DE4102130A1 - Zweilippen-dichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Dichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Zweilippendichtungen sind schon seit Jahrzehnten be­ kannt und in Benutzung. Zur Erlangung bestimmter Dichtwirkungen werden dabei eine Vielzahl verschieden gestalteter Dichtungen benutzt, die verschieden ausge­ bildeten Gegenflächen gegenüberstehen. So werden z. B. in den Schriften Gm 19 46 540, Gm 72 30 879, Gm 19 40 357 und DE-OS 35 19 027 Ausführungen gezeigt, bei dem verschieden gestalteten Dichtungen mit ihren beiden Lippen jeweils an Gegenflächen gleitend mit Überdeckung anliegen. Die Schriften Gm 84 30 757 und Gm 84 37 101 zeigen Ausführungen, bei deren die eine Lippe anliegt, während die andere Lippe der Gegenflä­ che mit Spalt gegenübersteht. Die Schriften DE-OS 18 01 854 und DE-PS 28 03 093 zeigen Ausführungen, bei denen sich die Dichtwirkungen während des Betriebs än­ dern. Die Schrift US 34 14 275 hingegen zeigt eine Doppellippendichtung, die allen Gegenflächen mit Spalt gegenübersteht.

Es ist offensichtlich, daß die bisher ausgeübte und oben dargestellte Praxis einen großen Aufwand sowohl hinsichtlich der Gestaltung der Dichtungen selbst als auch hinsichtlich der Ausführung der jeweiligen Gegen­ flächen erforderlich macht.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung eine Ausführung aufzuzeigen, mit deren Hilfe mit einfachsten Mitteln die verschiedensten Dichtungsverhältnisse (gleitende Dichtung, Labyrinth-Dichtung bzw. Mischsysteme davon) mit einer Zweilippendichtung-Auslegung zu erlangen.

Die Lösung dieser Aufgabe wird im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angeführt. Die Ansprüche 2 und 3 ent­ halten spezielle Ausgestaltungen.

Um die gewünschte Aufgabe zu lösen, ist es bei Verwen­ dung einer in allen Fällen gleichen Zweilippen-Dich­ tung bzw. gleicher Ringnut lediglich erforderlich, die Gestaltung der gegenüberstehenden Flächen bzw. Dicht­ lippen geringfügig abzuändern. Wenn man z. B. den Ab­ stand zwischen der axialen Fläche und der gegenüber­ stehenden Dichtlippe größer ausführt, ergibt sich hier ein Labyrinthverhältnis. Wird der Abstand hingegen kleiner ausgeführt als 0, dann kommt es zu einer An­ lage der Dichtlippen. Bei Mischsystemen liegt eine Dichtlippe an, während die andere der Gegenfläche mit Spalt gegenübersteht. Um dies jeweils zu erreichen, sind hier lediglich geringfügige Verschiebungen der Gegenfläche bzw. der Dichtlippen erforderlich, was bei der Herstellung der Flächen bzw. Lippen durch eine einfache, geringfügig abgeänderten Dimensionierung er­ reicht werden kann. Erstere läßt sich beispielsweise durch unterschiedliche Zustellung eines Formstahls oder einer profilierten Schleifscheibe erzeugen.

Bei Wälzlagern, bei denen der Einbauraum beschränkt ist, ist es sinnvoll, die radialen und axialen Ring­ flächen an einer Randnut in einem der Laufringe anzu­ ordnen. Hier können dann beide Ringflächen gleichzei­ tig in einem Arbeitsgang hergestellt werden. Die An­ ordnung dieser Ringflächen in leicht schräg geneigter Stellung hat den Vorteil, daß bei drehenden Ringen eine Förderwirkung erreicht bzw. unterstützt wird.

Da z. B. durch Temperaturänderungen im Lager bei anlie­ genden Dichtlippen ein unerwünschter Über- oder Unter­ druck entstehen kann, können die Dichtlippen über den Bereich ihrer Anlagefläche hinaus mit einer Nut verse­ hen werden. Dadurch ist ein Druckausgleich möglich, wodurch z. B. ein unzulässig hoher Druck auf die Dicht­ lippen und damit deren Verschleiß vermieden wird.

Die Erfindung wird anhand von 6 Figuren näher erläu­ tert.

