DE4037736A1 - Tauchstabimmunoassay ohne waschvorgang - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung von
Tauchstabimmunoassays gemäß Anspruch 1 sowie ein Kit zur
Durchführung von Tauchstabimmunoassays gemäß Anspruch 10.
Es wurden bereits verschiedene Methoden zum Nachweis eines
Analyten (die zu analysierende Substanz) in einer Probe
einer biologischen Flüssigkeit mittels Anwendung der Immun
chemie beschrieben. Bei der sogenannten "Sandwich-Methode"
bindet beispielsweise ein Zielanalyt (z. B. ein Antigen)
zwischen einen markierten Antikörper und einen Antikörper,
der an einem festen Träger immobilisiert ist. Der Nachweis
im Assay erfolgt dadurch, daß die Anwesenheit und die Menge
des Komplexes aus Antigen und markiertem Antikörper ermit
telt werden kann (der Komplex ist dabei an den immobilisier
ten Antikörper gebunden). Bei der Konkurrenzmethode eines
Immunoassays (competition immunoassay) wird ein Antikörper,
der an eine feste Oberfläche gebunden ist, mit einer Probe,
die sowohl eine unbekannte Menge des zu analysierenden Anti
gens als auch markiertes Antigen desselben Typs enthält, in
Kontakt gebracht. Anschließend wird die Menge des markierten
Antigens, das an die feste Oberfläche gebunden hat, be
stimmt, womit indirekt die Menge des zu analysierenden Anti
gens in der Probe ermittelt werden kann.
Da mit obigen und anderen Methoden, die unten noch disku
tiert werden, sowohl Antikörper als auch Antigene nachgewie
sen werden können, spricht man allgemein von immunchemischen
Ligand-Rezeptor-Assays oder einfacher Immunoassays.
Vorrichtungen für Festphasen-Immunoassays, ob vom Sandwich-
oder Konkurrenztyp, ermöglichen einen empfindlichen Nachweis
eines Analyten in einer biologischen Flüssigkeit wie Blut
oder Urin. Vorrichtungen für Festphasen-Immunoassays bein
halten einen festen Träger, an den entweder der Ligand oder
der Rezeptor des Ligand-Rezeptorpaars, üblicherweise ein An
tikörper, Antigen oder Hapten, gebunden wird. Die festen
Träger waren früher in Form von Platten, Rohren oder Perlen
aus Polystyrol, die vom Gebiet der Radioimmunoassays oder
Enzymimmunoassays her bekannt waren, ausgebildet. In den
letzten Jahren wurde eine Vielzahl von porösen Materialien
wie Nylon, Nitrozellulose, Zelluloseacetat, Glasfasern und
andere poröse Polymere als Festphasen eingesetzt.
Es wurden bereits viele verschiedene Komplett-Kits für Immu
noassays beschrieben, die poröse Materialien als Festphasen
träger für immunchemische Komponenten wie Antigene, Haptene
oder Antikörper verwenden. Diese Kits sind für gewöhnlich so
konzipiert, daß sie auf Basis des Eintauchens, des Durch
flusses oder auf Basis der Migration arbeiten (dipstick
immunoassay, flowthrough immunoassay, migratory immunoas
says).
Tom et al., U.S. Patent Nr. 43 66 241 und Zuk, EP-
A 01 43 574 beschreiben Assays vom Migrationstyp, bei denen
eine Membran mit den Komponenten, die für den Assay erfor
derlich sind, getränkt wird. Dabei ist eine Nachweiszone für
den Analyten vorgesehen, auf der der markierte Analyt gebun
den ist und die Assayanzeige gelesen wird.
Bernstein, U.S. Patent Nr. 47 70 853, May et al.,
WO 88/08 534 und Ching et al., EP-A 02 99 428 beschreiben
Vorrichtungen für Assays auf Basis der Migration, die Rea
genzien beinhalten, die an farbige, direkte Marker gebunden
wurden und damit einen sichtbaren Nachweis der Assayergeb
nisse ohne Zugabe weiterer Substanzen ermöglichen.
