DE4039873A1 - Transportfahrzeug mit wechselaufbau - Google Patents
Transportfahrzeug mit wechselaufbauInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Transportfahrzeug mit
einem Fahrgestell mit Wechselvorrichtung, einem auf das Fahr
gestell lösbar aufsetzbaren Wechselaufbau mit Wechselrahmen,
zumindest einer Hubeinrichtung, die zumindest eine Hebe- bzw.
Senkbewegung des Wechselaufbaus auslöst, eine Steuereinrich
tung zum Steuern der Hubeinrichtung und einer an die Hubein
richtung angeschlossenen Tragvorrichtung, auf der der Wech
selrahmen zumindest während seiner Hebe- bzw. Senkbewegung
gelagert ist.
Das Einsatzgebiet derartiger Fahrzeuge mit Wechselaufbau ist
vielfältig. So werden derartige Fahrzeuge im Container-Ver
kehr eingesetzt. Vielfach werden solche Fahrzeuge mit Wech
selaufbau auch für den Fall verwendet, daß, abhängig vom je
weiligen momentanen Einsatzgebiet des Fahrzeugs, unterschied
liche Aufbauten erforderlich sind, beispielsweise eine LKW-
Pritsche, einen Möbelkoffer, einen Kipper oder einen Trans
portbetonbehälter. Der Einsatz derartiger Wechselaufbauten
ermöglicht es, das jeweilige Fahrzeug optimal auszunutzen und
jeweils für den Benutzungsfall den gerade benötigten Wechsel
aufbau zur Verfügung zu haben. So ist beispielsweise in der
Bauindustrie erwünscht, Transportfahrzeuge für unterschied
lichste Einsatzmöglichkeiten zur Verfügung zu haben. Um hohe
Betonierkapazitäten abdecken zu können, die meist an bestimm
ten Terminen bei Fertigstellung von Bauabschnitten auftreten,
wird die erforderliche Anzahl an im Fuhrpark vorhandenen
Fahrzeugen mit einem Wechselaufbau mit einem Transportbeton
behälter ausgestattet. Ansonsten können die selben Fahrzeuge
in der übrigen Zeit als Fahrzeuge mit einem Pritschen- oder
Kipperaufbau zum Transport von Schalmaterial, Bausteinen,
Erdaushub oder ähnlichem Gut eingesetzt werden. Dadurch ge
staltet sich der Einsatz derartiger Fahrzeuge wirtschaftlich,
da nicht für jeden Einsatzzweck ein voll ausgerüstetes Fahr
zeug angeschafft werden muß, sondern nur ein entsprechender
Wechselaufbau.
Die konstruktive Verwirklichung derartiger Wechselsysteme ge
staltet sich recht aufwendig. Dies liegt zum einen daran, daß
bei Lastkraftwagenchassis, insbesondere für Wechselaufbauten
verschiedener Ausgestaltung oft eine große Zahl von für das
Fahrzeug notwendigen oder für die verschiedenen Ausgestaltun
gen erforderlichen Einrichtungen, wie beispielsweise Treib
stofftanks, Batteriehalterungen, Luftkessel, Hydraulikpumpen,
Steuerungen, Hydrauliktanks und dergleichen an bestimmten
Stellen am Fahrzeug untergebracht werden müssen, so daß das
für die Wechselaufbaukonstruktion zu Verfügung stehende Raum
angebot relativ begrenzt ist. Hinzu kommt, daß eine Standar
disierung nur schwer zu erreichen ist, da die Fahrzeugabmes
sungen und die Lage der zusätzlichen Einrichtungen und damit
das Raumangebot für die Wechselaufbaukonstruktion von Fahr
zeugtyp zu Fahrzeugtyp sehr schwankt, da die Lkw-Hersteller
bei der Konstruktion des Fahrgestells in diesem Bereich keine
genormten Abmessungen oder Bauteilanordnungen verwenden müs
sen.
