DE4041702C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Druckgasschalter nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Es ist aus der DE-OS 20 39 240 ein Druckgasschalter bekannt, bei dem
in einem mit Löschgas gefüllten Gehäuse ein feststehendes Schaltstück
in der Mittelachse einer rohrförmigen, vom Gehäuse beabstandeten
Hülse angeordnet ist und bei dem eine Blasdüse fest mit einem
beweglichen Schaltstück, dem Gegenkontaktstück, mit dem es eine
Schaltstelle bildet, verbunden ist. Die Blasdüse umgibt in der
Einschaltstellung beide Schaltstücke. In der rohrförmigen Hülse
befinden sich im von der Schaltstelle abgewandten Teil Öffnungen,
durch die vom Lichtbogen erhitztes und ionisiertes Löschgas
entweichen kann. Es gelangt in eine Zone zwischen der Innenwand des
Gehäuses und der Hülse, die von den Schaltstücken weit entfernt ist.
Die während eines Ausschaltvorgangs innerhalb der Hülse entstehenden
Druckwellen im Löschgas begünstigen das Entstehen von Rückzündungen
des Lichtbogens.
Der Erfindung gemäß Anspruch 1 liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Druckgasschalter zu schaffen, der möglichst geringe Außenabmessungen
aufweist, möglichst kostengünstig herstellbar ist und bei dem
Rückzündungen weitgehend ausgeschlossen sind.
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Druckgasschalter nach Anspruch
1.
Das Prinzip der Erfindung besteht darin, die Ausbreitung von
Druckwellen im Innern der Hülse möglichst zu unterbinden.
Eine solche Hülse kann sich beispielsweise in einem Freiluftschalter
innerhalb eines Gehäuses aus Porzellan befinden.
Eine erfindungsgemäße Hülse könnte auch in einer metallgekapselten,
gasisolierten Hochspannungsschaltanlage (Vollisolierte Schaltanlage)
eingesetzt werden, wo ebenfalls beim Ausschalten Druckwellen
entstehen können. Dort ist die Hülse von einem elektrisch leitenden,
geerdeten Gehäuse umgeben.
Ein mit der Erfindung gemäß Anspruch 1 erzielbarer Vorteil besteht
darin, daß während der Lichtbogendauer durch die radialen Öffnungen
im der Schaltstelle zugewandten Teil der Hülse Löschgas aus dem
Bereich zwischen der Hülse und dem Gehäuse ins Innere der Hülse
eindringt; dadurch wird dort die Entstehung von Unterdruck vermieden,
der Druckwellen und Rückzündungen hervorrufen könnte. Die Hülse
braucht nicht unbedingt senkrecht angeordnet sein.
Bei der Entstehung des Lichtbogens während des Ausschaltvorgangs
tritt mit großer Geschwindigkeit ein Strahl heißen Löschgases aus
der Blasdüse hervor und erzeugt in ihrem sich verbreiternden Bereich
eine Überdruckzone. Falls die Hülse unten keine radialen Öffnungen
aufweist und deshalb in diesem Bereich kein Löschgas in die Hülse
radial einströmen kann, ruft die mit hoher Geschwindigkeit aus der
Blasdüse hervortretende Löschgasströmung in diesem Bereich der Hülse
eine achsensymmetrische Unterdruckzone hervor. Wenn der Lichtbogen
gelöscht ist und eine Überdruck- und eine Unterdruckzone entstanden
sind, beginnt der Abbau der Druckunterschiede, indem sich Druckwellen
ausbreiten. Diese werden am der Schaltstelle abgewandten Ende der
Hülse reflektiert. Auf diese Weise gelangt - mit zeitlicher
Verzögerung - eine Unterdruckzone zwischen die Schaltstücke. Dieser
Unterdruck begünstigt Rückzündungen, die 20 bis 50 ms nach dem
Erlöschen des Lichtbogens - im Anschluß an die erste Reflexion der
durch den Lichtbogen hervorgerufenen Unterdruckzone - entstehen.
Es hat sich gezeigt, daß ein Druckgefälle im Innern der Hülse
vermieden wird, wenn in ihrem unteren Teil genügend große Öffnungen
vorhanden sind; durch die Öffnungen gelangt Schutzgas aus dem Raum
zwischen Hülse und Innenwand des Gehäuses ins Innere der Hülse,
sobald dort der Druck abzusinken beginnt. Die Öffnungen sorgen also
für einen Druckausgleich und verhindern die Entstehung von
Unterdruck. Infolgedessen entsteht auch keine Druckwelle, die eine
Rückzündung hervorrufen könnte.