Valkirs et al., U.S. Patent Nr. 46 32 901 offenbaren eine
Vorrichtung für einen Immunoassay vom Durchflußtyp, die An
tikörper (spezifisch für das zu analysierende Zielantigen)
beinhaltet, die an eine poröse Membran oder porösen Filter
gebunden sind. Dabei wird zur Membran bzw. zum Filter eine
flüssige Probe gegeben. Während die Flüssigkeit durch die
Membran fließt, bindet der Zielanalyt an den Antikörper. Der
Zugabe der Probe folgt eine Zugabe von markierten Antikör
pern. Der sichtbare Nachweis von markierten Antikörpern
zeigt die Anwesenheit der zu analysierenden Zielantigene in
der Probe an.
Korom et al., EP-A 02 99 359 offenbaren eine Variante für
eine Vorrichtung eines Immunoassays auf Basis des Durch
flusses, bei der sich die markierten Antikörper auf einer
Membran befinden, die als Reagenzliefersystem fungiert.
Baxter et al., EP-A 01 25 118 offenbaren einen Tauchstabim
munoassay (dipstick immunoassay) vom Sandwichtyp, bei dem
immunchemisch aktive Komponenten wie Antikörper an eine fe
ste Phase gebunden sind. Die Assayvorrichtung wird zur Reak
tion in eine Probe "getaucht", die vermutlich unbekannte, zu
analysierende Antigene enthält. Gleichzeitig oder aber nach
einer Inkubationszeit werden enzymmarkierte Antikörper hin
zugegeben. Als nächstes wird die gesamte Vorrichtung gewa
schen und dann in eine zweite Lösung gegeben, die ein Sub
strat für das Enzym enhält. Falls das Markierungsenzym anwe
send ist, bildet es aus dem Substrat farbige Produkte, die
entweder auf die feste Phase als Feststoff ausfallen oder
einen sichtbaren Farbwechsel in der Substratlösung erzeugen.
Kali et al., EP-A 02 82 192 offenbaren eine Tauchstabvor
richtung für die Anwendung in Assays vom Konkurrenztyp.
Leuvering, U.S. Patent Nr. 43 13 734 beschreibt die Anwen
dung von Goldsolpartikeln als direkte Markierung in einer
Tauchstabvorrichtung.
Rounds, U.S. Patent Nr. 47 86 589 beschreibt eine Vorrich
tung für einen Tauchstabimmunoassay, bei dem die Antikörper
mit Formazan markiert wurden.
Die Notwendigkeit von Waschschritten und von langen Perioden
für die Enzymsubstrat-Inkubation bei Vorrichtungen für
Tauchstabimmunoassays, die enzymmarkierte Antikörper verwen
den, erhöhen die Vielfältigkeit und daher die Wahrschein
lichkeit, daß wenig ausgebildetes Personal und Laien fehler
hafte Testergebnisse erhalten werden.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Möglichkei
ten zur Durchführung von Tauchstabimmunoassays zur Verfügung
zu stellen, damit wenig ausgebildetes Personal und Laien
richtige Testergebnisse erhalten.
Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung durch
eine Vorrichtung für Tauchstabimmunoassays und im besonderen
durch eine immunologische Tauchstabvorrichtung gelöst, die
die Verwendung von Symbolen in der Testzone und enzymmar
kierte Antikörper für den Nachweis von Analyten in einer
Probe einer biologischen Flüssigkeit aufweist. Die Vorrich
tung ermöglicht es, auf den in der Mitte liegenden Wasch
schritt, der bei Tauchstabimmunoassays mit enzymmarkierten
Antikörpern notwendig ist, zu verzichten.
Genauer gesagt, die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die
Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 10.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung er
geben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zweier Ausfüh
rungsformen und anhand der Zeichnung.
Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer typischen
Vorrichtung für einen Tauchstabassay, die die Test-
und Kontrollanzeige in Form von Rechtecken aufweist;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer weiteren Aus
führung einer Vorrichtung für einen Tauchstabassay
gemäß der vorliegenden Erfindung, die die Test- und
Kontrollanzeigezone in Form eines Pluszeichens (+)
zeigt.
