DE4040794A1 - Verfahren und lagegeber zur lagebestimmung eines positionierkoerpers relativ zu einem bezugskoerper - Google Patents
Verfahren und lagegeber zur lagebestimmung eines positionierkoerpers relativ zu einem bezugskoerperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Lagebestimmung
eines Positionierkörpers relativ zu einem Bezugskörper
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein solches Verfahren dient z. B. dazu, bei der Steuerung
von Produktionsautomaten, sogenannten Robotern,
Wegstrecken zwischen längsverschieblichen Gegenständen,
wie Greif- oder Montagearmen zu erfassen. Dabei ist die
Genauigkeit, mit der diese Wegstrecken ermittelt werden
können, von ausschlaggebender Bedeutung für die
Fertigungsgenauigkeit des Automaten.
Aus der DE-OS 39 09 856 ist bereits ein Verfahren
bekannt, das eine hohe Meßgenauigkeit unabhängig von
einer exakten Führung des Abtasters ermöglicht.
Dabei werden von einem Abtaster drei benachbarte Marken
auf einem Inkrementalmaßstab ausgewertet. Bei zwei Marken
wäre der zwischen einem Abtasterortspunkt und diesen
Marken gebildete Projektionswinkel noch davon abhängig,
in welchem Abstand sich der Abtasterortspunkt über den
Marken befindet und wie weit er seitlich versetzt ist.
Bei drei Marken gelingt es, über den weiteren
Projektionswinkel zwischen dem Abtasterortspunkt, dieser
weiteren Marke und einer der anderen Marken den
Abtasterortspunkt exakt zu bestimmen, denn für eine
Kombination von zwei Projektionswinkeln existiert nur ein
einziger Ort, auf dem sich der Abtasterortspunkt befinden.
kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
Voraussetzung dafür zu schaffen, daß außer Messungen der
Position auf einer Maßstabsachse und senkrecht dazu
weitere Lageparameter zwischen einem Positionierkörper
relativ zu einem Bezugskörper erfaßt werden können.
Diese Aufgabe wird bei dem im Oberbegriff des Anspruchs 1
beschriebenen Verfahren durch die im Kennzeichen
angegebenen Merkmale gelöst.
Zu solche Lageparameter zählen eine weitere
Koordinateneinrichtung und/oder Neigungen oder
Schwenkwinkeln um eine oder mehrere Koordinatenachsen.
Die Erfindung beruht auf der Überlegung, daß es durch
Auswertung zweier Projektionswinkel möglich ist den
Abstand zwischen einem Abtasterortspunkt und dem Maßstab
zu bestimmen. Wird diese Abstandsmessung nun an zwei
verschiedenen Orten durchgeführt, so kann unter
Berücksichtigung der gegenseitigen Ausrichtung der
Meßachsen eine weitere Koordinatenrichtung ausgewertet
werden und unter Berücksichtigung des gegenseitigen
Abstandes der Abtasterortspunkt auf die Neigung des
Maßstabes zu einer durch die beiden Abtasterortspunkte
verlaufenden Geraden geschlossen werden.
Aufgrund dieser Überlegung ist es nun möglich, jeden
beliebigen Schwenkwinkel um eine Koordinatenachse zu
bestimmen. Wenn der Winkel um nur eine Koordinatenachse
ausgewertet werden soll, reicht es aus, auf einem
senkrecht zu dieser Koordinatenachse angeordneten Maßstab
die Abstände zwischen dem Maßstab und zwei
Abtasterortspunkten zu bestimmen. Bei Schwenkwinkeln in
zwei Koordinatenrichtungen werden entsprechend die
Abstände zwischen zwei Maßstäben und jeweils zwei
Abtasterortspunkten bestimmt. Auch eine Erweiterung der
Abstandsmessungen in drei Koordinatenrichtungen ist
möglich, wodurch dann alle drei Schwenkwinkel um die
Koordinatenrichtungen erfaßt werden können.
Eine erste Ausführung sieht vor, daß die passierten
Marken und Projektionswinkel von Abtastern mit parallel
ausgerichteten Meßachsen bestimmt werden.