Aus der europäischen Patentschrift 00 25 557 ist ein Trans
portfahrzeug mit Wechselaufbau bekannt, bei dem im Bereich
zwischen dem Führerhaus des Transportfahrzeugs und dem Wech
selaufbau zwei als Zugzylindereinheiten ausgebildete Kolben-
Zylinder-Aggregate vorhanden sind, die oberhalb der Fahrge
stell-Längsträger des Transportfahrzeugs angeordnet sind. Die
Kolbenstangen der beiden Aggregate sind über einen Balken
oder ein Joch miteinander verbunden, wobei dieser Balken bzw.
dieses Joch als Auflager für den Wechselaufbaurahmen beim
Heben bzw. Senken des Wechselaufbaus dienen. Dieser Balken
weist je nach Fahrzeugtyp unterschiedliche Längen auf, da un
terschiedliche Fahrzeugtypen in der Regel unterschiedliche
Abstände der Fahrgestell-Längsträger aufweisen, an die der
Balken bzw. das Joch im Einzelfall hinsichtlich seiner Länge
angepaßt werden muß. Hinzu kommt, daß in dem Bereich, in dem
der Balken seine Hebe- bzw. Senkbewegung durchführt problema
tische Platzverhältnisse herrschen. Dies deshalb, da im Laufe
der Entwicklung von Transportfahrzeugen deren Antriebsaggre
gate immer leistungsstärker ausgebildet werden, was auch eine
relativ große Volumenzunahme derartiger Aggregate zur Folge
hat. Da die Längsabmessungen des Transportfahrzeuges eine be
stimmte Größe nicht überschreiten dürfen, muß das normaler
weise unterhalb des Führerhauses angeordnete Aggregat weiter
nach hinten verlagert werden, wodurch es bereichsweise in den
Raumbereich hineinragt, in dem die Kolben-Zylinder-Aggregate
mit dem Balken angeordnet sind. Hinzu kommt, daß in diesem
Bereich von den Fahrzeugkonstrukteuren häufig Auspufftöpfe
oder Luftkessel vorgesehen werden, die das ohnehin begrenzte
Raumangebot für die Hubeinrichtung noch mehr schmälern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Transportfahr
zeug mit Wechselaufbau anzugeben, das unabhängig von dem
Fahrzeugtyp auf dem die Hubeinrichtung für den Wechselaufbau
montiert werden muß, standardisierte Bauteile verwendet wer
den können, die den im Bereich der Hubeinrichtung vorliegen
den beengten Platzverhältnissen Rechnung tragen. Neben einer
wirtschaftlich günstigen Fertigung soll eine einfache und
technisch präzise Montage ermöglicht werden.
Das erfindungsgemäße Transportfahrzeug ist durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Transportfahrzeug zeichnet sich
demgemäß dadurch aus, daß die Tragvorrichtung als Kragarmvor
richtung ausgebildet ist. Die Auflösung des im Stand der
Technik verwendeten Balken in einen Kragarm hat den Vorteil,
daß die Tragvorrichtung auch bei beengten Raumverhältnissen
problemlos angeordnet und montiert werden kann. Der störende
Einfluß der im Hubbereich vorhandenen Auspufftöpfe, Luftkes
sel oder sonstiger Aggregate ist nur noch sehr gering, da die
Kragarmvorrichtung relativ wenig Platz benötigt, wodurch eine
gewisse Variabilität bei der Anordnung der Hubeinrichtung er
zielt wird. Desweiteren ist es möglich standardisierte vorge
fertigte Bauteile einzusetzen, da die Kragarmvorrichtung für
jeden Fahrzeugtyp gleich ausgebildet werden kann.
Bevorzugt weist die Hubeinrichtung zumindest ein Kolben-Zy
linder-Aggregat auf, wobei die Kragarmvorrichtung direkt an
die Kolbenstange des Kolben-Zylinder-Aggregats angeschlossen
ist. Bei dieser Ausführungsform läßt sich ein konstruktiv be
sonders einfacher Aufbau erzielen.
Der konstruktiv einfache direkte Anschluß der Kragarmvorrich
tung an die Kolbenstange des Kolben-Zylinder-Aggregats hat
jedoch zur Folge, daß infolge der Auflagerkraft, resultierend
aus dem Gewicht des Wechselaufbaus, über die Kragarmvorrich
tung Biegemomente und Querkräfte auf die Kolbenstange über
tragen werden, die zu Spannungen und Verformungen führen.