In Bezugnahme auf Fig. 1 ist die Testzone 10 durch das
Grundgerüst 12 definiert. Das Grundgerüst 12 besteht aus
einem Streifen eines feuchtigkeits-undurchlässigen Materi
als, stellt einen festen Träger für die Zone 10 dar und
erleichtert damit deren Transport zwischen den Behältern.
Typische Basismaterialien sind unter anderem Glas oder ver
schiedenste Kunststoffe. Die Zone 10 kann aus verschiedenen
Materialien bestehen; beispielsweise unter anderem aus
Nylon, Nitrozellulose, Zellulose, Zelluloseacetat, Fiber
glas, einem Polysulfon, Polyvinylidendifluorid und aus einem
Polyester. Eine immunologisch aktive Komponente wird in Form
der Anzeige 14, hier als einfaches Rechteck dargestellt, auf
der Zone 10 immobilisiert. Die immunologisch aktive Kompo
nente ist in der Lage, enzymmarkierte Antikörper über den
Zielanalyten zu binden, wodurch eine Vielzahl von Sandwich
komplexen auf der Testzone 10 entlang der Anzeigezone 14
gebildet werden. Desweiteren wird eine zweite immunologisch
aktive Komponente (Anti-IgG) in Form der Kontrollanzeige 16,
die wieder als Rechteck dargestellt ist, immobilisiert. Die
Kontrollanzeige 16 fungiert als internes Überwachungsinstru
ment, mit dem festgestellt werden kann, ob der Test beendet
ist.
Die Verfahren zur Markierung von Antikörpern mit Enzymen
sind Stand der Technik; ebenso auch die chemischen Vorgänge,
mittels derer die Markierungsenzyme unlösliche farbige Pro
dukte erzeugen, die dann aus der Lösung ausfallen, wenn die
passende Substratlösung zugegeben wird.
Im Gebrauch wird die Testzone 10 in einen Behälter mit flüs
siger Probe getaucht, zu der enzymmarkierte Anti-Analyt-An
tikörper gegeben wurden. Dies wird kurze Zeit (z. B. drei
bis vier Minuten) stehen gelassen, während der die immunolo
gisch aktive Komponente, die auf der Anzeige 14 immobili
siert wurde, den Zielanalyten - falls vorhanden - bindet und
die markierten Antikörper an den Analyten binden, um eine
Vielzahl von Sandwichkomplexen auf der Testzone 10 entlang
der Anzeigezone 14 zu bilden. Ein Teil der markierten Anti
körper, die nicht an den Zielanalyten binden, bindet an
Anti-Immunoglobulin G, das auf der Kontrollanzeige 16 immo
bilisiert wurde. Das Tauchstäbchen wird aus dem ersten Be
hälter genommen und, ohne daß ein Waschvorgang nötig ist, in
einen zweiten gegeben, der Substrat für das Enzym ent
hält. Durch den Kontakt zwischen Substrat und Markie
rungsenzym, das sich gleichzeitig auf der Testzone 10 befin
det, werden unlösliche, farbige Produkte freigesetzt, die
sich auf der Anzeige 14 und der Kontrollanzeige 16 in höhe
ren Konzentrationen niederschlagen als auf Nichtanzeige
bereichen der Testzone 10. Daraus resultiert:
- i) falls der Analyt vorhanden ist, auf der Anzeige 14 und auf der Kontrollanzeige 16 jeweils eine sicht bare, farbige Bande.
- ii) falls der Analyt nicht vorhanden ist, nur eine ein zige sichtbare, farbige Bande auf der Kontrollan zeige 16.
In einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung wird
die Konzentration der Substanz, die auf der Kontrollanzeige
16 immobilisiert wird, geeicht, um einen internen Standard
für die Analytkonzentration in einer Probe zu erhalten. So
wird beispielsweise eine Substanz auf die Anzeige 16 bei
vorgegebener Konzentration immobilisiert und der Assay zu
Ende geführt. Falls die Farbe, die auf der Anzeigezone 14
erscheint, dunkler ist, als diese, die auf der Kontrollan
zeige 16 erscheint, so enthält die Probe den Zielanalyten in
höherer Konzentration als die vorgegebene Konzentration ist.