Fig. 1 zeigt einen Teillängsschnitt durch ein Kugel­ lager mit einer bestimmten Dichtung,

Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus Fig. 1 mit abgeän­ derter Ringnut,

Fig. 3 zeigt eine Variante zu Fig. 2,

Fig. 4 zeigt eine weitere Variante zu Fig. 2,

Fig. 5 zeigt den Ausschnitt der Ringnut am Innenring mit den verschiedenen nötigen Dichtflächenpo­ sitionen.

Fig. 6 zeigt den Ausschnitt der Ringnut am Innenring mit verschiedenen Dichtlippen.

Gemäß Fig. 1 ist im Außenring 1 eines Kugellagers eine bestimmte Dichtung 2 befestigt, die den Innenraum des Lagers mit den Kugeln 3 und dem Käfig 4 vor äuße­ ren Einflüssen schützt. Die beiden Dichtlippen 5 und 6 dieser Dichtung 2 liegen in einer Ringnut 7 des Innen­ rings 8 an, und zwar in der Weise, daß die Lippe 5 an einer leicht schräg geneigten radialen Fläche 9 und die Lippe 6 an einer ebenfalls schräg geneigten axia­ len Fläche 10 zur Anlage kommt.

In der Praxis ist es so, daß nicht immer diese Doppel­ anlage der Dichtlippen erwünscht ist, sondern gele­ gentlich auch Anführungen, wie sie in den Fig. 2, 3 und 4 gezeigt werden. So liegt die jeweils gleiche Dichtung 2 in Fig. 2 mit keiner ihrer Dichtlippen 5 und 6 an den Gegenflächen 9′ und 10′ an. In Fig. 3 berührt die Dichtlippe 5 die Fläche 9, während die Lippe 6 der Fläche 10′ mit Abstand gegenübersteht, wo­ mit sich ein Mischsystem ergibt. In Fig. 4 liegt die Lippe 6 an der Fläche 10 an und die Lippe 5 berührt die Fläche 9′ nicht.

Die verschiedenen Varianten der Dichtungsverhältnisse werden also durch nur geringe Veränderung der Nutflä­ chen bzw. Dichtung erreicht, und zwar, wie die Fig. 5 bzw. 6 in einer Zusammenfassung am Innenring 8 zeigt, durch die Lage der Flächen 9 und 10 und der zu­ rückgesetzten Flächen 9′ und 10′ bzw. der Dichtlippen 13 und 13′ sowie 14 und 14′ der Dichtung 12 in der un­ veränderten Ringnut 15.

Damit ein Druckausgleich in beiden Richtungen statt­ finden kann, besitzt die Dichtlippe 6 eine Nut 11. Da­ durch wird bei einer anliegenden Dichtlippe 6 und ei­ ner nicht anliegenden Dichtlippe 5, wie es in Fig. 4 dargestellt wird, diese Aufgabe in einfacher Weise er­ füllt.

Claims (4)

1. Zweilippen-Dichtung insbesondere für Wälzlager, bei der die eine Lippe einer etwa radialen und die andere einer etwa axialen Ringfläche einer Ringnut gegenübersteht, dadurch gekennzeichnet, daß je nach gewünschter Dichtungsart bei glei­ cher, unveränderter Dichtung (2) bzw. Ringnut (15) der Abstand der radialen und axialen Ringfläche (9, 10; 9′, 10′) zu den Dichtlippen (5, 6) größer ist als 0, gleich 0 oder kleiner ist als 0 unter Einbeziehung von Mischsystemen davon, wobei die Ringflächen (9, 10; 9′, 10′) bzw. die Dichtlippen (13, 13′; 14, 14′) entsprechend der gewünschten Dichtungsart positioniert werden.

2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale und axiale Ringfläche (9, 10; 9′, 10′) durch eine Randnut (7 bzw. 15) im Laufring (8) gebildet wird.

3. Dichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Ringflächen (9, 10; 9′, 10′) leicht schräg angeordnet sind.

4. Dichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß an der Dichtlippe (6) über den Bereich hinaus, in dem sie zur Anlage an die Gegenfläche (10) kommen kann, mindestens eine durchgehende Nut (11) angebracht ist.