Durch die zusätzlichen Öffnungen im der Schaltstelle zugewandten
Bereich der Hülse ist es möglich, den Durchmesser des
Druckgasschalters klein zu halten, wobei trotzdem die
Wahrscheinlichkeit von Rückzündungen nach jedem Ausschaltvorgang
gering ist.
Auf diese Weise wird bei einem Freiluftschalter gemäß Anspruch 2
Material für das aus Porzellan bestehende Gehäuse eingespart. Da das
Porzellan bei derartigen Druckgasschaltern einen beträchtlichen
Kostenpunkt darstellt, ist der erfindungsgemäße Druckgasschalter
besonders wirtschaftlich herstellbar.
Eine Einsparung an Porzellan ist bei vorgegebener Spannungsfestigkeit
des Druckgasschalters nur durch eine Verringerung des
Schalterdurchmessers möglich, weil die Länge des Porzellanisolators
praktisch die Isolationsfestigkeit festlegt, die durch die
Nennspannung des Druckgasschalters vorbestimmt ist.
Eine einfach herzustellende Form des querschnittsvermindernden
Elementes ist in Anspruch 4 angegeben.
Vorzugsweise sind die Öffnungen im der Schaltstelle zugewandten
Bereich der Hülse gleichmäßig über den Umfang verteilt gemäß
Anspruch 5; es hat sich gezeigt, daß es für die Vermeidung von
Rückzündungen günstiger ist, mehrere kleinere Öffnungen auf dem
Umfang verteilt anzuordnen als wenige Öffnungen vorzusehen, die - bei
gleicher Gesamtfläche der Öffnungen - jeweils entsprechend größer
sind.
Günstig wirkt sich eine gleichmäßige Verteilung der Öffnungen am
der Schaltstelle abgewandten Ende der Hülse gemäß Anspruch 6 aus,
weil durch diese Maßnahme besonders gut nach der Entstehung des
Lichtbogens heißes Löschgas aus dem Innern der Hülse entweichen
kann; auch hier hat es sich herausgestellt, daß eine gleichmäßige
Verteilung mehrerer kleinerer Öffnungen über den Umfang der Hülse
günstiger ist als die gleichmäßige Anordnung weniger entsprechend
größerer Öffnungen.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Anspruch 7
angegeben. Die Nennstromkontaktstücke führen die Betriebsströme,
wenn der Druckgasschalter geschlossen ist; sie sind nicht dem
Kontaktabbrand durch den Lichtbogen ausgesetzt, da der Lichtbogen an
den Schaltstücken entsteht, die erst nach dem Öffnen der
Nennstromkontaktstücke auseinandergefahren werden.
Vorzugsweise ist die Gesamtfläche der Öffnungen, die benachbart der
Druckwellensperre angeordnet sind, mindestens so groß wie die
Querschnittsfläche, die senkrecht zur Längsachse der Hülse
angeordnet ist und sich zwischen dem Schaltstück und der Innenwand
der Hülse erstreckt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den weiteren
Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von drei Figuren näher
beschrieben.
Fig. 1 zeigt im Längsschnitt die wesentlichen Elemente eines
erfindungsgemäßen Druckgasschalters (Fig. 1a); ein Querschnitt
durch den Druckgasschalter ist in Fig. 1b dargestellt;
Fig. 2 zeigt im Schnitt die Bereiche mit Überdruck und Unterdruck
während der Dauer des Lichtbogens innerhalb eines
Druckgasschalters nach dem Stand der Technik, der keine
Druckwellensperre und keine Öffnungen am unteren Ende des
feststehenden Kontaktträgers aufweist;
Fig. 3 deutet die Ausbreitung der Druckwellen in einem
Druckgasschalter gemäß Fig. 2 nach dem ersten Erlöschen des
Lichtbogens an.
In allen drei Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
In Fig. 1a ist im Längsschnitt ein erfindungsgemäßer
Druckgasschalter in Freiluftausführung dargestellt. In einem
länglichen, senkrecht stehenden, abgedichteten Gehäuse (1) aus
Porzellan, das mit dem Löschgas SF₆ gefüllt ist, befindet sich eine
feststehende, rohrförmige, leitende Hülse (2), die mit ihrem der
Schaltstelle abgewandten Ende elektrisch leitend an einem nach außen
führenden Anschlußkontaktstück (3) befestigt ist. Im Innern der
Hülse (2) ist im der Schaltstelle zugewandten Bereich eine radiale
Metallstütze (4) befestigt, an der, zur Schaltstelle weisend, ein
stiftförmiges, feststehendes Schaltstück (5) angebracht ist.