Eine Alternative zeigt Fig. 2; eine vertikale Anzeige 114
ist auf der Testzone 110 senkrecht und überlappend zur Kon
trollanzeige 116 angeordnet, so daß die Form eines Pluszei
chens (+) entsteht. Diese Anordnung wird in der Praxis in
gleicher Weise verwendet wie es für Fig. 1 beschrieben
wurde; nun wird jedoch auf der Zone 110 ein farbiges Plus
zeichen (+) sichtbar, wenn der Zielanalyt vorhanden war,
während ein farbiges Minuszeichen (-) erscheint, wenn kein
Zielanalyt vorhanden war.
Die immunologisch aktive Substanz kann auf der Testzone in
jeder Konfiguration immobilisiert werden, die praktisch oder
leicht unterscheidbar erscheint. Diese Konfigurationen bein
halten unter anderem Punkte, Rechtecke, Buchstaben, Zahlen
und Plus-/Minuszeichen. Die Plus-/Minusform, bei der Anti-
Analyt-Antikörper oder Antigene, die spezifisch für einen
Zielantikörper sind, derart immobilisiert werden, daß das
entstandene Rechteck senkrecht zu einem horizontalen Kon
trollrechteck steht, das Anti-Immunoglobulin G enthält, er
möglicht es, daß das Ergebnis des Assays von Laien auf sehr
leichte Weise verstanden wird, da das Auftreten eines Plus
zeichens (+) ein positives Resultat und das Auftreten eines
Minuszeichens (-) ein negatives Resultat anzeigt.
Das Bedrucken oder Besprühen der Testzone mit einer immu
nologisch aktiven Komponente in eine definierte Konfigura
tion erzeugt eine interne Farbdifferenz auf der Testzone des
Eintauchstäbchens selbst, so daß zusätzliche Farbstandard-
Tafeln nicht benötigt werden, um Assayergebnisse auszuwer
ten. Außerdem ist vor der Inkubation der Vorrichtung mit der
Substratlösung kein Waschvorgang notwendig. Die farbigen
Substanzen erzeugen mehr Niederschlag im Anzeigebereich als
im Nicht-Anzeigebereich der Testzone. Deshalb braucht man
die enzymmarkierten Antikörper, die nicht an die Testzone
über einen Zielanalyten gebunden wurden, nicht her
auszuwaschen.
Es können eine Vielzahl von Enzymen zur Markierung der Anti
körper verwendet werden. Typische Enzyme sind unter anderem
alkalische Phosphatase, Merettich-Peroxidase, Lysozym,
Glukose-6-phosphat-Dehydrogenase, Lactat-Dehydrogenase,
Urease, Glukose-Oxidase, β-Galactosidase und Cholesterin-
Oxidase.
Die vorliegende Erfindung beinhaltet außerdem einen Kit, mit
dem die Tauchstabvorrichtung mit einer Lösung aus enzymmar
kierten Antikörpern und mit einer zweiten Lösung aus Enzym
substrat in Kontakt gebracht wird, damit unlösliche, farbige
Produkte über den Kontakt mit dem Markierungsenzym entstehen
können. Die Art des Substrats wird vom speziell verwendeten
Markierungsenzym bestimmt. Wenn beispielsweise die Antikör
per mit alkalischer Phosphatase markiert werden, sind Bei
spiele typischer Substratlösungen unter anderem Naphthol-AS-
MX-phosphat und Echt-Blau-RR-Salz, Naphthol-(AS-MX)-phosphat
und Echt-Violett-B-Salz, Naphthol-(AS-GR)-phosphat und Echt-
Blau-RR-Salz, 5-Brom-4-chlor-3-indoxylphosphat (BCIP), und
3-Indoxylphosphat. Wenn Meerettich-Peroxidase als Markie
rungsenzym verwendet wird, sind typische Substratlösungen
unter anderem 2,2′-Azin-di-3-ethylbenzothiazinsulfonat,
3,3′,5,5′-Tetramethylbenzidin, 4-Chlor-1-naphthol, 3,3′-
Diaminbenzidin, p-Phenylendiamin und Brenzkatechin, 3-Amin-
9-ethylcarbazol, und Naphthol/Pyronin. Beispiele für eine
typische Substratlösung bei einer Markierung mit Lactat-
Dehydrogenase sind unter anderem reduziertes Nikotinamid
adenin-dinucleotid (NADH), und Phenazinmethosulfat und t-
Nitroblau-Tetrazolchlorid. Wenn Antikörper mit Lipozym mar
kiert sind, besteht eine typische Substratlösung aus un
löslichen, farbigen Substanzen, die von Liposomen umschlos
sen sind. Eine typische Substratlösung für β-Galctosidase-
markierte Antikörper ist unter anderem 5-Brom-4-chlor-3-
indoxyl-β-D-galactopyranosid. Eine typische Substratlösung
für Glucose-Oxidase-markierte Antikörper ist unter anderem
t-Nitroblau-Tetrazolchlorid und m-Phenanzinmethosulfonat.
