DE4041365A1 - Sonotrode mit kavitationsschutzschicht - Google Patents
Sonotrode mit kavitationsschutzschichtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sonotrode nach dem
Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Sonotroden werden in sogenannten Desintegratoren
verwendet, die sowohl für den medizinischen
Bereich für den Aufschluß von Zellen (zum Beispiel
Karzinom-Zellen), von Bakterien (zum Beispiel
E.Koli-Bakterien) und von Pilzen als auch im
industriellen Bereich für die Abwasserhomogeni
sierung, die Herstellung von Emulsionen, der
Pulverdispergierung in Flüssigkeiten oder auch
der Dispersion von Agglomaten in der Mikro
biologie eingesetzt werden. Die Sonotrode ist
üblicherweise stabförmig ausgebildet und besteht
aus Titanlegierung und wird üblicherweise in ein
Gefäß mit dem zu bearbeitenden flüssigen Medium
eingetaucht. Die Sonotrode wird durch einen
Ultraschallwandler, der mit einem Hochfrequenz
generator verbunden ist, zu hochfrequenten
Schwingungen angeregt. Es hat sich gezeigt, daß
die Kavitation insbesondere bei Sonotroden mit
hoher Leistung sehr stark ist, so daß das
schwingende Ende der Sonotrode auch bei ver
schleißfestem Material, wie Titan, nach kurzer
Betriebsdauer so starke Kavitationsschäden
aufweist, daß die Sonotrode ausgewechselt werden
muß. Da die Anordnung der Sonotrode jeweils
justiert werden muß, ist die Auswechselung
sehr zeitaufwendig, so daß größere Mengen des
zu behandelnden Mediums nicht oder nur mit
großen Kosten zu bearbeiten sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Sonotrode insbesondere für hohe Leistungen zu
schaffen, die sehr verschleißarm ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs
in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs
gelöst.
Dadurch, daß die Sonotrode an ihrem schwingenden
Ende mit einer Kavitationsschutzschicht aus
polykristallinem Diamant versehen ist, wird
der Kavitationsverschleiß erheblich verringert,
so daß die Anwendung in Desintegratoren möglich
wird, die mit hoher Leistung in einem konti
nuierlichen Verfahren zur Bearbeitung der
unterschiedlichen Medien einsetzbar sind.
Durch die in den Unteransprüchen angegebenen Maß
nahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und
Verbesserungen möglich.
Besonders vorteilhaft ist, wenn bei einem in
das Ende der Sonotrode eingeschraubten Teller
mit der Kavitationsschutzschicht eine organische
Folie oder Schicht oder eine duktile Metallfolie
zwischen dem Ende und dem Teller vorgesehen wird,
da dadurch radial verlaufende Dehnungswellen
gedämpft werden, die, bedingt durch die unter
schiedlichen Materialien, unterschiedlich groß
sind, wodurch Reibung zwischen den verschraubten
Flächen entsteht, die zu Abrieb und zur Schwingungs
abkopplung von Sonotrode und angeschraubtem
Teller führt. Die axialen Schwingungen werden
unvermindert auf den Teller übertragen.
Für kleine Durchmesser ist es vorteilhaft, die
Kavitationsschutzschicht in eine im Ende der
Sonotrode vorgesehene Sackbohrung einzukleben,
wobei eine in die Wandung der Sackbohrung
eingebrachte Sicke, die in eine in das Hartmetall
eingebrachte Nut eingreift, die Klebung form
schlüssig unterstützt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der
Zeichnung dargestellt und werden in der nach
folgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Sonotrode im
Teilschnitt,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Sonotrode
im Teilschnitt,
Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Sonotrode im
Teilschnitt, und
Fig. 4 eine Vorrichtung in Blockdarstellung
zur Bearbeitung einer Flüssigkeit,
zum Beispiel zur Stabilisierung
einer Dispersion unter Verwendung
eines eine Sonotrode gemäß der
Erfindung aufweisenden Desintegrators.
