DE4041920A1 - Kuenstliches kniegelenk - Google Patents
Kuenstliches kniegelenkInfo
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- A61F2/02—Prostheses implantable into the body
- A61F2/30—Joints
- A61F2/38—Joints for elbows or knees
- A61F2/3886—Joints for elbows or knees for stabilising knees against anterior or lateral dislocations
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Verbesserungen von einem
künstlichen Kniegelenk, das in der orthopädischen Behand
lung dazu benutzt wird, Kniegelenke wiederherzustellen, die
durch Rheumatismus oder Osteoarthritis bzw. Knochenarthri
tis merklich bzw. wesentlich deformiert sind und beim Gehen
Schmerzen und Schwierigkeiten verursachen, oder zur Wieder
herstellung von solchen Kniegelenken, deren Bruch (oder Be
schädigung) sich die jeweilige Person durch Knochentumor
oder durch traumatische Schädigungen, Verletzungen o. dgl.
bei Verkehrsunfällen oder während Sportaktivitäten zugezo
gen hat.
Nach dem Stand der Technik wurden künstliche Kniegelenke untersucht
und derartige künstliche Kniegelenke werden praktisch ver
wendet. Wie ein künstliches Hüftgelenk nimmt auch ein
künstliches Kniegelenk Biegungs- und Streckbewegungsbela
stungen auf seinen Gelenkoberflächen auf, während diese
beim Laufen oder bei physischen Übungen gegeneinander glei
ten; ein künstliches Kniegelenk funktioniert auf diese Wei
se als ein lastaufnehmendes Gelenk. Da Gelenkprobleme und
-brüche häufig durch Krankheiten oder traumatische Schädi
gungen oder Verletzungen verursacht werden, haben die Fälle
eines Ersetzens und Wiederherstellens von Kniegelenken un
ter Verwendung von künstlichen Kniegelenken in der gegen
wärtigen Zeit ständig zugenommen.
Ein typischer Aufbau eines künstlichen Kniegelenks ist in
Fig. 1 gezeigt. Das Gelenk umfaßt ein Femur- oder Ober
schenkelknochenteil A, das an der unteren Endoberfläche
(distale Oberfläche) eines Femurs oder Oberschenkelknochens
F befestigt ist, und es umfaßt weiterhin ein Tibia- oder
Schienbeinteil B, das an dem oberen Endabschnitt (proxima
le Tibia oder proximales Schienbein) einer Tibia oder eines
Schienbeins T befestigt ist. Das Teil A umfaßt integral,
insbesondere einstückig, eine Gelenkvorderwand a1, die auf
recht auf der Vorderseite ist bzw. steht, ein Paar von Ge
lenkkondylen oder -höckern a2, a2, die allmählich bzw. nach
und nach nach rückwärts in einer nahezu bogenförmigen Form
verlängert sind bzw. verlaufen, um auf der konkaven Gelenk
oberfläche b2 des Gleit- bzw. Verschiebeabschnitts b1 des
Tibia- oder Schienbeinteils B zu gleiten, sowie Gelenkrück
wände a3, a3, die aufrecht in einer bogenförmig verlaufen
den Form hinter den Gelenkkondylen bzw. -höckern a2, a2
vorgesehen sind. Das Tibia- oder Schienbeinteil B umfaßt
den vorstehend erwähnten Verschiebe- oder Gleitabschnitt
b1, die konkave Gelenkoberfläche b2, die auf dem Verschie
be- bzw. Gleitabschnitt b1 ausgebildet ist, und einen Ein
bettungsabschnitt b3, der in einem proximalen Kanal der Ti
bia oder des Schienbeins T zu befestigen ist. Das distale
Ende des Femurs oder Oberschenkelknochens F wird abge
schnitten, und das Femur- oder Oberschenkelknochenteil A
wird an dem Femur F unter Verwendung eines Knochenzements
befestigt. Das Tibiateil B wird an bzw. in dem oberen Ende
(proximales Ende) der Tibia oder des Schienbeins T einge
bettet und befestigt. Die Gelenkoberfläche b2 des Gleitab
schnitts b1 nimmt hauptsächlich die Gelenkkondylen oder
-höcker a2, a2 verschiebbar auf (wenn das Knie gebogen und
leicht gestreckt wird) oder sie nimmt sowohl die Gelenkkon
dylen oder -höcker a2, a2 als auch die Gelenkrückwände a3,
a3 auf (wenn das Knie scharf gebogen wird), um es dem Knie
zu ermöglichen, gebeugt und gestreckt zu werden. Fig. 2 ist
eine perspektivische Ansicht, welche die Teile A und B des
in Fig. 1 gezeigten Kniegelenks voneinander getrennt zeigt.