Die Komponente, die auf der Testzone immobilisiert wird und
damit die Konfiguration der Anzeige ausbildet, ist entweder
ein Antikörper, ein Antigen, oder ein Hapten, obwohl jede
Substanz, die auf irgendeine Art eine Ligand-Rezeptor-Akti
vität aufweist, verwendet werden kann. Die verwendeten Anti
körper können monoklonalen oder polyklonalen Ursprungs sein;
deren Herstellungsverfahren sind Stand der Technik. Die An
tigene und Haptene können natürlichen oder synthetischen
Ursprungs sein und sind im Handel erhältlich. Die immunolo
gisch aktiven Komponenten können darüberhinaus auf die Test
zone gebunden werden, indem vorher Kupplungsreagenzien auf
der Testzone in Form der Anzeigezonen immobilisiert werden.
Beispiele für typische Kupplungsreagenzien sind unter an
derem Avidin, Biotin, Anti-Fluorescein-Antikörper und Pro
tein A.
Die Vorrichtung zur Durchführung von Assays wird für den
Nachweis von Antikörpern, Antigenen oder Haptenen einge
setzt. Beispiele für Antigene, die mit dieser Vorrichtung
nachgewiesen werden können, sind unter anderem menschliches
Choriogonadotropin, Gelbkörperbildungshormon und α-Fetopro
tein.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter verdeut
lichen.
Eine Testzone wird dadurch hergestellt, daß ein Muster
(0,5 inch) einer voraktivierten Nylonmembran (Pall Immuno
dyne) mit einer Porengröße von 0,45 µm an eine 0,01 inch
dicke Plastikplatte (18 cm auf 9 cm), die als Unterlage
dient, befestigt wird. Die Membran wird mittels eines Lino
mat IV (Camag) entlang einer Linie, die ungefähr 7 bis 8 mm
vom unteren Rand der Platte entfernt ist, mit 36 µl einer
Phosphatpufferlösung (pH 7,4) besprüht, die 3 mg/ml Anti-
Human-Choriogonatropin-Antikörper aus Schafen enthält. Die
Platte wird 30 Minuten lang in eine Phosphatpufferlösung
(pH 7,4) gegeben, die 2% getrocknete Milch (Carnation) ent
hält. Die Platte wird mit einer 5 prozentigen Saccharoselö
sung gewaschen, luftgetrocknet, in Streifen (0,4 bis 0,7 cm)
geschnitten, um eine Anzahl gleicher Eintauchstäbe zu erhal
ten, die dann in einem Exsikkator bei Raumtemperatur aufbe
wahrt werden können.
Alkalische Phosphatase (spezifische Aktivität < 1400 U/mg)
wird in einem Molverhältnis von 1:1 an monoklonale Anti-
Human-Choriogonatropin-Antikörper aus Mäusen gebunden, indem
die Einschritt-Glutaraldehyd-Methode angewendet wird. Das
Konjugat wird auf einer Diethylaminethyl-Sephadex-A50-Säule
(5 ml) gereinigt, indem ein linearer Gradient (0 bis 1 M
Natriumchlorid) in 10 mM Tris (pH 7,4) und 5 mM Magnesium
chlorid verwendet wird. Die Konjugatproben (3,0 ml) werden
gesammelt, auf Enzymaktivität getestet, in einer Lösung, die
10 mM Tris (pH 7,4), einprozentiges Rinderserumalbumin,
150 mM Natriumchlorid und 0,1 prozentiges Natriumazid
enthält, auf eine Konzentration von 1 U/ml verdünnt und bei
4°C aufbewahrt.
