-
Lecksichere Verbindung für mehrteilige Fässer, Rohrleitungen und andere
Behältnisse. Die Erfindung betrifft eine lecksichere Verbindung für mehrteilige
Fässer, Rohrleitungen und andere Behältnisse mit an den gegeneinanderstoßenden Enden
der zu verbindenden Teile ausgebildeten oder an ihnen befestigten Ringflanschen.
-
Gemäß der Erfindung wird an jedem der zu verbindenden Teile ein Ringflansch
vorgesehen, der Vorsprünge oder Paßstücke besitzt, die eine sichere Verbindung der
Körper unter Zuhilfenahme der Vorsprünge oder Paßstücke des Ringes am zweiten Körper
ermöglichen; die lecksichere Abdichtung erfolgt erfindungsgemäß durch eine in eine
Sitznut am Fuß der beiden Ringe zwischen Grundkörper und Ring eingelegte Dichtungspackung.
Die Vorsprünge oder Paßstücke können dabei zu paarweiser Vereinigung oder für Mehrfachverklammerung,
Verkeilung u. dgl. eingerichtet sein.
-
Die Vorsprünge oder Paßstücke können nach
der Erfindung
z. B. einfach oder mehrfach gelocht sein und mittels besonderer Verschlußkeile oder
mittels Bolzen, Stiften oder Schrauben oder ähnlicher Mittel fest verbunden werden;
sie können ferner verschweißt oder auf andereWeise fest vereinigt werden. Bei einer
Ausführungsform, die besondeis für Fässer oder ähnliche Behältnisse geeignet ist,
ohne auf solche beschränkt zu sein, tragen die Endxinge von H-Form oder anderem
passenden Querschnitt Paßstücke mit aus- oder einspringenden Enden, durch welche
Schließteile hindurchgesteckt werden, nachdem die Paßstücke beider Ringe in Paßstellung
gebracht sind. Diese Schließteile können von länglichem oder andrem passenden Querschnitt
sein und paarweise verwendet werden, wobei ein Teil oder beide zugespitzte Form
erhalten können; auch kann der eine "Teil als Keilbeilage, der zweite als Spitzkeil
ausgebildet sein, derart, claß beim Eintreiben die zu verbindenden Körperhälften
gegeneinander gepreßt werden.
-
Bei einer anderen Ausführungsform, die ebenfalls besonders für Fässer
und ähnliche Behältnisse geeignet ist, werden die Vorsprünge oder Paßstücke der
Ringe voll ausgeführt und mit halbrunden Kuten oder halben Zapfenbohr ringen mit
Gewinde zur Aufnahme eines Stöpsels oder Behälterspunds versehen, derart, daß zwei
Paßstücke, in Verbindung gebracht, ein rundes Loch bilden, dessen Achse radial zur
Behälterachse verläuft. In diesem Falle wird zweckmäßig ein Teil der Dichtungspackung
fortgelassen bzw. durchbrochen oder in geeigneter Weise so angeordnet, daß ein Zugang
zum Behälterinnern vorhanden ist, wenn der Behälterspund, der gleichzeitig als Einstellschraube
dient, herausgenommen ist.
-
Zur näheren Erläuterung und ausführlicheren Beschreibung einzelner
Ausführungsformen der Erfindung dienen die Zeichnungen.
-
Abb. i zeigt eine Seitenansicht halb im Schnitt; dargestellt ist eine
Ausführungsform eines geteilten metallenen Fasses gemäß der Erfindung; Abb. 2 zeigt
einen Grundriß derselben, teilweise im Schnitt; Abb. " zeigt im Schnitt und Draufsicht
die zur Verbindung nötigen Teile vor ihrer Vereinigung Abb..I zeigt die fertige
Verbindung im Schnitt und in Draufs'#_cht ; Abb. 5 ist eine Teilansicht einer abgeändeiten
Ausführungsform für geteilte Fässer oder ähnliche Behältnisse, und zwar teils in
Ansicht, teils im Schnitt; Abb. 6 zeigt die Verbindungsteile nach Abb. 5 vor ihrer
Vereinigung in Ansicht; Abb. 7 zeigt in Schnitt und Ansicht dieselben Teile nach
der Vereinigung ; Abb. S und 9 zeigen weitere Bauarten gemäß der Erfindung und Abb.
io Schnitt und Draufsicht einer anderen Ausführungsform.
