DE4038371A1 - Drallstabilisiertes uebungsgeschoss - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein drallstabilisiertes Übungsge­ schoß nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Aus der DE 38 03 369 A1 ist ein drallstabilisiertes Übungsgeschoß mit verkürzter Reichweite bekannt, das mittels einer in einer zen­ tralen Bohrung untergebrachten Zerlegereinheit in wenigstens zwei Teile zerlegt wird. Bei einer einzigen Trenneinheit kann nicht ausge­ schlossen werden, daß aufgrund einer Funktionsstörung in der Trenn­ einheit die Zerlegung des Übungsgeschosses unterbleibt. Die Folge ist dann, daß das Übungsgeschoß den vorgesehenen Übungsraum ver­ läßt und demzufolge eine Gefährdung darstellt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Übungsgeschoß vorzu­ schlagen, bei dem eine sichere Zerlegung gewährleistet ist.

Die Erfindung löst diese Aufgabe entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Die Teile des erfindungsgemäßen Übungsgeschosses sind leicht und kostengünstig herstellbar. Vorteilhaft ist die ebenfalls leicht herstellbare Aufnahmetrommel mit den leicht zu montierenden und ebenfalls leicht überprüfbaren Trennelementen.

Durch diese Ausbildung der Aufnahmetrommel ist zu jeder Zeit eine kostengünstige Überprüfung der Trennelemente, beispielsweise nach langer Lagerzeit, möglich.

Die Montagefreundlichkeit des Übungsgeschosses wird auch dadurch begünstigt, daß sämtliche Geschoßteile einen Formschluß aufweisen und bei Verschraubung durch den zentralen Verbindungsbolzen selbst­ zentrierend sind.

Daneben ist jedes der Trennelemente stark genug, die Sollbruchstelle des Verbindungsbolzens aufzubrechen. Bei fünf, in der Aufnahmetrommel angeordneten Trennelementen ist mit einer sehr hohen statistischen Wahrscheinlichkeit die sichere Funktion, also Zerlegung des Übungsge­ schosses nach einer Flugstrecke von ca. 2 km gewährleistet.

Nach dem Bruch der Sollbruchstelle gewährleisten die enormen Flieh­ kräfte der Wandsegmente, daß die Geschoßspitze und das Bodenstück einen axialen Hub ausführen und somit auseinandergetrieben werden. Der Luftwiderstand sorgt anschließend für die Ablösung des Boden­ stückes von der Aufnahmetrommel. Die Schalensegmente entfernen sich dann aufgrund der Fliehkräfte von dem Übungsgeschoß.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der einzigen Zeichnung dargestellt. Diese zeigt ein Übungsgeschoß im Längsschnitt.

Ein vollkalibriges Übungsgeschoß 1 besteht aus einem Vorderteil 2 einer Geschoßspitze 8, einem zentralen Verbindungsbolzen 3 mit Sollbruchstelle 4 zwischen einem Gewindeabschnitt 5 und einem zy­ lindrischen Führungsabschnitt 6.

Der Verbindungsbolzen 3 ist einstückig mit einem Aufnahmekörper 7 für eine nicht gezeichnete Leuchtspur verbunden.

Weiterhin besteht das Übungsgeschoß 1 aus einer Aufnahmetrommel 10 und aus zwei Schalensegmenten 11; es können auch drei oder vier sein. Die Schalensegmente 11 bilden bis auf die Trennspalte 13 eine geschlossene Geschoßoberfläche 9.

Das Vorderteil 2 der Geschoßspitze 8 ist mit einer Gewindebohrung 15 und einem konischen, ringförmigen Vorsprung 16 versehen.

Die Sollbruchstelle 4 des Verbindungsbolzens 3 liegt im Bereich einer Bodenfläche 17 des Vorderteils 2 der Geschoßspitze 8.

Der Verbindungsbolzen 3 lagert auf dem zylindrischen Führungsab­ schnitt 6 über eine Spielpassung den Aufnahmekörper 10 und ein Boden­ stück 20.

Das Bodenstück 20 ist mit einem konischen, ringförmigen Vorsprung 21 versehen.

Die Schalensegmente 11 liegen an den Vorsprüngen 16, 21 und mit einem Bund 12 an dem Verbindungsbolzen 3 an.