Das Schaltstück (5) liegt in der Längsachse der Hülse (2) und endet
annähernd an der Unterkante der Hülse (2). Wenn der Druckgasschalter
geschlossen ist, wird das Schaltstück (5) von einem beweglichen
Schaltstück (6), das als Tulpenkontaktstück ausgebildet ist,
umgriffen. Das bewegliche Schaltstück (6) ist in einem rohrförmigen,
in Richtung der Längsachse des Gehäuses (1) angeordneten,
verschiebbaren Kontaktträger (7) befestigt. Dieser Kontaktträger (7)
ist elektrisch leitend und weist an seinem der Schaltstelle
zugewandten Ende an der Außenkante ein Nennstromkontaktstück (8)
auf, das in der Einschaltstellung von einem Nennstromkontaktstück (9)
am der Schaltstelle zugewandten Ende der feststehenden Hülse (2)
umgriffen wird. Beim Öffnen des Druckgasschalters wird zunächst der
Stromfluß über die Nennstromkontaktstücke (8, 9) unterbrochen.
Erst im Verlaufe der weiteren Ausschaltbewegung ist der Kontakt
zwischen dem feststehenden Schaltstück (5) und dem beweglichen
Schaltstück (6) unterbrochen, und es entsteht dort ein Lichtbogen.
Der Lichtbogen entwickelt sich innerhalb einer Blasdüse (10), die an
dem verschiebbaren Kontaktträger (7) befestigt ist. Die feststehende
Hülse (2) und der bewegliche Kontaktträger (7) sind in einem kleinen
Abstand zur Innenwand des Gehäuses (1) aus Porzellan angeordnet. Für
die Bemaßung dieses Abstandes sind zwei grundlegende Gesichtspunkte
miteinander in Einklang zu bringen: Einerseits ist zur Einsparung des
teuren Werkstoffes Porzellan ein möglichst geringer Durchmesser des
Gehäuses (1) vorteilhaft; andererseits bildet sich beim Ausschalten
ein elektrisches Feld zwischen dem Nennstromkontaktstück (9) der
feststehenden Hülse (2) und dem Nennstromkontaktstück (8) des
beweglichen Kontaktträgers (7), das bei zu kleinem Durchmesser des
Gehäuses (1) einen Spannungsdurchbruch im Luftraum außerhalb des
Gehäuses (1) hervorrufen kann. Ein Teil der Feldlinien verläuft
nämlich durch das Gehäuse (1) und durch die es umgebende Außenluft.
Weil die Durchschlagfestigkeit von Luft geringer ist als die des
Löschgases SF₆, kann es bei zu geringem Abstand zwischen den
Nennstromkontaktstücken und der Innenwand des Gehäuses (1) zu einem
Spannungsdurchbruch in der Luft außerhalb des Gehäuses (1) kommen.
Nahe dem der Schaltstelle zugewandten Ende, z. B. in kurzem Abstand
vom Rand der feststehenden Hülse (2) ist in ihrem Innern ein
querschnittsverminderndes Element (11) in Form einer zur Längsachse
der Hülse (2) vorstehenden Kante angeordnet, welche Bestandteil einer
Druckwellensperre ist. Allerdings ist die Druckwellensperre nicht
etwa so gestaltet, daß sie vollständig dichtend die Hülse (2)
verschließt; vielmehr beschränkt sie als Hindernis die Ausbreitung
von Druckwellen. Das querschnittsvermindernde Element (11) befindet
sich im der Schaltstelle zugewandten Viertel der Hülse (2). Die
vorstehende Kante umgibt in der Einschaltstellung mit geringem
Abstand die Blasdüse (10). Das feststehende stiftförmige Schaltstück
(5) endet auf der Höhe des querschnittsvermindernden Elementes (11).
In der Wand der feststehenden Hülse (2) sind mehrere Öffnungen
vorhanden, und zwar Öffnungen (12) am der Schaltstelle abgewandten
Ende der Hülse (2) nahe unter dem Anschlußkontaktstück (3) und
Öffnungen (13) am der Schaltstelle zugewandten Ende der Hülse (2),
geringfügig oberhalb des querschnittsvermindernden Elementes (11).