Das Konjugat wird in aliquoten Anteilen auf Teströhrchen
(10×75 mm) verteilt und gefriergetrocknet. Die Röhrchen
werden verschlossen und aufbewahrt.
In weitere Teströhrchen (10×75 mm) werden in aliquoten
Anteilen 0,8 ml einer Substratlösung aus 5-Brom-4-chlor-3-
indoxyl-phosphat-nitroblau-tetrazol aufgeteilt. Die Röhrchen
werden in der Dunkelheit bei Raumtemperatur aufbewahrt.
1,0 ml eines Urinstandards, der 100 mIU/ml menschliches Cho
riogonatropin enthält, wird in ein Röhrchen gegeben, das
Konjugat enthält. Der Inhalt des Röhrchens wird gemischt,
das Eintauchstäbchen zugegeben und vier Minuten stehen ge
lassen. Das Eintauchstäbchen wird entfernt und, ohne gewa
schen zu werden, in ein zweites Röhrchen gegeben, das die
Substratlösung enthält; daraufhin wird das Röhrchen geschüt
telt. Das Röhrchen wird weitere vier Minuten stehen gelas
sen. Das Eintauchstäbchen wird aus dem Röhrchen entfernt und
beobachtet. Die gesamte Testzone wird leicht entfärbt und es
ist eine eindeutige, horizontale, blaue Linie auf ihrer
Oberfläche erkennbar. Die Empfindlichkeit des Assays wurde
auf 12 mIU/ml menschliches Choriogonatropin bestimmt.
Es wird dasselbe Verfahren wie in Beispiel 1 (A), 1 (B), 1
(C) und 1D) durchgeführt außer daß in 1(D) das Eintauch
stäbchen anfangs in ein Röhrchen getaucht wird, das nur Urin
und das Konjugat, aber kein Gonatropin enthält. Vier Minuten
später wird das Eintauchstäbchen entfernt, ohne gewaschen zu
werden in ein Röhrchen mit Substratlösung gegeben, weitere
vier Minuten dieser Lösung ausgesetzt und beobachtet. Die
gesamte Testzone wird leicht entfärbt, aber es ist keine
deutliche Linie auf ihrer Oberfläche erkennbar.
Dasselbe Verfahren wie in Beispiel 1(A), 1(B), 1(C) und 1
(D) wird durchgeführt, außer daß in 1(A) die Membran ent-
Lang einer zusätzlichen Linie, die ungefähr 9 bis 11 mm vom
unteren Rand entfernt ist, mit Anti-Maus-Immunoglobulin be
sprüht wird.
Die ganze Testzone wurde leicht entfärbt und zwei deutliche,
blaue, horizontale Linien sind auf ihrer Oberfläche entstan
den.
Dasselbe Verfahren wie in Beispiel 3 wird durchgeführt,
außer daß das Eintauchstäbchen anfangs in ein Röhrchen gege
ben wird, das nur Urin und Konjugat, aber kein Gonatropin
enhält.
Die ganze Testzone wurde leicht entfärbt und nur eine
deutliche, blaue, horizontale Linie (Kontrolle) wurde auf
ihrer Oberfläche gebildet.
Dasselbe Verfahren wie in Beispiel 3 wird durchgeführt,
außer daß die Membran entlang einer vertikalen Linie so mit
Anti-Human-Choriogonatropin aus Schafen besprüht wird, daß
diese senkrecht zur Linie aus Anti-Maus-Immunoglobulin
steht, die diese dabei so zweiteilt, daß die Form eines
Pluszeichens (+) gebildet wird.
Die ganze Testzone wurde leicht entfärbt und ein deutliches,
blaues Pluszeichen wurde auf ihrer Oberfläche gebildet.