Der Aufnahmekörper 7 weist einen Bund 25 auf, der gegenüber dem Verbindungsbolzen 3 einen Absatz 26 bildet.

Der Aufnahmekörper 7 ist mit fünf regelmäßig angeordneten Bohrungen 30 für fünf Trennelemente 31 versehen.

Die Trennelemente 31 sind durch die Abschußbeschleunigung des Übungs­ geschosses 1 mechanisch auslösbar und zünden über einen zeitver­ zögernden Satz jeweils eine gasdruckerzeugende Trennladung 32.

Zur Funktion

Beim Abschuß des Übungsgeschosses 1 zünden die Trennelemente 31, wobei die vorbeschriebene zeitverzögernde Funktion in Gang gesetzt wird. Diese zeitverzögernde Funktion ist so festgelegt, daß nach Überschreiten einer, einem scharfen Geschoß entsprechenden bestimmten Flugdistanz jedes Trennelement 31 seine Trennladung 32 zündet. Die von den Trennladungen 32 erzeugten Gasdrücke führen in dem Verbin­ dungsbolzen 3 zum Bruch der Sollbruchstelle 4 und zu einem axialen Hub des Bodenstückes 20 in Pfeilrichtung 35, wobei sich das Boden­ stück 20 von der Aufnahmetrommel 10 abhebt. Der feste Verband des Übungsgeschosses 1 ist damit aufgehoben. Aufgrund der enormen Flieh­ kräfte des einen Drall aufweisenden Übungsgeschosses 1 treiben die Schalensegmente 11 das Vorderteil 2 und das Bodenstück 20 bis zur Ablösung der Schalensegmente 11 von den vorgenannten Teilen ausein­ ander.

Der Luftwiderstand sorgt dann für die Ablösung des Bodenstückes 20 von der Aufnahmetrommel 10, in dem der Verbindungsbolzen 3 aus der Aufnahmetrommel 10 herausgezogen wird. In gleicher Weise erfolgt auch die Trennung zwischen dem Aufnahmekörper 7 und dem Bodenstück 20.

Sollte von den fünf Trennelementen 31 nur ein einziges Trennelement 31 funktionsfähig sein, so ist der vorbeschriebene Funktionsablauf in gleicher Weise gewährleistet.

Claims (5)

1. Drallstabilisiertes Übungsgeschoß mit verkürzter Reichweite und mit Leuchtspur,
bei dem der Geschoßkörper mehrteilig ist und die Teile des Ge­ schoßkörpers fest miteinander verbunden sind,
eine Sollbruchstelle vorgesehen ist,
eine pyrotechnische, beim Abschuß aktivierbare Trenneinheit in einem der Teile gelagert ist, und
die Leuchtspur in einem Aufnahmekörper angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Geschoß (1) eine Aufnahmetrommel (10) mit mehreren Trennelementen (31) vorgesehen ist,
wobei die Aufnahmetrommel (10) von mehreren Schalensegmenten (11) vollständig eingehüllt ist,
der Aufnahmekörper (7) einen zentralen Verbindungsbolzen (3) mit Sollbruchstelle (4) an einem Gewindeabschnitt (5) aufweist,
wobei der Verbindungsbolzen (3) mit einem Vorderteil (2) der Geschoßspitze (8) verschraubt ist und die Sollbruchstelle (4) im Bereich einer Bodenfläche (17) des Vorderteiles (2) liegt und wobei der Verbindungsbolzen (3) das Vorderteil (2) mit einem Bodenstück (20) und die dazwischenliegende Aufnahmetrommel (10) mit den - die Distanz zwischen dem Vorderteil (2) und dem Boden­ stück (20) überbrückenden - Schalensegmenten (11) befestigt.

2. Übungsgeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalensegmente (11) durch konische, ringförmige Vor­ sprünge (16, 21) des Vorderteils (2) und des Bodenstückes (20) formschlüssig und durch den Verbindungsbolzen (3) kraftschlüssig gehalten sind.

3. Übungsgeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmekörper (7) gegenüber dem Verbindungsbolzen (3) einen Absatz (26) aufweist.

4. Übungsgeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennelemente (31) in Bohrungen (30) der Aufnahmetrommel (10) liegen.

5. Übungsgeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Schalensegmente (11) vorgesehen sind.