DE4035120A1 - Regelklappe fuer fluessige oder gasfoermige medien - Google Patents
Regelklappe fuer fluessige oder gasfoermige medienInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Klappe zur Regelung
des Mengenstroms von flüssigen oder gasförmigen Medien in
Rohrleitungen, insbesondere solchen von Wärme- oder Industrie
kraftwerken, mit exzentrischer Lagerung der Klappenscheibe
innerhalb des Klappengehäuses, mit einem konische Sitzflächen
aufweisenden Klappensitz am Innenumfang des Klappengehäuses
und mit einem elastisch deformierbaren Dichtelement am Außen
umfang der Klappenscheibe, welches in der Schließstellung der
Regelklappe dichtend gegen die Sitzflächen gepreßt ist.
Solche Klappen können als Absperrklappen, als Drossel
klappen (wenn eine vollständige Absperrung nicht erforderlich
ist) oder aber als Regelklappen eingesetzt werden; im letzt
genannten Anwendungsfall dienen sie zur Regelung der Mengen
ströme in Rohrleitungen von Wärme- oder Industrie-Kraftwerken,
wozu auch Heizkraftwerke zählen. Der bevorzugte Anwendungsfall
der vorliegenden Erfindung ist die Regelklappe. Bei solchen
Regelklappen stellt es ein besonderes Problem dar, auch bei
kleineren Mengenströmen (Schwachlastbereich) eine vom Klappenhub
abhängige feindosierte Einstellung der Mengenströme vornehmen
zu können. Bekannte Klappen-Kennlinien haben im Schwachlast
bereich praktisch ein lineares Öffnungsverhalten, welches im
oberen Hubbereich in eine unterproportionale gekrümmte Charak
teristik übergeht. Man hat deshalb zur Feindosierung von Mengen
strömen im Schwachlastbereich zu den normalen, für die Nenn-
Mengenströme ausgelegten Klappen kleinere Ventile oder Klappen
parallel geschaltet. Dies bedeutet indessen einen zusätzlichen
Aufwand an Armaturen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Regelklappe der
eingangs definierten Art zu schaffen, mit dem sich generell eine
Verbesserung der Regelgüte bei Regelklappen bei Dampf- und Kon
densatströmen und insbesondere eine Optimierung des Regelver
haltens im Schwachlast- bzw. Schließbereich erreichen läßt,
ohne daß gesonderte Bypass-Ventile oder -Klappen eingesetzt
werden müßten.
Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe durch die im Kenn
zeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale dadurch gelöst,
daß in bezug auf eine lineare Vergleichskennlinie kV* = m·H,
die Öffnungskennlinie kV = f(H) der Regelklappe in dessen
Schwachlastbereich unterhalb der besagten linearen Vergleichs
kennlinie verläuft, wobei kV* bzw. kV den normierten Durchsatz
von 0 bis 100%, H den normierten Klappenhub von 0 bis 100% und
m die Steigung der linearen Vergleichskennlinie bedeuten.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Patentansprüchen 2 bis
8 angegeben. Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind
vor allem darin zu sehen, daß die Regelkennlinie der neuen
Klappe aufgrund ihrer besonderen Charakteristik es gestattet,
gegebenen Hubwerten, z. B. 10%, 20%, kV-Werte zuzuordnen, die
kleiner sind als bei den bisher bekannten Klappen, so daß eine
feinere Dosierung der Mengenströme im Schwachlastbereich er
möglicht ist. Der kV-Wert einer Armatur gibt den Durchsatz
in m3/h für kaltes Wasser einer Temperatur von 20°C bei einer
Druckdifferenz Δp von einem bar an. In bevorzugter Ausge
staltung verläuft die Öffnungskennlinie in bezug auf die
Vergleichskennlinie, beim Ventilhub H = 0 beginnend und in
Richtung H < 0 fortschreitend, zunächst unterproportional
und nach Durchlaufen eines Proportionalbereichs überproportional
und schneidet die Öffnungskennlinie die Vergleichskennlinie bei
einem Hubwert, der zwischen 15% und 30% des Maximalhubs
liegt. Auf diese Weise ergibt sich im Schwachlastbereich eine
sichelförmige Fläche zwischen dem unteren Ast der Kennlinie und
der Vergleichskennlinie (Anspruch 2).
