DE4035491A1 - Fliessverbesserung bei der verarbeitung von schlagzaeh zu modifizierenden pvc-blends - Google Patents
Fliessverbesserung bei der verarbeitung von schlagzaeh zu modifizierenden pvc-blendsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Fließverbesserung bei der
Verarbeitung PVC-haltiger Massen auf
Verarbeitungsmaschinen durch Polymere auf
Alkylmethacrylat-Basis.
Während Weich-PVC durch den Gehalt an Weichmachern schon
früh ein leicht verarbeitbarer Kunststoff war, stellten
sich der thermoplastischen Verarbeitung von reinem,
hochmolekularem PVC, insbesondere infolge seiner
thermischen Instabilität und seinem rheologischen
Verhalten, ausgeprägte Hemmnisse entgegen. Diese konnten
durch Zusätze verschiedener Hilfsmittel überwunden werden,
so daß ein verarbeitungsbereites PVC immer aus einem
Gemisch von verschiedenen Komponenten besteht.
Die Hauptaufgabe von Gleitmitteln, die neben weiteren
Zusätzen als Verarbeitungshilfsmittel eingesetzt werden,
ist die Fließverbesserung der hochviskosen PVC-Schmelze
bei deren Verformung und Plastifizierung in den
verschiedenen Verarbeitungsmaschinen. Gleitmittel bauen
die Reibung der PVC-Teilchen in der Schmelze ab und
verhindern damit das Entstehen erheblicher
Friktionswärmen, so auch die durch Reibung zwischen der
Oberfläche der Verarbeitungsmaschine und der Schmelze
mögliche höhere Polymertemperatur. Dadurch werden PVC-
Abbaureaktionen, die infolge mechanischer Schädigung durch
Scherkräfte und durch Überhitzung ausgelöst werden können,
vermieden oder doch deutlich vermindert.
Für die Verarbeitung von Hart-PVC zu Halbzeug und
Fertigteilen werden hochpolymere Verarbeitungshilfsmittel
auf der Grundlage von Polymethylmethacrylat (PMMA)
eingesetzt, die neben einer Verkürzung des
Plastifiziervorgangs vor allem eine Verbesserung der
rheologischen Eigenschaften im thermoplastischen Zustand
bewirken. Im Gegensatz zu anderen die Rheologie
beeinflussenden Zusatzmitteln, wie die schon
angesprochenen Weichmacher und Gleitmittel mit
Molekulargewichten in g/mol von einigen Hundert bis etwa
103, liegen die Molekulargewichte w der hochpolymeren
Verarbeitungshilfsmittel auf PMMA-Basis zwischen 1,2· 105
und 2,5· 106 g/mol (Kunststoff-Handbuch 2/1,
Polyvinylchlorid, 2. Auflage, 1986, Carl Hanser, Verlag
München, Wien, Seiten 595 bis 597) .
Aus der DE-A 35 42 469 sind Formmassen auf der Basis von
Vinylchloridpolymerisaten bekannt, bei denen man durch
Zusatz von thermoplastischen Polymeren aus Styrol,
α-Methylstyrol, p-Methylstyrol, Vinyltoluol,
(Meth)Acrylnitril, Methylmethacrylat oder Mischungen
daraus, und die eine Grenzviskosität von 2 bis 15 ml/g
(gemessen in Dimethylformamid bei 25 Grad C) und einem
Schwefelgehalt von 1,15 bis 3,95 Gew.-% aufweisen, die
Gesamteigenschaften, insbesondere die
Verarbeitungseigenschaften deutlich verbessern kann.
PVC läßt sich auch mit anderen Thermoplasten und
Elastomeren zu modifiziertem PVC vermischen, wobei dann
Mischungen, sogenannte Blends erhalten werden, die
technisch wertvolle Eigenschaften haben, wie z. B. PVC-
Kunststoffe mit erhöhter Schlagzähigkeit oder besserer
Wärmeformbeständigkeit. Konstruktionswerkstoffe für z. B.
Gehäuseherstellungen sind beispielsweise PVC/ABS-Blends,
in denen die Schlagfestigkeit des PVC durch Zumischen des
ABS-Kautschuks wesentlich verbessert ist.
