DE4034341C2 - Verfahren und Einrichtung zum Betreiben einer gasdynamischen Druckwellenmaschine - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Betreiben einer gasdynamischen DruckwellenmaschineInfo
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- DE4034341C2 DE4034341C2 DE19904034341 DE4034341A DE4034341C2 DE 4034341 C2 DE4034341 C2 DE 4034341C2 DE 19904034341 DE19904034341 DE 19904034341 DE 4034341 A DE4034341 A DE 4034341A DE 4034341 C2 DE4034341 C2 DE 4034341C2
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- F04—POSITIVE - DISPLACEMENT MACHINES FOR LIQUIDS; PUMPS FOR LIQUIDS OR ELASTIC FLUIDS
- F04F—PUMPING OF FLUID BY DIRECT CONTACT OF ANOTHER FLUID OR BY USING INERTIA OF FLUID TO BE PUMPED; SIPHONS
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F02B33/00—Engines characterised by provision of pumps for charging or scavenging
- F02B33/32—Engines with pumps other than of reciprocating-piston type
- F02B33/42—Engines with pumps other than of reciprocating-piston type with driven apparatus for immediate conversion of combustion gas pressure into pressure of fresh charge, e.g. with cell-type pressure exchangers
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer
gasdynamischen Druckwellenmaschine, welcher einer Verbren
nungsmaschine zu Aufladezwecken über einen Hochdruckluftka
nal Ladeluft zuführt und bei welcher das von der Verbren
nungsmaschine ausgestossene Abgas sowohl unmittelbar über
einen Hochdruckgaskanal dem Druckwellenprozess zugeleitet
wird als auch über einen vom Hochdruckgaskanal abzweigenden
Zufluss in eine Gastasche einströmen kann.
Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Einrichtung zur Durch
führung des Verfahrens mit einer Druckwellenmaschine mit
einem oder mehreren Zyklen, welche Druckwellenmaschine ein
Gasgehäuse und ein Luftgehäuse aufweist, mit einem zwischen
diesen beiden Gehäusen eingeschlossenen Rotorgehäuse mit
einem Zellenrotor, wobei im Gasgehäuse und im Luftgehäuse
Haupt- und Hilfskanäle für die Zufuhr und die Abfuhr von
Hochdruck- und Niederdruckabgas beziehungsweise von Nieder
druck- und Hochdruckluft vorgesehen sind, wobei die
Hauptkanäle aus einem Niederdruckluftkanal und einem Hoch
druckluftkanal im Luftgehäuse sowie aus einem Hochdruckgas
kanal und einem Niederdruckgaskanal im Gasgehäuse bestehen
und einer der Hilfskanäle eine Gastasche ist, die an der dem
Zellenrotor zugekehrten Stirnseite des Gasgehäuses vorgese
hen ist, welche Gastasche, in Drehrichtung des Rotors gese
hen, hinter dem Hochdruckgaskanal liegt und über einen
Zufluss mit dem Hochdruckgaskanal verbunden ist, wobei ein
Steuerorgan den Zufluss zur Gastasche steuert und hierzu in
Wirkverbindung mit einer Druckdose steht.
Bei einem gasdynamischen Druckwellenlader zur Aufladung von
Fahrzeugverbrennungsmotoren ist die Regelung des Ladeluft
drucks wegen des breiten Motordrehzahlbereiches vorteilhaft.
Bekannt ist deswegen die Anwendung eines Abgasbypasses mit
einem mediumgesteuerten Absperrorgan. Der Druckwellenlader
wird in diesem Fall derart ausgelegt, dass der theoretisch
erreichbare Ladedruck bei der maximalen Motordrehzahl ohne
Abblasen von Abgas oberhalb der zulässigen Ladedruckgrenze
liegt. Um jedoch unterhalb der zulässigen Ladedruckgrenze zu
bleiben, muss ein Teil der Abgase ab einer bestimmten Motor
drehzahl abgeblasen werden. Diese Art der Regelung hat einen
positiven Einfluss auf den Verlauf des verfügbaren Motor
drehmomentes sowie des Brennstoffverbrauches, insbesondere
bei den Motoren, die nicht überwiegend bei höheren Drehzah
len betrieben werden.
Bei konventionellen Druckwellenmaschinen für die Aufladung
von Verbrennungsmotoren ist im Gasgehäuse zwischen jedem
Hochdruckgaskanal und Niederdruckgaskanal eine sogenannte
Gastasche vorgesehen, in die ein Teil des aus dem Motor
ausgestossenen Hochdruckabgasstromes hinein abgezweigt wird.