Gemäß einer weiteren Ausbildung nach Anspruch 3 nimmt von einem
am Ende des Schwachlastbereichs liegenden Wendepunkt der Öffnungs
kennlinie an ihr überproportionaler Anstieg wieder ab und geht in
einen unterproportionalen, weiter abnehmenden Anstieg über, so
daß der oberhalb der Vergleichskennlinie liegende Ast der
Öffnungskennlinie die Vergleichskennlinie bei oder nahe bei 100%
Hub wieder schneidet. Die gesamte Kennlinie kann damit mit einem
schrägliegenden S verglichen werden, dessen oberhalb der Vergleichs
kennlinie liegender Bogen wesentlich größer ist als der unterhalb
der Vergleichskennlinie liegende Bogen. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform nach Anspruch 4 ist vorgesehen, daß der Schnitt
punkt der Öffnungskennlinie mit der linearen Vergleichskennlinie
bei einem Hubwert von etwa 20% liegt.
Bei solchen Klappen, welche als Regelklappen eingesetzt
werden, wird der Kennlinienverlauf zweckmäßigerweise bezogen auf
eine solche Vergleichskennlinie, deren Steigung bei 1 liegt
(Anspruch 5).
Bevorzugte konstruktive Maßnahmen zur Erzielung der aufgezeigten
Klappen-Charakteristik sind in den Patentansprüchen 6 bis 8
angegeben. Dies kann gemäß Anspruch 6 grundsätzlich durch eine
besondere Bemessung der Exzentrizität der Klappenscheiben-Lagerung
und/oder durch eine besondere Formgebung ihrer Sitzflächen
geschehen. Es läßt sich durch diese Maßnahmen erreichen, daß
innerhalb des Schwachlastbereichs ein erster Umfangsbereich des
Dichtungselementes an der Klappenscheibe noch schließt bzw. gegen
seinen Sitz gepreßt wird, wogegen ein anderer Umfangsbereich des
Dichtelementes bereits von seinem Sitz abgehoben, also den Durch
laßquerschnitt zum Teil geöffnet hat.
Eine bevorzugte Ausführungsform nach Anspruch 7 sieht vor, daß
die Klappenscheibe mit ihrer Klappenwelle doppelt-exzentrisch
gelagert ist, mit einer Exzentrizität, welche die Resultierende
einer ersten Exzentrizität in radialer Richtung und einer zweiten
Exzentrizität in axialer Richtung ist. Mit einer solchen doppelt
exzentrisch gelagerten Klappenscheibe läßt sich die gewünschte
Schwachlast-Charakteristik auf besonders einfache Weise erreichen.
Diese doppelt-exzentrische Lagerung ist insofern auch von Vorteil,
als gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung den konischen
Sitzflächen ein gleichschenkliger Drehkegel zugrundegelegt werden
kann, der sich einfacher herstellen läßt als ein ungleichschenk
liger Drehkegel.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sowie ihre Wirkungs
weise werden im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert,
in welcher eine bekannte Kennlinie und ein Ausführungsbeispiel
nach der Erfindung dargestellt sind. Es zeigen in vereinfachter
Darstellung:
Fig. 1 die Kennlinie kV = f(H) einer bekannten Regelklappe,
wobei auf der Abszisse der Ventilhub H in % und auf der
Ordinate der kV-Wert, ebenfalls von 0 bis 100%, aufge
tragen sind;
Fig. 2 in einem Axialschnitt eine Regelklappe nach der
Erfindung;
Fig. 3 den Gegenstand nach Fig. 2 stark schematisiert und
vereinfacht mit zwei Klappenstellungen (Schließstellung
und halb geöffnete Stellung);
Fig. 4 die zu Fig. 3 gehörende Seitenansicht mit axialer Blick
richtung und
Fig. 5 die Kennlinie einer Regelklappe nach der Erfindung
in einem Diagramm, welches hinsichtlich der Koordinaten
achsen und der Maßstäbe sowie der linearen Vergleichs
kennlinie dem Diagramm nach Fig. 1 entspricht.