PVC und ABS sind zwei unverträgliche Polymere, d. h.
Mischungen dieser beiden Polymeren sind zweiphasig. Bei
der maschinellen Verarbeitung von PVC-ABS-Mischungen, z. B.
dem Spritzguß größerer Teile, treten infolge der
Unverträglichkeit der beiden Polymerarten große,
makroskopische Inhomogenitätsbereiche auf, die eine hohe
Ausschußquote des verarbeiteten Polymerblends bedingen.
Die Inhomogenitäten sind als Schlieren, Aufschieferungen,
Schuppen, Trennungen in verschiedene farbliche Bereiche in
den verarbeiteten Teilen sichtbar. Diese Spritzgußartikel-
Inhomogenitäten werden auf Inhomogenitäten beim Fließen
des Schmelzgemisches in der Verarbeitungsmaschine
zurückgeführt.
Es bestand daher die Aufgabe, Mischungen von PVC und
anderen thermoplastisch verarbeitbaren Polymeren wie z. B.
PVC/ABS-Mischungen, die maschinell zu unverträglichen
Blends verarbeitet werden, wie z. B. zu PVC/ABS-Blends, so
zu präparieren, daß bei deren Verarbeitung der Erhalt
gefertigter Teile ohne makroskopische
Inhomogenitätsbereiche gesichert ist.
Es wurde gefunden, daß mit Polymeren auf Alkylmethacrylat-
Basis, die insbesondere Copolymere des Methylmethacrylats
sind und Molekulargewichte w im Bereich von 2000 bis
20 000 haben, die maschinelle Verarbeitung von PVC
haltigen, unverträglichen Polymermischungen zu
entsprechenden Kunststoff-Blend-Artikeln ohne
makroskopische Inhomogenitätsbereiche sicher durchgeführt
werden kann.
Verfahren zur maschinellen Verarbeitung von PVC-haltigen,
unverträglichen Polymermischungen zu Kunststoff-Blend-
Artikeln, dadurch gekennzeichnet,
daß den Polymermischungen zur maschinellen Verarbeitung
C1-C8-Alkylmethacrylat-Copolymere mit Molekulargewichten
w in g/mol im Bereich von 2000 bis 20 000 zugesetzt
sind.
Vorteilhaft liegt das Molekulargewicht w der
erfindungsgemäßen Rheologieverbesserer auf
Alkylmethacrylatpolymerisat-Basis im Bereich von 2000 bis
15 000, vor allem im Bereich von 2000 bis 10 000. Diese
Rheologieverbesserer, auch als Fließverbesserer zu
bezeichnen, sind Methylmethacrylat-Copolymerisate, die aus
50-98 Gew.-% Methylmethacrylat, 2 bis 50 Gew.-%
Alkylmethacrylsäureestern mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen im
Alkylrest und 0 bis 48 Gew.-% anderer Comonomerer
aufgebaut sind. Die erfindungsgemäße Verarbeitung der
Polymermischungen wird vor allem auf Spritzgußmaschinen
durchgeführt und hat insbesondere Bedeutung für die
Verarbeitung von PVC/ABS-Mischungen, mit 30 bis 70 Gew.-%
ABS-Anteilen bezogen auf die Summe der PVC-ABS-Anteile, zu
schlagzähmodifizierten PVC-Blends, die beispielsweise als
Chassis-Teile, wie z. B. für Computergehäuse, Verwendung
finden.