Dies kann sich ungünstig auf die Führungseigenschaften der
Kolbenstange im Zylinder auswirken. Bei Kolben-Zylinder-Ag
gregaten, die eine relativ geringe Steifigkeit aufweisen,
kann es vorkommen, daß im Laufe der Zeit eine erhöhte Leckage
auftritt. Deshalb ist in einer bevorzugten Ausgestaltung die
Kragarmvorrichtung über ein Führungselement an das Kolben-Zy
linder-Aggregat angeschlossen, wobei das Führungselement in
einer Führungsvorrichtung in Hubrichtung des Kolben-Zylinder-
Aggregats verschiebbar geführt ist. Hierbei stützt sich das
Führungselement bevorzugt derart an der Führungsvorrichtung
ab, so daß das Kolben-Zylinder-Aggregat bzw. die Kolbenstange
des Kolben-Zylinder-Aggregats im wesentlichen frei von Quer
kräften und Biegemomenten gehalten wird.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Kragvor
richtung mittels Schraubung an das Kolben-Zylinder-Aggregat
bzw. das Führungselement angeschlossen. Dies hat einerseits
den Vorteil, daß die Kragvorrichtung im Reparaturfall leicht
ausgetauscht werden kann und andererseits bestehende Hubvor
richtungen mit der erfindungsgemäßen Kragvorrichtung nachge
rüstet werden können. Alternativ kann die Kragvorrichtung je
doch auch mittels Schweißung an das Kolben-Zylinder-Aggregat
bzw. das Führungselement angeschlossen werden, was insbeson
dere bei hohen Auflagerkräften von Vorteil ist und was auch
zu relativ kleinen Querschnittsabmessungen führen kann, da
Schweißnähte schon bei relativ kleinen tragenden Schweißnäh
ten relativ hohe Beanspruchungen aufnehmen können.
Eine konstruktiv elegante und hinsichtlich des Kraftflusses
optimale Ausgestaltung, die auch montagetechnische Vorteile
bietet, zeichnet sich dadurch aus, daß die Führungsvorrich
tung als Führungsprofil mit Kreisrohrquerschnitt und das Füh
rungselement als im Führungsprofil angeordnete Führungsbüchse
ausgebildet ist, wobei das Führungsprofil einen Schlitz auf
weist, in dem die Kragvorrichtung geführt wird. Die Längsach
se des Führungsprofils und die Längsachse des Kolben-Zylin
der-Aggregats können in diesem Fall auf einer gemeinsamen Ge
raden liegen.
Nach einem weiteren Merkmal ist die Kragarmvorrichtung als
Winkelhebel mit Rechteckprofil ausgebildet. Ein derartiges
Profil läßt sich in einfacher Art und Weise an das Kolben-Zy
linder-Aggregat bzw. das Führungselement anschließen. Bei ei
nem Transportfahrzeug, das zwischen seinem Führerhaus und dem
Wechselaufbau jeweils zwei vordere Kolben-Zylinder-Aggregate
aufweist ist erfindungsgemäß an jedem dieser beiden vorderen
Kolben-Zylinder-AggregateeineKragarmvorrichtungangeordnet.
Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben
sich durch die in den Ansprüchen weiterhin aufgeführten Merk
male. Die Merkmale der Ansprüche können in beliebiger Weise
miteinander kombiniert werden, insoweit sie sich nicht offen
sichtlich gegenseitig ausschließen.
Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und Wei
terbildungen derselben werden im folgenden anhand der in der
Zeichnung dargestellten Beispiele näher erläutert und be
schrieben. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entneh
menden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in
beliebiger Kombination angewandt werden. Es zeigen:.
Fig. 1 schematische Schaltanordnung des Hydrauliksystems mit
zwei vorderen und zwei hinteren Kolben-Zylinder-Ag
gregaten, wobei die beiden vorderen Kolben-Zylinder-
Aggregate jeweils eine Kragarmvorrichtung aufweisen,
Fig. 2 schematischer Längsschnitt durch ein Kolben-Zylinder-
Aggregat in seinem unteren Bereich mit einer an eine
Führungsbüchse angeschraubten Kragvorrichtung, wobei
die Führungsbüchse mit einem Drehhebel zur Verschie
bung des Wechselaufbaus in Eingriff steht,
Fig. 3 schematischer horizontaler Querschnitt durch die
Anordnung gemäß Fig. 2,
Fig. 4 schematische Vorderansicht der Anordnung gemäß
Fig. 2,
Fig. 5 perspektivische Detailansicht eines Transportfahrzeu
ges mit vorderen Kolben-Zylinder-Aggregaten mit Krag
vorrichtungen und
Fig. 6 schematische Detailperspektive zweier Kolben-Zylin
der-Aggregate mit jeweils an ein Führungselement an
geschweißter Kragvorrichtung.