Im Zusammenwirken mit einer im Luftgehäuse angebrachten
sogenannten Expansionstasche wird dadurch die Niederdruck
spülung, d. h. das Ausspülen der entspannten Abgase aus den
Zellen des Rotors, verbessert. Denn eine gute Niederdruck
spülung hat eine verminderte Abgasrezirkulation zur Folge,
d. h., das Eindringen von Abgas in die Verbrennungsluft wird
reduziert. Eine grosse Abgasrezirkulation im Leerlaufbereich
würde beispielsweise den gleichmässigen Lauf des Motors
beeinträchtigen.
Für die Anspeisung der Gastasche kennt man zwei Möglichkei
ten: die einfachere besteht in einem schmalen Verbindungska
nal zwischen dem Hochdruckgaskanal und der Gastasche an der
dem Rotor zugewandten Stirnseite des Gasgehäuses. In diesem
Fall herrscht in der Gastasche der im Hauptstrom vorhandene
statische Druck, und diese Anspeisung wird deshalb statische
Anspeisung der Gastasche genannt. Die zweite Möglichkeit ist
die sogenannte Totaldruckanspeisung, bei der aus dem Hoch
druckgaskanal vor dessen Einmündung in den Rotorraum ein
Gastaschenkanal in die Gastasche hinein abzweigt. Dabei
liegt der Gastaschenkanal derart, dass der abgezweigte Gas
strom gegenüber der Richtung des Hauptstromes nur geringfü
gig abgelenkt wird und in der Gastasche folglich neben dem
statischen Druck auch der Staudruck aus der Gasgeschwindig
keit zur Wirkung gelangt. Bei einer aus der EP-PS 0 039 375
bekannten Einrichtung dieser Art mit Totaldruckanspeisung
wird die Steuerung des Gastaschenzuflusses und damit der
Aufteilung des Hochdruckabgasstromes durch eine Bimetall
klappe zu erreichen versucht. Diese Art der Steuerung
erlaubt indes keine ideale Betätigung der Klappenstellung,
wie sie der Motor in Abhängigkeit vom jeweiligen Betriebszu
stand erfordern würde. Dies unter anderm deshalb, weil die
Klappenverformung nur verzögert auf Temperaturänderungen
anspricht.
Ein Verfahren und eine Einrichtung mit allen eingangs
erwähnten Verfahrensschritten und Elementen ist bekannt aus
der EP-PS 0 080 741. Dort ist zwischen dem Hochdruckgaskanal
und dem Niederdruckgaskanal ein Abgasbypass angeordnet. Die
ser kann mittels einer über eine Druckdose betätigte,
mediengesteuerte Klappe geöffnet oder versperrt werden. Bei
geschlossener Klappe bezieht die Gastasche ihre Energie aus
dem oben erwähnten schmalen Verbindungskanal; bei offener
Klappe wird über ein stromabwärts der Klappe in der Bypass-
Kernströmung angeordnetes sondenförmiges Entnahmerohr ein
Teil des Hochdruckgases in die Gastasche geleitet. Bei die
ser Lösung kann zumindest ein Teil der abgeblasenen Hoch
druckgases rekuperiert werden.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Ihr liegt die Auf
gabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung der ein
gangs genannten Art zu schaffen, mittels denen Abgasverluste
vollständig vermieden werden und die auch bei Verbrennungs
maschinen, welche nicht über von einem Prozessrechner kenn
feldgesteuerte Verstellmittel verfügen, Anwendung finden
können.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass unter Ver
meidung einer Gasabblasung vom Hochdruckgaskanal in die At
mosphäre
- - im Stillstand und im Notbetrieb der Verbrennungsma schine der Gastaschenzufluss mittels Federmitteln ganz ge öffnet wird;
- - während und nach dem Starten, im Leerlauf sowie bei tiefen Lasten der Verbrennungsmaschine der Gastaschenzu fluss offengehalten wird;
- - bei Lastaufnahme der Verbrennungsmaschine mittels ersten pneumatischen Mitteln der Gastaschenzufluss in Abhän gigkeit der Last stetig geschlossen wird;
- - im Teillastbereich der Verbrennungsmaschine, im oberen Leerlauf-Drehzahlbereich sowie im unteren bis mittle ren Vollast-Drehzahlbereich durch permanentes Anliegen der ersten pneumatischen Mittel der Gastaschenzufluss ganz ge schlossen wird;
- - und dass im oberen Teillastbereich der Verbren nungsmaschine und im Vollast-Drehzahlbereich mittels zweiten pneumatischen Mitteln der Gastaschenzufluss aufgesteuert wird.
Eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zeichnet
sich dadurch aus, dass die mit dem Steuerorgan des Gasta
schenzuflusses in Wirkverbindung stehendende Druckdose
sowohl mit ersten als auch mit zweiten pneumatischen Mitteln
beaufschlagt ist, wobei Federmittel in der Druckdose auf das
Steuerorgan in einer den Zufluss zur Gastasche öffnenden
Richtung wirken.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
vereinfacht dargestellt. Erläutert wird die Erfindung anhand
eines Dieselmotors, der mittels einer gasdynamischen Druck
wellenmaschine aufgeladen ist.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer an einem auf
geladenen Verbrennungsmotor angeordneten Betäti
gungsvorrichtung in Form einer Druckdose;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung der Druckdose und des zu
verstellenden Steuerorgans;
Fig. 3 ein Diagramm, das in vereinfachter Form den Hub
des Steuerorgans in Abhängigkeit vom Betriebszu
stand der Verbrennungsmaschine zeigt.
Fig. 4 das Betriebskennfeld einer Verbrennungsmaschine
Gleiche Teile sind in den Figuren mit denselben Bezugszei
chen versehen. Erfindungsunwesentliche Teile des Druckwel
lenladers, wie beispielsweise Welle, Lagerung, Antrieb usw.
sind weggelassen. Die Strömungsrichtungen der Arbeitsmittel
sind mit Pfeilen bezeichnet.
Der grundsätzliche Aufbau eines Druckwellenladers und dessen
genaue Struktur kann der Firmendruckschrift CH-T 123 143
(Sonderdruck aus DEZ "Automobil-Industrie" 1/77, S. 59-67,
"Aufladung von Fahrzeugdieselmotoren mit Comprex" entnommen
werden. Der in Fig. 1 gezeigte Druckwellenlader 11 ist der
Einfachheit halber als eine Einzyklus-Maschine dargestellt, was
sich dadurch ausdrückt, dass das Gehäuse 4, 4' an den den
Stirnflächen des Rotors 5 zugekehrten Seiten mit je einer
Hochdruck- und einer Nieder
drucköffnung, in welche jeweils die Hauptkanäle münden, ver
sehen ist. Die heissen Abgase des Verbrennungsmotors 1 tre
ten durch den Abgassammler 2 und den Hochdruckgaskanal 9 in
den mit axialgeraden, beidseitig offenen Rotorzellen 6 ver
sehenen Rotor 5 des Druckwellenladers 11 ein. Sie expan
dieren darin und verlassen den Rotor über den Niederdruck
gaskanal 10 und die nicht gezeigte Auspuffleitung in die
Atmosphäre. Auf der Luftseite wird atmosphärische Luft ange
saugt, strömt über den Niederdruckluftkanal 7 axial in den
Rotor ein, wird darin verdichtet und verlässt ihn als Lade
luft über den Hochdruckluftkanal 8 und den Ladeluftvertei
ler 3 zum Verbrennungsmotor 1 hin.
Zum Verständnis des eigentlichen, äusserst komplexen gasdy
namischen Druckwellenprozesses, welcher nicht Erfindungsge
genstand ist, wird auf die schon genannte Firmendruckschrift
CH-T 123 143 verwiesen. Der für das Verständnis
der Erfindung notwendige Prozessablauf wird nachstehend kurz
erläutert:
Das aus den Rotorzellen 6 bestehende Zellenband ist die Ab wicklung eines Zylinderschnittes durch den Rotor 5 auf hal ber Zellenhöhe. Das Zellenband bewegt sich bei Drehung des Rotors in Pfeilrichtung nach oben. Die Druckwellenvorgänge laufen im Inneren des Rotors 5 ab und bewirken im wesentli chen, dass sich ein gasgefüllter Raum und ein luftgefüllter Raum bilden. In ersterem entspannt sich das Abgas und entweicht dann in den Niederdruckgaskanal 10, während im zwei ten ein Teil der angesaugten Frischluft verdichtet und in den Hochdruckluftkanal 8 ausgeschoben wird. Der verbleibende Frischluftanteil wird durch den Rotor 5 in den Niederdruck gaskanal 10 überspült und bewirkt damit den vollständigen Austritt der Abgase.