Die in Fig. 1 teilweise dargestellte Sonotrode 1
ist stabförmig ausgebildet und besteht aus Titan
bzw. aus einer Titanlegierung. In das Ende der
Sonotrode 1 ist eine Sackbohrung 3 mit einem
Gewinde eingearbeitet, in das der Gewindestutzen 4
eines Tellers 2 eingeschraubt ist. Dabei wird
zwischen Ende der Sonotrode 1 und Teller 2 eine
organische Folie oder organische Schicht oder
eine Kupferfolie eingebracht, die zur Dämpfung
radialer Schwingungen dient. Es hat sich nämlich
gezeigt, daß die Ankopplung verschiedener Material
paarungen, beispielsweise Titan und Stahl, aus
dem vorzugsweise der Teller 2 besteht, durch
Verschrauben bei großen Amplituden und Leistungs
dichten, wie sie in Desintegratoren auftreten,
Schwierigkeiten auftreten. Bei Anregung der
Sonotrode 1 entstehen sowohl axiale Schwingungen
als auch radial verlaufende Dehnungswellen, die
aufgrund der unterschiedlichen Materialien unter
schiedlich groß sind. Dadurch entstehen zwischen
den verschraubten Flächen Reibungen, die zu Abrieb
und zur Schwingungsabkopplung von Sonotrode 1 und
angeschraubtem Teller 2 führen. Aufgrund der
zwischen Sonotrode 1 und Teller 2 angeordneten
Dämpfungsschicht 5 aus organischer Folie bzw.
Schicht oder duktiler Metallfolie werden
die radialen Wellen gedämpft, während die
axialen Schwingungen ohne Beeinträchtigung
auf den Teller 2 übertragen werden. Die Dämpfungs
schicht 5 hat eine Dicke von ca. 50 µm.
Auf den Teller 2 ist mittels Hartlot 6, das
eine Schmelztemperatur von 750°C aufweist,
unter Zwischenschaltung eines Trägers 7 eine
Kavitationsschutzschicht 8 aufgebracht, die
aus polykristallinem Diamant, der auf den Träger
7 aufgesintert ist, besteht.
In Fig. 2 ist die Kavitationsschutzschicht 8
aus polykristallinem Diamant mit dem Träger 7
aus Hartmetall direkt mit dem Ende der Sonotrode 1
verlötet, wobei der Lötvorgang unter Vakuum
oder Schutzgas über ein mit dem Titan verbundenes
Hartlot 9, das eine Schmelztemperatur von
<800°C aufweist, und ein auf das Hartmetall
aufgebrachtes Hartlot 10, das eine Schmelztemperatur
von < 750°C aufweist, durchgeführt wird.
In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt,
das insbesondere für kleine Durchmesser der
Sonotrode 1, vorzugsweise für Durchmesser von
1 mm bis 3 mm, geeignet ist. In das Ende der
Sonotrode 1 wird eine Sackbohrung 11 eingebracht
und darüber hinaus wird eine sehr kleine Quer
bohrung 12, beispielsweise mit einem Durchmesser
von 0,1 mm bis 0,3 mm vorgesehen, die mit der
Sackbohrung 11 in Verbindung steht. In die
Sackbohrung 11 wird Kleber, vorzugsweise Epoxyd
harz eingebracht, und der Träger 7 mit der
Kavitationsschutzschicht 8 aus polykristallinem
Diamant wird in die mit Epoxydharz gefüllte
Bohrung 11 eingepreßt. Der überflüssige Kleber 13
wird dabei in die Querbohrung 12 gedrückt und
läuft gegebenenfalls ab. Die stehengebliebene
Wandung 14 erhält eine Sicke, die in eine in das
Hartmetall 7 eingebrachte Nut formschlüssig
eingreift. Da der Rand der Sonotrode 1
physikalisch bedingt kavitationsfrei bleibt,
treten an der stehengebliebenen Wandung keine
Verschleißerscheinungen auf.
