DE4035996A1 - Verfahren zur simultanen uebertragung von daten auf einem uebertragungskanal - Google Patents
Verfahren zur simultanen uebertragung von daten auf einem uebertragungskanalInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur simultanen
Übertragung von Daten aus mindestens zwei Datenkanälen auf
einem Übertragungskanal nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
sowie eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens.
Aus der "French Railway Review", Vol. 2, No. 6, 1984, Sei
ten 395 bis 400, ist bekannt, beim Zugfernsehen eine Übertra
gung von Videosignalen von auf einem Bahnsteig montierten
Videokameras zu in einer Führerkabine montierten Monitoren
mit einer Funkverbindung zu übertragen. Um einen etwa 300 m
langen Zug zu überwachen, werden sechs Videokameras in Paaren,
deren Blickwinkel entgegengesetzt ist, angeordnet. Eine Video
kamera deckt somit 50 m des Zuges ab. Für die Übertragung von
Bildern einer Kamera ist auf der Funkstrecke eine Bandbreite
von etwa 5 MHz erforderlich. Für alle sechs Videobilder würde
man also einschließlich eines Bandabstands etwa 36 MHz benöti
gen. Da der verfügbare Frequenzbereich und der Raum in der
Führerkabine begrenzt sind, werden die sechs Bilder auf drei
reduziert. Bei jeder Kamera wird dazu die Hälfte des Bildes,
die den der Kamera nahegelegenen Zugabschnitt in Großformat
abbildet, aus dem Videobild entfernt und die beiden anderen
Bildhälften, bei der gewählten Anordnung jeweils die rechte und
die linke, zu einem Videobild zusammengefaßt. Durch diese Maß
nahme reduziert sich die erforderliche Bandbreite auf der Funk
strecke auf etwa 18 MHz. Sie erfordert allerdings eine aufwen
dige Synchronisation, und die einzelnen Komponenten zum Senden
bzw. Empfangen sind entsprechend der Kanalzahl mehrfach vorzu
sehen.
Aus der Literatur (K. Steinbuch, W. Rupprecht: "Nachrichten
technik", Springer-Verlag Berlin - Heidelberg - New York, 1973)
ist zur simultanen Übertragung binärer Signale auf einem Über
tragungskanal das Verfahren der Amplitudenselektion bekannt.
Die erforderlichen binären Signale können aus den Videosignalen
mit den bekannten Verfahren der Digitalisierung erhalten wer
den. Die simultane Übertragung binärer Signale wird bei diesem
Verfahren erreicht, indem die einzelnen Signale mit verschiede
nen Amplituden versehen und zu einem Summensignal überlagert
werden. Die Amplituden unterscheiden sich dabei jeweils um eine
Zweierpotenz. Das so gewonnene Summensignal kann eine Anzahl
diskreter Werte entsprechend der n-ten Potenz zur Basis 2 an
nehmen, wobei n die Zahl der binären Signale ist. Zur Trennung
der binären Signale ist am Ende des Übertragungskanals ein
Amplitudenfilter erforderlich, welches auch diese Anzahl ver
schiedener Amplitudenbereiche unterscheiden kann. Aus diesen
Amplitudenbereichen können dann wieder die binären Signale
abgeleitet werden. Die Realisierung dieses Verfahrens bereitet
Schwierigkeiten, da durch endliche Anstiegs- und Abfallszeiten
infolge von Bandbegrenzung des Übertragungskanals Fehlerimpul
se, Impulsunterbrechungen und Impulsverkürzungen hervorgerufen
werden. Die Zahl der simultan übertragbaren Datenkanäle kann
weiterhin erhöht werden, wenn das Verfahren der Amplituden
selektion mit der Selektion durch unterschiedliche Modulations
verfahren kombiniert wird. Die genannten Nachteile der Ampli
tudenselektion bleiben dabei aber erhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
simultanen Übertragung von Daten auf einem Übertragungskanal
zu ermitteln, das auch in bandbegrenzenden Systemen Störungen,
wie Fehlerimpulse, Impulsunterbrechungen und Impulsverkürzun
gen, unterdrückt, sowie eine Anordnung zur Durchführung des
Verfahrens zu schaffen.
Zur Lösung dieser Aufgabe weist das Verfahren der eingangs
genannten Art die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Eine vorteil
hafte Weiterbildung des Verfahrens gemäß den Ansprüchen 2 oder
3 ermöglicht eine besonders einfache Ableitung des Taktsignals
vom Informationssignal in einem Empfänger. Das Verfahren nach
Anspruch 4 erlaubt die Übertragung mehrerer Informationssignale
auf einem Übertragungskanal und damit eine bessere Ausnutzung
der Kanalkapazität. In Anspruch 5 ist eine Anordnung angegeben,
welche die Durchführung des Verfahrens mit Standardbauelemen
ten, wie z. B. Digital-/Analog-Umsetzer, erlaubt. Vorteilhaft
kann die Erfindung gemäß den Ansprüchen 6 und 7 bei der par
allelen Übertragung der Bildinformation eines Videobildes über
eine Funkstrecke eingesetzt werden.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß durch die parallele Über
tragung des der Schrittgeschwindigkeit entsprechenden Takt
signals die Abtastzeitpunkte in der Empfangseinrichtung auf
einfache Weise so gelegt werden können, daß keine Übertragungs
fehler durch Fehlerimpulse, Impulsunterbrechungen und Impuls
verkürzungen an den Ausgängen des Amplitudenfilters entstehen.