-
In den Abb. i und 2 ist die Anwendung der Erfindung auf ein geteiltes
Faß mit den beiden Halbkörpern A und B dargestellt, deren jeder am
geschlossenen Ende mit einem Behälterspund C versehen ist. An jedem offenen Ende
der Halbkörper ist ein Flanschring i vorgesehen, nach der Zeichnung von H-Form;
es ist jedoch auch jede andere passende Querschnittsform anwendbar. Diese Ringe
können aufgeschweißt sein oder als Schrumpf? iizge aufgebracht werden oder auch
auf irgendeine andere Weise mit den zu vei bindenden Grundkörpern fest vereinigt
werden; sie können ferner auch als lose Ringe ausgebildet sein, die an Flanschen
oder Vorsprüngen der Grundkörper angreifen, oder sie können aus den zu verbindenden
Körpern selbst geformt sein, z. B. aus dem Behälterstoff gedrückt oder gepreßt und
gestanzt sein, wobei die erforderliche Ringstärke (Dicke) durch Umbördelung oder
Falzen oder eine andere Art der Formgebung erzielt werden kann.
-
Jeder der Ringe weist aufgesetzte oder mit dem Baustoff in eins vereinigte
Vorsprünge oder Paßstücke 2 auf, welche bei der in Abb. i und :3 dargestelltenAusführungsform
längliche Schlitzei besitzen; die vorspringenden Paßstücke des einen Ringes passen
dabei stets in die Zwischenräume der Paßstücke des anderen, sobald die zu verbindenden
Körper zusammengefügt werden. Dies erkennt man am besten aus den Abb. ; und 4, welche
die fraglichen Verbindungsteile in größerem Maßstab wiedergeben. In Abb. 3 sind
die Teile noch unvereinigt, in Abb. ,I sind sie vereinigt, und zwar mittels spitz
zulaufender Schließstücke .f, welche durch die Anschlagschlitze 3 der in Paßstellung
gebrachten Paßstücke 2 hindurchgesteckt werden. Zwei Spitzkeile können beispielsweise
wie in Abb. i angewandt werden, oder es kann ein einfaches Schließstück mit gegabelten
Enden benutzt werden, welche, wie in Abb. ,1, zu Haken 4 a umgebogen werden. Um
unbefugte Herausnahme zu verhindern, kann ferner ein Bleisiegel oder eine andere
Art Siegel an die herausragenden, gespreizten oder umgebogenen Enden der einfachen
oder doppelten Schließstücke (Keile) angehängt oder eingepreßt werden. Vorsprünge
i@1 an den Ringen bilden keilförmige Vertiefungen 5 mit dem Grundkörper, welche
als Sitzmitz für eine Dichtungspackung 6 dient, die bei der in Abb.3 und 4 gezeichneten
Ausführungsform aus Holz von zweifach. keilförmigem Querschnitt besteht. Form und
Baustoff der Dichtungspackung sind in jedem Falle nach den besonderen Erfordernissen
auszuwählen; die Pakkung kann daher einmal voll, ein andermal hohl oder biegsam
oder nichtbiegsam usw. sein und irgendeinen passenden Querschnitt aus geeignetem
Mi_te.- ial aufweisen.
Wenn eine Holzpackung angewandt werden soll,
ist jede Holzart verwendbar; die Packung kann beispielsweise aus einem langen Streifen
hergestellt werden, der in geeigneter Weise zu einem Ring verbunden ist oder dessen
Enden freigelassen und entweder quer- oder längsseitig ineinandergreifend verspleißt
sind oder beides, derart, daß beim Anziehen der Verbindung die Dichtungspackung
sicher abdichtet. Die Pakkung kann auch dadurch hergestellt werden, daß man durch
Aufwickeln langer Streifen oder Bänder aus Holz auf eine passende Kernform einen
geschlossenen Packungsring gewinnt. Eine mehrlagige Holzpackung von beliebiger Querschnittsform
erhält man durch geeignete Breitenstaffelung der aufzuwickelnden Bänder oder Streifen
oder auch durch eine passende Wickelmatrize, wobei der zur Verwendung kommende Klebstoff
dem Veiwendungszweck des Behälters entsprechend ausgewählt sein muß, um Verunreinigung,
Zersetzung oder Auflösung des Behälterinhalts oder der Packung zu vermeiden.