In Fig. 4 ist die erfindungsgemäße Sonotrode 1
als Bestandteil eines Desintegrators 15 darge
stellt, wobei sie in ein Durchflußgefäß 16 einge
taucht ist. Das Durchflußgefäß 16 ist über eine
Zuflußleitung 17 und ein von einem Mikroprozessor
18 gesteuertes Ventil 19 mit einem Vorratsbehälter
20 verbunden. Eine Abflußleitung 21 führt vom
Durchflußgefäß 16 in einen Sammelbehälter 22.
Weiterhin ist eine Kühlumlaufleitung 23 mit
dem Durchflußgefäß 16 verbunden, die zur Kühlung
desselben dient. Ein von einem Hochfrequenz
generator 24 versorgter Schallwandler 25 erzeugt
die Schwingungen, die über ein Stufenhorn 26 auf
die Sonotrode 1 übertragen werden, die sie als
axiale Schwingungen an das das Durchflußgefäß 16
durchströmende Medium abgibt.
Im Vorratsbehälter 20 ist beispielsweise eine
Emulsion enthalten, die stabilisiert werden soll.
Der Mikroprozessor 18 steuert über das Ventil 19
die Durchflußmenge, wobei die Emulsion über die
Zuflußleitung 17 in das Durchflußgefäß 16 gelangt.
In dem Bereich unterhalb der Sonotrode 1 werden
aufgrund der Druckwellen die Phasen der Emulsion
homogenisiert und nach der Behandlung gelangt
die bearbeitete Emulsion über die Abflußleitung
in den Sammelbehälter 22. Der Durchfluß kann
kontinuierlich oder auch diskontinuierlich von
dem Mikroprozessor 18 gesteuert werden, wobei
aber eine stetige Bearbeitung durchgeführt wird.
Claims (9)
1. Sonotrode, die stabförmig ausgebildet ist
und in ein zu bearbeitendes flüssiges
Medium eintaucht, wobei sie an einen mit
einem Hochfrequenzgenerator in Verbindung
stehenden Schallwandler gekoppelt ist und
zumindest teilweise aus einem Titan enthalten
den Material besteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß das schwingende Ende mit einer Kavitations
schutzschicht (8) aus auf einen Metallträger
(7) aufgebrachtem polykristallinem Diamant
versehen ist.
2. Sonotrode nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Metallträger (7) der
Kavitationsschutzschicht (8) mit einem
Teller (2) aus Stahl durch Hartlöten verbunden
ist, wobei der Teller (2) in das Ende einge
schraubt ist.
3. Sonotrode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Ende und
dem Teller (2) eine Dämpfungsschicht (5)
angeordnet ist.
4. Sonotrode nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dämpfungsschicht (5)
als organische Schicht, organische Folie
oder duktile Metallfolie ausgebildet ist.
5. Sonotrode nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dämpfungsschicht (5)
eine Dicke von 25 bis 75 µm aufweist.
6. Sonotrode nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Metallträger (7) der
Kavitationsschutzschicht direkt mit dem
Titan enthaltenden Ende durch Hartlöten
unter Vakuum oder Schutzgas verbunden ist.
7. Sonotrode nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Ende eine Sackbohrung
(11) aufweist, in die die Kavitationsschutz
schicht (8) mit Metallträger (7) eingeklebt
ist, wobei in die Wandung (4) der Sackbohrung
eine Sicke eingebracht ist, die in eine Nut
der Hartmetallschicht (8) formschlüssig
eingreift.
8. Sonotrode nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sackbohrung (11) mit einer
Querbohrung (12) in Verbindung steht, die
zur Aufnahme und zum Abfließen von Kleber
(13) dient.
9. Sonotrode nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß sie in einem
Durchflußgefäß (16) eines Desintegrators (15)
angeordnet ist, durch das kontinuierlich
oder schubweise das zu bearbeitende Medium
strömt.
Priority Applications (3)
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