DE4036345A1 - Verfahren zum betreiben einer verdampferanlage und nach dem verfahren betriebene verdampferanlagen - Google Patents
Verfahren zum betreiben einer verdampferanlage und nach dem verfahren betriebene verdampferanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer
Verdampferanlage aus einem einen Brüdenraum und eine Heiz
kammer aufweisenden Wärmetauscher mit Heizflächen, die brü
denraumseitig mit dem Behandlungsgut mit Hilfe eines Flüs
sigkeitsverteilers und heizkammerseitig mit Heizdampf beauf
schlagt werden, einem Sammelraum für das Konzentrat sowie
einem auf seiner Saugseite mit dem Brüdenraum und auf
seiner Druckseite mit der Heizkammer verbundenen Brüdenver
dichter sowie eine nach diesem Verfahren betriebene Verdamp
feranlage.
Derartige Verdampferanlagen sind z. B. in der VDI-GET Infor
mationsschrift "Mechanische Brüdenkompression", 1. Auflage,
beschrieben und dienen zum Verdampfen, Destillieren und
Trocknen.
In einem solchen Verdampfer wird ein Teil oder der gesamte
Brüden von einem Brüdenverdichter auf einen höheren Druck
verdichtet und auf eine diesem Druck entsprechende Tempera
tur gebracht. Der verdichtete Brüden wird der Heizkammer
desselben Verdampfers als Heizdampf wieder zugeführt und
kondensiert. Auf diese Weise wird der Wärmeinhalt des bei
der Verdampfung, Destillation oder Trocknung entstehenden
Brüdens auf ein höheres Energieniveau angehoben und läßt
sich in Form von Heizdampf in den Prozeß zurückführen. Eine
relativ kleine Verdichterantriebsleistung reicht aus, um
den Wärmeinhalt eines relativ großen, sonst ungenutzten
Brüdenstroms in das System zurückzuführen. Hierbei braucht
nur die mechanische Energie des Verdichterantriebs aufge
wandt zu werden.
Derartige Verdampferanlagen erfordern eine Regelung unter
Einsatz von Fremd- bzw. Hilfsenergie, die einen Ausgleich
für die während der Betriebszeit infolge Verschmutzung ein
tretende Verschlechterung des Wärmedurchgangs der Heizflä
chen schafft und gegebenenfalls auch eine Leistungsanpas
sung des Verdampfers an die Menge des Behandlungsguts ge
stattet. Mit anderen Worten: Das anfallende Konzentrat soll
von gleichbleibender bzw. nach Vorgabe gewählter Qualität
sein, unabhängig davon, wie groß die Menge des Behandlungs
guts ist, und auch unabhängig davon, wie sich der Wärme
durchgang an den Heizflächen des Wärmetauschers im Laufe
der Zeit verändert. Des weiteren beeinflussen die Investi
tionskosten und der spezifische Energieverbrauch eines sol
chen Verdampfers mit mechanischer Brüdenverdichtung in star
kem Maße die Wirtschaftlichkeit des Prozesses, so daß der
Regelbarkeit im Hinblick auf einen wirtschaftlichen Einsatz
besondere Bedeutung zukommt.
Da der Massenstrom durch den Brüdenverdichter direkt die
Temperaturdifferenz zwischen dem Brüdenraum und der Heizkam
mer und damit den Wärmedurchgang der Heizflächen beein
flußt, läßt sich eine solche Verdampferanlage durch Verän
dern des Massendurchsatzes regeln. Dies ist auf einfachste
Weise durch Verändern des Druckverlustes im Brüdenstrom, z. B.
durch eine Drosselung auf der Saug- oder der Druckseite
des Verdichters möglich. Diese Regelung erfordert nicht
unerhebliche Investitionskosten und ist mit Wirkungsgradver
lusten bei der Verdichterarbeit verbunden, die zu erhöhten
Betriebskosten führen.
Der Durchsatz eines Verdichters läßt sich des weiteren,
falls es sich um einen Radial- oder einen Axialverdichter
handelt, durch eine Drallregelung mittels elektrisch oder
mechanisch verstellbarer Leitschaufeln auf der Saug- oder
der Druckseite regeln. Diese Regelung ist zwar mit geringen
Wirkungsgradverlusten verbunden, erfordert aber einen ver
hältnismäßig hohen mechanischen Aufwand und damit hohe In
vestitionskosten.
Eine Massenstromregelung mit dem besten Wirkungsgrad be
steht darin, den Verdichter mit einer Drehzahlregelung zu
versehen, die jedoch bei einem elektrischen Antrieb aufwen
dig und äußerst kostspielig ist.
Auf der Wärmetauscherseite des Verdampfers bestehen eben
falls Regelungsmöglichkeiten, z. B. durch Abzweigen eines
mehr oder weniger großen Teils des Heizdampfes und Umwälzen
durch den Wärmetauscher.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bessere
Regelbarkeit sowie eine Erweiterung des Einsatzbereichs der
artiger Verdampferanlagen beispielsweise zum Austreiben von
Lösungsmitteln aus Flüssigkeiten, zum Destillieren oder zum
Trocknen von Behandlungsgut, insbesondere zum Aufkonzen
trieren von verunreinigten, salzhaltigen wäßrigen Lösungen
durch die Abstimmung der Kennlinie ihres Wärmetauschers mit
dem optimalen Betriebspunkt des Verdichters bei allen in
der Praxis auftretenden Betriebszuständen mit einfachen Mit
teln ohne komplizierte zusätzliche Regelvorrichtungen zu
erreichen, so daß die Investitionskosten sowie der Wartungs
aufwand niedrig liegen und eine einfache Handhabung gewähr
leistet ist. Des weiteren sollte es möglich sein, die
Anlage in einfacher Weise an- und abzufahren.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß bei einem Verfahren
der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß der Brüden durch
im Bereich des Konzentratsammelraums angeordnete quer
schnittsunterschiedliche oder querschnittsverändernde bzw.
-bestimmende Durchlässe geleitet wird, deren Gesamtquer
schnitt bzw. Durchlaßvermögen sich in Abhängigkeit vom Kon
zentratniveau im Konzentratsammelraum verändert. Der Brüden
verdichter kann hierbei mit konstanter Drehzahl laufen,
während der Massendurchsatz durch Einstellen des Konzentrat
niveaus im Konzentratsammelraum nach Bedarf angepaßt wird.