Hierdurch kann der Schwenkwinkel um eine Koordinatenachse
ermittelt werden.
Eine zweite Ausführung sieht vor, daß die passierten
Marken und Projektionswinkel von Abtastern mit unter
einem Winkel von vorzugsweise 90 Grad ausgerichteten
Meßachsen bestimmt werden, wobei auch die auf einem
weiteren unter einem Winkel von vorzugsweise 90 Grad zum
ersten Inkrementalmaßstab ausgerichteten
Inkrementalmaßstab befindlichen Marken ausgewertet
werden.
Diese Ausführung ermöglicht es, die Koordinatenpositionen
in Richtung aller drei Achsen eines Koordinatensystems zu
bestimmen.
Bei einer Weiterbildung der zweiten Ausführung werden die
passierten Marken und Projektionswinkel von Abtastern
ausgewertet, deren Meßachsen in einer Ebene liegen.
Dadurch gelingt es, die Koordinatenpositionen in Richtung
aller Achsen eines Koordinatensystems auch dann exakt zu
bestimmen, wenn Längsverschiebungen gleichzeitig von
Schwenkbewegungen überlagert sind.
Bei einer Kombination aus der ersten und zweiten
Ausführung werden die passierten Marken und
Projektionswinkel von Abtastern ausgewertet, von denen
ein zweiter Abtaster mit seiner Meßachse parallel zum
ersten Abtaster ausgerichtet ist, ein dritter Abtaster
mit seiner Meßachse in einem Winkel von vorzugsweise 90 Grad
zum ersten Abtaster ausgerichtet ist und ein zweiter
Inkrementalmaßstab vorgesehen ist, der in einem Winkel
von vorzugsweise 90 Grad zum ersten Inkrementalmaßstab
ausgerichtet ist.
Bei Anwendung dieser Kombination ist es möglich, alle
drei Koordinatenrichtungen zu erfassen und zusätzlich die
Schwenkwinkel um zwei Koordinatenachsen zu bestimmen.
Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, daß die
passierten Marken und Projektionswinkel von insgesamt
fünf Abtastern ausgewertet werden, von denen der erste
und zweite, der dritte und vierte sowie der dritte und
fünfte mit ihren Meßachsen parallel und der erste und
zweite gegenüber dem dritten, vierten und fünften mit
ihren Meßachsen in einem Winkel von vorzugsweise 90 Grad
ausgerichtet sind und voin denen die Abtaster, deren
Meßachsen in einem Winkel ausgerichtet sind, jeweils in
einer Ebene liegen, und daß ein dritter
Inkrementalmaßstab vorgesehen ist, der parallel zum
ersten oder zum zweiten Inkrementalmaßstab ausgerichtet
ist.
Es wird bei dieser Ausgestaltung eine umfassende
Bestimmung der Positionen aller Koordinatenrichtungen und
der Schwenkwinkel um alle Koordinatenachsen erzielt.
Bei der letzteren Ausgestaltung können die Lageparameter
wie folgt bestimmt werden:
wobei die Indizes 1, 2, 3, 4, 5 für den ersten, zweiten,
dritten, vierten und fünften Abtaster stehen,
wobei
wobei
und
sind, α den Projektionswinkel zwischen dem
Abtasterortspunkt sowie einer ersten und einer zweiten
benachbarten Marke, β den Projektionswinkel zwischen dem
Abtasterortspunkt und der ersten oder zweiten sowie einer
dritten benachbarten Marke bezeichnet, Δ der Abstand
zwischen zwei benachbarten Marken ist, X₀₁, Y01...3 und
Z03...5 die Koordinaten der Abtasterortspunkte der durch
die Indizes angegebenen Abtaster relativ zum Maßstab
sind, ϕ den Winkel um die Y-Achse, den Winkel um die Z-
Achse, ω den Winkel um die X-Achse darstellen und δ den
Abstand zwischen den Abtasterortspunkten der durch die
Indizes angegebenen Abtaster bildet.