Die in Fig. 1 dargestellte Kennlinie k′V = f(H) stammt von
einer bekannten Klappe. In das Diagramm nach Fig. 1 ist
weiterhin eine lineare Vergleichskennlinie KV* = m·H einge
zeichnet, wobei die Steigung m = 1 beträgt, d. h. die Kennlinie kV*
verläuft unter einem Steigungswinkel von 45° zur Abszissenachse
H. Man erkennt, daß innerhalb des sogenannten Schwachlastbereichs,
der bis zu etwa 20% Hub reicht (in Sonderfällen kann er auch
darunter oder darüber liegen), die Kennlinie k′V überproportional
im Vergleich zur Vergleichskennlinie ansteigt. Die Charakteristik
der Kennlinie k′V innerhalb dieses etwa dreieckförmigen Schwach
lastbereichs 1 ist weitgehend linear, wenn auch mit einer
größeren Steigung als sie die Vergleichskennlinie kV* aufweist.
Einem H-Wert von 10% entspricht ein kV-Wert von ca. 16%,
einem H-Wert von 20% ein kV-Wert von über 30%.
Mit einer in Fig. 2 und schematisch in den Fig. 3 und 4
dargestellten Regelklappe nach der Erfindung läßt sich
demgegenüber eine Charakteristik nach Fig. 5 erreichen,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß in bezug auf die lineare
Vergleichskennlinie kV* = m·H die Öffnungskennlinie kV = f(H)
der Klappe in dessen Schwachlastbereich 1 (schraffiert
hervorgehoben) unterhalb der linearen Vergleichskennlinie kV
verläuft. Wie bereits angedeutet, bedeuten kV* bzw. kV den
normierten Durchsatz der Klappe von 0 bis 100%, H den nor
mierten Hub von 0 bis 100% und m die Steigung der linearen
Vergleichskennlinie.
Im einzelnen erkennt man aus Fig. 5, daß die Öffnungskennlinie,
die im folgenden vereinfachend mit 2 bezeichnet wird, in bezug
auf die Vergleichskennlinie, die im folgenden vereinfachend mit
3 bezeichnet wird, beim Ventilhub H = 0 beginnend und in
Richtung H < 0 bis H = 100% fortschreitend, zunächst unter
proportional (Teilstück 2.1) und nach Durchlaufen eines Propor
tionalbereichs (Teilstück 2.2) überproportional (Teilstück 2.3)
ansteigt und daß die Öffnungskennlinie 2 die Vergleichskenn
linie 3 bei einem Hubwert H1 schneidet, der zwischen 15% und
30% des Maximalhubs liegt. Dieses Intervall zwischen 15 und 30%
des Maximalhubs definiert den Hubwert, wo normalerweise der
Schwachlastbetrieb endet; ein bevorzugter Schwachlastbereich,
der zugleich angibt, wo die Öffnungskennlinie 2 die Vergleichs
kennlinie 3 schneidet, liegt bei ca. 20% (der dargestellte
Wert H1 liegt geringfügig darüber).
Nahe bei dem Schnittpunkt 4 zwischen der Öffnungskennlinie 2
und der Vergleichskennlinie 3 liegt der Wendepunkt 5 der
Öffnungskennlinie, und von diesem Wendepunkt 5 an nimmt der
überproportionale Anstieg der Öffnungskennlinie 2 wieder ab und
geht in einen unterproportionalen, weiter abnehmenden Anstieg
gemäß dem Kennlinienast 2.4 über, welcher die Vergleichskenn
linie 3 bei oder nahe bei 100% Hub im Punkt 6 wieder schneidet.
Die Kennlinie hat auf diese Weise einen S-förmigen Verlauf mit
einem großen S-Bogen 2.4 oberhalb der Vergleichskennlinie 3 und
mit einem kleinen S-Bogen 2.1 bis 2.3 unterhalb der Vergleichs
kennlinie 3.