Im Falle des vorstehend erwähnten konventionellen künstli
chen Kniegelenks ist der Gleit- bzw. Verschiebeabschnitt b1
aus HDP (Polyethylen hoher Dichte; Abkürzung gemäß dem En
glischen "high-density polyethylene") hergestellt, damit
er das Teil A in hohem Maße gleit- bzw. verschiebbar auf
nehmen kann, und dieser Abschnitt benötigt einen Sitzab
schnitt b4 (siehe Fig. 2) zur Verstärkung.
Beide Teile A und B des vorgenannten konventionellen künst
lichen Kniegelenks sind im übrigen aus einem Metall herge
stellt, das für einen lebenden Körper unschädlich ist, wie
beispielsweise aus reinem Titan, Titanlegierung oder Ko
balt-Chrom-Legierung, oder sie sind aus einer Keramik her
gestellt, die für einen lebenden Körper unschädlich ist,
wie beispielsweise aus Aluminiumoxidkeramik oder Zirkon
oxidkeramik. Solche Metall- und Keramikmaterialien haben
sowohl ihre Vorteile als auch Nachteile. Wenn der Sitz-
bzw. Auflagerabschnitt b4 aus Metall hergestellt ist, dann
kann er einen relativ hohen Widerstand gegen Stoßbelastun
gen selbst dann aufweisen, wenn er dünn ist. Wenn er jedoch
aus Keramik hergestellt ist, dann sollte der Sitz- bzw.
Auflagerabschnitt b4 doppelt so dick sein wie ein solcher,
der aus Metall hergestellt ist, um die gleiche Stoßfestig
keit zu erhalten, wie es diejenige eines Sitz- bzw. Aufla
gerabschnitts b4 aus Metall ist. Im Hinblick auf den Betrag
an Abnutzung ist es so, daß sich eine Gelenkoberfläche b2
des Gleit- bzw. Verschiebeabschnitts b1, die aus Metall
hergestellt ist, merklich bzw. wesentlich mehr abnutzt,
wenn sie ein aus Metall hergestelltes Femur- bzw. Ober
schenkelknochenteil A, das aus Metall hergestellt ist, kon
taktiert, als wenn sie ein Femur- bzw. Oberschenkelknochen
teil A kontaktiert, das aus Keramik hergestellt ist. Wenn
die Gesamtdicke des Gleit- bzw. Verschiebeabschnitts b1 und
des Sitz- bzw. Auflagerabschnitts b4 des Tibia- oder
Schienbeinteils B groß bzw. größer gemacht wird, dann muß
auch der Betrag der Tibia oder des Schienbeins T, der abge
schnitten wird, groß bzw. größer gemacht werden. Das ist
aber vom Gesichtspunkt der orthopädischen Chirurgie nicht
wünschenswert. Zieht man diese Gesichtspunkte in Betracht,
dann wird die maximale Dicke des Gleit- bzw. Verschiebeabschnitts b1
auf 8 mm festgesetzt. Ein erstes Problem, das zu lösen ist,
besteht darin, wie die nutzbare Lebensdauer des Tibia- oder
Schienbeinteils B erhöht werden kann, wenn die Dicke des
Gleit- bzw. Verschiebeabschnitts b1 auf 8 mm beschränkt
ist. Ein Femur- oder Oberschenkelknochenteil A, das aus Me
tall hergestellt ist, wird mit einem Tibia- oder Schien
beinteil B, das ebenfalls aus Metall hergestellt ist, kom
biniert, oder ein Femur- bzw. Oberschenkelknochenteil A,
das aus Keramik hergestellt ist, wird mit einem Tibia- oder
Schienbeinteil B kombiniert, das ebenfalls aus Keramik her
gestellt ist. Jede Kombination hat ihre Vorteile und Nach
teile. Insbesondere ist ein Femur- bzw. Oberschenkelkno
chenteil A, das aus Keramik hergestellt ist, inhärent
schwach in seiner Widerstandsfähigkeit gegen eine dynami
sche Belastung, die von dem Femur oder Oberschenkelknochen