Bei dem in Fig. 1 vereinfacht dargestellten Hydraulikkreis
laufsystem für ein Transportfahrzeug zum Auf- bzw. Absetzen
eines Wechselaufbaus sind insgesamt vier Kolben-Zylinder-Ag
gregate vorhanden, die an dem Wechselrahmen des Wechselauf
baus angreifen, wobei der Wechselrahmen in Fig. 1 schematisch
vereinfacht durch einen rechten Wechselrahmenträger 10 und
einen linken Wechselrahmenträger 11 dargestellt ist. Der vor
dere Bereich der Wechselrahmenträger 11, 12 ist schwanenhals
artig ausgebildet mit einer schräg nach oben verlaufenden
Auflagerstrebe 12, 13 und einen an die Auflagerstrebe 12, 13
jeweils anschließenden horizontal verlaufenden Auflagerträger
14, 15. An den Wechselaufbaurahmen greift im vorderen Bereich
jeweils ein rechtes vorderes Kolben-Zylinder-Aggregat 16 und
ein linkes Kolben-Zylinder-Aggregat 18 an, das jeweils einen
Kolbenstangenraum 16.1, 18.1 und einen Kolbenraum 16.2, 18.2
aufweist. Bei beiden Aggregaten ist jeweils eine Kolbenstange
16.3, 18.3 vorhanden, die beim Auf- bzw. Absetzvorgang des
Wechselaufbaus auf Zug beansprucht wird. An dem außenseitigen
Endbereich der Kolbenstangen 16.3, 18.3 ist jeweils ein in
Fig. 1 schematisch dargestelltes Kragelement 20, 22 befe
stigt, das als Auflager für den linken bzw. rechten Auflager
träger 14, 15 des Wechselaufbaurahmens beim Heben bzw. Senken
des Wechselaufbaus dient. Beide Kolbenstangen 16.3, 18.3 sind
in einem Fahrzeug fest angeordneten Führungsprofil 24, 26 ge
führt. Die Führungsprofile 24, 26 dienen auch dazu, die von
dem Wechselaufbau herrührende Belastung auf das Fahrzeug ab
zutragen.
Im hinteren Bereich der Wechselrahmenträger 10, 11 ist unter
seitig ein rechtes hinteres Kolben-Zylinder-Aggregat 30 und
ein linkes Kolben-Zylinder-Aggregat 32 angeordnet. Beide Ag
gregate weisen jeweils einen Kolbenstangenraum 30.1, 32.1,
einen Kolbenraum 30.2, 32.2 und eine Kolbenstange 30.3, 32.3
auf, die beim Wechselvorgang auf Druck beansprucht wird.
Die vereinfachte Darstellung in Fig. 1 zeigt den Wechselauf
bau in angehobener Stellung, d. h. die Kolbenstangen 16.3,
18.3 der vorderen Kolben-Zylinder-Aggregate 16, 18 sind ein
gefahren und die Kolbenstangen 30.3, 32.3 der hinteren Kol
ben-Zylinder-Aggregate 30, 32 sind ausgefahren.
Beim Hebe- bzw. Senkvorgang müssen die Kolbenstangen 16.3,
18.3 der vorderen Kolben-Zylinder-Aggregate 16, 18 und der
hinteren Kolben-Zylinder-Aggregat 30, 32 gleichzeitig um völ
lig gleiche Beträge ein- bzw. ausgefahren werden, um ein pa
ralleles Anheben bzw. Absenken des Wechselaufbaus zu gewähr
leisten. Die Kolbenstangen 16.3, 18.3; 30.3, 32.3 der Aggre
gate weisen gleichen Durchmesser auf. Um ein paralleles Anhe
ben zu gewährleisten, sind die Kolbenflächen und auch die
Kolbenringflächen aller Zylinder gleich und alle Kolben-Zy
linder-Aggregate 16, 18; 30, 32 sind doppelwirkend, also auch
im Kolbenstangenraum abgedichtet. Durch die paarweise Anord
nung als Druckzylinder und Zugzylinder ist eine Gleichlauf
schaltung in einfacher Weise mit Normzylindern möglich. Die
Gleichlaufschaltung ist nun so ausgebildet, daß eine Verbin
dungsleitung 34 von einem Steuerventil 35 zu dem Kolbenstan
genraum 18.1 des vorderen linken Kolben-Zylinder-Aggregats 18
führt. Der Kolbenraum 18 dieses Aggregats steht nun über eine
weitere Verbindungsleitung 36 mit dem Kolbenraum 32.2 des
linken hinteren Kolben-Zylinder-Aggregats 32 in Verbindung.