Die Kennlinie nach Fig. 5 wurde mit einer Klappe verwirklicht,
deren Aufbau grundsätzlich so ist wie in Fig. 2 dargestellt.
Diese Klappe dient zur Steuerung des Mengenstroms von flüssigen
oder gasförmigen Medien in einer Rohrleitung 7 oder einem ent
sprechenden Rohrleitungsstück, welches in eine Rohrleitung ein
gefügt und, z. B. mittels Flanschverbindung, dichtend mit den
übrigen Rohrleitungsstücken verbunden ist. Die Rohrleitung 7
gehört bevorzugt zu Wärme- oder Industrie-Kraftwerken, weil es
dort darauf ankommt, Dampf- oder Wasser-Mengenströme zu dosieren
oder zu regeln, z. B. den Anzapfdampf oder den Abdampf eines
Hochdruck-, Mitteldruck- oder Niederdruck-Turbinenteils, der
zur Speisewasservorwärmung oder zur Versorgung eines Heiznetzes
dient. Die als Ganzes mit 8 bezeichnete Klappenscheibe ist
innerhalb eines nicht näher dargestellten Gehäuses, zu welchem
auch die Rohrleitung 7 gehört, exzentrisch gelagert. Man sieht,
daß der Mittelpunkt M der Klappenwelle 9 um die Exzentrizität e
relativ zum geometrischen Mittelpunkt M* der Klappenscheibe 8
verlagert ist, wobei die Exzentrizität e die Resultierende aus
der ersten Exzentrizität r in radialer Richtung und der zweiten
Exzentrizität a in axialer Richtung ist. Der geometrische Mittel
punkt M* der Klappenscheibe 8 liegt in der Rohrleitungsachse 10,
die strichpunktiert eingezeichnet ist. Bewegt sich daher die im
folgenden abgekürzt als Klappe bezeichnete Regelklappe 8 von
der dargestellten Schließstellung in die Öffnungsstellung, d. h.
dreht sie sich mit ihrer Welle 9 gemäß den Pfeilen f1 in Richtung
auf ihre Öffnungsstellung, dann beschreibt der zur oberen
Klappenhälfte gehörende Radius R1 den Kreisbogen 11 um den
Mittelpunkt M, und der zur unteren Klappenhälfte gehörende
Radius R2 beschreibt den Kreisbogen 12 um den Mittelpunkt M.
Aufgrund der gegebenen Exzentrizität e ist R1 < R2.
Der auf der Klappenwelle 9 verdrehungssicher sitzende Klappen
grundkörper 8a ist an seinem Außenumfang mit einem elastisch
deformierbaren Dichtelement 13 versehen, welches um ein geringes
Stück über den Außenumfang hervorsteht und welches mittels
eines Halteringes 14 am Klappengrundkörper 8 festgespannt ist.
Haltering 14 und Klappengrundkörper 8 greifen mittels einer
zentrierenden Profilierung 15 ineinander und bilden gemeinsam
die an ihrem Außenumfang umlaufende Aufnahmenut 16 für das
Dichtelement 13, welches bevorzugt ein Dichtungsring mit
innerer Stahlarmierung ist. Die Breite der Nut 16 im festge
spannten Zustand des Halteringes 14 ist kleiner als die Stärke
des Dichtelementes 13 in seinem noch nicht eingespannten
Zustand, so daß letzteres unter starker Flächenpressung eindeu
tig fixiert werden kann. Der Haltering 14 ist mittels Spann
schrauben 17, die strichpunktiert angedeutet und über einen
Lochkreis verteilt sind, am Klappengrundkörper 8 festgespannt.
Der die konischen Dichtflächen 18 aufweisende Klappensitz 18a
wird von einem konischen Ring gebildet, der am Innenumfang der
Rohrleitung 7 festgeschweißt ist (Schweißnähte 19). Der durch
strichpunktierte Linien im Ausschnitt dargestellte Drehkegel 20
der Sitzflächen 18 ist gleichschenklig, d. h. seine nicht darge
stellte Spitze liegt auf der verlängert zu denkenden Achse 10.