Das aus den Rotorzellen 6 bestehende Zellenband ist die Ab wicklung eines Zylinderschnittes durch den Rotor 5 auf hal ber Zellenhöhe. Das Zellenband bewegt sich bei Drehung des Rotors in Pfeilrichtung nach oben. Die Druckwellenvorgänge laufen im Inneren des Rotors 5 ab und bewirken im wesentli chen, dass sich ein gasgefüllter Raum und ein luftgefüllter Raum bilden. In ersterem entspannt sich das Abgas und entweicht dann in den Niederdruckgaskanal 10, während im zwei ten ein Teil der angesaugten Frischluft verdichtet und in den Hochdruckluftkanal 8 ausgeschoben wird. Der verbleibende Frischluftanteil wird durch den Rotor 5 in den Niederdruck gaskanal 10 überspült und bewirkt damit den vollständigen Austritt der Abgase.
Als Hilfskanäle sind folgende Aussparungen in den Gehäuse
4, 4' vorhanden: Zwischen dem Hochdruckgaskanal 9 und dem
Niederdruckgaskanal 10 ist im Gasgehäuse 4' eine Gastasche
12, in welche ein Teil des Hochdruckgases geleitet werden
kann, angeordnet. Im Zusammenwirken mit einer im Luftgehäuse
4 angeordneten Expansionstasche 14 vermag diese Gastasche 12
die Niederdruckspülung zu verbessern. Weiter ist im Luftge
häuse 4 eine Kompressionstasche 15 angeordnet für die Vor
kompression der Ladeluft bei tiefen Drehzahlen.
Ein Zufluss 13 verbindet die Gastasche 12 mit dem Hochdruck
gaskanal 9. An seiner Abzweigung ist dieser Zufluss 13 mit
einem mediumgesteuerten Steuerorgan 50 versehen. Unterhalb
der Regelgrenze wird das Steuerorgan 50 während des Betriebs
durch eine in einer Betätigungsvorrichtung - im folgenden
Druckdose 60 genannt - angeordnete, vorgespannte (später
beschriebene) Stellfeder 102 (Fig. 2) geschlossen gehalten.
In Oeffnungsrichtung des Steuerorgans 50 wirkt der Gasdruck
im Hochdruckgaskanal 9 sowie der zur Druckdose 60 durch eine
Regeldruckleitung 16 führende Regeldruck. Der Regeldruck,
hier der im Hochdruckluftkanal 8 herrschende Ladedruck, ist
eine Funktion des Abgasdruckes bzw. der Motordrehzahl oder
der Motorlast. Der Verlauf des Regeldruckes ist je nach Aus
legung des Druckwellenladers verschieden.
Es ist deshalb schwierig, den gewünschten Oeffnungspunkt des
Steuerorgans 50 konstruktiv eindeutig zu bestimmen. Es kann
vorkommen, dass das Steuerorgan 50 unterhalb der Regelgrenze
Leckage aufweist, d. h., dass die in Funktion zueinander ste
henden Kräfte in der Oeffnungsrichtung grösser als die Vor
spannkraft der Feder 102 (Fig. 2) sind.
Um die Einbauverhältnisse am Motor zu verbessern, ist es
notwendig, dass die Druckdose 60 so klein wie möglich ist.
Es treten dann folglich kleine Kräfte sowohl in Oeffnungs
richtung als auch in Schliessrichtung auf. Eine allzu kleine
Schliesskraft ist aber problematisch, weil sie durch äussere
Einflüsse, z. B. Reibung und Vibrationen, schnell auf Null
abgebaut werden kann. Das Steuerorgan 50 kann dann wegen
solchen äusseren Einflüssen zu früh öffnen. Um das zu ver
hindern, ist eine bestimmte Schliesskraft im ganzen Bereich
der niedrigen Motordrehzahlen bis unmittelbar unter die La
dedruckgrenze erforderlich. Damit ist zum Ausdruck gebracht,
dass die genaue Kenntnis der Federcharakteristik und das
einwandfreie Funktionieren der Feder 102 von grosser Bedeu
tung ist. Wichtig ist dies insbesondere dann, wenn der
Druckdose 60 beispielsweise ein (nicht dargestelltes) Vor
steuerventil in der Regeldruckleitung 16 vorgeschaltet ist,
über das die Membran 100 des Organs 60 bei einer bestimmten
Motordrehzahl schlagartig mit dem vollen Ladedruck beauf
schlagt werden kann.
In Schliessrichtung des Steuerorgans 50 wirkt ein zweiter
zur Druckdose 60 durch eine Regeldruckleitung 17 führender
Regeldruck. Es handelt sich bei dem in dieser Leitung 17
herrschenden Druck um das Bordvakuum. Wird die Dose 60 nicht
mit diesem Vakuum beaufschlagt, so wird das Steuerorgan 50
durch eine weitere, in der Druckdose angeordnete, vorge
spannte (später beschriebene) Stellfeder 83 (Fig. 2) in der
Offenstellung gehalten.