Hierzu kann, falls erforderlich, eine ohnehin vorhandene
Konzentratniveauregelung dienen.
Die Abhängigkeit des Durchlaßquerschnitts vom Konzentratni
veau im Konzentratsammelraum läßt sich so darstellen, daß
sich eine Kennlinie des Verdampfers in Abhängigkeit vom
Massenstrom des Behandlungsgutes und/oder vom Verschmut
zungsgrad der Wärmetauscherflächen ergibt.
So läßt sich der Durchlaßquerschnitt in Abhängigkeit vom
Konzentratniveau so verändern, daß sich eine lineare Abhän
gigkeit des Druckverlustes vom Konzentratniveau im Durchlaß
ergibt. Ebenso ist es möglich, den Durchlaßquerschnitt in
Abhängigkeit vom Konzentratniveau so einzustellen, daß sich
eine lineare Abhängigkeit der effektiven Temperaturdiffe
renz zwischen der Heizkammer und dem Brüdenraum des Wärme
tauschers ergibt. Schließlich läßt sich der Durchlaßquer
schnitt in Abhängigkeit vom Konzentratniveau auch so verän
dern, daß sich eine lineare Veränderung des Brüdenmassen
stroms ergibt.
Infolge der erfindungsgemäßen Drosselung des Brüden im Be
reich zwischen dem Brüden- und dem Konzentratsammelraum mit
tels hier angeordneter querschnittsunterschiedlicher
und/oder in unterschiedlicher Höhe angeordneter Durchlässe
wird die Anlagenleistung von der Betriebstemperatur unabhän
gig, so daß eine freie Wahl der Leistung des Verdampfers
bei bestimmten Betriebstemperaturen sowie eine gute Regel
barkeit im Bereich der flachen Verdichterkennlinien möglich
sind.
Beim Anfahren des kalten Verdampfers kann die im Verdampfer
befindliche Luft mittels des Brüdenverdichters über einen
Bypass zwischen der Heizkammer und dem Brüdenraum umgewälzt
werden, bis der Verdampfer seine Arbeitstemperatur er
reicht. Danach wird der Bypass ganz oder teilweise geschlos
sen, und der Verdichter saugt überwiegend oder nur noch
Brüden aus dem Brüdenraum an, der als Heizdampf dann der
Heizkammer zugeführt wird und dort kondensiert. Des weite
ren ist dadurch gewährleistet, daß der Verdichter auch bei
einem plötzlichen Leistungsabfall stets genügend Dampf er
hält.
Der Durchlaß des Bypasses läßt sich in Abhängigkeit vom
Druck und/oder der Temperatur im Brüdenraum regeln.
Ebenso ist es möglich, den Durchlaß des Bypasses in Ab
hängigkeit vom Kondensatniveau in einem Sammelraum für aus
der Heizkammer abfließendes Kondensat zu regeln. Wenn sich
beispielsweise beim Anfahren der Anlagen kein Kondensat im
Kondensatsammelraum befindet, ist der Durchlaß des Bypasses
voll geöffnet, während er nach Erreichen eines vorgegebenen
Kondensatniveaus voll geschlossen ist. In diesem Fall sind
keinerlei mit Hilfsenergie betriebene Regelorgane erforder
lich.
Um das Anfahren der Verdampferanlage zu verkürzen, läßt
sich die durch den Bypaß geführte Luft zusätzlich erhitzen,
bis die Betriebstemperatur erreicht ist.
Schließlich läßt sich erfindungsgemäß eine Leistungsrege
lung der Anlage, d. h. die Menge des erzeugten Kondensats,
durch Regelung der Temperatur des dem Brüdenraum zugeführ
ten Behandlungsguts erreichen. Vorzugsweise wird dabei die
Temperatur des Behandlungsguts in Abhängigkeit von der Tem
peratur und/oder dem Druck im Brüdenraum geregelt. Um dies
zu erreichen, kann das zugeführte Behandlungsgut in einem
Wärmetauscher durch Kondensat und/oder abgeführtes Konzen
trat und/oder von außen zugeführte Wärme erwärmt werden.
Des weiteren ist es möglich, die Temperaturregelung des dem
Brüdenraum zugeführten Behandlungsgutes durch Zumischen von
nicht vorgewärmtem, von außen zugeführtem Behandlungsgut
durchzuführen.
Dieses Verfahren eignet sich besonders für Verdampfungs
prozesse, die eine konstante Verdampfungstemperatur ver
langen oder mit konstanter Temperatur arbeiten, so daß sich
die Integrationsflexibilität mit anderen Anlagen verbes
sert. Des weiteren läßt sich in beliebigen Bereichen der
Verdichterkennlinie, insbesondere auch im flachen Bereich,
ohne häufige Temperaturanpassung arbeiten und dabei in der
Nähe des optimalen Verdichterwirkungsgrads bleiben.
Ferner läßt sich auf diese Weise der Anwendungsbereich
eines Verdichters dadurch erweitern, daß die Verdampfungs
temperatur und die Verdichterantriebsleistung verändert wer
den. Der betreffende Verdichtertyp läßt sich dann als Bau
element eines nach dem Baukasten-Prinzip konzipierten Stan
dard-Verdampferanlagen-Programms einsetzen, so daß sich die
Herstellungskosten vermindern und die Zuverlässigkeit der
artiger Verdampferanlagen erhöht. Dennoch gewährleisten der
artige Standard-Verdampfer-Anlagen eine freie Wahl der Be
triebstemperatur nach den physikalischen und chemischen Ei
genschaften des zu behandelnden Gutes und sind daher
äußerst flexibel.
Die Verdampferanlage besitzt erfindungsgemäß mindestens ei
nen im Bereich des Konzentratsammelraums angeordneten quer
schnittunterschiedlichen Durchlaß, der vorzugsweise aus min
destens einer, in einer oder mehreren, in das Konzentrat im
Konzentratsammelraum eintauchenden Umlenktrennwänden ange
ordneten Brüdendurchlaßöffnung besteht. Die Brüdendurchlaß
öffnungen bestimmen den Durchlaßquerschnitt und können di
rekt in den Umlenktrennwänden oder in einer höhenverstell
baren, an der Umlenktrennwand befestigten Platte angeordnet
sein oder aus einem Spalt zwischen der Umlenktrennwand oder
der Platte und der Konzentratoberfläche bestehen.