Das Ergebnis der Erfindung ist überraschend. Während bei
der thermoplastischen Verarbeitung von Hart-PVC zu
Halbzeug und Fertigteilen hochpolymere Verarbeitungsmittel
auf der Grundlage von Polymethylmethacrylat und mit
Molekulargewichten von 1,2· 105 bis 2,5· 106, wie
beispielsweise Irgamod ® von Ciba Geigy, die rheologischen
Eigenschaften verbessern und den Fertigteilen
Verbesserungen der mechanischen Eigenschaften im
thermoplastischen Zustand bringen, wirken sich solche
Zusätze bei der thermoplastischen Verarbeitung von
Schlagzähmodifier-haltigen PVC-Mischungen, wie z. B. PVC-
ABS-Mischungen, wegen unkontrollierbarer Wirkung mit hoher
Ausschußquote negativ aus. Verschiedene solcher PMMA-Typen
mit w < 50 000 g/mol und solche Polymere mit
funktionellen Gruppen - oder handelsübliche
Polymerweichmacher auf PVA-PE (70/30)-Basis und einem
Molekulargewicht von 375 000 g/mol, wonach die
Spritzgußteile durch die hohen Weichmacheranteile
Klebneigung und Belagsbildung zeigten - konnten die
rheologischen Eigenschaften der Polymermischungen bei
ihrer thermoplastischen Verarbeitung, z. B. beim
Spritzgießen, nicht verbessern bzw. zeigten die Formteile
andere Nachteile. Erst der Zusatz sehr niedrig molekularer
C1-C8-Alkylmethacrylat-Copolymerer führte zur
überraschenden Lösung des Problems. Der Stand der Technik
legte die Erfindung wie sie oben angegeben ist, und
wodurch homogen erscheinende Spritzgußteile erhalten
werden, deren Wärmeformbeständigkeit und vor allem ihr
Schlagzähigkeitsniveau durch den erfindungsgemäßen Zusatz
nicht abgesenkt sind, nicht nahe.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur maschinellen
Herstellung unverträglicher, vor allem
schlagzähmodifizierter PVC-Blends, wird mit PVC-Typen
verschiedener Herstellungsverfahren, wie Suspensions-,
Emulsions- oder Substanz-PVC durchgeführt. Zur guten
Durchmischung des PVC mit dem zu blendenden Polymeren und
den Verarbeitungshilfsmitteln wird das PVC vorzugsweise in
Pulverform oder in Kornform von 1 bis 2 mm Korngröße
angewendet. Vorteilhaft ist die Verwendung von aus der
Emulsionspolymerisation stammendem, sprühgetrocknetem
Produkt.
Für die Herstellung der technisch interessanten
schlagzähmodifizierten PVC-Polymer-Mischungen haben
insbesondere ABS-Polymerisate Bedeutung, die nach
verschiedenen Verfahren hergestellt werden können (s.
Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage,
Band 19, S. 277 bis 287), und die wie die PVC-Komponente
in feinteiliger Form zur Herstellung der maschinell zu
verarbeitenden Mischungen verwendet werden.
PVC und ABS-Polymerisat werden im Gewichtsverhältnis 70 :
30 bis 30 : 70, vorzugsweise im Gewichtsverhältnis 60 : 40
bis 40 : 60 und vor allem im Gewichtsverhältnis von etwa
50 : 50 für die Herstellung der schlagzähmodifizierten
Formteile nach der Erfindung verwendet.
Der erfindungsgemäße, niedrigmolekulare
C1- C8-Alkylmethacrylat-Copolymerzusatz erfüllt auf Grund
verschiedener Prüfungen und den dabei erhaltenen
Ergebnissen bei der Verarbeitung der feinteiligen
Mischungen die Funktion eines Fließverbesserers. Zur
Herstellung des relativ niedrigmolekularen
Polyalkylmethacrylats mit Molekulargewichten im Bereich
von 2000 bis 20 000 g/mol werden Methacrylsäurealkylester
mit 1 bis 8 C-Atomen im Alkylrest, gegebenenfalls auch in
Gegenwart weiterer Monomerer, vor allem von
Acrylsäurealkylestern mit 1 bis 8 C-Atomen im Alkylrest,
wobei Methacrylsäuremethylester mit mindestens 50 Gew.-%
als Hauptmonomeres eingesetzt wird, nach bekannten
Methoden polymerisiert (Rauch-Puntigam, Völker, Acryl- und
Methacrylverbindungen, Springer-Verlag Berlin, Heidelberg,
New York, 1967). Die Polymerisation kann als Substanz-,
Suspensions- oder Emulsionspolymerisation durchgeführt
werden. Vorteilhaft werden die erfindungsgemäßen
Zusatzmittel durch Emulsionspolymerisation hergestellt und
durch Sprühtrocknung aus der Emulsion gewonnen. Dabei
fallen sie in der zur Vermischung geeigneten Teilchengröße
an. Polymerisate aus der Substanz - und
Suspensionspolymerisation müssen mechanisch noch zur
optimal geeigneten Zusatzform zerkleinert werden.
