DE4033168C2 - Vorrichtung zur Filterung, Reinigung und Rezirkulation des Wassers in Strömungszytometern - Google Patents
Vorrichtung zur Filterung, Reinigung und Rezirkulation des Wassers in StrömungszytometernInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
Filterung, Reinigung und Rezirkulation von Wasser, welches
durch eine Strömungskammer eines Strömungszytometers strömt.
Ein Strömungszytometer ist ein Meßinstrument für die
Fluoreszenz und das Streulicht einzelner biologischer
Zellen, die in großer Anzahl vorliegen. Die Messung wird
durchgeführt, wenn die Zellen eine nach der anderen durch
den Fokusbereich einer intensiven Lichtquelle hindurchgehen,
welche Fluoreszenzfarbstoffe in den Zellen erregt. Auf diese
Art und Weise stellt die Intensität der Fluoreszenz ein Maß
für die einzelnen Bestandteile der Zelle dar, welche die
Fluoreszenzfarbe binden. Die Intensität des Streulichts ist
primär ein Maß für die Größe der Zelle. Die Fluoreszenz und
das Streulicht werden durch zweckmäßige Optiken gesammelt
und durch separate Fotoverstärkerröhren oder andere auf
Licht ansprechende Detektoren ermittelt. Die Detektoren
wandeln die Lichtimpulse in äquivalente elektrische Impulse
um, welche darauffolgend digitalisiert, in einem Computer
gespeichert und klassifiziert werden.
Die Zellen werden durch den Erregungsfokus mit Hilfe einer
laminaren Wasserströmung hindurchgeführt, welche einen
Querschnitt im Bereich mikroskopischer Abmessungen hat. Das
die Zellen mit sich führende Wasser, welches für gewöhnlich
als Mantelstrom oder Trägerflüssigkeit bezeichnet wird, wird
in eine konische Strömungskammer unter einem Druck in der
Größenordnung von 1 kg/cm2 in eine Kammer eingespeist. Die
Öffnung der Strömungskammer, welche für gewöhnlich einen
Querschnitt in der Größenordnung von 100 µm hat, führt
entweder in Luft, wo das Wasser einen zylindrischen Strahl
formt, oder in ein Rohr hinein, welches durch den
Erregungsfokus hindurchgeht. Die Probe, bei welcher es sich
normalerweise um eine Suspension von Zellen handelt, wird in
die Strömungskammer durch ein Rohr eingeführt, welches sich
längs des Zentrums der Strömungskammer erstreckt. Demzufolge
werden die Zellen räumlich auf den Mittelkern der Strömung
durch den Erregungsfokus beschränkt oder begrenzt.
Die Menge der Ummantelungsflüssigkeit, die durch die
Strömungskammer hindurchgeht, liegt ungefähr bei 10 ml/min.
was bedeutet, daß ein Strömungszytometer in der
Größenordnung von 5 l pro Tag verbraucht, und dies ist der
Grund dafür, daß die meisten Strömungszytometer einen
Wasseraufbewahrungsbehälter in der Größenordnung dieses
Volumens haben. Dieser Wasserbehälter trägt merklich zum
Gewicht und Volumen des Meßinstruments bei. Insbesondere bei
Instrumenten, die für den Feldeinsatz vorgesehen sind, ist
es bedeutsam, dieses Volumen soweit wie es geht zu
verringern. Bei Instrumenten, die zur Verwendung in
Raumfahrzeugen gedacht sind, ist eine solche Verringerung
natürlich wesentlich. Es besteht ein sich steigernder Bedarf
für Feldinstrumente, welche ohne Wartung über lange
Zeitperioden betrieben werden können.
Das für die Mantelflüssigkeit verwendete Wasser muß eine
hohe Reinheit haben. Normalerweise verwendet man
destilliertes Wasser, welches darauffolgend durch ein Filter
geschickt wird, das eine Porengröße von 0,2 µm hat. Wasser
einer solchen Qualität steht nicht ohne weiteres in allen
Laboratorien zur Verfügung, die strömungszytometrische Messungen
durchführen.
Ein anderes Problem beim Einsatz von Strömungszytometern ist,
dass die Farbstoffe, die verwendet werden, um Zellen zu
markieren, und insbesondere solche Farbstoffe, die verwendet
werden, um DNS (DNA), d. h. genetisches Material, zu markieren,
sind in höchstem Maße Mutagen und/oder karzinogen. Das Abwasser
von den Strömungszytometern sollte daher nicht in das
öffentliche Abwassersystem abgegeben werden, wie dies
gegenwärtig der Fall ist. Andererseits ist es teuer, derartige
große Wassermengen in einer Vernünftigeren Art und Weise zu
entsorgen.