Die Brüdendurchlaßöffnungen bzw. die Platte können auch so
angeordnet sein, daß sie bei nicht laufendem Brüdenverdich
ter unterhalb des Konzentratniveaus liegen. In diesem Fall
entspricht die Druckdifferenz beiderseits der Trennwände
dem Unterschied des Konzentratniveaus, der sich bei laufen
dem Brüdenverdichter einstellt, da der Brüden durch die
Durchlaßöffnungen erst hindurchtreten kann, wenn diese brü
denraumseitig freiliegen.
Befinden sich die Brüdendurchlaßöffnungen teilweise ober
halb und teilweise unterhalb des Konzentratniveaus, so
tritt der Brüden im wesentlichen nur durch den oberhalb des
Konzentratniveaus liegenden Teil der Brüdendurchlaßöffnun
gen hindurch; die Druckdifferenz ist dann vom oberhalb des
Konzentratniveaus liegenden Querschnitt abhängig.
In beiden Fällen läßt sich somit die Druckdifferenz und
damit die Drosselung durch Verändern des Konzentratniveaus,
die Einstellhöhe der Klappe oder den Klappenwinkel regeln.
Um eine bestimmte Abhängigkeit der Druckdifferenz vom Kon
zentratniveau vorzugeben, können eine oder mehrere Brüden
durchlaßöffnungen in unterschiedlichen Höhen der Trennwände
angeordnet sein, deren Querschnitt und/oder Anzahl über die
Höhe unterschiedlich ist. Hierdurch lassen sich die schon
erwähnten Abhängigkeiten des Druckverhältnisses, der effek
tiven Temperaturdifferenz oder des Massenstroms, d. h. der
Verdampfungsleistung erreichen.
Der sich ändernde Gesamtquerschnitt der Brüdendurchlaßöff
nungen kann auch als eine Niveauregelung für das Konzentrat
im Konzentratsammelraum dienen.
Ein Anfahren der Verdampferanlage ohne zusätzlichen Rege
lungsaufwand ist möglich, wenn sich erfindungsgemäß zwi
schen der Heizkammer und dem Brüdenraum ein Bypass er
streckt, beispielsweise mit einem vom Druck und/oder der
Temperatur im Brüdenraum gesteuerten Absperrschieber. Wäh
rend des Anfahrens ist dieser Absperrschieber voll geöff
net, so daß die in der Verdampferanlage befindliche feuchte
Luft mittels des Brüdenverdichters zwischen dem Brüdenraum
und der Heizkammer umgewälzt wird sowie sich und die Ver
dampferanlage erwärmt, bis eine vorgegebene Temperatur und
ein vorgegebener Druck erreicht ist. Dann wird der Absperr
schieber von Hand oder vorzugsweise automatisch geschlos
sen, so daß die Verdampferanlage beginnt, in üblicher Weise
zu arbeiten.
Vorzugsweise schließt sich der Heizkammer ein Kondensatsam
melraum an, und wird der Durchlaß durch den Bypass durch
das Flüssigkeitsniveau im Kondensatsammelraum gesteuert.
Beim Anfahren befindet sich kein Kondensat im Kondensatsam
melraum, so daß der Durchlaß über den Bypass geöffnet ist.
Nach und nach sammelt sich Kondensat im Kondensatsammelraum
an, der Durchlaß über den Bypass verkleinert sich bis er
schließlich völlig geschlossen ist. Dies läßt sich entweder
durch einen im Kondensatsammelraum und dem Brüdenraum ver
laufenden Bypass angeordneten, schwimmergesteuerten Absperr
schieber erreichen oder aber auf besonders einfache Weise
dadurch, daß in einer Trennwand zwischen dem Kondensatsam
melraum und dem Brüdenraum, vom Kondensatniveau abhängig,
mehr oder weniger freiliegende querschnittsverändernde
Durchlässe angeordnet sind und daß brüdenraumseitig mit
Abstand dazu eine weitere Wand angeordnet ist, deren Höhe
den durch den Brüdenverdichter erzeugten Unterdruck über
steigt. Diese zusätzliche Wand wirkt wie ein Wehr, das
verhindert, daß Kondensat in den Brüdenraum bzw. Konzentrat
sammelraum gesogen wird.
Da sich die zusätzliche Wand im Brüdenraum befindet, darf
kein Konzentrat in diesen Bereich gelangen. Zu diesem Zweck
ist oberhalb des zwischen der Wand des Brüdenraums und der
zusätzlichen, als Wehr ausgebildeten Wand ein Schutzdeckel
mit Abstand angeordnet, der Luft durchtreten läßt, jedoch
kein Konzentrat eindringen läßt.
Um das Aufwärmen während der Anfahrphase zu beschleunigen,
kann im Bypass eine Heizung angeordnet sein.
Weiterhin kann die Anlage einen Wärmetauscher für das dem
Brüdenraum zugeführte Behandlungsgut und eine Temperaturre
gelung für das Behandlungsgut aufweisen. In erster Linie
wird der Wärmetauscher mit Kondensat und/oder Konzentrat be
aufschlagt, um die darin enthaltene fühlbare Wärme zurück
zugewinnen. Falls ein zusätzlicher Wärmebedarf besteht,
läßt sich der Wärmetauscher auch fremdbeheizen.
Eine weitere Möglichkeit, die Temperatur des dem Brüdenraum
zugeführten Behandlungsguts feinfühlig zu regeln, besteht
darin, daß ein Teilstrom des kalten Behandlungsgutes am
Wärmetauscher vorbeigeführt und dem erwärmten Behandlungs
gut nach dem Wärmetauscher beigemischt wird.
Bei bisherigen Verdampferanlagen mit Brüdenverdichtung be
einträchtigen Ablagerungen der Verdampferanlage die Be
triebssicherheit und die Gesamtwirtschaftlichkeit der Anla
ge erheblich. Die Ablagerungen entstehen aus den beim Ver
dampfen mitgerissenen, in der Regel sehr feinen Tröpfchen.
Beim Verdampfen dieser Tröpfchen an den Wänden bilden sich
Ablagerungen, die sich bei bekannten Verdampferanlagen nur
aus dem Hauptdampfstrom durch Brüdenwaschvorrichtungen
und/oder zusätzlich durch Tropfenabscheider abtrennen las
sen, die jedoch einen Druckverlust verursachen.
