweiten Tauchpumpe T2 kann Wasser aus dem Brauchwasser
becken 18 entnommen werden. Im übrigen entsprechen die
hier eingetragenen Bezugszeichen in ihrer Bedeutung denen
der vorhergehenden Zeichnungsfiguren.
Versuche haben gezeigt, daß als Antihaftmittel ein Mittel
mit einer Fettkomponente und mit Additiven geeignet ist,
dessen Fettkomponente aus einer natürlichen Quelle stammt
und aus pflanzlicher oder tierischer Herkunft ist. Das
Verhältnis von Fettkomponente zu Additiven kann 40 bis 80
Gewichtsanteile zu 60 bis 20 Gewichtsanteile oder 70 bis
90 Gewichtsanteile zu 30 bis 10 Gewichtsanteile betragen,
wobei die Additive nichtionische oder anionische Fett
alkylderivate sowie Harzseifen oder andere grenzflächenak
tive Verbindungen wie Proteinhydrolysate sein können und
als Additiv mit 0,5 bis 10 g/l, vorzugsweise mit 1 bis 5
g/l eingesetzt werden.
Die Aufgaben des polymeren Flockungsmittels, welches dem
Abwasser nach der Pumpe zugeführt wird, besteht lediglich
darin, die schwebenden Zementteilchen zum raschen Absetzen
zu bringen und das Wasser für die Wiederverwendung zu
klären.
Beispiele besonders bevorzugter Zusammensetzungen erfin
dungsmäßer Fett-/Additiv-Mischungen sind in nachfolgenden
drei Beipielen beschrieben:
Zu 30 Teilen eines Öls pflanzlicher Herkunft (Rhaps-,
Oliven- oder Holzöl) werden 6 Teile Dodecylethylenoxid
addukt mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid eingerührt
und 64 Teile Wasser eingearbeitet. Die sich bildende Emul
sion ist direkt als Additiv in Kombination mit einem poly
meren Flockungsmittel dosierbar.
30 Teile eines Öls aus pflanzlicher Herkunft (Rhaps-,
Oliven- oder Holzöl) werden mit 2 Teilen
Tallölethylenoxidaddukt mit im Mittel 7 Mol Ethylenoxid
vermischt und in eine Lösung von 5 Teilen Caseinhydrolysat
in 43 Teilen Wasser eingerührt. Die Anwendung erfolgt wie
in Beispiel 1.
30 Teile eines Öls aus pflanzlicher Herkunft (Rhaps-,
Oliven- oder Holzöl) werden mit 15 Teilen verseiftem Baum
harz vermischt und 55 Teile heißes Wasser eingearbeitet.
Nach Kaltrühren erfolgt die Anwendung wie im Beispiel 1.
Claims (7)
1. Anlage zur Trennung der Feststoffe aus beton- oder ze
menthaltigem Abwasser, das im Zusammenhang mit Betonierar
beiten oder der Herstellung von Betonteilen oder bei der
Reinigung von Betonmaschinen anfällt, unter Verwendung ei
nes Filtercontainers mit eingesetztem Filterkorb, der die
Feststoffe aus dem Abwasser aufnimmt, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Zufuhreinrichtung
(Z, 10) für die Zufuhr eines Antihaftmittels zum Abwasser
vorgesehen ist, daß für das Abwasser ein Auffangbehälter
(2) mit Rührwerk (3) vorgesehen ist, und daß eine Pumpe
(6) das Abwasser (7) aus dem Auffangbehälter (2) in den
Filtercontainer (8) pumpt.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine noch nicht verdünnte Schlempe
bzw. ein zu entsorgender Flüssigbeton (FB) über ein Rüt
telsieb (R) in den Auffangbehälter (2) gelangt, daß das am
Auswurf des Rüttelsiebs (R) austretende grobe Material auf
ein Förderband (F) fällt, und daß das Rüttelsieb (R) mit
Antihaftmittel enthaltendem Wasser von der Zufuhreinrich
tung (Z) besprüht wird.
3. Anlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß im Zulauf vor
der Pumpe (6) ein erster Rohrabzweig (13) angeordnet ist,
der an einer Dosiervorrichtung (10) angeschlossen ist, die
ein Antihaftmittel aus einem ersten Vorratsbehälter (V1)
am ersten Rohrabzweig (13) dem zur Pumpe (6) fließenden
Abwasser (7) zufügt.
4. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in dem hinter
der Pumpe (6) zum Filtercontainer (8) führenden Leitungs
rohr (9) ein zweiter an der Dosiervorrichtung (10) ange
schlossener Rohrabzweig (16) angeordnet ist, an dem die
Dosiervorrichtung (10) aus einem zweiten Vorratsbehälter
(V2) ein Flockungsmittel in das zum Filtercontanier (8)
fließende Abwasser injiziert.
5. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Filter
container (8) einen absperrbaren Ablauf (21) hat, der in
ein Sedimentierbecken (17) mit Überlauf (19) führt.
6. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in den Auf
fangbehältern (2) eine nach außenführende Förderschnecke
mit Auffangwanne ragt.
7. Antihaftmittel zur Verhinderung des Abbindens von
Beton- oder Zementbestandteilen in einem Abwasser, wie es
beim Reinigen von beton- oder zementverarbeitenden Maschi
nen anfällt, dadurch gekennzeich
net, daß eine pflanzliche oder tierische Fettkomponente
und Additive das Antihaftmittel bilden, wobei 40 bis 80
Gewichtsanteile Fett zu 60 bis 20 Anteilen Additive oder 70
bis 90 Gewichtsanteile Fett zu 30 bis 10 Gewichtsanteile
Additive vorgesehen sind, und daß die Additive nichtioni
sche oder anionische Fettalkylderivate sowie Harzseifen
oder andere grenzflächenaktive Verbindungen wie Proteinhy
drolysate sind und als Additiv mit 0,5 bis 10 g/l, vor
zugsweise mit 1 bis 5 g/l eingesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914105036 DE4105036C2 (de) | 1991-02-19 | 1991-02-19 | Verfahren und Vorrichtung zur Abwasseraufbereitung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914105036 DE4105036C2 (de) | 1991-02-19 | 1991-02-19 | Verfahren und Vorrichtung zur Abwasseraufbereitung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4105036A1 true DE4105036A1 (de) | 1992-08-20 |
DE4105036C2 DE4105036C2 (de) | 1994-05-05 |
Family
ID=6425341
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914105036 Expired - Fee Related DE4105036C2 (de) | 1991-02-19 | 1991-02-19 | Verfahren und Vorrichtung zur Abwasseraufbereitung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4105036C2 (de) |
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Also Published As
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---|---|
DE4105036C2 (de) | 1994-05-05 |
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