Die Druckdose 60 nach Fig. 2 weist ein zylindrisches, metal
lisches Gehäuse auf. Es besteht im wesentlichen aus einer
oberen Gehäusehälfte 61 und einer unteren Gehäusehälfte 62.
Die obere Hälfte hat einen Druckanschluss 63 für die Regel
druckleitung 16, die untere Hälfte eine Entlüftungsbohrung
64 zur Atmosphäre hin. Die Gehäuseteile sind jeweils mit
Flanschen 61', 62' versehen, zwischen denen die kreisförmige
Membran 100 eingespannt ist. Diese Membran ist aus
flexiblem, beispielsweise elastomerem Material gefertigt.
Sie unterteilt das Gehäuse in eine obere Kammer 65 und eine
untere Kammer 66.
Die Membran 100 ist vorgeformt und auf eine Kolbenwanne 67
aufgesetzt. Diese ist in der unteren Kammer 66 angeordnet.
Ihr Durchmesser ist kleiner als jener des Gehäuses (61, 62)
und jener der Membran 100, sodass keine Behinderung der Mem
bran bei deren Bewegung auftritt. Die Kolbenwanne 67 ist
über einen Kolben 101 gestülpt. Die Membran ist durch die
eigentliche Stellfeder 102, hier eine schraubenförmige
Druckfeder, die sich über einen Kragen des Kolbens 101 im
Innern der Kolbenwanne 67 abstützt, nach oben vorgespannt.
Im nicht beaufschlagtem Zustand liegt die Membran 100 an
einem Anschlag 68 im Deckel des oberen Gehäuseteils 61 an.
Während des Maschinenbetriebes liegt eine Betätigerstange 58
mittelbar, d. h. über den Kolben 101 an der Unterseite der
Kolbenwanne 67 am Anschlag. Die Stange 58 durchdringt den
Boden 69 der unteren Gehäusehälfte 62 durch eine Bohrung und
ist an ihrem aus dem Gehäuse herausragenden Ende mit einem
Schraubgewinde 56 versehen. Nach Fig. 2 ist die Betätiger
stange 58 über dieses Gewinde 56 mit einer Stangenverlänge
rung 55 verbunden. Diese greift über ein Hebelsystem 54 am
Steuerorgan 50 an.
Da die Stange 58 überdies geführt werden muss, ist im Boden
69 der unteren Gehäusehälfte 62 eine eine Auslenkung zulas
sende, schwenkbare Durchführung angeordnet. Das Führungsele
ment für die Betätigerstange 58 besteht aus einer länglichen
Büchse 70. Die Schwenkbarkeit wird erreicht durch einen ku
gelfömig oder ballig ausgeführten Sitz 71 am unteren Büch
senende. Damit liegt die Büchse in einer Wanne 72 ein, die
ihrerseits im abgebogenen Boden 69 eingelötet ist. In ihren
Sitz wird die Büchse angedrückt durch zweite Federmittel,
hier eine konische Schraubenfeder 73. Zur Bildung von Stütz
stellen 74 für die konische Schraubenfeder 73 ist der Wannenrand
beispielsweise an vier Stellen des Umfangs einge
knickt.
Ein zweites Kolben/Zylindersystem befindet sich innerhalb
der Druckdose 60. Die Innenwandung des hohlen Kolbens 101
bildet hierzu die Zylinderwand. Die Betätigerstange 58 ist
mit einem Kolben 80 versehen, der mittels einer K-Dichtung
gegen die Zylinderwand dichtet. In dem so gebildeten zweiten
Kolbenraum 81 ist eine vorgespannte Stellfeder 83 unterge
bracht, welche, wie oben ausgeführt, auf die Betätigerstange
58 in einer das Steuerorgan 50 öffnenden Richtung wirkt.
Um den Kolbenraum beaufschlagen zu können, ist die Betäti
gerstange 58 hohl ausgeführt und oberhalb des Kolbens 80 ist
ein Durchlass 82 zum Kolbenraum hin angebracht. Ausserhalb
der Druckdose 60 ist die Betätigerstange oberhalb des
Schraubgewindes 56 mit einem Druckanschluss 57 für die Re
geldruckleitung 17 versehen.