Diese Öffnungen (13) befinden sich im der Schaltstelle zugewandten
Viertel der Hülse (2).
Das querschnittsvermindernde Element (11) schließt in Richtung auf
die Schaltstelle hin nicht genau mit dem zur Schaltstelle weisenden
Rand der Hülse (2) ab, sondern es liegt geringfügig oberhalb dieses
Randes und dabei in Richtung der Schaltstelle nach den Öffnungen
(13).
Über eine Schaltstange (14) wird die Bewegung von einem nicht
dargestellten Antrieb auf den verschiebbaren Kontaktträger (7)
übertragen. Zwischen dem beweglichen Schaltstück (6) und der
Schaltstange (14) befindet sich ein Raum, der eine nicht
dargestellte Druckkammer und eine Kompressionseinrichtung für die
Beblasung des Lichtbogens bei kleinen Strömen enthält.
Fig. 1b zeigt einen senkrecht zur Längsachse der Hülse (2) liegenden
Querschnitt durch den Druckgasschalter, und zwar zwischen dem
Metallstützer (4) und den dem querschnittsverminderndem Element (11)
benachbart angeordneten Öffnungen (13).
Die Querschnittsfläche (15) zwischen dem Schaltstück (5) und der
Innenwand der Hülse (2) ist etwa so groß wie die Gesamtfläche aller
Öffnungen (13). Durch diese Bemaßung ist weitgehend sichergestellt,
daß bei der Entstehung eines Lichtbogens genügend Löschgas durch die
Öffnungen (13) nachströmen kann, um die Entstehung eines Unterdrucks
im Innern der Hülse (2) zu vermeiden.
Fig. 2 zeigt die Bereiche mit Überdruck (16) und mit Unterdruck (17)
innerhalb eines Druckgasschalters nach dem Stand der Technik, der bis
auf die fehlenden Öffnungen (13) (nach Fig. 1a) im der Schaltstelle
zugewandten Bereich der Hülse (2′) und das fehlende
querschnittsvermindernde Element (11) (nach Fig. 1a) baugleich ist
mit einem erfindungsgemäßen Druckgasschalter nach Fig. 1a und 1b.
Der Normaldruck stellt sich im Innern des Druckgasschalters nach dem
Abklingen aller durch das Ausschalten verursachter Ausgleichsvorgänge
ein. In einem solchen Druckgasschalter entstehen beim Zünden eines
Lichtbogens Druckunterschiede, die nach seinem Erlöschen Druckwellen
hervorrufen: Direkt nach der Entstehung des Lichtbogens tritt ein
Strahl heißen Löschgases mit hoher Geschwindigkeit aus der Blasdüse
(10) hervor und erzeugt einen Unterdruck im "Windschatten" der
Gasströmung (ähnliche Druckverhältnisse treten bei Explosionen und
beim Flug von Geschossen auf). Das Löschgas steht wegen der
Hitzeentwicklung unter hohem Druck und erzeugt im Innern der Hülse
(2) einen sich von der Schaltstelle weg verbreiternden
achsensymmetrischen Überdruckbereich.
Nach dem Erlöschen des Lichtbogens im letzten Stromnulldurchgang wird
bei Druckgasschaltern ohne Kompressionseinrichtung der Strahl heißen
Löschgases abrupt unterbrochen, wohingegen bei Druckgasschaltern mit
Kompressionseinrichtung weiterhin noch Restgas aus der Pumpe
ausströmt und für eine gewisse Zeit die Bildung von Unterdruck
verhindert. Das in Fig. 2 dargestellte Druckfeld beginnt
anschließend sich auszugleichen. Ein Teil des Überdrucks wird durch
Entweichen des heißen Löschgases über die im der Schaltstelle
abgewandten Bereich der Hülse (2′) befindlichen Öffnungen (12)
abgebaut. Der wesentliche Ausgleich der Druckunterschiede geht jedoch
in Form von Druckwellen vor sich, die sich dadurch bemerkbar machen,
daß Rückzündungen nach etwa 20 bis 50 ms nach der Löschung des
Lichtbogens auftreten können.
