DE4104426C2 - Vorrichtung zum Reinigen von insbesondere textilen Oberflächen - Google Patents

Vorrichtung zum Reinigen von insbesondere textilen Oberflächen

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen von Oberflächen von Möbeln oder Teppichen oder dergleichen, oder von einen textilen Belag aufweisenden Gegenständen.
Es ist bekannt, dergleichen Oberflächen mit Hilfe von z. B. rotierenden Bürsten zu reinigen, wobei der von den Borsten abgelöste Staub durch eine Absaugung abtrans­ portiert und gesammelt wird. Diese Art der Reinigung setzt wegen des notwendigen Luftstromes verhältnismäßig große Apparaturen mit Gebläse und Filter voraus.
Bei Handgeräten ist es weiterhin bekannt, Flusen von textilen Oberflächen mit Hilfe von feine Borsten aufweisenden Kissen aufzunehmen und auf deren Oberfläche fest­ zuhalten.
Aus dem DE-GM 83 04 300 ist beispielsweise eine Teppichreinigungsvorrichtung bekannt geworden, die einen motorgetriebenen Rotor aufweist, der aus einem Iso­ liermaterial besteht und an seiner Unterseite eine Reinigungsmatte trägt. Eine solche Matte weist den Nachteil auf, daß wegen der fehlenden Borsten die Reinigung nur an der Oberfläche stattfinden kann, deren Anwendung daher auf solche Flächen be­ schränkt ist, die keinen tiefergehenden Eingriff erfordern. Darüberhinaus ist die Reini­ gungsmatte auf den Rotor lediglich aufgelegt, was die Handhabung erschwert, da diese nicht gesichert ist und nach dem Anheben der Vorrichtung abfallen kann. Die Reini­ gung selbst findet mit dieser Vorrichtung unter Ausnutzung elektrostatischer Effekte statt, der Rotor besteht daher aus Hartgummi mit geringer Leitfähigkeit und isoliert die Reinigungsmatte.
In der DE-OS 29 28 808 ist weiterhin eine Bodenreinigungsvorrichtung offenbart, bei welcher eine Halterungsplatte mit ungleich langen Borsten versehen ist, die zur Mit­ nahme einer Reinigungsmatte dienen.
Auch in diesem Stand der Technik geschieht die Reinigung nicht mit Hilfe von Borsten sondern mit Hilfe einer Matte, wobei in letzterem Falle elektrostatische Effekte zur Erhöhung der Reinigungswirkung nicht angesprochen sind.
Demgegenüber hat sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe gestellt, eine motorge­ triebene Reinigungsvorrichtung zu schaffen, bei welcher für die Reinigung Borsten dienen und bei welcher unter Zuhilfenahme elektrostatischer Effekte eine Absaugung von Staubpartikeln nicht erforderlich ist.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, diese Oberflächen so zu reinigen, daß eine elektrische Ladungstrennung auf der zu reinigenden Oberfläche nicht auftritt, so daß keine statischen Potentialunterschiede geschaffen werden, was insbesondere in Computerräumen oder bei gleichen elektronischen Anlagen zu Stö­ rungen der Systeme führen kann.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt überraschenderweise bei einer Vorrichtung zum Reinigen von insbesondere textilen Oberflächen, bestehend aus einem motorgetrie­ benen, Borsten aufweisenden Teller dadurch, daß der Teller aus Holz oder anderem, nicht elektrisch leitendem Werkstoff, wie Kunststoff oder Keramik besteht, in den die Borsten eingeschossen oder eingegossen sind und auf der die Borsten tragenden Seite des Tellers sich eine Schaumstoffschicht befindet, die die Borsten durchgreift. Dabei ist an die Borsten ein Kissen aus Stoffgewebe, vorzugsweise aus Flauschge­ webe, angelegt und von den Borsten gehalten und im Kissen ist eine Kunststoffein­ lage angeordnet.
Die Funktion der Vorrichtung ist dabei die, daß der motorgetriebene Teller mit der Kissenseite rotierend auf die mit einer Reinigungslösung vorbehandelte textile Fläche unter nur leichtem Andruck gelegt wird. Durch die auftretende Reibung werden die Textilseite und die Kunststoffeinlage ungleichnamig elektrisch statisch aufgeladen. Die Schlingen des Flauschgewebes sammeln dabei den Staub und den Schmutz und transportieren diesen in das Innere der Gewebeschichten, zwischen denen die Kunststoffeinlage angeordnet ist, die ebenso wie die Schaumstoffschicht - gleichfalls aus Kunststoff - die Ladungstrennung zwischen zu reinigender Oberfläche und dem Kissen in überraschend hohem Maße derart verstärkt, daß einmal eine gute Reini­ gungswirkung eintritt und zum anderen auch ganz erhebliche Mengen an Staub in das Kisseninnere bzw. die Gewebeschlingen gelangen. Sobald die eine Kissenseite verschmutzt ist, kann dieses gewendet werden. Nach Sättigung mit aufgenommenem Staub kann das Kissen (maschinell) gewaschen werden.