Da in jeder Koordinatenrichtung jeweils zwei
Abtasterortspunkte liegen, können über die
Tangensfunktion bzw. die Arcustangensfunktion die
Differenzen der Abstände vom Maßstab auch die
Schwenkwinkel um die dazu jeweils senkrecht stehende
Koordinatenachse ermittelt werden. Bei
Längsverschiebungen in eine oder mehrere
Koordinatenrichtungen sind die von jedem Abtaster für
dieselbe Koordinatenrichtung ermittelten Wege gleich, so
daß man sich auf die Angaben jeweils eines Abtasters
beschränken kann.
Bei einer praktischen Ausführung werden die
Projektionswinkel durch optische Abbildung der Marken auf
einer Projektionsfläche und Abstandsmessung der
Projektionsorte gewonnen. Als Abtasterortspunkt wird das
Projektionszentrum einer Abbildungsoptik gewählt.
Auf diese Weise läßt sich die erforderliche gewünschte
Auflösung des Winkels bei vorgegebener Auflösung der
Meßsensoren auf der Projektionsfläche durch geeignete
Wahl des Abstandes der Projektionsfläche von der
Projektionsoptik sowie dessen Brennweite realisieren.
Die Erfindung betrifft ferner einen Lagegeber nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 9.
Diesbezüglich liegt ihr die Aufgabe zugrunde, einen
Lagegeber zu schaffen, der außer Messungen der Position
auf einer Maßstabsachse und senkrecht dazu weitere
Lageparameter zwischen einem Positionierkörper relativ zu
einem Bezugskörper zu erfassen vermag.
Diese Aufgabe wird bei dem im Oberbegriff des Anspruchs 9
beschriebenen Lagegeber durch die im Kennzeichen
angegebenen Merkmale gelöst.
Hinsichtlich der Wirkungsweise und der Vorteile der
Ausgestaltungen des Lagegebers gelten die Erläuterungen
für das Verfahren entsprechend.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen von
Verfahren und Lagegeber ergeben sich aus den Ansprüchen,
der weiteren Beschreibung und der Zeichnung anhand der
die Erfindung näher beschrieben wird.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines
Abtasters über einem Maßstab,
Fig. 2 eine geometrische Darstellung der
Projektionswinkel zur Erläuterung der
Berechnungsformeln,
Fig. 3 ein Koordinatensystem zur Definition
der verwendeten Bezeichnungen und
Parameter,
Fig. 4 eine schematische Seitenansicht
zweier Abtaster über einem Maßstab,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht eines
Positionierkörpers mit
Inkrementalmaßstäben und Abtastern
zur Erfassung aller räumlichen
Parameter und
Fig. 6 eine Sonde zur Abtastung von Konturen
als Anwendungsbeispiel der Erfindung.
Fig. 1 zeigt einen Abtaster in schematischer Darstellung
in Seitenansicht. Dieser umfaßt einen Inkrementalmaßstab
12 mit Marken 14, von denen einzelne Marken hier mit a, b
und c bezeichnet sind. Oberhalb des Maßstabes 12 befindet
sich ein Abtaster 10, der einmal Ereignisse, wie das
Passieren von Marken 14 registriert und zum anderen eine
Winkelmeßvorrichtung 20 umfaßt. Mit Hilfe dieser
Winkelmeßvorrichtung 20 können Projektionswinkel, die
sich zwischen den Marken 14 und einem Abtasterortspunkt
des Abtasters 10 ergeben, ermittelt werden.
Der Abtaster 10 ist als optischer Abtaster ausgebildet
und umfaßt eine Abbildungsoptik 22 mit einer
Projektionsfläche 24 sowie einer Abstandsmeßeinrichtung
26. Bei diesem Abtaster ist ein Abtasterortspunkt O durch
das dem Maßstab zugewandte Projektionszentrum der
Abbildungsoptik 22 gebildet.