Diese Zeit vergeht zwischen dem Abklingen des heißen
Löschgasstrahles direkt nach dem Erlöschen des Lichtbogens und dem
Eindringen der Druckwellen in den Bereich zwischen den Schaltstücken
nach der ersten oder zweiten Reflexion der Druckwelle. Die
Rückzündungen werden hervorgerufen durch das Vordringen einer zur
Druckwelle gehörigen Unterdruckzone in den Bereich zwischen den
Schaltstücken. Der Unterdruck setzt die Festigkeit des Löschgases
herab. Mit Hilfe der Öffnungen (13) (nach Fig. 1) wird dagegen bei
einem erfindungsgemäßen Druckgasschalter die Entstehung von
Unterdruck vermieden, weil zum Druckausgleich genügend Löschgas aus
dem Bereich zwischen der Hülse (2) und der Innenwand des Gehäuses (1)
nachströmen kann (bei einer vollisolierten Schaltanlage ist zwischen
der Hülse und einem elektrisch leitenden, geerdeten Gehäuse ein
entsprechender Bereich vorhanden).
Fig. 3 deutet die Druckverhältnisse nach dem Erlöschen des
Lichtbogens im Innern der Hülse (2′) an. In der linken Hälfte der
Figur ist über einer Ortskoordinate (18), die parallel zur
Längsachse der Hülse (2′) verläuft, vereinfacht die symmetrisch zur
Längsachse verlaufende Druckverteilung kurze Zeit nach dem Erlöschen
des Lichtbogens dargestellt. Die Ortskoordinate (18) bezeichnet als
Nullinie den Normaldruck des Löschgases, wie er nach dem Abklingen
aller Ausgleichsvorgänge im Innern des Gehäuses (1) herrscht. In
einem mit "+" gekennzeichneten, zur Mittelachse der Hülse (2′)
symmetrischen Bereich (19) in der oberen Hälfte der Hülse (2′)
herrscht im Vergleich zum Normaldruck Überdruck, in einem mit "-"
gekennzeichneten achsensymmetrischen Bereich (20), der unter der
Überdruckzone liegt, besteht eine Zone mit Unterdruck.
Ein von der Schaltstelle weg gerichteter Pfeil (21) gibt die
Ausbreitungsrichtung der Druckwelle an. In der rechten Bildhälfte ist
ebenfalls über einer Ortskoordinate (22), die parallel zur
Mittelachse der Hülse (2′) verläuft, die symmetrisch zur Längsachse
bestehende Druckverteilung in der Hülse (2′) dargestellt, und zwar
nach der Reflexion der Druckwelle am oberen Ende der Hülse (2). Ein
Bereich (23), der mit einem "+" gekennzeichnet ist, weist nach der
Reflexion Überdruck auf, in einem darunterliegenden, mit "-"
gekennzeichneten Bereich (24) herrscht Unterdruck.
Ein zur Schaltstelle gerichteter Pfeil (25) gibt die
Ausbreitungsrichtung der Druckwelle an.
Nach der Reflexion gelangt bei einem solchen Druckgasschalter die
Zone des Unterdrucks zwischen die beiden Schaltstücke und kann dort
Rückzündungen hervorrufen.
Bei einem erfindungsgemäßen Druckgasschalter nach Fig. 1a und 1b ist
die Wahrscheinlichkeit für Rückzündungen wesentlich geringer, weil
mit Hilfe der Öffnungen (13) die Entstehung von einem Druckgefälle im
Innern der Hülse (2) und infolgedessen auch die Ausbreitung von
Druckwellen verhindert wird.
Claims (8)
1. Druckgasschalter mit einem Gehäuse, in dem zwei eine
Schaltstelle bildende, koaxial angeordnete Schaltstücke sich
befinden, mit einer rohrförmigen, mit Abstand zum Gehäuse
angeordneten elektrisch leitenden Hülse, in deren Längsachse
das eine Schaltstück angeordnet ist und die in ihrem der
Schaltstelle abgewandten Bereich mehrere radiale Öffnungen
aufweist, und mit einer Blasdüse, die bei geschlossenem
Druckgasschalter die Enden beider Schaltstücke seitlich
umgibt,
dadurch gekennzeichnet,
daß ungefähr am der Schaltstelle zugewandten Ende der Hülse (2) ein als Druckwellensperre dienendes querschnittsverminderndes Element (11) angebracht ist, und daß in Richtung von der Schaltstelle weg in geringem Abstand von diesem Element sich in der Hülse (2) radiale Öffnungen (13) befinden, die so groß sind, daß während der Zeit, in der heiße Löschgase aus der Blasdüse (10) in den oberen Bereich der Hülse (2) eindringen, genügend Löschgas aus dem Bereich zwischen Hülse (2) und Gehäuse (1) in den Innenraum der Hülse (2) nachströmen kann, um die Entstehung einer Unterdruckzone zu verhindern.