F hauptsächlich in der Vertikalrichtung übertragen wird,
d. h. gegen eine äußere Kraft, die auf die inneren Ab
schnitte der Gelenkkondylen oder -höcker a2, a2 des Femur-
oder Oberschenkelknochenteils A zur Verschiebung des Femur
teils A auf dem Gleit- oder Verschiebeabschnitt b1 ausgeübt
wird. Um dieses Problem zu lösen werden ein Paar Verstär
kungsrippen a4 mit nahezu horizontalen oberen Rändern par
allel ausgebildet, wie sie in den Fig. 2 und 3 gezeigt
sind. Die Festigkeit eines Femur- oder Oberschenkelknochen
teils A, das aus Keramik hergestellt ist, gegen die vorste
hend erwähnte äußere Kraft kann bis zu dem Wert angenähert
werden, der in dem Biegefestigkeitstest erhalten wird, der
in Fig. 4 veranschaulicht ist. Der Test wird in der nach
stehend beschriebenen Art und Weise durchgeführt. Das Fe
murteil A wird mit seiner Oberseite nach abwärts auf einem
Träger D angeordnet und unter Verwendung eines Zements C
daran befestigt. Eine Belastung E wird allmählich bzw. nach
und nach auf das Teil A von oben herab ausgeübt bzw. all
mählich erhöht, um eine Kraft so auszuüben, daß das Teil A
nach auswärts (vorwärts und rückwärts) gebogen wird. Die
Biegefestigkeit des Teils wird dadurch erhalten, daß man
die Belastung mißt, die an der Stelle der inneren Oberflä
che des Teils A ausgeübt wird, wenn in dem Teil A Rißbil
dung auftritt oder das Teil A zu Bruch geht. In dieser Art
von Test besteht die Neigung, daß Risse und Brüche in der
Nähe eines Verbindungsabschnitts a11 zwischen der Verstär
kungsrippe a4 und der Gelenkvorderwand a1 auftreten. Das
bedeutet, daß die Biegebeanspruchung an diesem Teil konzen
triert wird. Wenn das Kniegelenk scharf gebogen wird, wird
die Biegebeanspruchung an dem Verbindungsabschnitt a31 kon
zentriert, der sich auf der rückwärtigen Seite der Rippe a4
befindet. In diesem Falle gleitet die Gelenkrückwand a3 zur
Aufnahme der äußeren Biegekraft auf der Gelenkoberfläche
b2. Wenn irgendein Riß oder Bruch innerhalb des Femurteils
A des künstlichen Kniegelenks, wie es oben beschrieben ist,
auftritt, kann das Gelenk nicht funktionieren oder ein Kno
chenbruch kann auftreten, was eine ernsthafte Gefahr zur
Folge hat.
Dieses ist ein zweites Problem, das gelöst werden sollte;
Knochenbruchunfälle und Hindernisse gegen eine glatte,
sanfte und stoßfreie Gelenkbewegung machen es nötig, durch
Erhöhung der Biegefestigkeit des Femur- oder Oberschenkel
knochenteils ausgeschaltet zu werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es insbesondere, ein
künstliches Kniegelenk zur Verfügung zu stellen, welches
das oben genannte erste und/oder das oben genannte zweite
Problem löst.
Der Gegenstand einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
mit dem das erste Problem gelöst wird, besteht darin, die
Gebrauchslebensdauer des künstlichen Kniegelenks dadurch zu
verlängern, daß die Dicke des Sitzes oder Auflagers b4 so
klein wie möglich gemacht wird, und daß die Dicke des
Gleit- oder Verschiebeabschnitts b1 um den Betrag erhöht
wird, welcher der Verminderung der Dicke des Sitzes oder
Auflagers b4 entspricht.