Die als Bestandteil der Winkelmeßvorrichtung 20
vorhandene Projektionsfläche 24 mit der
Abstandsmeßeinrichtung 26 ist durch ein Diodenarray, z. B.
in Gestalt einer CCD-Zeile gebildet. Die Anzahl der Pixel
ist so gewählt, daß zwischen der Abbildung zweier Marken
ausreichend viele Zwischenstufen erfaßbar sind. Zur
Auswertung der vom Abtaster 10 gelesenen Werte dient
einmal ein Zähler 16 der auch in einem Rechner 18
integriert sein kann, sowie ein weiterer Zähler 28, der
ebenfalls in dem Rechner 18 integriert sein kann. Dabei
dient der Zähler 16 dazu, die Ereignisse, also die Anzahl
der Marken zu zählen, die beim Längsverschieben des
Abtasters 10 über den Inkrementalmaßstab 12 passiert
werden. Mit Hilfe dieses Zählers 16 und des Rechners 18
ist somit eine grobe Bestimmung der zurückgelegten
Wegstrecke möglich, wobei hier die Auflösung bei
Anordnung der Marken 14 auf dem Inkrementalmaßstab 12 in
einem Abstand Δ von ca. 1 mm ebenfalls nur in dieser
Größenordnung liegt.
Die Interpolation zwischen den Marken 14 wird mittels der
Winkelmeßvorrichtung 20 vorgenommen. Wie aus der
Zeichnung ersichtlich, werden hier als Beispiel die
Marken a, b und c welche zum Abtasterortspunkt O die
Winkel α bzw. β einnehmen, unter dem Winkel α′ und β′ auf
die Punkte a′, b′ und c′ der Projektionsfläche 24
abgebildet.
Dort wird mittels der Abstandsmeßeinrichtung 26 jeweils
der Projektionswinkel über die Abstandsmessung der
Projektionspunkte a′, b′ und c′ auf der Projektionsfläche
24 ermittelt. Besitzt die Abstandsmeßeinrichtung 26 z. B.
eine CCD-Zeile, so werden an den Stellen, an denen die
Marken auf dieser Zeile abgebildet werden,
Ladungsänderungen bewirkt, die nach seriellem Auslesen
von dem Zähler 28 registriert werden und von dem Rechner
18 in entsprechende Winkelwerte α und β umgerechnet
werden können.
Aus den Projektionswinkeln α und β lassen sich unter
Anwendung trigonometrischer Funktionen die Koordinaten
des Abtasterortspunktes O, der hier mit dem
Projektionszentrum in der Abbildungsoptik 22
übereinstimmt, ermitteln. Zur Erläuterung der
Rechenschritte wird auf Fig. 2 Bezug genommen, in der aus
Fig. 1 nur die Marken a, b, c und der Abtasterpunkt O
übernommen sind. In diesem Fall befindet sich aber der
Abtasterortspunkt O nicht direkt über der Marke b, um
hier auch zeichnerisch zu veranschaulichen, daß jede
beliebige Position des Abtaterortspunkt O bestimmt
werden kann.
Zwischen dem Abtasterortspunkt O und den Marken a und b
ist der Projektionswinkel α und zwischen dem
Abtasterortspunkt O und den Marken b und c der
Projektionswinkel β eingeschlossen. Die Abstände der
Marken a, b und c betragen jeweils Δ. Betrachtet man
einmal die Winkel α und β für sich, so gibt es
verschiedene Punkte, die den gleichen Projektionswinkel α
und β einnehmen. Diese Punkte befinden sich auf einer
Ortskurve, die für den Winkel α durch einen Kreis K1 und
für den Winkel β durch einen Kreis K2 dargestellt sind.
Kombiniert man die beiden Winkel α und β, so gibt es nur
einen realen Punkt, bei dem die Bedingung erfüllt ist.
Dieser Punkt ist durch die Schnittpunkte der beiden
Ortskurven, also der Kreise K1 und K2 gegeben.
Die Mittelpunkte M1 und M2 der Kreise K1 und K2
lassen sich so bestimmen, daß die Mittelsenkrechten
zwischen den Marken a und b einerseits und b und c
andererseits bestimmt werden und hier die Schnittpunkte
mit Linien erhalten werden, welche jeweils unter dem
Projektionswinkel, also α oder β, durch die Marken a und
b bzw. b und c laufen.