Gegenüber bekannten Datenübertragungsverfahren, bei denen
binäre Signale verwendet werden, bietet die Erfindung eine
bessere Ausnutzung der Kapazität des Übertragungskanals. Dies
wird z. B. bei Amplitudenmodulation des Informationssignals
aufgrund des häufig hohen Dynamikumfangs üblicher Übertragungs
kanäle möglich. Auch auf schmalbandigen Frequenzbereichen kön
nen somit hohe Übertragungsraten erreicht werden. Bei dem auf
grund der Verwendung eines einheitlichen Taktes synchronen
Übertragungsverfahren kann in der Empfangseinrichtung auf einen
Taktgenerator verzichtet werden. Es ist bei allen für analoge
Signale geeigneten Modulationsverfahren anwendbar. Weist das
Taktsignal in einem durch Überlagerung gebildeten Informations
signal von den beteiligten binären Signalen die größte Ampli
tude auf, so wird eine ideale Unterdrückung von Fehlerimpulsen
nach der Übertragung erreicht. Mehrere Informationssignale kön
nen gleichzeitig über einen Übertragungskanal übertragen wer
den, wenn je Informationssignal unterschiedliche Modulations
verfahren angewendet werden. Das Taktsignal ist dann auch ge
trennt von einem durch Überlagerung gebildeten Informations
signal mit eigenem Modulationsverfahren übertragbar. Besonders
vorteilhaft kann die Anordnung zur Durchführung des Verfahrens
gemäß den Ansprüchen 6 und 7 bei der Übertragung der Bild
informationen von Videobildern über eine Funkstrecke angewendet
werden, da hier in einem Frequenzbereich, den sonst die analoge
Übertragung eines einzigen Bildes benötigen würde, mehrere
Bilder entsprechend der Zahl der Datenkanäle gleichzeitig
übertragen werden können.
Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt ist, werden im folgenden die Erfindung
sowie Ausgestaltungen und Vorteile näher erläutert. Die Figur
zeigt eine Sende- und eine Empfangseinrichtung zur simultanen
Übertragung von Videobildern.
Videokameras K1 . . . Kn sind verbunden mit Codierern C1 . . . Cn,
die alle von einem einheitlichen Taktsignal T versorgt werden.
Ausgänge D1 . . . Dn der Codierer C1 . . . Cn werden gemeinsam mit
dem Takt T zu einem Bus DB zusammengefaßt, der Eingangssignale
für einen Digital-/Analog-Umsetzer DAU bildet. Dieser liefert
ein Informationssignal S, das über einen Modulator MOD auf
einen Übertragungskanal K gegeben wird. An den Übertragungs
kanal K ist ein Demodulator DEM angeschlossen, an dessen Aus
gang ein empfangenes Informationssignal E auftritt, das auf
einen Analog-/Digital-Umsetzer ADU geführt ist. Empfangsdaten
ED1 . . . EDn sowie ein Empfangstakt ET, die an den Ausgängen des
Analog-/Digital-Umsetzers anliegen, werden auf Decoder DEC1 . . .
DECn geführt, welche mit Bildspeichern BS1 . . . BSn, an denen
wiederum Monitore M1 . . . Mn angeschlossen sind, verbunden sind.
Das gezeigte Ausführungsbeispiel ist z. B. beim Zugfernsehen
anwendbar. Die Kameras K1 . . . Kn nehmen Bilder des Zuges auf
und geben sie an Codierer C1 . . . Cn in Form von Videosignalen
weiter. Hier werden sie digitalisiert und eventuell einer
Datenkompression, die z. B. mit der diskreten Cosinus-Trans
formation erfolgen kann, unterzogen. Die Bildinformation der
Videobilder der Kameras C1 . . . Kn liegt nun in codierter Form
an den Ausgängen der Codierer C1 . . . Cn als Daten D1 . . . Dn
der Datenkanäle vor. Durch die Zuführung des Taktsignals T zu
allen Codierern C1 . . . Cn wird erreicht, z. B. indem es dort
auf den Takteingang eines Ausgangsschieberegisters gelegt ist,
daß die Daten D1 . . . Dn eine einheitliche Schrittgeschwindig
keit aufweisen und synchron ausgegeben werden. Der Digital-/
Analog-Umsetzer dient zur Überlagerung der binären Datensignale
D1 . . . Dn und des Taktes T zum Informationssignal S derart, daß
eine Amplitudenselektion ermöglicht wird. Dazu werden z. B. das
Datensignal D1 auf den digitalen Eingang für das niederwertig
ste Bit, das Datensignal D2 auf den digitalen Eingang für das
nächst höherwertige Bit usw. gelegt. Die Datensignale D1 . . . Dn
und das Taktsignal T werden also durch den Digital-/Analog-
Umsetzer DAU zu dem Informationssignal S überlagert und dort
durch Signalanteile repräsentiert, die sich jeweils in ihrer
Amplitude um eine Zweierpotenz unterscheiden. Demgemäß weist
das Informationssignal S 2n + 1 diskrete Amplitudenbereiche
auf. Die Erfindung ist ohne Einschränkungen aber auch mit
anderen Amplitudenverhältnissen anwendbar. Der Pegel des
Informationssignals S sollte so gewählt werden, daß sein
Maximalwert dem maximalen Modulationshub des Modulators MOD
entspricht. Als Modulationsverfahren, nach denen der Modulator
MOD und der Demodulator DEM arbeiten, kommen all die in Frage,
die für die Übertragung analoger Signale geeignet sind. Das ist
z. B. möglich mit Amplituden-, Frequenz- oder Phasenmodulation
eines Sinusträgers. Der Einfachheit halber ist in dem Ausfüh
rungsbeispiel nur ein Informationssignal S dargestellt, erfin
dungsgemäß können aber auch mehrere Informationssignale gleich
zeitig über den Kanal K übertragen werden, wobei der Sinus
träger dann aber mit kombinierten Modulationsverfahren, z. B.