Wird nun der Flüssigkeitsverteiler so angeordnet, daß die
Umlenktrennwand mit einem Teilstrom des Behandlungsgutes
benetzt wird, wirkt der die Umlenktrennwand herabfließende
Teilstrom als Agglomerator für die feinen Tröpfchen bei der
Umlenkung des Hauptbrüdenstroms über die Oberfläche des
Konzentrates durch die Brüdendurchlaßöffnungen hindurch.
Die feinen Tröpfchen sammeln sich daher hier zu größeren
und werden in den Konzentratsammelraum abgezogen.
In den meisten Fällen gelangt der Brüden durch diese ein
fache Maßnahme mit sehr hohem Reinheitsgrad zum Brüden
verdichter so daß es in der Regel keines zusätzlichen
Reinigungsaufwandes bedarf.
Alle bekannten Verdichter, wie Kolbenverdichter, Schrauben
verdichter, Turboverdichter und auch Dampfstrahlpumpen eig
nen sich als Brüdenverdichter. Mehrere Brüdenverdichter kön
nen auch parallel oder hintereinander geschaltet mit mehre
ren parallel oder hintereinandergeschalteten Wärmetauschern
zusammenwirken.
Um den Brüdenverdichter vor einer zu starken Belastung
durch vollständiges Verschließen der Brüdendurchlaßöffnun
gen infolge eines überhöhten Konzentratniveaus zu schützen,
kann ein das Höchstniveau im Konzentratsammelraum begren
zender Überlauf, vorzugsweise zwischen dem Konzentratsammel
raum und dem Kondensatsammelraum angeordnet sein.
Mit der erfindungsgemäßen Verdampferanlage und dem zugehöri
gen Betriebsverfahren läßt sich eine genau kontrollierbare
und dem Strömungswiderstand angepaßte Regelung des Dampf
drucks im Dampfkreislauf durch Verändern der Durchlässe im
Konzentratsammelraum auf einfache Weise und ohne zusätz
liche, vor- oder nachgeschaltete, den Dampfdruck bzw. die
Dampftemperatur beeinflussende Regelkreise oder eine Dreh
zahlregelung des Brüdenverdichters erreichen. Hierfür ist
allein eine Veränderung des Gesamtquerschnitts der Brüden
durchlaßöffnungen erforderlich, der sich durch deren Anzahl
und/oder Geometrie so beeinflussen läßt, daß sich entweder
eine lineare Veränderung des Druckverlustes oder der effek
tiven treibenden Temperaturdifferenz oder irgendeine andere
beliebige Funktion des Konzentratniveaus ergibt. Auf diese
Weise läßt sich durch die Geometrie und/oder die Anordnung
der Brüdendurchlaßöffnungen die Drosselungscharakteristik
nach Belieben an eine bestimmte Kennlinie der Verdampferan
lage anpassen.
Zum Einstellen des Konzentratniveaus und damit des Durch
laßquerschnitts der Brüdendurchlaßöffnungen eignet sich auf
einfache Weise die ohnehin bei jedem Verdampfer vorhandene
Niveauregelung für den Konzentratsammelraum.
Der größte Wert der an den Heizflächen des Wärmetauschers
wirkenden effektiven treibenden Temperaturdifferenz ergibt
sich bei dem größten Querschnitt der Brüdendurchlaßöffnun
gen, d. h. bei dem niedrigsten Konzentratniveau. Erhöht sich
das Konzentratniveau infolge einer Veränderung der Soll
wert-Regelung des Konzentratniveaureglers, dann verringert
sich der Querschnitt der Brüdendurchlaßöffnungen; es erge
ben sich damit die entsprechend der Geometrie und Anordnung
der Brüdendurchlaßöffnungen vorprogrammierten Drosseleigen
schaften.
Die verschiedenen effektiven treibenden Temperaturdifferen
zen lassen sich daher so einstellen, daß sich bei konstan
ter oder veränderlicher Konzentratmenge bei verschiedenen
Verschmutzungsgraden der Heizflächen durch Steuerung des
Konzentratniveaus und/oder durch Höhen- bzw. Winkelverstel
len der Platte die erforderlichen Verdampfungstemperaturen
ergeben. Dabei lassen sich für jede Produktionsleistung der
Verdampferanlage eine Betriebstemperatur und einen Brüden
durchlaßquerschnitt einstellen, so daß der Brüdenverdichter
immer in der Nähe der oder auf der Betriebskennlinie seines
optimalen Wirkungsgrads arbeitet.
Bei einem rechteckigen Querschnitt der Brüdendurchlaßöff
nung ändert sich der Druckverlust in Abhängigkeit vom frei
en Querschnitt nach einer Exponentialfunktion. Dabei nimmt
der Druckverlust mit kleiner werdendem Brüdendurchlaßquer
schnitt zuerst langsam, dann immer schneller zu. Mit dem
Verhältnis von Breite zu Höhe der Brüdendurchlaßöffnungen
läßt sich die Empfindlichkeit der Veränderung des Druckver
lustes mit der Höhe des Konzentratniveaus dämpfen oder
verstärken. Die Dämpfung verstärkt sich mit kleineren Wer
ten des Verhältnisses. Die Exponentialfunktion als solche
bleibt jedoch erhalten, so daß sich jeweils nur die Neigung
der Veränderungstendenz ändert.
Für jeden Verdampfungsprozeß bzw. für jede Anwendung einer
Verdampferanlage mit Brüdenverdichtung gibt es einen optima
len Verlauf der Veränderungsfunktion der Betriebsparameter.
Dieser ideale Verlauf ist von den physikalischen Eigenschaf
ten des zu behandelnden Gutes sowie der konstruktiven, den
Strömungswiderstand beeinflussenden Auslegung des Ver
dampfers sowie von der erwünschten Drosselungs- und Rege
lungsfunktion abhängig. Hier ist erfindungsgemäß eine ein
fache Anpassung dadurch möglich, daß die geometrische Ge
staltung und/oder Anordnung der Brüdendurchlaßöffnungen
nach dem gewünschten Betriebsverhalten maßgeschnitten ausge
legt wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand mehrerer in der Zeich
nung dargestellter Ausführungsbeispiele des näheren erläu
tert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Verdampferan
lage;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer weiteren Ver
dampferanlage;
Fig. 3 die Verdampferanlage gemäß Fig. 2 in abgeänderter
Ausführung;
Fig. 4 eine Einzelheit der Verdampferanlage gemäß Fig.