Für die Abstände der Mittelpunkte M1 und M2 von der
Maßstabsachse, also die Z-Koordinate der Mittelpunkte M1
und M2 ergeben sich:
Durch mathematische Ableitungen ergeben sich für:
und für
Diese Gleichungen führen also zu einer eindeutigen Lösung
und lassen sich mit üblichen Rechnern innerhalb kürzester
Zeit bestimmen. Sie gelten für alle Abtaster A1...A5.
Um nachfolgend einen Bezug zu dem jeweiligen Abtaster
herstellen zu können, sind die Größen in den Gleichungen
zusätzlich mit Indizes versehen, die der Ordnungszahl der
Abtaster entsprechen, bei fünf Abtastern werden also die
Indizes 1, 2, 3, 4 und 5 vergeben.
In Fig. 3 ist ein Koordinatensystem zur Definition der
verwendeten Bezeichnungen und Parameter dargestellt. Die
hier definierten Parameter werden auch in den Fig. 4
und 5 benutzt. Es handelt sich um ein kartesisches
Koordinatensystem mit den Koordinatenachsen X, Y und Z. ϕ
bezeichnet den Winkel um die Y-Achse, den Winkel um die
Z-Achse und ω den Winkel um die X-Achse.
In Fig. 4 ist eine schematische Seitenansicht zweier
Abtaster A3, A4 über einem Maßstab 32 dargestellt. Die
Abtaterortspunkte O₃ und O₄ haben einen gegenseitigen
Abstand δ. Verläuft eine durch die Abtasterortspunkte
führende Gerade parallel zum Maßstab 32, so sind auch die
beiden Abstände der Abtasterortspunkte gleich. Bei
Abweichungen kann man über die Tangens- oder
Arcustangensfunktion in Verbindung mit dem Abstand δ den
Winkel berechnen, und zwar nach der allgemeinen Formel:
Auch diese Formel läßt sich für alle Abtasterpaare
anwenden, die die gleiche Ausrichtung ihrer Meßachsen
besitzen. Um auch hier einen Bezug zu dem jeweiligen
Abtaster herstellen zu können, sind die Größen in den
Gleichungen zusätzlich mit Indizes versehen, die der
Ordnungszahl der Abtaster entsprechen, bei fünf Abtastern
A1 . . . A5 werden also die Indizes 1, 2, 3, 4 und 5
vergeben. Beim Abstand δ bezeichnen die Indizes die
Abtasterortspunkte der beteiligten Abtaster des
Abtasterpaares, auf die sich der Abstand bezieht.
Fig. 5 zeigt einen Positionierkörper 36 mit drei
Maßstäben 30, 32, 34 und fünf Abtastern A1, A2, A3, A4,
A5 auf einem Bezugskörper 38. Ein erster Maßstab 30
befindet sich auf der Schmalseite des Bezugskörpers 38.
Ein zweiter 32 und dritter Maßstab 34 sind auf der
Breitseite des Bezugskörpers 38 angeordnet. Die
Schmalseite und die Breitseite des Bezugskörpers 38 sind
in einem Winkel von 90 Grad ausgerichtet. Über dem ersten
Maßstab 30 sind ein erster A1 und zweiter Abtaster A2
angeordnet, die mit ihren Meßachsen parallel ausgerichtet
sind und unterschiedliche Bereiche des ersten Maßstabes
30 abtasten. Über dem zweiten Maßstab 32 befinden sich
ein dritter A3 und vierter Abtaster A4, die ebenfalls
mit ihren Meßachsen parallel ausgerichtet sind und
unterschiedliche Bereiche des zweiten Maßstabes 32
abtasten. Über dem dritten Maßstab 34 befindet sich ein
fünfter Abtaster A5, der mit seiner Meßachse parallel
zum dritten A3 und vierten Abtaster A4 ausgerichtet
ist. Der erste A1 und zweite Abtaster A2 schließen mit
dem dritten A3, vierten A4 und fünften Abtaster A5
einen Winkel von 90 Grad ein. Dabei liegen der erste A1,
dritte A3 und fünfte Abtaster A5 einerseits und der
zweite A2 und vierte Abtater A4 andererseits jeweils
in einer Ebene.