Dasselbe Verfahren wie in Beispiel 5 wird durchgeführt,
außer daß das Eintauchstäbchen anfangs in ein Röhrchen gege
ben wird, das nur Urin und Konjugat enthält.
Die ganze Testzone wurde leicht entfärbt und ein deutliches,
blaues Minuszeichen (-) auf ihrer Oberfläche gebildet.
Ein Eintauchstäbchen wurde auf dieselbe Weise wie in Bei
spiel 1(A) hergestellt, außer daß Anti-Human-Gelbkörper
bildungshormon (LH) anstatt Anti-Human-Choriogonatropin ver
wendet wird.
Vier Membranen (Pall Immunodyne) werden entsprechend der
Methode in Beispiel 1(A) entlang jeweils einer Linie mit
Anti-Human-Gelbkörperbildungshormon besprüht. Jede Membran
wird dann in ein Röhrchen getaucht, das Urin und eine je
weils definierte Konzentration an menschlichem Gelbkörper
bildungshormon enthält (40 mIU/ml, 70 mIU/ml, 120 mIU/ml,
200 mIU/ml). Bei 40 mIU/ml erscheint eine leicht blaue Bande
auf der Membran, bei 70 mIU/ml eine blaue Bande von mäßiger
Intensität, bei 120 mIU/ml eine stark blaue Bande und bei
200 mIU/ml eine sehr intensivblaue Bande. Schließlich wird
eine Farbstandard-Tafel angefertigt, indem diese Ergebnisse
auf einer festen Unterlage in steigender Farbintensität dar
gestellt werden.
Das Eintauchstäbchen wird in ein Röhrchen, das eine klini
sche Probe Urin enthält und, ohne gewaschen zu werden, in
ein Röhrchen aus Substratlösung gegeben. Eine mäßig blaue
Linie erscheint auf der Oberfläche der Testzone. Das
Eintauchstäbchen wird mit der Farbtafel verglichen und es
wird so festgestellt, daß die Probe zwischen 40 und
70 mIU/ml Gelbkörperbildungshormon enthält.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Durchführung eines Tauchstabimmu
noassays, gekennzeichnet durch:
- a) ein Grundgerüst (12, 112);
- b) eine Testzone (10, 110) auf dem Grundgerüst (12, 112); und
- c) zumindest eine immobilisierte, immunologisch aktive Komponente, die auf der Testzone (10, 110) in Form einer Anzeige verteilt ist und enzymmarkierte Anti körper über einen Zielanalyten unter Bildung eines Sandwichkomplexes auf der Testzone (10, 110) binden kann, wobei der Komplex nach Kontakt mit einem Sub strat für das Enzym einen mit dem Auge erkennbaren Unterschied zwischen der Anzeige und der Testzone (10, 110) erzeugt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die immobilisierte Komponente ein Antikörper, ein
Antigen oder ein Hapten ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die immobilisierte Komponente ein Antikörper ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Enzym alkalische Phosphatase,
Merettich-Peroxidase, Lysozym, Glucose-6-phosphat
Dehydrogenase, Lactat-Dehydrogenase, Urease,
Cholesterin-Oxidase, β-Galactosidase oder Glucose-
Oxidase ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Enzym alkalische Phosphatase ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zielanalyt ein Antigen, ein
Antikörper oder ein Hapten ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Form der Anzeige ein Rechteck,
ein Punkt, eine Zahl oder ein Buchstabe ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Grundgerüst (12, 112) aus
Kunststoff oder Glas besteht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Testzone (10, 110) aus Nylon,
Nitrozellulose, Zellulose, Fiberglas, einem Polysulfon,
Polyvinylidendifluorid oder aus einem Polyester
besteht.
10. Ein Kit enthaltend:
- a) eine Vorrichtung zur Durchführung eines Assays nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
- b) eine erste Lösung, die enzymmarkierte Antikörper enthält, und
- c) eine zweite Lösung, die ein Substrat enthält, das nach Kontakt mit dem Enzym unlösliche farbige Pro dukte bilden kann.
Applications Claiming Priority (1)
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