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Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. November 1922 ab. Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist die bleichmäßige Zuführung kleiner Mengen wirksamer
Mittel in Aufbereitungsverfahren, welche die Oberflächeneigenschaften der Mineralien
ausnutzen und daher in bezug auf die Menge von Reagenzien, Ölen u. dgl. sehr empfindlich
sind. In erster Linie gehört hierher das Schaumschwimmverfahren, doch kommen auch
verwandte Verfahren, wie z. B. das Schlämmverfahren, welches geringe Mengen von
Elektrolyten u. dgl. benutzt, in Frage. Vorrichtungen, wie Tropf- und Nadelöler,
«-elche infolge der Abhängigkeit von Oberflächenspannung, Spiegelhöhe im Vorratsgefäß
und Viskosität der Flüssigkeit nur sehr geringe Genauigkeit zulassen, kommen daher
nicht in Betracht, und bei selbststeuernden Pumpen bestand die Hauptschwierigkeit
immer darin, daß bei Anwendung von nur zwangläufigen Steuerorganen wegen der Inkompressibilität
einer Flüssigkeit entweder die Abdichtung nur so schwach ausgeführt werden konnte,
daß diese ein Entweichen bei Lberdrücken zuließ, oder aber ein Pufferorgan, z. B.
ein abgefederter Zylinderboden, eingeschaltet werden mußte, welches Überdrücken
nachgeben konnte. Beide Vorsichtsmaßregeln beeinträchtigen aber die Genauigkeit.
Eine solche kann eben nur erzielt werden, wenn das Hubvolumen im Dauerbetrieb konstant
bleibt und die Leckverluste durch Undichtigkeit so klein als möglich gehalten. wer
den. Die Erfindung sieht deshalb vor, daß die Kolbenführung eine derartige ist,
daß während des Abschlusses beider Steuerorgane der Kolben keine Hubbewegung ausführt.
Dies ermöglicht, ohne Einschaltung eines Puffers .die Dichtungsflächen dadurch dicht
zu erhalten, daß man die Durchtrittswege für Flüssigkeiten so lang ausführt, daß
der Druckabfall auf ihnen hinreichend groß ist, um nur ganz minimalen Mengen den
Durchtritt zu gestatten. Diese Mengen sind noch geringer, wenn der mögliche Durchtrittsweg
sich zur Zeit, wo @er abdichten soll, verengt. Nach der Erfindung wird das dadurch
:erzielt, daß die Steuerschlitze des Zylinders einander gegenüberliegen, somit durch
den Kolbenkörper getrennt sind, wodurch derselbe je nach dem Überdruck bei
Öffnung des einen Organs an das andere gepreßt wird, sowie dadurch, daß der Kolben
nur einen einzigen Steuerschlitz besitzt, was diese Aaspressung begünstigt.
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Derartige Vorrichtungen sind in dem erwähnten. Anwendungsgebiet, in
welchem es auf hohe Gleichmäßigkeit ankommt, noch nicht bekannt geworden, und die
Einführung der Erfindung in diese Verfahren ermöglicht vielfach erst einen wirtschaftlichen
Betrieb.
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Die Anwendbarkeit des Apparates wird dadurch erhöht, daß man, die
durchzusetzenden Flüssigkeitsmengen regulierbar macht, was nach Anspruch 2 dadurch
geschieht, däß die Hubführung durch eineri Hubbegrenzer veränderlich gemacht wird.
Veränderlichen Hub konnte man bisher unter Verzicht auf Genauigkeit nur solchen
Flüssigkeitspumpen geben, welche wenigstens ein nachgiebiges selbststeuerndes und
nicht zwangläufig gesteuertes Steuerorgan besaßen, weh eben das Merkmal bisher fehlte,
die Pumpe so auszuführen, daß bei Abschluß beider Organe der Kolben keinen Hub ausführte.
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Die Aufgabe des gleichmäßigen Zuführens erstreckt sich bei zusammengesetzten
Flüssigkeiten auch auf Gleichmäßigkeit der Qualität, nicht nur der Menge nach. Die
Verwendung von Zuführungsvorrichtungen jeder Art für geringere Flüssigkeitsmengen
litt bei der Anwendung auf schlecht mischbare Flüssigkeiten, namentlich nicht sehr
stabile Emulsionen, dadurch, daß im Vorratsgefäß Entmis,chungen stattfanden, wodurch
die Zusammensetzung
der zugeführten Flüssigkeit mit der Zeit wechselte.