Die genaue Lage des Positionierkörpers 36 gegenüber dem
Bezugskörper 38 kann nun anhand der von den Abtastern
ermittelten Abtastwerte bestimmt werden. Zur Bestimmung
der X-Richtung eignen sich im Prinzip die Daten jedes der
fünf Abtaster. Sie stimmen hinsichtlich der X-Richtung
überein, so daß das Ergebnis eines beliebigen Abtasters
verwendet werden. Hier wird der Abtaster A1 ausgewertet.
Man erhält die X-Koordinaten dann nach folgender Formel:
Zur Bestimmung der Y-Richtung eignen sich die Daten der
Abtaster A1 und A2. Sind der Positionierkörper 36 und
der Bezugskörper 38 parallel ausgerichtet, so ergeben die
Daten der beiden Abtaster A1 und A2 den gleichen Wert.
Bei Neigungen um die Z-Achse sind die Werte jedoch
verschieden. Man erhält die Y-Koordinaten nach folgender
Formel:
Zur Bestimmung der Z-Richtung eignen sich die Daten der
Abtaster A3, A4 und A5. Sind der Positionierkörper 36
und der Bezugskörper 38 parallel ausgerichtet und auch
nicht um die X-Achse verdreht, so ergeben die Daten der
drei Abtaster A3, A4 und A5 den gleichen Wert. Bei
Neigungen um die Y-Achse und/oder um die X-Achse sind die
Werte jedoch verschieden. Man erhält die Z-Koordinaten
nach folgender Formel:
Aus den berechneten Koordinaten können auch die
Schwenkwinkel berechnet werden. Für die Lage der Winkel
gilt die im Zusammenhang mit Fig. 3 vorgenommenen
Definitionen. Man erhält dann die Winkel nach folgenden
Formeln:
Fig. 6 zeigt schließlich noch ein Anwendungsbeispiel der
Erfindung. Es handelt sich um eine Sonde 40 zur Abtastung
von Konturen. Die Sonde 40 umfaßt einen Bezugskörper 38,
der das Gehäuse der Sonde 40 bildet und optische Abtaster
A1 . . . A5 trägt. Innerhalb des Bezugskörpers 38 befindet
sich ein Positionierkörper 36, der mit
Inkrementalmaßstäben 30, 32, 34 versehen ist, an einem
Ende schwenk-, verschieb- und drehbeweglich im
Bezugskörper 38 eingespannt ist und am anderen Ende eine
Tastkugel 42 trägt, die bei Meßvorgängen entlang der
Testoberfläche gleitet und dabei entsprechende
Auslenkungen und/oder Stauchungen erfährt. Aus diesen
Auslenkungen und/oder Stauchungen kann dann unter
Anwendung der vorstehenden Formeln eine Reihe von
Meßwerten ermittelt werden, die die Wiedergabe der
Oberflächenkontur ermöglichen.
Claims (17)
1. Verfahren zur Lagebestimmung eines
Positionierkörpers relativ zu einem Bezugskörper, wobei
der Positionierkörper oder der Bezugskörper einen ersten
Inkrementalmaßstab mit Marken konstanten Abstandes trägt
und der Bezugskörper bzw. der Positionierkörper einen
ersten Abtaster aufweist, der über eine Zählung der
passierten Marken und über die Projektionswinkel zwischen
einem ersten Abtasterortspunkt und drei auf dem Maßstab
benachbart angeordneter Marken die Koordinaten des ersten
Abtasterortspunktes nach trigonometrischen Funktionen
berechnet, dadurch gekennzeichnet, daß auch die
Koordinaten des Abtasterortspunktes wenigstens eines
weiteren Abtasters, der im Abstand zum ersten Abtaster
angeordnet ist, berechnet werden und daß alle Koordinaten
der Abtasterortspunktes der Abtaster unter
Berücksichtigung ihrer Abstände gemeinsam ausgewertet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die passierten Marken und Projektionswinkel von
Abtastern mit parallel ausgerichteten Meßachsen bestimmt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die passierten Marken und Projektionswinkel von
Abtastern mit unter einem Winkel von vorzugsweise 90 Grad
ausgerichteten Meßachsen bestimmt werden, wobei auch die
auf einem weiteren unter einem Winkel von vorzugsweise 90
Grad zum ersten Inkrementalmaßstab ausgerichteten
Inkrementalmaßstab befindlichen Marken ausgewertet