Die vorliegende Erfindung löst diese Probleme dadurch, dass bei
einer Vorrichtung der eingangs genannten Art vorgesehen wird:
- a) eine Pumpe, welche Wasser aus einem Behälter in eine Strömungskammer und durch den Erregungsfokus drückt;
- b) einen Trichter, eine Rohrleitung, ein aus chemischen Absorptionsmitteln und mechanischen Filtermitteln zusammengesetztes Filter sowie eine Rohrleitung wodurch das Wasser nach Verlassen des Erregungsfokus in den Behälter zurückströmt.
Auf diese Art und Weise kann die gesamte Wassermenge in einem
Strömungszytometer um zwei Zehnerpotenzen verringert werden und
die Abfallmenge, die entsorgt werden muss, wird entsprechend
verringert.
Die Erfindung wird nun anhand der einzigen Figur der
Zeichnung erläutert, welche eine schematische Darstellung
der Erfindung zeigt.
Die Vorrichtung umfaßt eine Pumpe 1, welche Wasser aus einem
Behälter 2 unter konstantem Druck in eine Strömungskammer 3
eines Strömungszytometers pumpt und dadurch einen laminaren
Wasserstrahl 4 erzeugt, welcher die Zellen durch einen
Erregungsfokus 6 hindurchträgt. Die Zellsuspension wird in
die Strömung durch ein dünnes Rohr 5 eingeführt, das längs
der Achse der Strömungskammer 3 ausgerichtet ist. Wenn das
Wasser durch den Erregungsfokus 6 durchgegangen ist, strömt
es in einen Trichter 7 hinein, welcher über eine Rohrleitung
8 in ein zusammengesetztes Filter führt. Nach Durchgang
durch dieses Filter strömt das Wasser durch eine Rohrleitung
10 zurück in den Behälter 2.
Das zusammengesetzte Filter 9 übt eine doppelte Funktion
aus: Es entfernt Zellen, sowie Zellstücke und andere
teilchenförmige Gegenstände aus dem Wasser und es absorbiert
die Fluoreszenzfarbstoffe der Probe. Das zusammengesetzte
Filter 9 kann die Form eines horizontalen Rohres haben,
durch welches Wasser durch den Druck hindurchgetrieben wird,
das durch die Flüssigkeitssäule im Rohr 8 erzeugt wird. Der
Auslaß des Filters 9 ist so positioniert, daß etwa
vorhandene Luft entweichen kann.
Der Hauptteil des Filters 9 ist mit chemisch aktivem
Material 11, z. B. Aktivkohle gefüllt, welche an Ort und
Stelle durch ein feines Gitter aus rostfreiem Stahl 12 zu
beiden Seiten gehaltert wird. Um teilchenförmiges Material
zu entfernen, unter Einschluß von Kohlenstoffteilchen folgen
dem chemischen Filter 11 mehrere mechanische Filter 13 mit
sich verringernder Porengröße in der Richtung der Strömung.
Die kleinste Porengröße ist üblicherweise bei ungefähr 0,2
µm.
Das Filter 9 hat Fittings an beiden Enden, so daß es leicht
zwecks Austausch ausgebaut werden kann. Wenn das Filter erst
einmal mit Farbstoffen und teilchenförmigem Material
gesättigt ist, kann es ohne, daß sein Inhalt an die Umgebung
gelangt, entfernt werden.
Ein zusammengesetztes Filter, welches ungefähr 50 ml
Aktivkohle enthält, kann eine Farbstoffmenge absorbieren,
die ungefähr 10000 der üblichen Zellproben entspricht. Auf
diese Art und Weise kann ein Filter über mehrere Monate
verwendet werden, ohne daß es ausgewechselt werden muß. Die
Gesamtwassermenge des gesamten Systems kann ungefähr 100 ml
betragen. Um Infektionen, Algenwachstum und das Wachstum
anderer Mikroorganismen in dem System zu verhindern, kann
dem Wasser ein Biozid, beispielsweise Natriumazid,
beigegeben werden.
Claims (1)
1. Vorrichtung zur Filterung, Reinigung und Rezirkulation von
Wasser, welches durch eine Strömungskammer eines Strömungs
zytometers strömt, gekennzeichnet durch
- a) eine Pumpe (1), welche Wasser aus einem Behälter (2) in eine Strömungskammer (3) und durch den Erregungsfokus (6) drückt; und
- b) einen Trichter (7), eine Rohrleitung (8), ein aus chemischen Absorptionsmitteln (11) und mechanischen Filtermitteln (13) zusammengesetztes Filter (9) sowie eine Rohrleitung (10), wodurch das Wasser nach Verlassen des Erregungsfokus (6) in den Behälter (2) zurückströmt.
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