-
Eine biegsame Packung kann in Form eines Ringes von kreisförmigem
oder anderem passenden Querschnitt oder in anderer Gestalt ausgeführt werden, zweckmäßig
mit Durchbrechungen am Innenumfang, z. B. einer Anzahl kleiner Löcher oder Schlitze,
und ausgefüllt oder ausgestattet mit einem Kerne aus irgendwelchem Material, das
unter dem Einfluß von Flüssigkeiten oder Gasen aufquillt und durch seine Volumenvergrößerung
die Verbindung dichter gestaltet oder schließt und so wirkungsvoll jeden Leckverlust
hindert. Beispielsweise kann die Packung aus einem hohlen Ring aus gas- oder flüssigkeitsbeständigem
Material bestehen, wie Gummi mit Lochreihen oder Schlitzen am Innenumfang, welcher
einen Innenkern aus Gummi oder anderem Stoff, wie Gelatine oder Korkmehl und Gummi,
in fester oder schwammähnlicher Beschaffenheit besitzt, der befähigt ist, sich auszudehnen
oder zu quellen, sobald er mit dem Gas oder der Flüssigkeit zusammenkommt, aber
selbst nicht aufgelöst oder zersetzt wird. Diese Kernpackung kann auch streifenförmig
ausgebildet werden, und zwar aus Streifen bestehend, die dem Umfang der abzudichtenden
Verbindung entsprechen und deren Enden entweder verbunden werden oder stumpf zusammenstoßen
oder zugespitzt verlaufen oder quer- oder längsseitig ineinandergreifen, derart,
daß bei Verwendung der Dichtungspackung für Rohrleitungen o. dgl. an schwer zugänglichen
Orten die Dichtung abgenommen und frisch verpackt werden kann, ohne die Rohrleitung
abzunehmen. Auf diese Weise werden Ausbesserungen in ausgedehnten Rohrnetzen und
die gesamte Dichtungsherstellung wesentlich erleichtert.
-
Für besondere Zwecke kann ein in Gummi, Asbest, Hanfseil oder anderes
Dichtungsmaterial eingebetteter Stahl- oder Metallring Vei wendung finden, der auf
dem-Grunde-der Hohlkehle oder Sitznut 5 angeordnet ist. Ausführungsbeispiele von
Dichtungspackungen dieser Arten werden noch im folgenden beschrieben, und zwar angewandt
auf die Verbindungsanordnungen der Abb. 8, 9, io; es muß jedoch bemerkt werden,
daß sie ebensogut in Verbindung mit den übrigen Anordnungen der Zeichnungen verwandt
werden können.
-
Bei der Ausführungsform nach Abb. 5 bis 7 besitzt der Ring i hakenförmige
Vorsprünge oder Paßstücke 2a, an welchen jeweils gleichlaufende :Vasen 21 und Einschnitte
22 vorgesehen sind, die bei geschlossener Verbindung ineinandergreifen. Die geschlossene
Verbindung ist in Abb. 7 zur Darstellung gebracht; jeder Teil 2a trägt außer Nase
und Einschnitt eine mit ihrem Gegenstück gemeinsam hergestellte Halbbohrung 2b (Abb.
6), derart, daß nach der Vereinigung beider Teile eine einzige kreisförmige Mündung
entsteht, in welche ein Stöpsel 7 o. dgl. paßt, über dessen Kopf gegebenenfalls
ein Bleisiegel oder ein anders geartetes Siegel angebracht werden kann, um unbefugtes
Herausnehmen zu verhüten. Die hierbei verwendete Dichtungspackung ist eine Holzpackung
6 von doppelt keilförmigem Querschnitt, ähnlich derjenigen der früheren Abbildungen.