Über das bloss schematisch dargestellte Hebelsystem 55/54
wird die Kolbenstange 53 des Steuerorgans 50, hier ein Kol
benschieber, verstellt. Die Stange durchsetzt im Gasgehäuse
4' den Niederdruckgaskanal 10 und den Hochdruckgaskanal 9
und reicht bis in den Anfang der beiden (für eine zweizykli
sche Maschine) Zuflüsse 13 zu den Gastaschen 12. Der Kolben
schieber 50 ist in seiner offenen Stellung zwischen Rippen
52 geführt, die sich quer durch die Zuflüsse 13 hindurch er
strecken.
Folgendermassen wirkt die Erfindung:
- - Beim Stillstand der Verbrennungsmaschine und somit der Druckwellenmaschine sind die Regeldruckleitungen 16 und 17 drucklos. Die Stellfeder 102 drückt über den Kolben 101 die Membran 100 gegen den Anschlag 68. Die Stellfeder 83 schiebt den Kolben 80 mitsamt der Betätigerstange 58 nach unten, wo durch über das Hebelsystem 55, 54, 53 das Stellorgan den Zu fluss 13 zur Gastasche 12 freigibt. Damit sind die Bedingun gen für den einwandfreien Druckprozess beim Start und in der Leerlaufphase geschaffen. Dies gilt im übrigen auch für den Notbetrieb im Falle einer Havarie, womit die Heimkehr des mit der Verbrennungsmaschine versehenen Fahrzeuges aus eige ner Kraft ermöglicht wird.
- - Beim Start und beim Leerlauf der Verbrennungsmaschine reicht der Ladedruck in der Regeldruckleitung 16 selbstver ständlich nicht aus, um die Membran 100 nach unten zu bewe gen. Das Vakuum ist noch nicht freigegeben, sodass immer noch die Stellfeder 83 den Kolben 80 nach unten drückt und somit der Gastaschenzufluss offen bleibt.
- - Bei der eigentlichen Lastaufnahme der Verbrennungsma schine wird nunmehr der Kolbenraum 81 mit dem Vakuum beauf schlagt, wodurch sich die Betätigerstange gegen die Feder kraft der Stellfeder 83 nach oben bewegt und somit den Zu fluss 13 im Gasgehäuse 4' zu verschliessen beginnt. Einge leitet werden kann die Beaufschlagung des Kolbenraums mit Vakuum beispielsweise über ein Signal, welches für den Re gelstangenweg der Brennstoffeinspritzung oder die Gaspedal stellung steht. Über an sich bekannte Mittel sollte der Be ginn und der Verlauf des Schliessvorgangs anpassbar gestal tet werden. So sollte beispielsweise bei kalter Verbren nungsmaschine der Beginn des Schliessvorgangs verzögert wer den können. Vom Verlauf her ist ein Schliessvorgang propor tional zur Laststeigerung einem schlagartigen Schliessen vorzuziehen. In der erreichten Endstellung, bei welcher der Zufluss ganz verschlossen ist, schlägt die Betätigerstange mit ihrem oberen Ende am Boden des Kolbens 101 an. Letzterer ist seinerseits über die Kolbenwanne 67 und die Membran 100 in seiner obersten Stellung am Anschlag.
- - Vom oberen Leerlauf über die Teillast bis zur unteren und mittleren Vollast bleibt der Gastaschenzufluss abge sperrt, da einerseits das Vakuum weiterhin im Kolbenraum 81 anliegt und andererseits die Stellfeder 102 so ausgelegt ist, dass der Ladedruck nicht ausreicht, um die Membran 100 nach unten zu bewegen. Das Hochdruckabgas steht gänzlich für die Verdichtungsarbeit zur Verfügung.
- - Ab der genannten unteren bis mittleren Vollast oder oberer Teillast, bei der die Ladedruckgrenze erreicht ist, bewegt der Ladedruck die Membran mitsamt der daran anliegen den Kolbenwanne 67, Kolben 101 und Betätigerstange 58 nach unten. Der Kolbenschieber 50 öffnet also wiederum. Bei Er reichen der oberen Vollast ist der Kolbenschieber 50 an sei nem Anschlag im Gasgehäuse 4' und die Zuflüsse 13 sind voll offen. In dieser Phase erfolgt die Ladedruckbegrenzung dem nach durch Ableiten des überschüssigen Abgases in die Gasta schen 12, was die Niederdruckspülung unterstützt.
In der Fig. 3 ist dieser Sachverhalt graphisch dargestellt.