Zur Lösung des zweiten Problems haben die Erfinder der vor
liegenden Erfindung verschiedene Mittel zur Verbesserung
der Biegebrüchigkeit oder -sprödigkeit der konventionellen
Verstärkungsrippen ausgedacht. Das einfachste Mittel ist es,
die Dicke und Höhe der Rippen zu erhöhen. Im Falle dieses
Mittels müssen die Rippenhaltenutlöcher des Femurs oder
Oberschenkelknochens F größer gemacht werden. Das erhöht
den Betrag an natürlichem Knochen, der abgeschnitten werden
muß und ist vom Gesichtspunkt der Chirurgie her nicht wün
schenswert. Durch Versuche, Erprobungen, Prüfungen, Probie
ren und Fehler konnten die Erfinder der vorliegenden Erfin
dung erfolgreich die Biegebruchfestigkeit der Verstärkungs
rippe a4 um mehr als 200% erhöhen, und zwar nicht durch
Erhöhen der Dicke der Verstärkungsrippe a4, sondern durch
allmähliches bzw. graduelles Verteilen eines dynamischen
kritischen Querschnitts, der ausgedacht bzw. konzipiert
wurde, als eine Belastung angewandt wurde, anstelle des
Konzentrierens des Querschnitts auf bzw. an einen Teil,
oder mit anderen Worten, durch Ausbilden der Verstärkungs
rippe a4 in bzw. zu einer Form, die keinen abrupten Quer
schnitt hat bzw. keine abrupte Querschnittsänderung hat,
wenn sie eine Biegebelastung an dem inneren Hohlraum des
Teils A aufnimmt. Demgemäß ist das zweite Problem mit die
ser zweiten Ausführungsform der Erfindung gelöst worden.
Die erste Ausführungsform der Erfindung, mit welcher das
erste Problem gelöst ist, und die zweite Ausführungsform
der Erfindung, mit welcher das zweite Problem gelöst ist,
werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren der
Zeichnung näher erläutert und beschrieben; es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht, die ein konventionelles künstliches
Kniegelenk im implantierten Zustand veranschaulicht;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht, welche die auseinan
dergenommenen Teile des in Fig. 1 gezeigten künst
lichen Kniegelenks in perspektivischer Ansicht
zeigt;
Fig. 3 eine Vertikalschnittansicht eines Schnitts an ei
ner Verstärkungsrippe des konventionellen künstli
chen Kniegelenks;
Fig. 4 eine Veranschaulichung eines Biegebelastungstest
verfahrens;
Fig. 5 eine Aufsicht auf ein Femur- bzw. Oberschenkelkno
chenteil gemäß der zweiten Ausführungsform der Er
findung; und
Fig. 6 eine Seitenansicht eines Femur- bzw. Oberschenkel
knochenteils gemäß der zweiten Ausführungsform der
Erfindung.
In der nun folgenden detaillierten Beschreibung und Erläu
terung von bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sei
zunächst darauf hingewiesen, daß sich die erste Ausfüh
rungsform der Erfindung auf ein künstliches Kniegelenk be
zieht, welche ein Femur- bzw. Oberschenkelknochenteil A um
faßt, das an dem distalen Teil eines Femurs oder Oberschen
kelknochens F zu befestigen ist, und ein Tibia- oder
Schienbeinteil B, das an dem proximalen Teil der Tibia oder
des Schienbeins T zu befestigen ist, worin das Femur- bzw.
Oberschenkelknochenteil A aus Aluminiumoxidkeramik oder
Zirkonoxidkeramik hergestellt ist, und worin das Tibia-
oder Schienbeinteil B eine Kombination eines Gleit- oder
Verschiebeabschnitts b1, der aus Polyethylen hoher Dichte
hergestellt ist, und eines aus Titan, Titanlegierung, Ko
balt-Chrom-Legierung oder rostfreiem Stahl hergestellten
Sitz- oder Auflagerabschnitts b4 ist.
Der Gelenkkondyl oder -höcker a2 des Femurteils A, das bzw.
der aus Keramik hergestellt ist und in Kontakt mit der Ge
lenkoberfläche b2 gebracht wird, hat eine Oberflächenrau
higkeit von 0,2 µm oder feiner.