Durch die chemische Reinigungslösung werden dabei Verschmutzungen und Flecken von der Faser abgelöst und die Verunreinigungen überwiegend als Partikel an das Kissen abgegeben. Besonders bewährt haben sich für die Lösung Kombinatio­ nen aus nicht fettenden Gemischen mit nicht ionischen Tensiden, z. B. Rhizinusderi­ vaten und löslichen Acrylaten. Insbesondere vorteilhaft sind Zusätze von sogenann­ ten Blutersatzstoffen und Alkohol. Geruchsstoffe, wie z. B. Citrusterpene, können zu­ gesetzt werden.
Ein weiteres, wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Borsten mit dem Flauschgewebe des Kissens derart gut verhaken, daß letzteres leicht abge­ nommen und aufgelegt werden kann, dieses jedoch im Betrieb auch bei freiem Hal­ ten der Vorrichtung ohne Auflagedruck sicher an den Borsten haftet.
Es hat sich herausgestellt, daß für die Schmutz- und Staubaufnahme ein Optimum der Umfangsgeschwindigkeit besteht. So liegen die Drehzahlen des Tellers bei des­ sen Radien von 150 bis 100 mm bei etwa 300 bis 380 Umdrehungen pro Minute. Werden diese Drehzahlen wesentlich geändert, so wird eine nur noch unbefriedi­ gende Schmutz- und Staubaufnahme beobachtet. Es wird daher vorgeschlagen, den Motorantrieb unveränderlich auf die obengenannten Werte einzustellen, wobei auch zu berücksichtigen ist, daß für die Handhabung und den Wirkungsgrad Grenzen des Tellerdurchmessers nach oben und nach unten bestehen.
Besonders gut bewährt hat sich für das Kissen eine Kombination aus Baumwoll­ flauschgewebe mit einer Einlage aus Nylon oder Nylongewebe.
Eine Verbesserung der Reinigungswirkung kann erfindungsgemäß weiterhin dadurch bewirkt werden, daß um den Teller herum ein Kranz von Borsten vorgesehen wird, die den Teller umfassen und zu der Reibwirkung des Tellers auch das Gewebe me­ chanisch beeinflussen, dieses durch Bürsten auffrischen und die Ablösung der Staubpartikel erleichtern. Darüber hinaus ermöglicht der Borstenkranz auch ein leichtes konzentrisches Einlegen des Kissens zur Tellerachse. Dabei können die randseitigen Borsten den Teller geringfügig, vorzugsweise um etwa 0,5 cm überra­ gen.
Wesentlich ist ferner, daß die Borsten aus elektrisch nicht leitendem Material, wie z. B. Naturborsten, vorzugsweise jedoch aus Kunststoff bestehen, die in den aus Holz, nicht elektrisch leitendem Werkstoff wie Kunststoff oder Keramik bestehenden Teller durch die Schaumstoffzwischenlage hin­ durch in diesen eingeschossen werden kann und so gleich­ mäßige Abstände zueinander aufweisen, was letzteres gegen­ über einem bündelweisen Zusammenfassen erst das befriedi­ gende Verhaken mit dem Flauschgewebe ermöglicht.
Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfin­ dung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Teller mit einfachem Aufbau im Schnitt,
Fig. 2 zeigt einen solchen mit überstehendem Bürsten­ kranz.
In Fig. 1 ist ein Teller 1 aus Holz oder nicht elektrisch leitenden Materialien im Querschnitt dargestellt. Auf dem Teller 1 ist eine Schaumstoffschicht 5 aufgelegt, wobei die Schaumzellen durch Punktierung angedeutet sind.
Durch die Schaumstoffschicht 5 hindurch sind im Falle der Verwendung von Holz in im wesentlichen gleichen Abständen voneinander Borsten 2 eingeschossen, wobei der Borstenab­ stand bzw. deren Stärke so bemessen sind, daß sie das Kis­ sen 3 bzw. deren Flauschschlingen 6 leicht durchstoßen kön­ nen und sich mit den Schlingen 6 verhaken und das Kissen abnehmbar halten.
Bei der Verwendung von Kunststoff oder keramischen Materia­ lien werden die Borsten vorzugsweise eingegossen.
Im Inneren des Kissens 3 befindet sich eine scheibenförmige Einlage 4 aus elektrisch nicht leitendem Kunststoffmaterial, vorzugsweise aus Nylon bzw. Nylongewebe. Der Teller ist mechanisch mit einem Elektromotor bzw. dessen Antriebswelle (nicht dargestellt) verbunden, wobei dieser von einem Gehäuse mit geeigneten Handgriffen umgeben ist. Dazu kann der Teller 1 eine zentrale Welle aufweisen, die von einem Spannfutter aufgenommen wird, um den Teller lösbar mit der Antriebseinheit zu verbinden, der Motor kann jedoch auch eine auf der Welle angeordnete Montageplatte aufweisen, wobei letztere mit einem Teller durch Schrauben verbunden wird, wozu die (angefasten) Bohrungen 7 dienen.
Fig. 2 zeigt eine Variante, bei welcher das Kissen 3 von einem Kranz 7 aus Borsten umgeben ist, die die Unterseite 8 des Kissens 3 um ca. 0,5 cm überragen. Das Kissen 3 selbst ist auch hier von den inneren Borsten 2 gehalten. Sowohl die inneren 2 als auch die Borsten des Kranzes 7 sind unter Durchdringung der Schaumstoffschicht 5 in das Holz des Tel­ lers 1 eingeschossen.