Die Einstellung des Polymerisationsgrades und damit des
mitentscheidenden Molekulargewichtes des
Verarbeitungshilsmittels nach vorliegender Erfindung läßt
sich nach bekannten Methoden (s. Rauch Puntigam, Völker
loc.cit) wie z. B. durch das Verhältnis von Initiatoren zu
Monomeren oder durch Zusatz von Reglern als
Kettenübertragungsmittel erreichen. Als bekannte
Kettenübertragungsmittel werden beispielsweise
aliphatische Chlorkohlenwasserstoffe oder vorteilhaft
aliphatische Merkaptane verwendet.
Brauchbare Mercaptane sind beispielsweise n-
Butylmercaptan, n-Dodecylmercaptan, tert.-
Dodecylmercaptan, Thioglykolsäure-2-ethylhexylester. Mit
Molekulargewichten Mw von 2 000 bis 20 000 g/mol -
ermittelt durch Gel-Permeations-Chromatographie - weisen
die erfindungsgemäßen Verarbeitungshilfsmittel
Lösungsviskositäten (nsp/c) im Bereich von 3 bis 20 ml/g
insbesondere im Bereich 5 bis 10 ml/g, gemessen nach DIN
51 562 in Chloroform als Lösungsmittel, auf. Hochpolymere
PVC-Additive auf Polymethacrylat-Basis nach dem Stand der
Technik dagegen besitzen Lösungsviskositäten (nsp/c) in
Chloroform von 50 bis 500 ml/g, das entspricht
Molekulargewichten Mw von 1,2· 105 bis 2,5· 106 g/mol.
Sie bewirken, wie ausgeführt, nicht den erfindungsgemäßen
Effekt.
Die erfindungsgemäßen Alkylmethacrylat-Copolymer-Zusätze
sind aus 50 bis 100 Gew.-% Methacrylsäurealkylester mit 1
bis 8 C-Atomen im Alkylrest als Monomeren aufgebaut, wobei
mindestens 50 Gew.-% bis 98 Gew.-% Methylmethacrylat im
Polymer eingebaut sind. Neben den 2 bis 50 Gew.-%
Methacrylsäurealkylestern mit 2 bis 8 C-Atomen im
Alkylrest können auch 0 bis 48 Gew.-% Acrylsäurealkylester
mit 1 bis 8 C-Atomen im Alkylrest, wie beispielsweise
Acrylsäuremethylester, Acrylsäureethylester, Acrylsäure-n
butylester, in dem erfindungsgemäßen Fließverbesserer
eingebaut sein.
Neben Methacrylsäuremethylester werden danach als
Methacrylsäure-C2-C8-alkylester beispielsweise
Methacrylsäureethylester, Methacrylsäure-n-propylester,
Methacrylsäure-n-butylester, Methacrylsäure-i-butylester,
Methacrylsäure-n-hexylester, Methacrylsaure-2-
ethylhexylester bei der Herstellung der
Alkylmethacrylat-Copolymerisate, die mindestens mit 50
Gew.-% aus Methylmethacrylat als Monomerem aufgebaut sind,
als Comonomere mitverwendet.
In Mengen von 0 bis 48 Gew.-%, insbesondere von 0 bis 20
Gew.-% können diese Polymerisate auch mit weiteren
Monomeren, wie z. B. Styrol oder Acrylnitril u. a.,
aufgebaut sein.
Als vorteilhaft nach der Erfindung wirkende
Fließverbesserer haben sich Copolymerisate im
erfindungsgemäßen Molekulargewichtsbereich erwiesen, die
aus 60 bis 95 Gew.-% Methylmethacrylat und 40 bis 5 Gew.-%
n-Butylmethacrylat als Monomeren aufgebaut sind.
Beispiele für die als Fließverbesserer nach der Erfindung
wirkenden Polymeren sind danach solche aus
Monomergemischen von 80 Gew.-% Methylmethacrylat und 20
Gew.-% n-Butylmethacrylat oder aus 90 Gew.-%
Methylmethacrylat und 10 Gew.-% n-Butylmethacrylat
aufgebauten Polymerisaten mit Molekulargewichten w von
5000 bis 7000 g/mol, ermittelt nach der Methode der Gel-
Permeations-Chromatographie (Chemie Labor Betrieb 31
(1980) 232-236).