Gezeigt ist der Öffnungshub h des Stellorgans 50 in Funktion
der Last L. Die strichpunktierte Kurve zeigt den oben er
wähnten verzögerten Schliessbeging. Der Kurvenverlauf an
sich ist nicht neu. Neu ist lediglich die Anwendung eines
rein pneumatischen Systems mit den Merkmalen,
- - dass zum einen als Betätigungsmedium für den Gasta schenzufluss das Fahrzeugvakuum dient mit dessen Zuschal ten/Entlüften als Steuerungseingriff,
- - und dass unter Verwendung der üblichen Prozessgrössen, hier des Ladeluftdrucks, die übliche Abblasregelung ersetzt wird durch vollständiges Ableiten des überschüssigen Hoch druckgases in die Gastaschen.
Die Fig. 4 zeigt anhand des Betriebskkennfeldes einer Ver
brennungsmaschine die erwähnten Regelbereiche. Auf der Ab
zisse ist die Motordrehzahl nm, auf der Ordinate der mitt
lere spezifische Druck Pe der Verbrennungsmaschine aufgetra
gen. In dem an sich selbsterklärenden Diagramm, welches den
Drehmomentverlauf des Motors repräsentiert, bedeuten:
- - die Abzisse ist die eigentliche Leerlauflinie L mit den
Punkten:
L1 = Startpunkt;
L2 = unterer Leerlaufpunkt;
L3 = oberer Leerlaufpunkt;
und den Bereichen:
Lu = unterer Leerlaufbereich;
Lo = oberer Leerlaufbereich; - - die Kurve V den Vollastbereich V1 den Kurvenast, der das Abregeln repräsentiert
- - A den Bereich, bei welcher der Gastaschenzufluss mit Federmitteln offengehalten wird; in diesem Feld findet eine sehr grosse Abgasrezirkulation statt
- - B den Schliessbereich
- - C den Bereich, in dem der Gastaschenzufluss mittels Vakuum-Steuerdruck geschlossen ist
- - D den sogenannten Abblasebereich, in dem der Ladeluft druck den Gastaschenzufluss öffnet.
Claims (6)
1. Verfahren zum Betreiben einer gasdynamischen Druckwel
lenmaschine, welcher einer Verbrennungsmaschine zu Auf
ladezwecken über einen Hochdruckluftkanal Ladeluft zu
führt und bei welcher das von der Verbrennungsmaschine
ausgestossene Abgas sowohl unmittelbar über einen Hoch
druckgaskanal dem Druckwellenprozess zugeleitet wird
als auch über einen vom Hochdruckgaskanal abzweigenden
Zufluss in eine Gastasche einströmen kann,
dadurch gekennzeichnet, dass unter Vermeidung einer
Gasabblasung vom Hochdruckgaskanal in die Atmosphäre
im Stillstand und im Notbetrieb der Verbrennungs maschine der Gastaschenzufluss mittels Federmit teln ganz geöffnet wird;
während und nach dem Starten, im Leerlauf sowie bei tiefen Lasten der Verbrennungsmaschine der Gastaschenzufluss offengehalten wird;
bei Lastaufnahme der Verbrennungsmaschine mittels ersten pneumatischen Mitteln der Gastaschenzufluss in Abhängigkeit der Last stetig geschlossen wird;
im Teillastbereich der Verbrennungsmaschine, im oberen Leerlauf-Drehzahlbereich sowie im unteren bis mittleren Vollast-Drehzahlbereich durch perma nentes Anliegen der ersten pneumatischen Mittel der Gastaschenzufluss ganz geschlossen wird;
und dass im oberen Teillastbereich der Verbren nungsmaschine und im Vollast-Drehzahlbereich mit tels zweiten pneumatischen Mitteln der Gastaschen zufluss aufgesteuert wird.