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die passierten Marken und Projektionswinkel von
Abtastern ausgewertet werden, deren Meßachsen in einer
Ebene liegen.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die passierten Marken
und Projektionswinkel von Abtastern ausgewertet werden,
von denen ein zweiter Abtaster mit seiner Meßachse
parallel zum ersten Abtaster ausgerichtet ist, ein
dritter Abtaster mit seiner Meßachse in einem Winkel von
vorzugsweise 90 Grad zum ersten Abtaster ausgerichtet ist
und ein zweiter Inkrementalmaßstab vorgesehen ist, der in
einem Winkel von vorzugsweise 90 Grad zum ersten
Inkrementalmaßstab ausgerichtet ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die passierten Marken und Projektionswinkel von
insgesamt fünf Abtastern ausgewertet werden, von denen
der erste und zweite, der dritte und vierte sowie der
dritte und fünfte mit ihren Meßachsen parallel und der
erste und zweite gegenüber dem dritten, vierten und
fünften mit ihren Meßachsen in einem Winkel von
vorzugsweise 90 Grad ausgerichtet sind und von denen die
Abtaster, deren Meßachsen in einem Winkel ausgerichtet
sind, jeweils in einer Ebene liegen, und daß ein dritter
Inkrementalmaßstab vorgesehen ist, der parallel zum
ersten oder zum zweiten Inkrementalmaßstab ausgerichtet
ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Berechnung nach folgenden trigonometrischen
Funktionen bzw. Gleichungen durchgeführt wird:
wobei die Indizes 1, 2, 3, 4, 5 für den ersten, zweiten,
dritten, vierten und fünften Abtaster stehen,wobei
und
sind, α den Projektionswinkel zwischen dem
Abtasterortspunkt sowie einer ersten und einer zweiten
benachbarten Marke, β den Projektionswinkel zwischen dem
Abtasterortspunkt und der ersten oder zweiten sowie einer
dritten benachbarten Marke bezeichnet, Δ der Abstand
zwischen zwei benachbarten Marken ist, X₀₁, Y01...3 und
Z03...5 die Koordinaten der Abtasterortspunkte der durch
die Indizes angegebenen Abtaster relativ zum Maßstab
sind, ϕ den Winkel um die Y-Achse, den Winkel um die Z-
Achse, ω den Winkel um die X-Achse darstellen und δ den
Abstand zwischen den Abtasterortspunkten der durch die
Indizes angegebenen Abtaster bildet.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Projektionswinkel durch optische Abbildung der
Marken auf einer Projektionsfläche und Abstandsmessung
der Projektionssorte gewonnen werden und als
Abtasterortspunkt das Projektionszentrum einer
Abbildungsoptik gewählt wird.
9. Lagegeber zur Lagebestimmung eines
Positionierkörpers (36) relativ zu einem
Bezugskörper (38), wobei der Positionierkörper (36) oder
der Bezugskörper (38) einen ersten
Inkrementalmaßstab (30) mit Marken (14) konstanten
Abstandes trägt und der Bezugskörper (38) bzw. der
Positionierkörper (36) einen ersten Abtaster (10; A1)
aufweist, der mit einem Rechner (18) verbunden ist, wobei
der Abtaster (10; A1) eine Winkelmeßvorrichtung (20)
umfaßt, mittels der die Projektionswinkel (α, β) zwischen
einem Abtasterortspunkt (O) und drei auf dem Maßstab
benachbart angeordneter Marken (a, b, c) bestimmt werden
und wobei der Rechner (18) so gesteuert ist, daß er die
Koordinaten des Abtasterortspunktes (O) über eine Zählung
der passierten Marken (a, b, c) und über die
Projektionswinkel (α, β) nach trigonometrischen
Funktionen berechnet, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bezugskörper (38) bzw. der Positionierkörper (36)
wenigstens einen weiteren Abtaster (A2) aufweist, der im
Abstand (δ) zum ersten Abtaster (A1) angeordnet ist, und
daß der Rechner (18) so gesteuert ist, daß alle
Koordinaten der Abtasterortspunkte (O) der Abtaster (A1,
A2 . . .) berechnet und unter Berücksichtigung ihrer
Abstände (δ) gemeinsam ausgewertet werden.