Der Betrag an Abnutzung an der Gelenkoberflache b2 des
Gleit- oder Verschiebeabschnitts b1 des Tibia- oder Schien
beinteils B, welche die Gelenkkondylen oder -höcker a2, a2
und die Gelenkrückwand a3, a3 des Femur- oder Oberschenkel
knochenteils A, das aus Keramik hergestellt ist, unter ei
ner großen Belastung aufnimmt, wurde in der nachstehend be
schriebenen Weise untersucht. Der Betrag an Abnutzung an
der Gelenkoberfläche b2 des Gelenks mit der relativen bzw.
bezüglichen Materialkombination aus Keramik und Polyethylen
hoher Dichte ist wesentlich niedriger als derjenige, der an
einer Gelenkoberfläche b2 eines Gelenks mit der relativen
bzw. bezüglichen Materialkombination von Metall und Poly
ethylen hoher Dichte auftritt. Der Betrag an Abnutzung an
der Gelenkoberfläche b2, welche das Femur- bzw. Oberschen
kelknochenteil A, das aus Aluminiumoxidkeramik hergestellt
ist, trägt bzw. abstützt, ist z. B. 1/10 des Betrags an Ab
nutzung, welcher an einer Gelenkoberfläche b2 auftritt, die
ein aus Metall hergestelltes Femur- bzw. Oberschenkelkno
chenteil A trägt bzw. abstützt. Der Sitz oder das Auflager
b4 unter dem Gleit- oder Verschiebeabschnitt b1 hat eine
hohe Stoßwiderstandsfähigkeit, da er bzw. es aus Titanle
gierung hergestellt ist. Daher kann der Sitz oder das Auf
lager b4 so dünn wie möglich gemacht werden (z. B. 2 mm),
und zwar bis zu dem Ausmaß, daß seine Stütz- bzw. Tragwir
kung noch aufrechterhalten wird, und der Gleit- oder Verschiebe
abschnitt b1 kann um den Betrag dicker gemacht werden, wel
cher der Verminderung der Dicke des Sitzes oder Auflagers
b4 entspricht (beispielsweise von 4 mm (ursprüngliche Dic
ke) auf z. B. 6 mm). Als Ergebnis wird die Gebrauchslebens
dauer des Gleit- oder Verschiebeabschnitts b1 wesentlich ver
längert. Da der Betrag an Abnutzung an bzw. in dem Gleit-
oder Verschiebeabschnitt b1 zu 0,2 mm/Jahr für eine normale
Kniebewegung angenommen wird, wenn z. B. ein aus Metall
hergestelltes künstliches Kniegelenk verwendet wird, ist
die Gebrauchslebensdauer der vorstehenden Ausführungsform
der Erfindung enorm, wenn man sie aufgrund der oben angege
benen wesentlichen Verminderung des Betrags an Abnutzung
und aufgrund der erhöhten Dicke des Gleit- oder Verschiebe
abschnitts b1 einfach berechnet.
In dem Fall der weiter oben angegebenen ersten Ausführungs
form der Erfindung wird die Gebrauchslebensdauer des Tibia-
oder Schienbeinteils dadurch wesentlich verlängert, daß das
aus Keramik hergestellte Femur- oder Oberschenkelknochen
teil und das aus Metall (ausgenommen den Gleit- oder Ver
schiebeabschnitt) hergestellte Tibia- oder Schienbeinteil
verwendet werden, wie oben deutlich und klar beschrieben
ist. Die verlängerte Gebrauchslebensdauer ist extrem vor
teilhaft für die Patienten.