Das polymere Verarbeitungshilfsmittel der vorliegenden
Erfindung wird in einer Menge von 0,1 bis 10
Gewichtsteilen, vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 8
Gewichtsteilen, vor allem in einer Menge von 1 bis 5
Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteilen dem maschinell, z. B.
durch Spritzgießen, zu verarbeitenden Polymergemisch
zugesetzt.
Den zu verarbeitenden Vinylchloridpolymerisat-Massen nach
vorliegender Erfindung können gegebenenfalls weitere
Zusatzstoffe, wie Stabilisatoren, Antioxidantien,
Pigmente, Gleitmittel, Farbstoffe, zugesetzt werden.
Zusätze dieser Art sind aus den angegebenen
Zusammensetzungen der Beispiele ersichtlich.
(Kunststoff-Handbuch 2/1, loc.cit, Seiten 590 bis 594).
Zur Beurteilung des Fließverhaltens erfindungsgemäß
plastifizierter Formmassen wurden Messungen im Hochdruck-
Kapillar-Viskosimeter durchgeführt. Dabei werden bei
konstanter Temperatur und vorgegebenem Druck, z. B. bei 180
Grad C und 5 kp, in den Beispielen als 180/5 angegeben,
die Schmelzviskosität ηs der Mischung mit der Dimension
(Pa·s), deren Fließzeit FZ in Sekunden, (s), und die
Strangaufweitung B in %, (%) bestimmt. An diesem Gerät
wurde weiter noch der Schmelzindex, MFI, mit der Dimension
(g/10 min), gemessen.
Zur praxisnahen, anwendungstechnischen Beurteilung wurde
aus der zu prüfenden Masse bei konstanten
Maschinenparametern eine Fließspirale spritzgegossen und
die Spirallänge X in (cm) bestimmt und die
Fließwegverlängerung in (%) gegenüber der Masse ohne den
erfindungsgemäßen Rheologieverbesserer errechnet.
Der erfindungsgemäße Zusatz von beispielsweise 3 Teilen
erfindungsgemäßen Polymethacrylats zu 100 Teilen PVC-ABS-
Mischung bewirkt eine Zunahme der Fließspirallänge bis zu
ca. 20% gegenüber dem nicht erfindungsgemäß modifizierten
Verfahren.
Die Untersuchungsergebnisse sind aus der Tabelle im
experimentellen Teil ersichtlich.
A. Herstellung der erfindungsgemäßen Zusatzstoffe.
In einem 7-l-Reaktionsgefäß, ausgerüstet mit
Rückflußkühler, Rührwerk und Zulaufgefäß werden 0,9 g C15-
Paraffinsulfonat-Na-Salz, 11,1 g Natriumpersulfat in 1200 g
entsalztem Wasser bei 20 Grad C gelöst.
Zu dieser Lösung wird bei 80 Grad C unter Rühren eine
Emulsion aus folgenden Komponenten zudosiert:
2400 g Methylmethacrylat,
600 g Butylmethacrylat,
210 g 2-Ethylhexylthioglycolat,
27 g C15-Paraffinsulfonat-Na-Salz,
2053 g entsalztes Wasser.
600 g Butylmethacrylat,
210 g 2-Ethylhexylthioglycolat,
27 g C15-Paraffinsulfonat-Na-Salz,
2053 g entsalztes Wasser.
Die Dosierdauer beträgt 4 Stunden.
Nach Zulaufende wird der Ansatz auf Raumtemperatur
abgekühlt. Hierbei erfolgt bei 70 Grad C die Zugabe von
2,3 g 1,4 Diisopropylbenzolmonohydroperoxid und 1,8 g
Natriumhydroxymethylsulfinat.
Die Dispersion wird anschließend filtriert.
Der pH-Wert der 50 %igen Dispersion beträgt 2,0, der
Teilchendurchmesser ca. 190 nm.