im Stillstand und im Notbetrieb der Verbrennungs maschine der Gastaschenzufluss mittels Federmit teln ganz geöffnet wird;
während und nach dem Starten, im Leerlauf sowie bei tiefen Lasten der Verbrennungsmaschine der Gastaschenzufluss offengehalten wird;
bei Lastaufnahme der Verbrennungsmaschine mittels ersten pneumatischen Mitteln der Gastaschenzufluss in Abhängigkeit der Last stetig geschlossen wird;
im Teillastbereich der Verbrennungsmaschine, im oberen Leerlauf-Drehzahlbereich sowie im unteren bis mittleren Vollast-Drehzahlbereich durch perma nentes Anliegen der ersten pneumatischen Mittel der Gastaschenzufluss ganz geschlossen wird;
und dass im oberen Teillastbereich der Verbren nungsmaschine und im Vollast-Drehzahlbereich mit tels zweiten pneumatischen Mitteln der Gastaschen zufluss aufgesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die ersten pneumatischen Mittel ein an der Verbren
nungsmaschine anliegendes Vakuum und die zweiten pneu
matischen Mittel der Ladeluftdruck im Hochdruckluftka
nal sind.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 mit einer Druckwellenmaschine (11) mit einem
oder mehreren Zyklen, welche Druckwellenmaschine ein
Gasgehäuse (4') und ein Luftgehäuse (4) aufweist, mit
einem zwischen diesen beiden Gehäusen eingeschlossenen
Rotorgehäuse mit einem Zellenrotor (5), wobei im Gasge
häuse (4') und im Luftgehäuse (4) Haupt- und Hilfs
kanäle für die Zufuhr und die Abfuhr von Hochdruck- und
Niederdruckabgas beziehungsweise von Niederdruck- und
Hochdruckluft vorgesehen sind, wobei die Hauptkanäle
aus einem Niederdruckluftkanal (7) und einem Hochdruck
luftkanal (8) im Luftgehäuse (4) sowie aus einem Hoch
druckgaskanal (9) und einem Niederdruckgaskanal (10) im
Gasgehäuse (4') bestehen und einer der Hilfskanäle eine
Gastasche (12) ist, die an der dem Zellenrotor (5) zu
gekehrten Stirnseite des Gasgehäuses (4') vorgesehen
ist, welche Gastasche, in Drehrichtung des Rotors gese
hen, hinter dem Hochdruckgaskanal (9) liegt und über
einen Zufluss (13) mit dem Hochdruckgaskanal (9) ver
bunden ist, wobei ein Steuerorgan (50) den Zufluss (13)
zur Gastasche steuert und hierzu in Wirkverbindung mit
einer Druckdose (60) steht,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckdose (60) sowohl mit ersten als auch mit
zweiten pneumatischen Mitteln (57, 63) beaufschlagt ist,
wobei Federmittel (83) in der Druckdose auf das Steuer
organ (50) in einer den Zufluss (13) zur Gastasche (12)
öffnenden Richtung wirken.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass das Steuerorgan (50) ein Kolbenschieber ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass dass die Druckdose (60) ein mittels einer Membran (100) in zwei getrennte Kammern (65, 66) mit unterschiedlichen Drücken unterteiltes Gehäuse (61, 62) aufweist,
dass die Membran (100) mit ihrer Unterseite auf einen ersten federbelasteten (102) Kolben (101) wirkt, der mit seiner Innenseite auf eine Betäti gerstange (58) anschlagbar ist, wobei die Betäti gerstange (58) über eine schwenkbare Durchführung (70, 72) durch eine Oeffnung im Gehäuseboden (69) durchgeführt ist und in Abhängigkeit von in den beiden Kammern herrschenden Druckunterschieden be wegt wird,
dass die Betätigerstange (58) mit einem zweiten federbelasteten (83) Kolben (80) versehen ist, welcher gegen die Innenwandung des ersten Kolbens (101) dichtet und dort einen zweiten Kolbenraum (81) bildet, der mit den ersten pneumatischen Mit teln (57) beaufschlagbar ist, wobei die Betätiger stange (58) nur im beaufschlagten Zustand des zweiten Kolbenraumes (81) mit der Innenseite des Kolbens (101) im Anschlag ist.
dass dass die Druckdose (60) ein mittels einer Membran (100) in zwei getrennte Kammern (65, 66) mit unterschiedlichen Drücken unterteiltes Gehäuse (61, 62) aufweist,
dass die Membran (100) mit ihrer Unterseite auf einen ersten federbelasteten (102) Kolben (101) wirkt, der mit seiner Innenseite auf eine Betäti gerstange (58) anschlagbar ist, wobei die Betäti gerstange (58) über eine schwenkbare Durchführung (70, 72) durch eine Oeffnung im Gehäuseboden (69) durchgeführt ist und in Abhängigkeit von in den beiden Kammern herrschenden Druckunterschieden be wegt wird,
dass die Betätigerstange (58) mit einem zweiten federbelasteten (83) Kolben (80) versehen ist, welcher gegen die Innenwandung des ersten Kolbens (101) dichtet und dort einen zweiten Kolbenraum (81) bildet, der mit den ersten pneumatischen Mit teln (57) beaufschlagbar ist, wobei die Betätiger stange (58) nur im beaufschlagten Zustand des zweiten Kolbenraumes (81) mit der Innenseite des Kolbens (101) im Anschlag ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Betätigerstange (58) hohl ausgeführt ist
zwecks Zufuhr der ersten pneumatischen Mittel in den
zweiten Kolbenraum (81).
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