Amplituden- und Phasenmodulation, moduliert wird. Der Über
tragungskanal kann z. B. repräsentiert werden durch eine Funk
strecke, Kabel, Lichtwellenleiter, Infrarotübertragung oder
andere Übertragungsstrecken. Der Demodulator DEM gewinnt aus
dem modulierten Empfangssignal das empfangene Informations
signal E. Mit Hilfe des Analog-/Digital-Umsetzers ADU werden
aus ihm die Empfangsdaten ED1 . . . EDn und der Empfangstakt ET
abgeleitet. Entsprechend der Belegung des Digital-/Analog-
Umsetzers sind die Empfangsdaten ED1 am Ausgang für das nieder
wertigste Bit und der Empfangstakt ET am Ausgang für das
höchstwertige Bit abgreifbar. Die Empfangsdaten können einer
nicht dargestellten Impulsformung oder Filterung unterzogen
werden. Die Decoder DEC1 . . . DECn, deren Eingangsschiebe
register alle mit dem Empfangstakt ET getaktet werden, formen
aus den eventuell komprimierten Empfangsdaten ED1 . . . EDn
wieder die Bildinformation, die in den Bildspeichern BS1 . . .
BSn zur Erzeugung von Bildern auf den Monitoren M1 . . . Mn
abgelegt wird. Das in den Decodern DEC1 . . . DECn verwendete
Decodierverfahren entspricht dabei natürlich dem Codier
verfahren, nach dem die Codierer C1 . . . Cn arbeiten.
Claims (7)
1. Verfahren zur simultanen Übertragung von Daten oder binären
Signalen gleicher Amplitude (D1 . . . Dn) aus mehreren Daten
kanälen, bei dem aus den binären Signalen gleicher Amplitude
binäre Signale unterschiedlicher Amplitude gleicher Schritt
geschwindigkeit und durch deren Überlagerung ein Informations
signal (S) gebildet wird, aus dem nach der Übertragung über
einen Übertragungskanal durch Amplitudenselektion die binären
Signale gleicher Amplitude zurückgewonnen werden, da
durch gekennzeichnet,
- - daß als ein weiteres binäres Signal ein der Schrittgeschwin digkeit entsprechendes Taktsignal (T) übertragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet,
- - daß ein Informationssignal (S) durch Überlagerung der binären Signale und des Taktsignals jeweils unterschiedlicher Ampli tude gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet,
- - daß das Taktsignal in dem durch Überlagerung mit den binären Signalen unterschiedlicher Amplitude gebildeten Informations signal (S) die größte Amplitude aufweist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet,
- - daß je Informationssignal (S) unterschiedliche Modulations verfahren zur Übertragung angewendet werden.
5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net,
- - daß in einer Sendeeinrichtung je Informationssignal (S), das durch Überlagerung binärer Signale gebildet wird, ein Digi tal-/Analog-Umsetzer (DAU) vorhanden ist, an dessen Daten eingängen eine Leitung je Datenkanal (D1 . . . Dn, T) ange schlossen ist und dessen analoger Ausgang auf einen Modulator (MOD) geführt ist, der dem Übertragungskanal (K) vorgeschal tet ist,
- - und daß in einer Empfangseinrichtung ein Demodulator (DEM) vorhanden ist, dem je Informationssignal (S), das durch Überlagerung binärer Signale gebildet wurde, ein Analog-/ Digital-Umsetzer (ADU) zur Amplitudenselektion nachgeschaltet ist, an dessen Datenausgängen die Daten (ED1 . . . EDn, ET) jeweils eines Datenkanals abgreifbar sind, die mit Hilfe des Taktsignals (ET) als Daten eines der Datenkanäle abgetastet werden können.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet,
- - daß der Übertragungskanal (K) eine Funkstrecke ist.
7. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge
kennzeichnet,
- - daß die Daten (D1 . . . Dn) eines Datenkanals die Bildinforma tion eines Videobildes darstellen.
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