Die zweite Ausführungsform der Erfindung ist ein künstli
ches Kniegelenk, welches das oben angegebene Femur- oder
Oberschenkelknochenteil umfaßt, das eine Gelenkvorderwand
a1 aufweist, die aufrecht auf der Vorderseite vorgesehen
ist, ein Paar von Gelenkkondylen oder -höckern a2, a2, die
sich allmählich bzw. graduell nach rückwärts in einer nahe
zu bogenförmigen Form erstrecken, Gelenkrückwände a3, a3,
die aufrecht in einer bogenförmigen Form hinter den Gelenk
kondylen oder -höckern a2, a2 vorgesehen sind, und ein Paar
von Verstärkungsrippen a4, a4, die innerhalb bzw. auf der
Innenseite der Gelenkkondylen oder -höcker a2, a2 in der
Gelenkbewegungsrichtung vorgesehen sind, worin der obere
Rand a5 der Verstärkungsrippe a4 eine Form hat, die gleich
artig bzw. ähnlich der inneren Umfangsform des Femur- oder
Oberschenkelknochenteils A ist, und zwar gebildet durch die
inneren Wände der Gelenkvorderwand a1, Gelenkkondyle bzw.
-höcker a2 und Gelenkrückwand a3, so daß ein Verbindungsab
schnitt a6 von der Gelenkvorderwand a1 und der Gelenkrück
wand a3 zu der Verstärkungsrippe a4 gebildet wird, und zwar
so, daß er allmählich im Vertikalschnittbereich bzw. in der
Vertikalschnittfläche des Verbindungsabschnitts a6 zunimmt,
wobei das Femur- oder Oberschenkelknochenteil A der zweiten
Ausführungsform der Erfindung aus dem gleichen Material wie
das Femur- oder Oberschenkelknochenteil A der ersten Aus
führungsform der Erfindung hergestellt ist, und wobei das
Tibia- oder Schienbeinteil B der zweiten Ausführungsform
der Erfindung auch aus dem gleichen Material wie das Tibia-
oder Schienbeinteil B der ersten Ausführungsform der Erfin
dung hergestellt ist.
Das typische bzw. bevorzugte Keramikmaterial für das Femur-
oder Oberschenkelknochenteil A ist Aluminiumoxidkeramik
oder Zirkonoxidkeramik, und das typische oder bevorzugte
Metall für das Tibia- oder Schienbeinteil B ist reines Ti
tan, Titanlegierung, Kobalt-Chrom-Legierung oder rostfreier
Stahl.
Es wird auf das in den Fig. 5 und 6 gezeigte Ausführungs
beispiel der Erfindung Bezug genommen, worin der obere Rand
oder die obere Kante a5 von jeder Verstärkungsrippe a4 eine
Form hat, die gleichartig oder ähnlich der inneren Umfangs
form des Femur- oder Oberschenkelknochenteils A ist, und
zwar gebildet durch die inneren Wände der Gelenkvorderwand
a1, die Gelenkkondyle oder den Gelenkhöcker a2 und die Ge
lenkrückwand a3 so, daß der Verbindungsabschnitt a6, der
von der Gelenkvorderwand a1 zu der Verstärkungsrippe a4 und
von der Gelenkrückwand a3 zu der Verstärkungsrippe a4 je
weils gebildet ist, im Vertikalschnittbereich bzw. in der
Vertikalschnittfläche dieses Verbindungsabschnitts a6 all
mählich zunimmt. Genauer oder anders gesagt ist es so, daß
im Gegensatz zu der konventionellen Form der Verstärkungs
rippe a4, wie sie in Fig. 3 gezeigt ist, welche konventio
nelle Form eine abrupte Änderung in der Vertikalschnittflä
che beim Übergang von der Gelenkvorderwand a1 und der Ge
lenkrückwand a3 jeweils zu der Verstärkungsrippe a4 hat,
die Form der erfindungsgemäßen Verstärkungsrippe a4 bei der
zweiten Ausführungsform der Erfindung eine allmählich zu
nehmende Vertikalschnittfläche bzw. einen allmählich zuneh
menden Vertikalschnittbereich hat. Mit anderen Worten ist
es so, daß, wenn die Verbindungsabschnitte a11 und a31 an
dem vorderen und rückwärtigen Ende der Verstärkungsrippe a4
als kritische Abschnittsbereiche für eine Biegebelastung in
Fig. 3 angenommen werden, ein solcher kritischer Ab
schnittsbereich bzw. eine solche kritische Schnittfläche im
Falle der zweiten Ausführungsform der Erfindung nicht auf
irgendeinen vertikalen einzelnen Teil entlang der Länge der
Verstärkungsrippe a4 konzentriert ist, sondern vielmehr
allmählich bzw. graduell über den gesamten Bereich des Ver
bindungsabschnitts a6 bzw. über die gesamte Fläche des
Schnitts der Verbindung a6 verteilt wird, wodurch die Wi
derstandsfähigkeit gegen die oben angegebene Biegebelastung
wesentlich erhöht wird. Dieses Merkmal wurde durch ein Ex
periment, wie es nachstehend beschrieben ist, bestätigt.