Der Kolbenstangenraum 32.1 dieses Aggregats 32 ist über eine
Verbindungsleitung 37 mit dem Kolbenstangenraum 16.1 des
rechten vorderen Kolben-Zylinder-Aggregats 16 verbunden. Der
Kolbenraum 16.2 des rechten vorderen Kolben-Zylinder-Aggre
gats 16 ist an den Kolbenraum 30.2 des rechten hinteren Kol
ben-Zylinder-Aggregats 30 über eine Verbindungsleitung 38 an
geschlossen. Über eine weitere Verbindungsleitung 39 ist der
Kolbenstangenraum 30.1 des rechten hinteren Kolben-Zylinder-
Aggregats 30 mit dem Steuerventil 35 verbunden.
Zum Absenken des Wechselvorgangs wird nun auf ein entspre
chendes Steuersignal hin das Steuerventil 35 in Fig. 1 nach
links verschoben. Durch den oben beschriebenen Verdrängungs
kreislauf werden daraufhin die Kolbenstangen 30.3, 32.3 der
hinteren Aggregate 30, 32 eingefahren und gleichzeitig paral
lel zu der Einfahrbewegung der hinteren Kolbenstangen die
Kolbenstangen 16.3, 18.3 der vorderen Aggregate 16, 18 um
gleiche Beträge ausgefahren. Beim Anheben des Wechselaufbaus
läuft der Verdrängungsmechanismus entsprechend umgekehrt ab,
wobei sich das Steuerventil 35 wiederum veranlaßt durch ein
entsprechendes Steuersignal in einer in Fig. 1 nach rechts
verschobenen Stellung befindet.
Neben dem oben geschilderten Hydrauliksystem mit Gleichlauf
schaltung können auch Hydrauliksysteme mit andersgearteter
Schaltungsanordnung verwendet werden. Es muß jedoch bei jedem
der eingesetzten Hydrauliksysteme gewährleistet sein, daß die
Hubbewegung sämtlicher Zylinder gleichzeitig erfolgt, damit
der Wechselaufbau gleichmäßig angehoben bzw. abgesenkt werden
kann, um ein Verrutschen der Ladung beim Heben bzw. Senken
des Wechselaufbaus zu verhindern.
Bei der in den Fig. 2 bis 4 dargestellten Teilansicht ist
eine Kragarmvorrichtung 40 dargestellt, die als Winkelhebel
42 ausgebildet ist. Der Winkelhebel 42 weist einen rechteck
förmigen Querschnitt auf, mit nach außen sich linear verjün
gender Querschnittshöhe. Der Winkelhebel 42 ist über eine
Führungsbüchse 44 an eine Kolbenstange 46 eines in den Figu
ren nicht vollständig dargestellten Kolben-Zylinder-Aggrega
tes angeschlossen. Der Anschluß des Winkelhebels 42 an die
Führungsbüchse 44 erfolgt durch zwei übereinander in Hubbewe
gungsrichtung der Kolbenstange 46 angeordnete Schrauben 48.
Die Führungsbüchse 44, die einen Kreisquerschnitt aufweist,
ist in einem als Hohlprofil ausgebildeten Führungsprofil 50
mit Kreisquerschnitt geführt. Das Führungsprofil 50 weist
einen Schlitz 51 auf, durch den hindurch die Schrauben 48 des
Winkelhebels 42 an die Führungsbüchse 44 angeschlossen sind.
Der Anschluß des Winkelhebels 42 an die Führungsbüchse 44 er
folgt praktisch tangential an dem Kreisquerschnitt der Füh
rungsbüchse. Das Führungsprofil 50 hat nicht nur allein die
Aufgabe, die Führungsbüchse 44 zu führen, sondern auch die
beim Wechselvorgang auftretenden Belastungen auf einen Fahr
gestellträger 52 abzutragen, an den das Führungsprofil 50 an
geschlossen ist.