-
Bei dem Beispiel Abb. 8 sind die Ringe i mit Paßstücken 2c ausgestattet,
welche jeweils in diejenigen des zweiten der zu verbindenden Körper eingepaßt sind
(z. B. einer Rohrleitung, eines geteilten Fasses u.-dgl.) und gegen seitliche Abweichung
durch Ansätze 2d abgestützt werden. Jedes Paßstück enthält einen halbkreisförmigen
Einschnitt, der mit seinem Gegenstück zusammen eine Kreisöffnung zur Aufnahme eines
Verschlußstöpsels 7 umschließt und der versiegelt werden kann. Die Ringe dieser
Ausführungsform sind aus dem Material der zu verbindenden Teile der Fässer, Rohrleitungen
u. dgl. hergestellt und haben gekrümmte Vorsprünge 2e, welche mit den Enden der
Grundkörper eine Wölbung oder Sitznut für die Dichtungspackung bilden; als Dichtungsanordnung
dient im gezeichneten Falle ein Stahl- oder Metallring 8, welcher mit seinen Endkanten
in zwei C-förmig oder andersartig ihn umgreifende Packungsteile 9 aus Gummi, Hanfseil
oder anderem geeigneten Material eingebettet ist.
-
Eine etwas abweichende, aber im allgemeinen der beschriebenen nahekommende
Ausführungsform der Erfindung ist in Abb. 9 dargestellt. Die Paßstücke 2 tragen
hierbei Innengewinde zur Aufnahme einer Einstellschraube 7; die Dichtungsanordnung
wird auch in diesem Falle von einem Metallring 8 gebildet, welcher beiderseits in
Packungsmaterial 9 eingebettet ist. Falls erwünscht, kann die Einstellschraube auch
an einer oder mehreren Stellen des Umfangs als
Behälterspund ausgebildet
werden, wie dies Abb. zo zeigt. Für diesen Zweck erhält der 'Metallring £ eine verdickte
Stelle mit Gewindebohrung 81 und dieser entsprechend werden die anstoßenden
Ränder der zu verbindenden Körper A und B ausgespart oder weggeschnitten,
um eine Öffnung zo zu erzielen. Es ist damit ein Durchlaß durch die Dichtungsanordnung
geschaffen, der sich durch das Loch der Fixierungsschraube fortsetzt und von der
Fixierungsschraube, die nun gleichzeitig als Spund dient, verschlossen wird, wenn
sie, wie Abb. Zo zeigt, eingeschraubt ist.
-
Die Erfindung ist im wesentlichen bestimmt für Rohrverbindungen, Behälter,
geteilte Fässer, Trommelbehälter u. dgl. Ihre Anwendung auf Fässer und ähnliche
Behälter hat den besonderen Vorteil, daß die beschriebenen Ringe auch als Rollringe
und Schutzringe dienen können; gleichzeitig erleichtern sie, z. B. bei geteilten
Fässern, das Zusammenfügen der beiden Hälften oder der Faßsegmente, indem die Paßstücke
der einzelnen Ringe sich gegenseitig stützen und so die Dichtungspackung schützen
für den Fall, daß sie ohne Änderung der Faßlage herausgenommen werden soll.
-
Eine lecksichere Verbindung gemäß der Erfindung ist mit einer sauberen,
glatten Innenfläche ausführbar, was besonders bei Fässern und Behältern für festen
Inhalt, wie Fette u. dgl., von Wichtigkeit ist und die Verwendung einer Ausfütterung
(Verpackung) aus Papier, Holz u. dgl. ermöglicht, derart, daß der feste Inhalt herausgeholt
werden kann ohne die Notwendigkeit des Ausschmelzens, wie dies bisher üblich ist;
jede Veriuireinigung von Getränken oder Nahrungsmitteln infolge Berührung mit den
Gefäßwänden wird hierdurch vermieden. Die Verbindung kann außerdem sehr rasch zusammengefügt
werden, ohne besondere Geschicklichkeit, und ist, wenn einmal vereinigt, vollkommen
lecksicher.