- i) Objekt: Das Femur- oder Oberschenkelknochenteil, welches den in den Fig. 5 und 6 gezeigten Aufbau hat
- ii) Femur- oder Oberschenkelknochenteil: Aluminiumoxid keramik
- iii) Breite der Verstärkungsrippe: 3 mm
- iv) Höhe der Verstärkungsrippe: 7 mm
- i) Objekt: Das Femur- oder Oberschenkelknochenteil, welches den in den Fig. 2 und 3 gezeigten Aufbau hat (es hat die gleichen Spezifikationen wie diejenigen des Ausführungsbeispiels mit Ausnahme der Verstär kungsrippe)
- ii) Femur- oder Oberschenkelknochenteil: Aluminiumoxid keramik
- iii) Breite der Verstärkungsrippe: 3 mm
- iv) Höhe der Verstärkungsrippe: 10 mm
- i) Testverfahren: Das Testverfahren wurde in der Weise durchgeführt, wie in Fig. 4 gezeigt und weiter oben unter Bezugnahme auf Fig. 4 beschrieben
- ii) Ergebnisse: Das Vergleichsbeispiel führte zu einem Bruch bei einer Belastung von 2500 kg, während dage gen die Ausführungsform gemäß der zweiten Ausfüh rungsform der Erfindung frei von Sprüngen selbst bei einer Belastung von 5000 kg (5 t) war.
Gemäß den Ergebnissen des Tests ist die Biegefestigkeit des
Femur- oder Oberschenkelknochenteils gemäß der zweiten Aus
führungsform der Erfindung um mehr als 200% höher als die
jenige des Femur- oder Oberschenkelknochenteils des konven
tionellen Gelenks, und zwar dadurch, daß erfindungsgemäß
die Verbindungsabschnitte von der Gelenkvorderwand und der
Gelenkrückwand zu der Verstärkungsrippe mit einer graduel
len bzw. allmählichen Änderung der Vertikalschnittfläche
der Verstärkungsrippe versehen wurden. Daher ist die zweite
Ausführungsform der Erfindung ebenfalls in hohem Maße vor
teilhaft, da hierdurch Gelenkprobleme und Knochenbrüche si
gnifikant ausgeschaltet werden können.
Mit der Erfindung wird ein künstliches Kniegelenk zur Ver
fügung gestellt, das ein Femur- oder Oberschenkelknochen
teil umfaßt, welches an dem distalen Teil eines Femurs oder
Oberschenkelknochens zu befestigen ist, und ein Tibia- oder
Schienbeinteil, welches an dem proximalen Teil einer Tibia
oder eines Schienbeins zu befestigen ist. Das Femur- oder
Oberschenkelknochenteil ist aus Aluminiumoxidkeramik oder
Zirkonoxidkeramik hergestellt, und das Tibia- oder Schien
beinteil ist eine Kombination eines Gleit- oder Verschiebe
abschnitts, der aus Polyethylen hoher Dichte hergestellt
ist, und eines Sitz- oder Auflagerabschnitts, der aus Ti
tan, Titanlegierung, Kobalt-Chrom-Legierung oder rostfreiem
Stahl hergestellt ist.
Mit diesem Gelenk wird die Gebrauchslebensdauer des Tibia-
oder Schienbeinteils wesentlich verlängert. Außerdem umfaßt
die Erfindung eine modifizierte Ausführungsform des vorste
hend angegebenen künstlichen Kniegelenks, die Verstärkungs
rippen mit einer speziellen Querschnittsform aufweist,
durch welche die Widerstandsfähigkeit gegen eine auf das
Femur- oder Oberschenkelknochenteil angewandte Biegekraft
wesentlich erhöht wird.