Dies hat fertigungstechnische Vorteile, weil sich ein solcher
gleichschenkliger Kegel leichter herstellen läßt als ein
ungleichschenkliger Kegel, wenngleich auch die letzteren im
Rahmen der Erfindung liegen.
Das Dichtelement 13 ist, wie erwähnt, ein elastisch deformier
barer Dichtungsring; er ist der in Fig. 2 dargestellten
Schließstellung der Klappe 8 gegen die Sitzflächen 18 dichtend
gepreßt. Die Radien R1 und R2 reichen vom Mittelpunkt M der
Klappenwelle 9 bis zur äußersten Umfangslinie oder zur Kontur
des Dichtelements 13; infolgedessen sind die beiden Bogen
stücke 11 und 12 theoretische Kreisbögen der Klappe 8 in Schließ
richtung f2 und Öffnungsrichtung f1. Diese theoretischen Kreis
bögen oder Bogenstücke 11, 12 sind gegeben durch die Bewegung
der äußersten Umfangslinie des Dichtelementes 13 in seinem
nicht zusammengepreßten Zustand. Das heißt, das Dichtelement 13
würde mit seiner äußersten Umfangslinie sich längs der Bogen
stücke 11, 12 bewegen, wenn der Sitz 18a nicht vorhanden
wäre. Aus der Überschneidung des Bogenstücks 11 mit der Sitz
fläche 18 - dies ist im Querschnitt eine schmale, sichelförmige
Fläche 21 - kann man nun Rückschlüsse auf die Flächenpressung
ziehen, welcher das Dichtelement 13 auf seinem Wege von der
dargestellten Schließstellung in Richtung des Pfeils f1 ausge
setzt ist. Zum Überschneidungsbereich 21 gehört ein Öffnungs
sektor mit dem Zentriwinkel α. Der geschilderte Überschneidungs
bereich 21 tritt in der dargestellten Form nur im oberen
Bereich des Dichtelements 13 auf; in Umfangsbereichen des
Dichtelements 13, die näher zur Achse M liegen, ist die Über
schneidung wesentlich geringer. Im Bereich der unteren Hälfte 8.2
der Klappe 8 (die obere Hälfte der Klappe 8 ist mit 8.1 bezeich
net) ist die Anordnung im Gegensatz zur oberen Hälfte 8.2 so
getroffen, daß der theoretische Kreisbogen bzw. das zweite
Bogenstück 12 eines zweiten Umfangsbereichs der Klappe 8 in
Öffnungsrichtung f1 - unmittelbar auf die dargestellte Schließ
stellung folgend - außerhalb der Sitzflächen 18 verläuft.
In diesem Bereich ist es so, daß der Öffnungsspalt am unteren
Ende des Dichtelements am größten ist und der weitere Umfangs
bereich des Dichtelementes 13, welcher näher am Mittelpunkt M
liegt, geringere Öffnungsspaltweiten aufweist. Durch die vor
stehend geschilderten konstruktiven Maßnahmen läßt sich die
anhand von Fig. 5 bereits erläuterte Klappen-Charakteristik
erreichen: Das Dichtelement 13 im Bereich der oberen Hälfte 8.1
der Klappe 8 bleibt noch in dichtendem Kontakt mit den anlie
genden Sitzflächen 18, und zwar längs eines Bogenstücks mit dem
Winkel α, wogegen das Dichtelement 13 der unteren Hälfte 8.2
der Klappe 8 bei beginnender Öffnungsbewegung unmittelbar auf
die dargestellte Schließstellung folgend aufmacht. Infolge
dessen ist der Durchlaßquerschnitt, den die Klappe 8 im Schwach
lastbereich (zwischen 15 und 30% Hub, insbesondere bis zu 20%
Hub) freigibt, kleiner als der Durchlaßquerschnitt, der sich
ergeben würde, wenn das Dichtelement 13 bei beginnender
Öffnungsbewegung sofort von seinen Sitzflächen abheben würde.