10. Lagegeber nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abtaster (A1, A2) mit ihren Meßachsen parallel
ausgerichtet sind.
11. Lagegeber nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abtaster (A1, A3) mit ihren Meßachsen in einem
Winkel von vorzugsweise 90 Grad ausgerichtet sind und daß
ein weiterer Inkrementalmaßstab (32) vorgesehen ist, der
ebenfalls in einem Winkel von vorzugsweise 90 Grad zum
ersten Inkrementalmaßstab (30) ausgerichtet ist.
12. Lagegeber nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abtaster (A1, A3) mit ihren Meßachsen in einer
Ebene liegen.
13. Lagegeber nach einem oder mehreren der Ansprüche 9
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein
zweiter Abtaster (A2) mit seiner Meßachse parallel zum
ersten Abtaster (A1) ausgerichtet ist, daß wenigstens
ein dritter Abtaster (A3) mit seiner Meßachse in einem
Winkel von vorzugsweise 90 Grad zum ersten Abtaster (A1)
ausgerichtet ist und daß ein zweiter
Inkrementalmaßstab (32) vorgesehen ist, der in einem
Winkel von vorzugsweise 90 Grad zum ersten
Inkrementalmaßstab (30) ausgerichtet ist.
14. Lagegeber nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß insgesamt für Abtaster (A1, A2, A3, A4, A5)
vorgesehen sind, von denen der erste (A1) und zweite (A2),
der dritte (A3) und vierte (A4) sowie der dritte (A3)
und fünfte (A5) mit ihren Meßachsen parallel und der
erste (A1) und zweite (A2) gegenüber dem dritten (A3),
vierten (A4) und fünften (A5) mit ihren Meßachsen in
einem Winkel von vorzugsweise 90 Grad ausgerichtet sind
und daß die Abtaster, deren Meßachsen in einem Winkel
ausgerichtet sind, jeweils in einer Ebene liegen, und daß
ein dritter Inkrementalmaßstab (34) vorgesehen ist, der
parallel zum ersten (30) oder zum zweiten
Inkrementalmaßstab (30) ausgerichtet ist.
15. Lagegeber nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rechner (18) als trigonometrische Funktionen
folgende Funktionen oder Gleichungen verarbeitet:
wobei die Indizes 1, 2, 3, 4, 5 für den ersten, zweiten,
dritten, vierten und fünften Abtaster stehen,wobei
und
sind, α den Projektionswinkel zwischen dem
Abtasterortspunkt sowie einer ersten und einer zweiten
benachbarten Marke, β den Projektionswinkel zwischen dem
Abtasterortspunkt und der ersten oder zweiten sowie einer
dritten benachbarten Marke bezeichnet, Δ der Abstand
zwischen zwei benachbarten Marken ist, X₀₁, Y01...3 und
Z03...5 die Koordinaten der Abtasterortspunkte der durch
die Indizes angegebenen Abtaster relativ zum Maßstab
sind, ϕ den Winkel um die Y-Achse, den Winkel um die Z-
Achse, ω den Winkel um die X-Achse darstellen und δ den
Abstand zwischen den Abtasterortspunkten der durch die
Indizes angegebenen Abtaster bildet.
16. Lagegeber nach einem oder mehreren der Ansprüche 9
bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtaster (A1, A2,
A3, A4, A5) als optische Abtaster ausgebildet sind,
die jeweils eine Abbildungsoptik (22) mit einer
Projektionsfläche (24) und einer
Abstandsmeßeinrichtung (26) umfassen, wobei die
Abtasterortspunkte (O) durch die Projektionszentren der
Abbildungsoptiken (22) gebildet sind.
17. Lagegeber nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Projektionsfläche (24) und die
Abstandsmeßeinrichtung (26) durch ein Diodenarray,
vorzugsweise einer CCD-Zeile, gebildet ist.
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