Die Erfindung verineidet das nach Anspruch 3 dadurch, daß der Kolben im Vorratsgefäß
seinen Rührer bei seiner Drehung mitnimmt, der infolge seiner Ausbildung mit schräggestellten
Rührflächen, welche die Flüssigkeit zu heben trachten, einer Entmischung und Ablagerung
so, daß die spezifisch schwerere Flüssigkeit sich unten abschichtet, fortwährend
@entgegen.-arbeitet.
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Eine beispielsweise Ausführung der geschilderten Erfindung zeigen
die Abb. i bis 3. i ist der Kolben, welcher gleichzeitig eine Hubbewegung zum Pumpen
und eine Drehbewegung zum Steuern ausführt, wodurch sein Schlitz i q. abwechselnd
mit den beiden Querschlitzen 12 und 13 des Zylinderkörpers 2 zur Deckung kommt.
Der Reinigung und des leichteren Ablassens der Flüssigkeit wegen besitzt der Zylinder
die Abschlußmutter 3. Der Hub wird bei der Drehung, welche durch die Schnurscheibe
20 vermittelt wird, erzeugt durch den Lauf der Ausl.enkrolle 8 auf dem Nockenring
9 sowie begrenzt durch das Anlaufen des Bundes i 9 auf dem stellbaren Lager i o-,
welches durch Gegenmutter i i in seiner Stellung fixiert wird. Die abgewickelte
Lauflinie des Nockenringes zeigt Abb. 3, aus welcher deutlich zu ersehen. ist, daß
während des Abschlusses beider Steuerschlitze (in Abb. 2 Grundriß schraffiert gezeichnet),
d. h. nach der vorliegenden Ausführung während eines Sechstels der Umdrehung, die
Lauflinie horizontal verläuft, somit kein Hub erfolgen kann. Bei einge,-schränktem
Hub übernimmt die horizontale Anlauffläche des Bundes die Funktion des einen horizontalen
Teiles des Nockenringes. Es entspricht dem Winkel a-b der Abb. 2 die Laufstrecke
a-b der Abb. 3, und ebenso gehören Winkel c-d der Abb. 2 und Laufstrecke c-d der
Abb. 3 zueinander. Zur notwendigen Zentrierung werden nach der gezeichneten Ausführung
Bodenplatte 5, Dekkel 6 und Vorratsgefäß q. mittels der Spannsäulen 7 in unverrückbare
Lage gebracht, der Deckel besitzt ein Luftloch 16 und einen Trichter 15 zum Nachfüllen
der verbrauchten Flüssigkeit. Der Rührer 17 mit seinen schrägen Rührflächen wird
durch Dorn vom Kolben i bei seiner Drehung mitgenommen. Das Röhrchen 18 dient der
Abführung der aus dem Schlitz 13 austretenden Flüssigkeit nach der Verbrauchsstelle
und ist danach je nach Bedarf verschieden gestaltet. Der Schutzumfang der vorliegenden
Erfindung soll sich jedoch nicht auf die gezeichnete Ausführung beschränken, sondern
alle Ausführungen umfassen, welche die im Anspruch gegebenen Merkmale zeigen. So
können z. B. Nockenring und Auslenkvorrichtung (die letztere evtl. auch: als neinfacher
Daumen ausgebildet) ihre Lage vertauschen und der Nockenring an der Schnurscheibe,
die Auslenkvorrichtung auf dem Deckel befestigt sein. Weiter kann der Kolben als
Dorn feststehen und der Zylinder die Hub- und Drehbewegung ausführen. Es kann ferner
zur Hubbegrenzung das Lager fest und der Bund am Zylinder verstellbar sein, der
Rührer statt der schräggestellten Stäbe ein Netz besitzen usw. Auch das Profil der
abgewickelten Auslenklinie in Abb.3 kann ein anderes sein, wenn. nur die Strecken
a-b und c-d, welche dem Abs.chluß beider Organe entsprechen, horizontal sind.
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Durch Anwendung der Merkmale dieser Erfindung wird die Genauigkeit
der Zuführung auf eine mittlere Abweichung von unter plus/minus 2 Prozent vom Mittel
gesteigert, welche Genauigkeit durch keine in der Flotationstechnik bekannte Zuführungsvorrichtung
bisher erreicht wurde.