Claims (3)
1. Künstliches Kniegelenk, umfassend ein Femur- oder
Oberschenkelknochenteil (A), das an dem distalen Teil eines
Femurs oder Oberschenkelknochens (F) zu befestigen ist, und
ein Tibia- oder Schienbeinteil (B), das an dem proximalen
Teil einer Tibia oder eines Schienbeins (T) zu befestigen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Femur-
oder Oberschenkelknochenteil (A) aus Aluminiumoxid- bzw.
Aluminiumdioxidkeramik oder Zirkonoxid- bzw. Zirkondioxid
keramik hergestellt ist, und daß das Tibia- oder Schien
beinteil (B) eine Kombination eines Gleit- oder Verschiebe
abschnitts (b1), der aus Polyethylen hoher Dichte herge
stellt ist, und eines Sitz- oder Auflagerabschnitts (b4),
der aus Titan, Titanlegierung, Kobalt-Chrom-Legierung oder
rostfreiem Stahl hergestellt ist, ist oder umfaßt.
2. Künstliches Kniegelenk nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Femur- oder Ober
schenkelknochenteil (A) aus Aluminiumoxid- bzw. Aluminium
dioxidkeramik hergestellt ist, daß der Gleit- oder Ver
schiebeabschnitt (b1) des Tibia- oder Schienbeinteils (B)
aus Polyethylen hoher Dichte hergestellt ist, und daß der
Sitz- oder Auflagerabschnitt (b4) aus Titanlegierung herge
stellt ist.
3. Künstliches Kniegelenk, umfassend ein Femur- oder
Oberschenkelknochenteil (A), das an dem distalen Teil eines
Femurs oder Oberschenkelknochens (F) zu befestigen ist, und
ein Tibia- oder Schienbeinteil (B), das an dem proximalen
Teil einer Tibia oder eines Schienbeins (T) zu befestigen
ist, wobei das Femur- oder Oberschenkelknochenteil (A) eine
Gelenkvorderwand (a1) aufweist, die aufrecht auf bzw. an
der Vorderseite ist, ein Paar oder ein paar von Gelenkkon
dylen oder -höckern (a2), die allmählich bzw. graduell in
einer nahezu bogenförmigen Form nach rückwärts verlängert
sind oder sich allmählich bzw. graduell in einer nahezu bo
genförmigen Form nach rückwärts erstrecken, Gelenkrückwände
(a3), die aufrecht in einer, vorzugsweise spitzen, bogen
förmigen Form hinter den Gelenkkondylen bzw. -höckern (a2)
sind, und ein Paar von Verstärkungsrippen (a4), die inner
halb oder auf der Innenseite der Gelenkkondylen oder -höc
ker (a2) in der Gelenkbewegungsrichtung angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß der obere Rand
oder die obere Kante (a5) der Verstärkungsrippe (a4) eine
Form hat, die gleichartig oder ähnlich der inneren Umfangs
form des Femur- oder Oberschenkelknochenteils (A) ist, ge
bildet durch die Innenwandoberflächen der Gelenkvorderwand
(a1), die Gelenkkondyle oder den Gelenkhöcker (a2) und die
Gelenkrückwand (a3), so, daß ein Verbindungsabschnitt (a6)
von der Gelenkvorderwand (a1) und der Gelenkrückwand (a3)
zu der Verstärkungsrippe (a4) so ausgebildet ist, daß die
Vertikalschnittfläche dieses Verbindungsabschnitts (a6)
graduell bzw. allmählich zunimmt, und daß das Femur- oder
Oberschenkelknochenteil (A) aus Aluminiumoxid- bzw. Alumi
niumdioxidkeramik oder Zirkonoxid- bzw. Zirkondioxidkeramik
hergestellt ist, und daß das Tibia- oder Schienbeinteil (B)
eine Kombination eines Gleit- oder Verschiebeabschnitts
(b1), der aus Polyethylen hoher Dichte hergestellt ist, und
eines Sitz- oder Auflagerabschnitts (b4), der aus Titan,
Titanlegierung, Kobalt-Chrom-Legierung oder rostfreiem
Stahl hergestellt ist, umfaßt oder ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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