Ein strichpunktiert schematisch dargestellter (Fig. 2, 4)
Wechselaufbaurahmenträger 54 mit einer schräg nach oben ver
laufenden Auflagerstrebe 56 mit an die Auflagerstrebe 56 an
schließendem Auflagerträger 58 ist bei aufgesetztem Wechse
laufbau auf dem Fahrgestellträger 52 gelagert. Der Wechse
laufbaurahmenträger 54 wird nun vor dem Anheben des Wechse
laufbaus horizontal, d. h. entlang der Oberseite des Fahrge
stellträgers 52, verschoben, um den Wechselaufbau aus in den
Fig. 2 bis 4 nicht dargestellten Verriegelungselementen zu
lösen. Diese Verschiebung erfolgt durch einen Drehhebel 60,
der durch einen am Führungsprofil 50 vorhandenen Schlitz 61
mit einer in der Führungbüchse 44 vorhandenen rechteckförmi
gen Ausnehmung 62 lösbar in Eingriff steht. Der Drehhebel
selbst weist eine erste Ausnehmung 64 auf, der durch einen
ersten Vorsprung 65 und einen zweiten Vorsprung 66 gebildet
wird. Des weiteren ist eine zweite, U-förmige Ausnehmung 68
vorhanden, mit der ein an dem Wechselaufbaurahmenträger 54
angeordneter Bolzen 70 lösbar in Eingriff steht. Der Drehhe
bel 60 ist auf einem Bolzen 72 drehbar gelagert. Der Bolzen
72 wiederum ist an zwei zu beiden Seiten des Drehhebels 60
angeordneten Knotenblechen 74 angeschlossen, wobei die Kno
tenbleche am Fahrgestellträger 52 und am Führungsprofil 50
befestigt sind. Die Knotenbleche 74 sind in Fig. 2 nicht dar
gestellt.
Zum Anheben des Wechselaufbaus wird nun die Kolbenstange 46
auf ein Signal einer Steuereinrichtung hin eingefahren. Da
durch kommt der erste Vorsprung 65 des Drehhebels 60 mit der
unteren Fläche der Ausnehmung 62 der Führungsbüchse 44 in
Kontakt. Die weitere Hubbewegung hat nun eine Drehbewegung
des Hebels 60 um die Drehachse des Bolzens 72 zur Folge. Da
durch wird der mit der zweiten Ausnehmung 68 des Drehhebels
60 in Eingriff stehende Bolzen 70 an die Flanke der zweiten
Ausnehmung 68 gedrückt und nach rechts verschoben. Dies hat
eine Verschiebung (V) des gesamten Wechselaufbaus in horizon
taler Richtung zur Folge. Nachdem die Kolbenstange 46 einen
Hubweg H zurückgelegt hat, ist der Wechselaufbau entriegelt,
d. h. die am Fahrgestellträger 52 angeordneten Verriegelungs
elemente stehen mit am Wechselrahmen vorhandenen Verriege
lungselementen nicht mehr in Eingriff, und der Winkelhebel 42
liegt am Auflagerträger 58 des Wechselaufbaurahmenträgers 54
an. Die weitere Hubbewegung der Kolbenstange 46 führt nun zu
einem Anheben des Wechselaufbaus.
Das Vorhandensein einer Führungsbüchse hat den großen Vor
teil, daß sowohl Biegemomente und Querkräfte, die beim Ver
schieben des Wechselaufbaus auftreten, als auch Biegemomente
und Querkräfte, die durch die Auflagerung des Wechselaufbaus
auf den Winkelhebel entstehen, zunächst von der Führungsbüch
se aufgenommen werden und an das Führungsprofil weitergelei
tet werden. Die Kolbenstange 46 selbst des Kolben-Zylinder-
Aggregats bleibt praktisch frei von der Beanspruchung durch
die genannten Kräfte und wird lediglich im wesentlichen auf
axialen Zug beansprucht.
Bei der perspektivischen Detailansicht gemäß Fig. 5 ist ein
Transportfahrzeug 80 mit der Kragarmvorrichtung gemäß den Fi
guren 2 bis 4 dargestellt. Das Fahrzeug 80 weist ein Führer
haus 82 und einen nicht dargestellten Wechselaufbau mit einem
Wechselaufbaurahmen 84 auf. Aus Gründen der Ubersicht ist der
Wechselrahmen 84 in Fig. 5 rückwärtig versetzt zum Transport
fahrzeug 80 dargestellt. Direkt hinter dem Führerhaus 82 ist
eine Hubeinrichtung mit zwei auf den Fahrgestellträgern 52
des Transportfahrzeugs 80 angeordneten Kolben-Zylinder-Aggre
gaten 86 vorhanden. Beide Aggregate 86 sind oberhalb der
Fahrgestellängsträger 52 angeordnet. Zwischen den beiden
Aggregaten ist im oberen Bereich ein Hydrauliköltank 88 vor
handen, der die für ein Hydrauliksystem erforderliche Ölmenge
zur Verfügung stellt. Die Darstellung in Fig. 5 ist der Über
sichtlichkeit halber so gewählt, daß viele Teile, die norma
lerweise an einem derartigen Transportfahrzeug vorhanden sind
nicht dargestellt sind.