Fig. 3 und 4 dienen dem besseren Verständnis der exzentrischen
Klappenlagerung. Die Stellung I in Fig. 3 entspricht der in
Fig. 2 dargestellten Schließstellung, die Stellung II ist eine
Zwischenstellung, in welcher die Klappe 8 sich um den Mittelpunkt
M um einen Winkel von fast 60° gedreht hat. Man erkennt, daß im
oberen Bereich der Klappe 8 eine Überschneidung des theoretischen
Kreisbogens 11 mit den Sitzflächen 18 erfolgt, so daß sich der
Überschneidungsbereich 21 (wie anhand von Fig. 2 bereits
erläutert) ergibt, wogegen der theoretische Kreisbogen 12 sich
mit den Sitzflächen 18 nicht schneidet, so daß das (aus Verein
fachungsgründen) in Fig. 3 nicht gezeichnete Dichtelement 13
bei beginnender Öffnungsbewegung der Klappe 8 sofort freikommt.
Die Tiefe des Überschneidungsbereichs 21 muß etwas kleiner sein
als der Weg, um den sich das Dichtelement 13 in radialer Richtung
elastisch verformen kann.
Die Ansicht in Rohrachsrichtung nach Fig. 4 zeigt, daß in
Stellung II sich sichelförmige Durchlaßquerschnitte 22 und 23
zwischen dem Klappen-Außenumfang und den Sitzflächen 18
gebildet haben; der geometrische Mittelpunkt M* hat sich
aufgrund der Drehung der Klappe 8 um die Achse M nach oben
verschoben und liegt im Schwerpunkt der elliptischen Klappen-
Projektion.
In Fig. 2 ist noch mit Z die Zuströmseite und mit A die
Abströmseite bezeichnet. Da die Fläche der Klappe 8 oberhalb
der exzentrischen Achse M bzw. Welle 9 größer ist als die unter
halb von M bzw. 9 gelegene, so sind die in Schließrichtung an
der Klappe 8 angreifenden Momente größer als die in Öffnungs
richtung angreifenden, was erwünscht ist, weil dadurch ein Teil
der Schließkraft durch das Medium selbst aufgebracht wird. In
der nicht gezeichneten (völligen) Öffnungsstellung, entsprechend
100% Hub, befindet sich die vom Dichtungselement 13 aufgespann
te Ebene parallel zur Achse 10. Der Pfeil f3 symbolisiert das
zuströmende Medium (für den Fall, daß die Klappe 8 geöffnet hat),
und der Pfeil f4 symbolisiert für diesen Fall das abströmende
Medium. Bei dem zu steuernden oder zu regelnden Medium kann es
sich um Dampf, Naßdampf, Gas, Wasser oder eine andere Flüssigkeit
handeln.
Claims (8)
1. Regelklappe zur Steuerung des Mengenstroms von
gasförmigen oder flüssigen Medien in Rohrleitungen, insbeson
dere solchen von Wärme- oder Industrie-Kraftwerken,
mit exzentrischer Lagerung der Klappenscheibe (8) innerhalb des Ventilgehäuses (7, 18a),
mit einem konische Sitzflächen (18) aufweisenden Klappensitz (18a) am Innenumfang des Ventilgehäuses (7, 18a)
und mit einem elastisch deformierbaren Dichtelement (13) am Außenumfang der Klappenscheibe (8), welches in der Schließ stellung der Regelklappe dichtend gegen die Sitzflächen (18) gepreßt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß in bezug auf eine lineare Vergleichskennlinie kV* = m·H, die Öffnungskennlinie kV = f(H) der Regelklappe in dessen Schwachlastbereich unterhalb der besagten linearen Vergleichs kennlinie verläuft, wobei kV* bzw. kV den normierten Durchsatz von 0 bis 100%, H den normierten Ventilhub von 0 bis 100% und m die Steigung der linearen Vergleichskennlinie bedeuten.
mit exzentrischer Lagerung der Klappenscheibe (8) innerhalb des Ventilgehäuses (7, 18a),
mit einem konische Sitzflächen (18) aufweisenden Klappensitz (18a) am Innenumfang des Ventilgehäuses (7, 18a)
und mit einem elastisch deformierbaren Dichtelement (13) am Außenumfang der Klappenscheibe (8), welches in der Schließ stellung der Regelklappe dichtend gegen die Sitzflächen (18) gepreßt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß in bezug auf eine lineare Vergleichskennlinie kV* = m·H, die Öffnungskennlinie kV = f(H) der Regelklappe in dessen Schwachlastbereich unterhalb der besagten linearen Vergleichs kennlinie verläuft, wobei kV* bzw. kV den normierten Durchsatz von 0 bis 100%, H den normierten Ventilhub von 0 bis 100% und m die Steigung der linearen Vergleichskennlinie bedeuten.