Schwefelgehalt des getrockneten Polymerisats: 1,0%
Schwefelgehalt des getrockneten Polymerisats: 1,0%
Man verfährt analog A1, verwendet jedoch im Zulauf 2700 g
Methylmethacrylat und 300 g Butylmethacrylat. Der pH-Wert
der 50%igen Dispersion beträgt 2,0, der
Teilchendurchmesser ca. 240 nm.
Schwefelgehalt des getrockneten Polymerisats: 1,02%
Die Gewinnung der Feststoffe aus der Dispersion erfolgt
durch Sprühtrocknung.
Die reduzierten Viskositäten η spez/c, gemessen in
Chloroform als Lösungsmittel, betragen für
Polymer A1 : 8 ml/g und
Polymer A2 : 8,5 ml/g
und die w-Werte entsprechend
w = 5870 g/mol und
w = 5930 g/mol.
Polymer A1 : 8 ml/g und
Polymer A2 : 8,5 ml/g
und die w-Werte entsprechend
w = 5870 g/mol und
w = 5930 g/mol.
Zur Vorbereitung der maschinellen Verarbeitung werden die
Polymerkomponenten PVC und ABS als Handelswaren zusammen
mit handelsüblichen PVC-Additiven, wie Pigmenten,
Gleitmitteln und Stabilisatoren sowie mit den
erfindungsgemäßen niedermolekularen Polymethacrylaten
vermischt. Das so erhaltene Gemisch (Dry Blend) kann als
solches auf der Spritzgußmaschine direkt weiter
verarbeitet werden oder es kann vor dem Spritzgießen noch
granuliert werden.
In der Tabelle 1 sind Rezepturzusammensetzungen und die
Ergebnisse angegeben, die mit solchen Mischungen bei
Messungen im Hochdruck-Kapillar-Viskosimeter (s.
Fließeigenschaften) und beim Spritzgießen (Fließspirale)
erhalten wurden, wobei zum Vergleich aus Verarbeitungen
mit Mischungen ohne den erfindungsgemäßen Zusatz angegeben
sind: Versuche 1, 6 und 11.
Claims (6)
1. Verfahren zur maschinellen Verarbeitung von PVC-
haltigen unverträglichen Polymermischungen zu
Kunststoffblend-Artikeln,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Polymermischungen Alkylmethacrylat-Copolymere
mit Molekulargewichten w in g/mol im Bereich von
2000 bis <20 000 zugesetzt sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polymermischungen PVC-ABS-Mischungen sind, die PVC
und ABS im Gewichtsverhältnis von 70 : 30 bis 30 : 70
enthalten, und denen das Alkylmethacrylat-Copolymere
in einer Menge von 0,1 bis 10 Gewichtsteilen bezogen
auf 100 Gewichtsteile Polymermischung zugesetzt ist.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Alkylmethacrylat-Copolymeren
aus 50 bis 100 Gew.-% Methacrylsäurealkylestern mit 1
bis 8 C-Atomen im Alkylrest als Monomeren aufgebaut
sind.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Alkylmethacrylat-Copolymeren
aus 50 bis 98 Gew.-% Methylmethacrylat als Monomerem
aufgebaut sind.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Alkylmethacrylat-Copolymeren
aus 60 bis 95 Gew.-% Methylmethacrylat und 40 - 5
Gew.-% n-Butylmethacrylat als Monomeren aufgebaut
sind.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Alkylmethacrylat-Copolymeren
aus mindestens 50 Gew.-% Methylmethacrylat, 2 bis
50 Gew.-% Methacrylsäurealkylestern mit 2 bis 8 C-
Atomen im Alkylrest, 0 bis 48 Gew.-%
Acrylsäurealkylestern mit 1 bis 8 C-Atomen im
Alkylrest als Monomeren und gegebenenfalls 0 bis 48
Gew.-% weiterer Monomerer aufgebaut sind.
Priority Applications (6)
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WO2004022606A1 (de) * | 2002-08-15 | 2004-03-18 | Baerlocher Gmbh | Hilfsmittel und verfahren zur verarbeitung von thermoplastischen zusammensetzungen |
DE102008040152A1 (de) * | 2008-07-03 | 2010-01-07 | Evonik Röhm Gmbh | Rheologiemodifier |
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