Die Aggregate 86 werden über eine Steuereinrichtung 89 und
über ein nicht vollständig dargestelltes Hydraulikleitungs
system gesteuert. Gleiche Bauteile, wie sie in den Fig. 2 bis
4 beschrieben worden sind, tragen das gleiche Bezugszeichen
und sind nicht nochmals erläutert.
In Höhe des Oberflansches des Fahrgestellträgers 52 sind Ver
riegelungselemente 55 angeordnet, in die bei aufgesetztem
Wechselrahmen 84 in Höhe der Unterseite der Wechselaufbaurah
menträger 54 angeordnete entsprechende Verriegelungselemente
des Wechselaufbaus eingreifen, wobei in Fig. 5 lediglich ein
am vorderen Ende des Wechselrahmens 84 angeordnetes Verriege
lungselement 57 dargestellt ist.
Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 ist
bei dem in Fig. 6 dargestellten Ausführungsbeispiel als Krag
armvorrichtung ein Winkelhebel 90 vorhanden, der direkt an
eine Führungsbüchse 92 angeschlossen ist, wobei der Winkelhe
bel 90 an die Führungsbüchse 92 in radialer Richtung mittels
Schweißnähten befestigt ist. Die Führungsbüchse 90 ist an
eine Kolbenzylinderstange 94 eines Kolben-Zylinder-Aggregats
96 angeschlossen. Das Aggregat 96 ist auf einem kreisrohrför
migen Tragprofil 98 gelagert, das gleichzeitig als Führungs
profil für die kreisquerschnittsförmige Führungsbüchse 92
dient. Das Führungsprofil 98 weist einen in Richtung der Hub
bewegung des Kolben-Zylinder-Aggregats 96 verlaufenden
Schlitz 100 auf, durch den hindurch der Winkelhebel 90 an die
Führungsbüchse 92 angeschlossen ist. Der Querschnitt des Win
kelhebels 90 ist als Rechteckquerschnitt ausgebildet, wobei
die Querschnittshöhe nach außen hin linear abnimmt. Auf die
Oberseite dieses Winkelhebels 90 ist ein in Fig. 6 nur aus
schnittsweise schematisch dargestellter Auflagerarm 102 eines
Wechselrahmens 104 lagernd beim Heben bzw. Senken des Wech
selaufbaus anordenbar. Im oberen Bereich der in Fig. 6 darge
stellten beiden Kolben-Zylinder-Aggregate 96 ist ein Hydrau
liköltank gestrichelt dargestellt. Die übrigen zur Steuerung
der Kolben-Zylinder-Aggregate 96 benötigten Bauteile, insbe
sondere Hydraulikölleitungen, Steuer- und Pumpeinrichtungen
sind in Fig. 6 der Übersichtlichkeit halber nicht darge
stellt.
Claims (15)
1. Transportfahrzeug (80) mit
- - einem Fahrgestell mit Wechselvorrichtung,
- - einem auf dem Fahrgestell lösbar aufsetzbaren Wech selaufbau mit Wechselrahmen (54; 84; 104),
- - einer Hubeinrichtung (16, 18; 30, 32; 86; 96), die zu mindest eine Hebe- bzw. Senkbewegung (H) des Wechselauf baus auslöst,
- - einer Steuereinrichtung (35; 89) zum Steuern der Hub einrichtung (16, 18; 30, 32; 86; 96) und
- - einer an die Hubeinrichtung (16, 18; 30, 32; 86; 96) angeschlossenen Tragvorrichtung, auf der der Wechselrah men (54; 84; 104) zumindest während seiner Hebe- bzw. Senkbewegung (H) gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragvorrichtung als Kragarmvorrichtung (20; 42; 90) ausgebildet ist.
2. Transportfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hubeinrichtung zumindest ein Kolben-Zylinder-Aggregat
(16, 18; 30, 32; 86; 96) aufweist.
3. Transportfahrzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kragarmvorrichtung (20; 42; 90) an die Kolbenstange
(16.3, 18.3; 46; 94) des Kolben-Zylinder-Aggregats (16,
18; 30, 32; 86; 96) angeschlossen ist.
4. Transportfahrzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kragarmvorrichtung (42; 90) über ein Führungselement
(44; 92) an das Kolben-Zylinder-Aggregat (86; 96)
angeschlossen ist, wobei das Führungselement (44; 92) in
einer Führungsvorrichtung (50; 98) verschiebbar geführt
ist.