3;
Fig. 5 eine weitere Einzelheit der Verdampferanlage ge
mäß Fig. 3;
Fig. 6 eine schematische Darstellung einer Serien-Pa
rallel-Schaltung von drei Verdampferanlagen gemäß
Fig. 3 und
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer Serienschal
tung von vier Verdampferanlagen gemäß Fig. 3.
Die Verdampferanlage weist einen Wärmetauscher 1 auf, der
als Fallfilmverdampfer mit von außen beheizten senkrechten
Rohren ausgelegt ist. Der Wärmetauscher 1 ist unterteilt in
einen Brüdenraum 2, dem das Behandlungsgut zugeführt wird,
und eine Heizkammer 3. Der Brüdenraum 2 und die Heizkam
mer 3 sind durch Heizflächen 4 voneinander getrennt.
Unterhalb des Brüdenraums 2 befindet sich ein Sammelraum 5
für das Konzentrat 6, aus dem es mittels einer Konzentrat
pumpe 16 abgesogen wird. Das Konzentratniveau im Konzentrat
sammelraum 5 wird mittels einer auf die Konzentratpumpe 16
wirkenden Niveauregelung 15 geregelt.
Ein Brüdenverdichter 7 ist mit seiner Saugleitung 8 mit dem
Konzentratsammelraum 5 und über seine Druckleitung 9 mit
der Heizkammer 3 verbunden. Zwischen der Mündung der Saug
leitung 8 und dem Brüdenraum 2 ist eine in das Konzentrat 6
eintauchende Umlenktrennwand 10 mit Brüdendurchlaßöffnungen
11, 12, 13, 14 angeordnet.
Die Brüdendurchlaßöffnungen 11, 12, 13, 14 sind verschieden
konturiert. So weist die Brüdendurchlaßöffnung 11 einen
rechteckigen Querschnitt auf, die Brüdendurchlaßöffnung 12
besitzt einen sich nach oben hin verjüngenden Querschnitt.
Die Durchlaßöffnungen 13 sind in unterschiedlichen Höhen in
unterschiedlicher Anzahl angeordnet und besitzen einen
gleichbleibenden Querschnitt, während sich die Brüdendurch
laßöffnungen 14 nicht nur in der Zahl, sondern auch im
Querschnitt über die Höhe verändern. Die verschiedenen Aus
führungen der Brüdendurchlaßöffnungen 11 bis 14 bieten die
Möglichkeit, den Durchlaßquerschnitt insgesamt in beliebi
ger Funktion des Konzentratniveaus zu bestimmen und zwar je
nach Art, Querschnitt und Verteilung der Öffnungen.
Das zu behandelnde Gut wird mittels einer Speisepumpe 19
über eine Heizvorrichtung 18 einem Verteiler 20 am Eingang
des Brüdenraums 2 zugeleitet. Die Temperatur des dem Brüden
raum 2 zugeführten Behandlungsgutes läßt sich mittels eines
auf die Heizvorrichtung 18 wirkenden Temperaturreglers 17
so einstellen, daß eine vorgegebene Verdampfungstemperatur
bzw. ein vorgegebener Verdampfungsdruck eingehalten wird.
Ein Überlauf 21 führt vom Konzentratsammelraum 5 zu einem
Kondensatsammelraum 22 und dient dazu, Konzentrat aus dem
Konzentratsammelraum 5 abzuleiten, falls das Konzentratni
veau über die Höhe des Überlaufs 21 ansteigt. Der der Heiz
kammer 3 zugeleitete Brüden kondensiert in der Heizkammer
und gibt dabei seine Wärme an das der Verdampferanlage
zugeführte Behandlungsgut ab. Das Kondensat wird über eine
Leitung 23 dem Kondensatsammelraum 22 zugeleitet und aus
diesem mittels einer Kondensatpumpe 24 abgeführt.
Zum Anfahren der Verdampferanlage dient ein Bypass 25 zwi
schen dem Eingang des Brüdenraums 2 und dem Ausgang der
Heizkammer 3. Solange der Verdampfer kalt ist, wird ein
Absperrschieber 26 im Bypass 25 über einen Druck- und/oder
Temperaturaufnehmer 27 offengehalten, so daß die im Ver
dampfer befindliche Luft mittels des Brüdenverdichters 7
zwischen dem Brüdenraum 2 und der Heizkammer 3 umgewälzt
wird. Dabei erwärmt sich die Luft und damit auch die
Verdampferanlage, bis eine vorgegebene Temperatur und ein
vorgegebener Druck erreicht sind, bei denen der Verdampfer
zu arbeiten beginnt. Nunmehr wird der Absperrschieber 26
geschlossen, und die Verdampferanlage beginnt in üblicher
Weise zu arbeiten. Um die Anfahrphase abzukürzen, kann im
Bypass eine fremdbeheizte Heizung 28 angeordnet sein.
Die Verdampferanlage gemäß Fig. 2 besteht aus einem Wär
metauscher 29 mit einem Brüdenraum 30, in dem eine Heiz
kammer 31 in Form einer spiralförmig verlegten Dampfleitung
angeordnet ist. Der untere Teil des Wärmetauschers 29 ist
als Sammelraum 32 ausgebildet und enthält das Konzentrat 33.
Seitlich von der Heizkammer 31 ist eine fast bis auf die
Oberfläche des Konzentrats 33 herabreichende Umlenktrenn
wand 37 angeordnet, die einen Teilbereich vom Brüdenraum 30
abtrennt, in den eine Saugleitung 35 eines Brüdenverdich
ters 34 mündet. Eine Druckleitung 36 des Brüdenverdichters
34 führt zur Heizkammer 31.
An der Umlenktrennwand 37 befindet sich eine Platte 51.
Diese Platte 51 läßt sich höhenverstellbar an der Umlenk
trennwand 37 festschrauben, so daß auf diese Weise eine
einfache Möglichkeit gegeben ist, den Querschnitt der Brü
dendurchlaßöffnung 38 in Abhängigkeit vom Konzentratniveau
zu verändern. Die Platte 51 kann entweder, wie dargestellt,
in das Konzentrat 33 eintauchen, oder aber sie kann mit
ihrer Unterkante im Abstand von der Konzentratoberfläche
enden, wodurch die Größe der Brüdendurchlaßöffnung bestimmt
wird. Die Unterkante der Platte 51 muß nicht gerade verlau
fen, sondern kann eine beliebige Form haben, so daß sich je
nach Abstand der Konzentratoberfläche eine unterschiedliche
Drosselwirkung ergibt. Die Anordnung der Brüdendurchlaßöff
nung 38 in der Platte 51 kann im übrigen so getroffen
werden, wie dies bereits mit Bezug auf Fig. 1 beschrieben
wurde.
Eine Konzentratpumpe 39 pumpt das Konzentrat über eine
Umwälzleitung 40 zu einem Flüssigkeitsverteiler 41, der
oben im Wärmetauscher 29 angeordnet ist. Das Behandlungsgut
wird der Umwälzleitung 40 über eine Zuleitung 42 und ein
Regelventil 43 zugeführt, während das Konzentrat über eine
Konzentratableitung 44 und Regelventil 45 ausgeschleust
wird. Seitlich neben dem Wärmetauscher befindet sich ein
Kondensatsammelraum 46, in dem sich das aus der Heizkammer
31 ausfließende Kondensat 47 sammelt. Zwischen dem Konden
satsammelraum 46 und dem Brüdenraum 30 ist ein Bypass 50
mit einem von einem Schwimmer 49 gesteuerten Schieber 48
angeordnet. Das Kondensat wird über eine Kondensatableitung
52 und ein Regelventil 53 aus dem Kondensatsammelraum 46
entfernt.
Wenn die Verdampferanlage angefahren wird befindet sich
kein Kondensat im Kondensatsammelraum 46. Der Schieber 48
ist geöffnet, und die in der Verdampferanlage befindliche
Luft wird mittels des Brüdenverdichters 34 vom Brüdenraum
30 über die Saugleitung 35, die Druckleitung 36, die Heiz
kammer 31, den Kondensatsammelraum 46 und den Bypass 50
zirkuliert. Dabei erwärmen sich die feuchte Luft und
ebenso die Verdampferanlage. Dementsprechend entsteht in
der Heizkammer 31 Kondensat, das sich im Kondensatsammel
raum 46 sammelt. Sobald das Kondensat 47 das vorgegebene
Niveau erreicht hat, schließt der Schwimmer 49 den Schieber
48 und der Brüdenverdichter 34 saugt nur noch Brüden aus
dem Brüdenraum 30 an.
Bei der Ausführung gemäß Fig. 3 besteht der Bypass zwischen
dem Kondensatsammelraum 46 und dem Brüdenraum 30 aus in
einer Trennwand 54 angeordneten Durchlässen 55. Parallel zu
der Trennwand 54 erstreckt sich eine weitere Wand 56,
oberhalb derer ein Schutzdeckel 57 mit Abstand angeordnet
ist.
Solange sich kein Kondensat 47 im Kondensatsammelraum 46
befindet, d. h. während der Anfahrphase, kann Luft durch
die Durchlässe 55 in der Trennwand 54 hindurchtreten, ge
langt in den Brüdenraum 30, von dort durch die Brüdendurch
laßöffnungen in der Platte 51 über die Saugleitung 35 in
den Brüdenverdichter 34, von dort über die Druckleitung 36
in die Heizkammer 31 und schließlich wieder in den Konden
satsammelraum 46. Durch das sich nach und nach ansammelnde
Kondensat 47 werden die Durchlässe 55 nach und nach ver
schlossen, so daß immer weniger Luft und immer mehr Brüden
zirkuliert. Sobald die Durchlässe 55 völlig verschlossen
sind, wird das Kondensat durch den Unterdruck im Brüdenraum
30 angehoben, jedoch wirkt die Wand 56 als Wehr, dessen
Höhe so bemessen ist, daß der Unterdruck im Brüdenraum 30
nicht ausreicht, um Kondensat 47 über die Wand 56 hinüberzu
heben.
Um zu verhindern, daß sich über den Flüssigkeitsverteiler
41 zugeführtes Behandlungsgut mit Kondensat mischt, ist der
Raum zwischen der Trennwand 54 und der Wand 56 mittels
eines Schutzdeckels 57 abgedeckt. Dieser Schutzdeckel 57
ist mit Abstand zur Wand 56 angeordnet, so daß sich ein
Luftdurchlaß ergibt.
In Fig. 4 ist die Trennwand 54 mit den Durchlässen 55
schematisch dargestellt. Es ist ersichtlich, daß diese
Durchlässe 55 in ähnlicher Weise wie die Brüdendurchlaß
öffnungen 11 bis 14 in Fig. 1 gestaltet sein können, um
eine bestimmte Funktion des Druckverlustes in Abhängigkeit
vom Kondensatniveau zu erreichen.
Ein Wärmetauscher 58 ist mit abgeleitetem Kondensat und
getrennt davon ausgeschleustem Konzentrat beaufschlagt. Die
im Kondensat und im Konzentrat noch enthaltene fühlbare
Wärme läßt sich auf das über die Zuleitung 42 zugeführte
Behandlungsgut übertragen. Mittels der Temperaturregelung
59 läßt sich der Durchfluß des Kondensats über das Regelven
til 53, der Durchfluß des Konzentrats über das Regelventil
45 und der Durchfluß des Behandlungsguts über das Regelven
til 43 einstellen.
Reicht die im Kondensat und im Konzentrat vorhandene fühl
bare Wärme nicht aus, läßt sich der Wärmetauscher 58 über
eine Heizung 60 fremdbeheizen.
Eine weitere Möglichkeit, die Temperatur des zugeführten
Behandlungsgutes einzustellen, besteht darin, eine Teil
menge vor dem Wärmetauscher 58 abzuzweigen und über eine
Umgehungsleitung 61 und ein Regelventil 62 in die Zuleitung
42 zu führen. In der Leitung 42 mischt sich erwärmtes und
kaltes Behandlungsgut, so daß sich eine vorgegebene Tempera
tur einstellt.
Die an der Umlenktrennwand 37 in Fig. 2 und 3 angeordnete
verstellbare Platte 51 läßt sich auch, wie in Fig. 5
dargestellt, durch eine um eine waagerechte Achse 64
schwenkbare Platte 63 ersetzen. Diese Platte kann entweder
um die Achse 64 frei schwenkbar angeordnet sein, so daß
sich in der Saugleitung 35 unabhängig vom Konzentratniveau
stets ein gleichbleibender Unterdruck einstellt, oder aber
der Winkel der Platte 63 wird für eine beste Arbeitsweise
durch Versuche ermittelt und die Platte 63 in der ermittel
ten Winkelposition fixiert.
In Fig. 6 sind drei Wärmetauscher 29 nebeneinander ange
ordnet. Hinsichtlich der Behandlungsgutzufuhr, der Konzen
trat- und Kondensatableitung sind die Wärmetauscher 29 pa
rallel geschaltet, während die Brüdenverdichtung durch drei
in Serie zwischen die Wärmetauscher 29 geschaltete Brüden
verdichter 34 erfolgt. Ein gemeinsamer Wärmetauscher 58
wird mit Kondensat und Konzentrat aus den drei Wärmetau
schern 29 und mit Behandlungsgut für die drei Wärmetauscher
29 beaufschlagt.
In Fig. 7 sind vier Wärmetauscher 29 übereinander darge
stellt, die hinsichtlich des Durchlaufs des Behandlungs
gutes hintereinander geschaltet sind, während die Brüden
verdichtung durch einen einzigen Brüdenverdichter 34 paral
lel erfolgt. Das Kondensat gelangt in eine gemeinsame Sam
melleitung und wird ebenso wie das Konzentrat und das
Behandlungsgut durch einen gemeinsamen Wärmetauscher 58 ge
führt.
Die Ausführungsbeispiele gemäß Fig. 6 und 7 verdeutlichen,
daß es aufgrund der Selbstregelungseigenschaften der erfin
dungsgemäßen Verdampferanlage keine Probleme bereitet, die
se baukastenartig aus mehreren Einheiten zusammenzusetzen,
um eine Anpassung an die Art des Behandlungsgutes oder die
geforderte Kapazität zu erreichen.
Claims (41)
1. Verfahren zum Betreiben einer Verdampferanlage aus ei
nem einen Brüdenraum und eine Heizkammer aufweisenden
Wärmetauscher mit Heizflächen, die brüdenraumseitig
mit dem Behandlungsgut mit Hilfe eines Flüssigkeitsver
teilers und heizkammerseitig mit Heizdampf beauf
schlagt werden, einem Sammelraum für das Konzentrat
sowie einem auf seiner Saugseite mit dem Brüdenraum
und auf seiner Druckseite mit der Heizkammer verbun
denen Brüdenverdichter, dadurch gekennzeichnet, daß
der Brüden durch im Bereich des Konzentratsammelraums
angeordnete querschnittsverändernde Durchlässe gelei
tet wird, deren Durchlaßquerschnitt sich in Abhängig
keit vom Konzentratniveau im Konzentratsammelraum ver
ändert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich der Durchlaßquerschnitt in Abhängigkeit vom Kon
zentratniveau so ändert, daß sich eine lineare Abhän
gigkeit des Druckverlustes im Durchlaß vom Konzentrat
niveau ergibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich der Durchlaßquerschnitt in Abhängigkeit vom Kon
zentratniveau so ändert, daß sich eine lineare Abhän
gigkeit der effektiven Temperaturdifferenz zwischen
der Heizkammer und dem Brüdenraum des Wärmetauscher
teils vom Konzentratniveau ergibt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich der Durchlaßquerschnitt in Abhängigkeit vom Kon
zentratniveau so ändert, daß sich eine lineare Ab
hängigkeit des Brüdenmassenstroms vom Konzentratniveau
ergibt.
5. Verfahren zum Betreiben einer Verdampferanlage, insbe
sondere nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß beim Anfahren die im
kalten Verdampfer befindliche Luft mittels des Brüden
verdichters über einen durchlaßgeregelten Bypass zwi
schen der Heizkammer und dem Brüdenraum umgewälzt
wird, bis die Arbeitstemperatur des Verdampfers er
reicht ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchlaß des Bypasses in Abhängigkeit vom Druck
und/oder der Temperatur im Brüdenraum geregelt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 zum Betreiben einer Verdamp
feranlage mit einem Sammelraum für aus der Heizkammer
abfließendes Kondensat, dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchlaß des Bypasses in Abhängigkeit vom Konden
satniveau geregelt wird.
8. Verfahren zum Betreiben einer Verdampferanlage insbe
sondere nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des erzeugten
Kondensats, durch Regelung der Temperatur des dem Brü
denraum zugeführten Behandlungsguts erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur des Behandlungsguts in Abhängigkeit von
der Temperatur und/oder dem Druck im Brüdenraum gere
gelt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß das zugeführte Behandlungsgut in einem Wärme
tauscher durch Kondensat und/oder abgeführtes Konzen
trat erwärmt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 8, 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Temperaturregelung des dem Brüden
raum zugeführten Behandlungsgutes durch Zumischen von
nicht vorgewärmtem, von außen zugeführtem Behandlungs
gut erfolgt.
12. Verdampferanlage mit einem einen Brüdenraum und eine
Heizkammer aufweisenden Wärmetauscher mit Heizflächen,
die brüdenraumseitig mit dem Behandlungsgut mit Hilfe
eines Flüssigkeitsverteilers und heizkammerseitig mit
Heizdampf beaufschlagt werden, einem Sammelraum für
das Konzentrat sowie einem auf seiner Saugseite mit
dem Brüdenraum und auf seiner Druckseite mit der Heiz
kammer verbundenen Brüdenverdichter, gekennzeichnet
durch mindestens einen im Bereich des Konzentratsam
melraums (5, 46) angeordneten querschnittsunterschied
lichen Durchlaß (11 bis 14, 38, 63).
13. Verdampferanlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß der Durchlaß aus mindestens einer, in einer
oder mehreren, im Konzentratsammelraum (5) angeordne
ten Umlenktrennwänden (10) vorgesehenen Brüdendurch
laßöffnung (11 bis 14) besteht.
14. Verdampferanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß mehrere Brüdendurchlaßöffnungen (13, 14) in
unterschiedlichen Höhen angeordnet sind.
15. Verdampferanlage nach Anspruch 13 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Brüdendurch
laßöffnungen (12, 14) über die Höhe unterschiedlich
ist.
16. Verdampferanlage nach Anspruch 13, 14 oder 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anzahl der Brüdendurchlaßöff
nungen (13, 14) über die Höhe unterschiedlich ist.
17. Verdampferanlage nach einem oder mehreren der Ansprü
che 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß an der Um
lenktrennwand (10, 37) eine verstellbare Platte (51)
angeordnet ist.
18. Verdampferanlage nach Anspruch 17, dadurch gekennzeich
net, daß sich die Platte (51) wenigstens über einen
Teil der Breite der Umlenktrennwand (10, 37) erstreckt.
19. Verdampferanlage nach Anspruch 17 oder 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Unterkante der Platte (51) mit
sich veränderndem Abstand zur Konzentratoberfläche ver
läuft.
20. Verdampferanlage nach Anspruch 17 oder 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Platte (51) in die Konzentrat
oberfläche eintaucht und die Durchlässe (38) in der
Platte (51) angeordnet sind.
21. Verdampferanlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß an der Umlenktrennwand (37) eine um eine
waagerechte Achse (64) schwenkbare Platte (63) angeord
net ist.
22. Verdampferanlage nach Anspruch 21, dadurch gekennzeich
net, daß die Platte (63) frei schwenkbar aufgehängt
ist.
23. Verdampferanlage nach Anspruch 21, dadurch gekennzeich
net, daß die Platte (63) winkelverstellbar ist.
24. Verdampferanlage nach einem oder mehreren der Ansprü
che 12 bis 23, gekennzeichnet durch einen Niveauregler
(15) für das Konzentrat (6) im Konzentratsammelraum
(5).
25. Verdampferanlage insbesondere nach einem oder mehreren
der Ansprüche 12 bis 24, gekennzeichnet durch einen
zwischen der Heizkammer (3, 31) und dem Brüdenraum (2,
30) angeordneten Bypass (25, 50, 55).
26. Verdampferanlage nach Anspruch 25, dadurch gekennzeich
net, daß im Bypass (25) ein in Abhängigkeit vom Druck
und/oder der Temperatur im Brüdenraum (2) gesteuerter
Absperrschieber (26) angeordnet ist.
27. Verdampferanlage nach Anspruch 25, dadurch gekennzeich
net, daß im Anschluß an die Heizkammer (31) ein Konden
satsammelraum (46) angeordnet ist und der Durchlaß
durch den Bypass (50, 55) durch das Flüssigkeitsniveau
im Kondensatsammelraum (46) gesteuert wird.
28. Verdampferanlage nach Anspruch 27, dadurch gekennzeich
net, daß der Bypass (50) zwischen dem Kondensatsammel
raum (46) und dem Brüdenraum (30) verläuft und einen
schwimmergesteuerten Absperrschieber (48) aufweist.
29. Verdampferanlage nach Anspruch 27, dadurch gekennzeich
net, daß im Bypass (25) eine Heizung (28) angeordnet
ist.
30. Verdampferanlage nach Anspruch 27, dadurch gekennzeich
net, daß in einer Trennwand (54) zwischen dem Konden
satsammelraum (46) und dem Brüdenraum (30) quer
schnittsbestimmende Durchlässe (55) angeordnet sind
und daß brüdenraumseitig mit Abstand dazu eine weitere
Wand (56) angeordnet ist, deren Höhe den durch den
Brüdenverdichter (34) erzeugten Unterdruck übersteigt.
31. Verdampferanlage nach Anspruch 30, gekennzeichnet
durch, einen oberhalb der weiteren Wand (56) mit Ab
stand angeordneten Schutzdeckel (57).
32. Verdampferanlage insbesondere nach einem oder mehreren
der Ansprüche 12 bis 31, gekennzeichnet durch einen
Wärmetauscher (58) für das dem Brüdenraum (30) zuge
führte Behandlungsgut und eine die Wärmezufuhr über
den Wärmetauscher (58) steuernde Temperaturregelvor
richtung (59).
33. Verdampferanlage nach Anspruch 32, dadurch gekennzeich
net, daß der Wärmetauscher (58) mit Kondensat und/oder
Konzentrat beaufschlagt ist.
34. Verdampferanlage nach Anspruch 32 oder 33, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wärmetauscher (58) fremdbe
heizt ist.
35. Verdampferanlage nach Anspruch 32, 33 oder 34, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Teilstrom des kalten Behand
lungsgutes am Wärmetauscher (58) vorbeigeführt und dem
erwärmten Behandlungsgut nach dem Wärmetauscher (58)
beigemischt wird.
36. Verdampferanlage nach einem oder mehreren der Ansprü
che 12 bis 35, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssig
keitsverteiler (41) so angeordnet ist, daß die Umlenk
trennwand (37) mit einem Teilstrom des Behandlungsgu
tes benetzt wird.
37. Verdampferanlage nach einem oder mehreren der Ansprü
che 12 bis 36, dadurch gekennzeichnet, daß der Brüden
verdichter (7, 34) aus einer Dampfstrahlpumpe besteht.
38. Verdampferanlage nach einem oder mehreren der Ansprü
che 12 bis 37, gekennzeichnet durch einen das Höchst
niveau im Konzentratsammelraum begrenzenden Überlauf
(21).
39. Verdampferanlage nach Anspruch 38, dadurch gekennzeich
net, daß der Überlauf (21) zwischen dem Konzentratsam
melraum (5) und dem Kondensatsammelraum (22) angeord
net ist.
40. Verdampferanlage nach einem oder mehreren der Ansprü
che 12 bis 39, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Brüdenverdichter (7, 34) parallel oder hintereinander
geschaltet sind.
41. Verdampferanlage nach einem oder mehreren der Ansprü
che 12 bis 40, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Wärmetauscher (1, 29) parallel oder hintereinander ge
schaltet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4036345A DE4036345A1 (de) | 1990-11-15 | 1990-11-15 | Verfahren zum betreiben einer verdampferanlage und nach dem verfahren betriebene verdampferanlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4036345A DE4036345A1 (de) | 1990-11-15 | 1990-11-15 | Verfahren zum betreiben einer verdampferanlage und nach dem verfahren betriebene verdampferanlagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4036345A1 true DE4036345A1 (de) | 1992-05-21 |
Family
ID=6418283
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4036345A Withdrawn DE4036345A1 (de) | 1990-11-15 | 1990-11-15 | Verfahren zum betreiben einer verdampferanlage und nach dem verfahren betriebene verdampferanlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4036345A1 (de) |
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- 1990-11-15 DE DE4036345A patent/DE4036345A1/de not_active Withdrawn
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