2. Regelklappe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnungskennlinie (2) in bezug auf die Vergleichskennlinie (3),
beim Hub H = 0 beginnend und in Richtung H < 0 fortschrei
tend, zunächst unterproportional (2.1) und nach Durchlaufen
eines Proportionalbereichs (2.2) überproportional (2.3) ansteigt
und daß die Öffnungskennlinie (2) die Vergleichskennlinie (3)
bei einem Hubwert (H1) schneidet, der zwischen 15% und 30%
des Maximalhubs liegt.
3. Regelklappe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß von einem
am Ende des Schwachlastbereichs liegenden Wendepunkt (5) der
Öffnungskennlinie (2) an ihr überproportionaler Anstieg wieder
abnimmt und in einen unterproportionalen, weiter abnehmenden
Anstieg übergeht, so daß der oberhalb der Vergleichskennlinie
(3) liegende Ast (2.4) der Öffnungskennlinie (2) die Vergleichs
kennlinie (3) bei oder nahe bei 100% Hub wieder schneidet.
4. Regelklappe nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schnitt
punkt (4) der Öffnungskennlinie (2) mit der linearen Vergleichs
kennlinie (3) bei einem Hubwert von etwa 20% liegt.
5. Regelklappe nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Steigung (m) der Vergleichskennlinie (3) bei 1 liegt.
6. Regelklappe nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch eine solche Exzentrizi
tät (e) der Lagerung der Klappenscheibe (8) und/oder durch eine
solche Formgebung ihrer Sitzflächen (18), daß der theoreti
sche Kreisbogen (11) der Klappenscheibe (8) in Schließ- und
Öffnungsrichtung, welcher durch die Bewegung der äußersten
Umfangslinie des Dichtelementes (13) im nicht zusammengepreßten
Zustand gegeben ist und welcher in Schließstellung den Klappen
sitz (18a) schneidet,
- - in einem ersten Umfangsbereich des Dichtelementes (13) auch in Öffnungsrichtung (f1) innerhalb eines Öffnungssektors mit dem Zentriwinkel (α) den Ventilsitz (18a) schneidet,
- - wogegen der theoretische Kreisbogen (12) eines zweiten Umfangs bereichs der Klappenscheibe (8) in Öffnungsrichtung - unmittel bar auf die Schließstellung folgend - außerhalb des Klappen sitzes (18a) verläuft, derart, daß innerhalb des genannten Öffnungssektors der erste Umfangsbereich noch schließt und der zweite Umfangsbereich schon öffnet.
7. Regelklappe nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Klappen
scheibe (8) mit ihrer Klappenwelle (9) doppelt-exzentrisch
gelagert ist, mit einer Exzentrizität (e), welche die Resultie
rende einer ersten Exzentrizität (r) in radialer Richtung und
einer zweiten Exzentrizität (a) in axialer Richtung ist.
8. Regelklappe nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
gekennzeichnet durch einen gleichschenkligen
Drehkegel (20) der konischen Sitzflächen (18).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904035120 DE4035120A1 (de) | 1990-11-05 | 1990-11-05 | Regelklappe fuer fluessige oder gasfoermige medien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904035120 DE4035120A1 (de) | 1990-11-05 | 1990-11-05 | Regelklappe fuer fluessige oder gasfoermige medien |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4035120A1 true DE4035120A1 (de) | 1992-05-07 |
Family
ID=6417656
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904035120 Withdrawn DE4035120A1 (de) | 1990-11-05 | 1990-11-05 | Regelklappe fuer fluessige oder gasfoermige medien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4035120A1 (de) |
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