5. Transportfahrzeug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich das Führungselement (44; 92) derart an der Führungs
vorrichtung (50; 98) abstützt, daß das Kolben-Zylinder-
Aggregat (86; 96) bzw. die Kolbenstange (46; 94) des Kol
ben-Zylinder-Aggregats im wesentlichen frei von beim He
be- bzw. Senkvorgang (H) entstehenden Querkräften gehal
ten wird.
6. Transportfahrzeug nach den Ansprüchen 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kragvorrichtung (42) mittels Schraubung (48) an das
Kolben-Zylinder-Aggregat bzw. das Führungselement (44)
angeschlossen ist.
7. Transportfahrzeug nach den Ansprüchen 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kragvorrichtung (90) mittels Schweißung an das Kol
ben-Zylinder-Aggregat bzw. das Führungselement (92) ange
schlossen ist.
8. Transportfahrzeug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungsvorrichtung als Führungsprofil (50; 98) mit
Kreisrohrquerschnitt und das Führungselement als in dem
Führungsprofil angeordnete Führungsbüchse (44; 92)
ausgebildet ist, wobei das Führungsprofil (50; 98) einen
Schlitz (61; 100) aufweist, in dem die Kragvorrichtung
(42; 90) geführt wird.
9. Transportfahrzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kragarmvorrichtung als Winkelhebel (42; 90)
ausgebildet ist.
10. Transportfahrzeug nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Führungselement (44; 92) einen Vollkreisquerschnitt
aufweist.
11. Transportfahrzeug nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Führungselement einen Rohrquerschnitt aufweist.
12. Transportfahrzeug nach Anspruch 1,
wobei das Transportfahrzeug auf beiden Seiten im vorderen
Bereich vor dem Wechselaufbau und im Bereich der Hinter
achse des Fahrzeugs jeweils eine vordere Hubeinrichtung
(16, 18) und eine hintere Hubeinrichtung (30, 32) auf
weist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kragarmvorrichtung (20) jeweils an der vorderen Hub
einrichtung (16, 18) angeordnet ist.
13. Transportfahrzeug nach einem oder mehreren der Ansprüche
4 bis 12,
wobei das Transportfahrzeug (80) eine Verschiebeeinrich
tung (60) aufweist, die ein Teil der Hubbewegung des Kol
ben-Zylinder-Aggregats vor der Hebe- bzw. nach der Senk
bewegung des Wechselaufbaus in eine Entriegelungs- bzw.
Verriegelungsbewegung (V) des Wechselaufbaus umsetzt,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Führungselement (44) eine Ausnehmung (62) aufweist,
in die die Verschiebeeinrichtung (60) in Eingriff bring
bar ist.
14. Transportfahrzeug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Führungselement (44; 92) in Hubrichtung (H) des Kol
ben-Zylinder-Aggregats (86; 96) verschiebbar geführt ist.
15. Transportfahrzeug nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Winkelhebel (42; 90) als Rechteckquerschnitt mit ver
änderlicher Querschnittshöhe ausgebildet ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904039873 DE4039873A1 (de) | 1990-12-13 | 1990-12-13 | Transportfahrzeug mit wechselaufbau |
CH359691A CH685008A5 (de) | 1990-12-13 | 1991-12-06 | Transportfahrzeug mit Wechselaufbau. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904039873 DE4039873A1 (de) | 1990-12-13 | 1990-12-13 | Transportfahrzeug mit wechselaufbau |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4039873A1 true DE4039873A1 (de) | 1992-06-17 |
Family
ID=6420272
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904039873 Withdrawn DE4039873A1 (de) | 1990-12-13 | 1990-12-13 | Transportfahrzeug mit wechselaufbau |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH685008A5 (de) |
DE (1) | DE4039873A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2946970A1 (de) * | 2014-05-21 | 2015-11-25 | Pris-Mag S.r.l. | Lkw mit einer Vorrichtung für bewegliche Körper |
-
1990
- 1990-12-13 DE DE19904039873 patent/DE4039873A1/de not_active Withdrawn
-
1991
- 1991-12-06 CH CH359691A patent/CH685008A5/de not_active IP Right Cessation
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2946970A1 (de) * | 2014-05-21 | 2015-11-25 | Pris-Mag S.r.l. | Lkw mit einer Vorrichtung für bewegliche Körper |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH685008A5 (de) | 1995-02-28 |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |