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Rückentraggestell für frei tragbare Atmungsgeräte. Es sind bereits
auf dem Rücken. zu tragende Stützvorrichtungen für Behälter usw. bekannt, die, um
die Last auf die Hüften zu übertragen, in der Hauptsache aus einem quer über den
Rücken und um den Leib zu schnallenden, bügelförmigen, starren Unterteil und einem
daran befestigten, nach aufwärts gerichteten und nach außen gewölbten starren Bügel
als Oberteil bestehen.
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Bei einem solchen, aus zwei unter ungefähr rechtem Winkel miteinander
verbundenen Bügeln bestehenden Traggestell ist die 'Mcglichkeit des seitlichen Verrutschens
durch den Einfluß der darauf befestigten Last nicht mit Sicherheit ausgeschlossen,
weil der schmale untere, auf den Hüften sich stützende Querbügel nicht genügend
Halt am Körper hat. Neigt sich nämlich der Träger zur Seite, so entsteht durch die
Last ein Kipp- oder Drehmoment, das bestrebt ist, den Querbügel um den Körper herum,
und zwar um das sich in Schulterhöhe gegen den Rücken stützende obere Ende des aufrechten
Bügels als Drehpunkt zu verschieben. Je größer die Last und je heftiger und tiefer
das Überneigen ist, desto leichter und in desto größerem 'Maße findet solches Verrutschen
des Querbügels um den Körper herum statt, da der Leibriemen nur bis zu einer gewissen
Grenze fest angezogen weiden kann, andei nfall: sein Druck lästig und hinderlich
wirkt.
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Wenn auch bei dem vorbekannten Ti aggestell der Oberteil, d. h. der
nach oben gerichtete Bügel, den größeren Teil der Länge des mittleren Rückens, insbesondere
die Wirbelsäule, unbelastet läßt, so ist dennoch zu berücksichtigen, daß die aufrechte
Bügelstütze nicht zu lang gewählt werden darf, da sonst ihr oberes Ende durch die
Schultertragriemen gegen die Nackenwirbel angedrückt werden würde. Wählt man aber
die Länge der Bügelstütze kürzer, so daß die Nackenwirbel frei bleiben, so kommt
die obere Rundung der Bügelstütze, die eine gewisse Breite hat, gegen die beiden
Schulterblätter des Trägers zu liegen. Hinzu kommt auch noch, daß die unteren Enden
der Schenkel der Bügelstütze von einer Sehnenlinie des unteren Ouer- oder Hüftenbügels
ausgehen, durch welche Anordnung gerade die oberen Strecken oder Teile der Schenkel
der Bügelstütze in der Schulterblattgegend den Rücken derart berühren oder bei Bewegungen
gegen diesen zur Anlage kommen, daß das freie Spiel der Schulterblätter behindert
ist. Durch das Heranholen der Bügelstütze durch die Schultertragriemen an den Körper
des Trägers wird die ganze Stützvorrichtung so nach vorn gekippt, daß die Vorderenden
des Hüftenbügels nach unten gesenkt werden und dadurch einen einstelligen lästigen
Druck auf die Hüftknochen ausüben.
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Die Erfindung bezweckt die Beseitigung der oben geschilderten Übelstände.
Zur Lösung dieser Aufgabe, d. h. zur Schaffung eines besseren Halts des Unterteils
des Traggestells am Körper, zur Vermeidung des Anliegens des oberen Endes des Oberteils
des Traggestells in der Schultergegend und zur Sicherung des freien Spiels der
Schulterblätter
ist der Unterteil anstatt als schmaler Hi-fterrbügel als ein der Längs- und Querwölbung
des Rückens angepaßter Sattel ausgebildet, an den sich der Oberteil so weit nach
hinten abgerückt ansetzt, daß die Schulterblätter auch bei Arbeit in gebückter oder
seitlich übergeneigter Stellung stets freies Spiel behalten. Der sattelartige, mit
einem Leibriemen als Sattelgurt festzuschnallende Unterteil liegt der gewölbten
Form des Rückens und den Körperseiten oder Flanken so paßrecht an, daß der Träger
von der Last des Geräts, dessen Teile auf das ganze Sattelgestell verteilt sind,
keine Unannehmlichkeiten merkt. Infolge der Paßform des sattelartigen Unterteils
braucht auch der Leibriemen niemals so fest angezogen zu werden wie bei einem schmalen
Hfftenbgel als Gestenunterteil. Da der Gestenoberteil erfindungsgemäß immer frei
vom Körper, insbesondere der Schultergegend, absteht und sich nicht wie der bekannte,
in Form eines nach außen gewölbten Bügels gehaltene Oberteil mit seiner oberen freien
Rundung in Schulterhöhe gegen den Ricken abstützt, so ist auch ein beim seitlichen
Vberneigen des Trägers das Kippen oder seitliche Verrutschen des Unterteils fördernder
oberer Stützpunkt des Traggestells vermieden. Infolge der Sattelform schmiegt sich
das Traggestell bei aufrechter, seitlich geneigter oder gebückter Stellung des Trägers
dem einwärts oder auswärts gebogenen Rücken gleichfalls unter Freilassung der Wirbelsäule
fest und angenehm an.
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Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel ein der Erfindung gemäß
eingerichtetes starres Rückentraggestell in schematischer Darstellung veranschaulicht,
und zwar in Abb. i in senkrechtem Längsschnitt und in Abb. 2 in wagerechtem Querschnitt
nach der Linie A-B der Abb. i. w Das Rückentraggestell setzt sich in der Hauptsache
zusammen aus einem starren Unterteil a und einem bei c nach obenhin abzweigenden
starren Oberteil l>. Der Unterteil besteht aus einem sattelförmig gestalteten Tragblech
und ist der Längswölbung des Rückens und den Seiten oder Flanken des Körpers so
angepaßt, daß er nach Anlegen und Anziehen eines an ihn angreifenden Leibriemens
oder Sattelgurtes d sich an Ricken und Seiten des Trägers paßrecht anlegt, fest
am Körper sitzt und bei seitlichem L`berneigen nicht nach der Seite hin verrutschen
kann. Der dem Verlauf der Schulterform mehr oder weniger angepaßte aufrecht oder
geneigt stehende Oberteil b ist als Ganzes mit Bezug auf den Unterteil a so weit
nach hinten zurückgestellt, daß zwischen ihm und den Schulterblättern genügend Abstand
verbleibt, so daß diese, auch- bei gebückter Stellung des Trägers, in ihren Bewegungen
durch den Oberteil nicht behindert werden (s. punktierte Stellung des rechten Schulterblattes
in Abb. i).
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Zum Tragen des Gestells dienen Schulterriemen e, die am Oberteil befestigt
sind und mit dem Unterteil verbunden, z. B. in Ösen o eingehakt werden können.
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Die Atmungsgerätteile sind auf die Gestellteile verteilt, zweckmäßig
so, daß sich die Luftreinigungspatrone p auf oder an dem Oberteil b arid der Atmungssack
s und die Sauerstoffflasche f auf oder an dem Unterteil a befinden.
Vorzugsweise von der Verbindungsstelle c der beiden Gestellteile a und
b ausgehend, ist ein nach hinten hin vorstehendes Sattelhorn g vorgesehen,
das zu einer querlaufenden Trenn- oder Schutzwand zwischen der Patrone P und dem
Atmungssack s ausgebildet ist, um diesen gegen die strahlende Wärme der Patrone
zu schützen und erforderlichenfalls zur Auflagerung der letzteren zu dienen. Die
Schutzwand g kann eine Ausgestaltung des Unterteils oder des Oberteils bilden.
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Handelt es sich um ein Gelenkgestell, so ist die Verbindungsstelle
c der beiden Gestenteile a und b als Scharnier ausgebildet, das in bequemer «'eise
auf der von dem Unterteil a ausgehenden Schutzwand g angebracht werden kann. Hierbei
ist aber Bedacht zu nehmen, daß der angelenkte Oberteil mit Bezug auf den Unterteil
in seiner Bewegung nach vorn und hinten hin in zweckmäßiger Weise, z. B. durch geeignete
Anschläge, begrenzt wird.