Claims (6)

1. Vorrichtung zum Reinigen von insbesondere textilen Oberflächen, bestehend aus einem motorgetriebenen, Borsten aufweisenden Teller, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
  • a) auf der die Borsten (2) tragenden Seite des Tellers (1) befindet sich eine Schaumstoffschicht (5), die die Borsten durchgreifen, wobei die Borsten aus elektrisch nichtleitendem Material, vorzugsweise aus Kunststoff, bestehen
  • b) auf der die Borsten (2) tragenden Seite des Tellers (1) befindet sich eine Schaumstoffschicht (5), die die Borsten durchgreifen
  • c) an die Borsten (2) ist ein Kissen (3) aus Stoff, vorzugsweise aus Flauschgewebe, angelegt und von den Borsten (2) gehalten
  • d) im Kissen (3) ist eine Kunststoffeinlage (4) angeordnet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor der An­ triebseinheit auf Drehzahlen von 300 bis 380/min bei Tellerradien von 150 bis 100 mm fest eingestellt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kissen (3) aus einem Bezug aus Baumwollgewebe besteht, in der sich eine Einlage aus Nylon oder Nylongewebe befindet.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Borsten das Kissen (3) randseitig als Kranz umfassen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die randseitigen Borsten (2′) einen Überstand aufweisen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Überstand der Borsten (2′) gegenüber dem Kissen (3) etwa 0,5 cm beträgt.
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DE1801332U (de) * 1957-09-24 1959-12-03 Patentverwertung Adolf Gerlach Vorrichtung zum reinigen von stoffen, polstermoebeln, laeufern und teppichen.
CH632143A5 (de) * 1978-08-14 1982-09-30 Ernst Schaer Einrichtung zur verbindung einer reinigungsmatte mit der unterseite einer an einer bodenreinigungsvorrichtung anbringbaren halterungsplatte.
DE8304300U1 (de) * 1983-02-17 1984-05-30 Magna - Dry Textilreinigungsgeräte GmbH, 5000 Köln Teppichreinigungsvorrichtung

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