dadurch gekennzeichnet,
daß ungefähr am der Schaltstelle zugewandten Ende der Hülse (2) ein als Druckwellensperre dienendes querschnittsverminderndes Element (11) angebracht ist, und daß in Richtung von der Schaltstelle weg in geringem Abstand von diesem Element sich in der Hülse (2) radiale Öffnungen (13) befinden, die so groß sind, daß während der Zeit, in der heiße Löschgase aus der Blasdüse (10) in den oberen Bereich der Hülse (2) eindringen, genügend Löschgas aus dem Bereich zwischen Hülse (2) und Gehäuse (1) in den Innenraum der Hülse (2) nachströmen kann, um die Entstehung einer Unterdruckzone zu verhindern.
2. Druckgasschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse aus Porzellan besteht.
daß das Gehäuse aus Porzellan besteht.
3. Druckgasschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse aus elektrisch leitendem Material besteht und geerdet ist.
daß das Gehäuse aus elektrisch leitendem Material besteht und geerdet ist.
4. Druckgasschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das querschnittsvermindernde Element (11) der Druckwellensperre als eine zur Längsachse der Hülse (2) hineinragende Kante ausgebildet ist.
daß das querschnittsvermindernde Element (11) der Druckwellensperre als eine zur Längsachse der Hülse (2) hineinragende Kante ausgebildet ist.
5. Druckgasschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die geringfügig in Richtung von der Schaltstelle weg hinter dem querschnittsvermindernden Element (11) vorhandenen Öffnungen (13) gleichmäßig über den Umfang der Hülse (2) verteilt sind.
daß die geringfügig in Richtung von der Schaltstelle weg hinter dem querschnittsvermindernden Element (11) vorhandenen Öffnungen (13) gleichmäßig über den Umfang der Hülse (2) verteilt sind.
6. Druckgasschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von der Schaltstelle abgewandten im Bereich der Hülse (2) vorhandenen Öffnungen (13) gleichmäßig über den Umfang der Hülse (2) verteilt sind.
daß die von der Schaltstelle abgewandten im Bereich der Hülse (2) vorhandenen Öffnungen (13) gleichmäßig über den Umfang der Hülse (2) verteilt sind.
7. Druckgasschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse (2) bei geschlossenem Druckgasschalter den Betriebsstrom führt, daß dabei der Strom über ein an der Hülse (2) befestigtes Nennstromkontaktstück (9) fließt und über ein mit einem Kontaktträger (7) für das bewegliche Schaltstück (6) verbundenes Nennstromkontaktstück (8) geleitet wird.
daß die Hülse (2) bei geschlossenem Druckgasschalter den Betriebsstrom führt, daß dabei der Strom über ein an der Hülse (2) befestigtes Nennstromkontaktstück (9) fließt und über ein mit einem Kontaktträger (7) für das bewegliche Schaltstück (6) verbundenes Nennstromkontaktstück (8) geleitet wird.
8. Druckgasschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gesamtfläche aller Öffnungen (13), die sich in dem zur Schaltstelle zugewandten Bereich der Hülse (2), benachbart dem querschnittsvermindernden Element (11) befinden, mindestens so groß ist wie die senkrecht zur Längsachse der Hülse (2) sich erstreckende Querschnittsfläche (15) zwischen dem in der Längsachse der Hülse (2) angeordneten Schaltstück (5) und der Innenwand der Hülse (2).
daß die Gesamtfläche aller Öffnungen (13), die sich in dem zur Schaltstelle zugewandten Bereich der Hülse (2), benachbart dem querschnittsvermindernden Element (11) befinden, mindestens so groß ist wie die senkrecht zur Längsachse der Hülse (2) sich erstreckende Querschnittsfläche (15) zwischen dem in der Längsachse der Hülse (2) angeordneten Schaltstück (5) und der Innenwand der Hülse (2).
Priority Applications (4)
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- 1990-12-24 DE DE19904041702 patent/DE4041702C1/de not_active Expired - Fee Related
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Owner name: AEG ENERGIETECHNIK GMBH, 60528 FRANKFURT, DE |
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Owner name: ALSTOM ENERGIETECHNIK GMBH, 60528 FRANKFURT, DE |
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Owner name: AREVA ENERGIETECHNIK GMBH, 60528 FRANKFURT, DE |
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