DE4027260C2 - Vorrichtung für die Verarbeitung mehrfacher sowie wiederholt anstehender Meßwerte von Kraftgebern, insbesondere bei der Spannungsverteilung über die Breite biegsamer Bänder beim Kaltwalzen - Google Patents
Vorrichtung für die Verarbeitung mehrfacher sowie wiederholt anstehender Meßwerte von Kraftgebern, insbesondere bei der Spannungsverteilung über die Breite biegsamer Bänder beim KaltwalzenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für die Ver
arbeitung mehrfacher sowie wiederholt anstehender Meßwerte von
Kraftmeßgebern insbesondere bei der Spannungsverteilung über die Breite biegsamer Bänder beim Kaltwalzen gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 näher
beschriebenen Art.
Derartige Vorrichtungen sind beispielsweise nach der
DE 26 30 410 C2 bekannt. Die Kraftmeßgeber sind dabei bevorzugt
Piezo-Kristalle, die bei Belastung Ladungen aufweisen. Um diese La
dungen der Verarbeitung zugänglich zu machen, bedürfen sie der
Verstärkung durch Ladungsverstärker in Gleichspannungen. Aus diesem
Grunde sind innerhalb der Umlenkmeßrolle Spezialladungsverstärker
angeordnet, deren Spannungsversorgung über das Drehübertragungs
system, und zwar bevorzugt über einen Abgriffdrehgeber, wie nach
beispielsweise der DE 34 45 045 A1, vorgenommen wird. Diese
Spannungsversorgung führt zur Belegung von Übertragungskanälen des
Drehübertragungssystems, die somit für die Meßwertübertragung aus
scheiden. Da andererseits die Anzahl der Übertragungskanäle im
Drehübertragungssystem, und zwar insbesondere im Abgriffdrehgeber,
aus elektrischen und konstruktiven Gründen begrenzt ist, und eine
Kanalzahl von 12 kaum überschritten werden kann, bedeutet die
Belegung von 4 Kanälen alleine für die Versorgungsspannung eine be
trächtliche Einschränkung. Von daher kommt es zu einer Begrenzung
der Übertragungskanäle für die Meßwerte, was zu einer ent
sprechenden Begrenzung in der Anzahl der Kraftmeßgeber und damit in
der Auflösung der Meßergebnisse führt.
Eine weitere Schwierigkeit besteht angesichts der Überlagerung von
Störsignalen aus der Versorgungsspannung auf die Meßsignale, und
zwar im wesentlichen durch die beengten Platzverhältnisse bedingt.
Die Störsignale führen zu einem Rauschen, dessen Stärke diejenige
der Meßsignale erreicht und letztere somit in ihrer Aussage
fähigkeit reduziert. Andererseits sind den baulichen Ausmaßen
Grenzen gesetzt, weil die Meßrollen oft bei bereits bestehenden
Walzwerken einzusetzen sind, um dort die Sensoren von Regelkreisen
zu bilden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die einleitend benannte
Vorrichtung derart auszuführen, daß die Aussagegenauigkeit der
Messung sowohl auf der Grundlage einer erhöhten Anzahl von Kraft -
meßgebern als auch auf der Grundlage von verbesserten Meßsignalen
vergrößert ist, wobei der elektrische und der konstruktive Aufwand
geringer sein sollen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabenstellung durch die Vorschläge
der Patentansprüche gelöst.
Die Anordnung des bzw. der Ladungsverstärker erst hinter dem Dreh
übertragungssystem erlaubt es, die Meßrolle selbst unabhängig von
den Ausmaßen und den Zugänglichkeiten der Ladungsverstärker auszu
führen. Vor allem gestattet dies eine Herabsetzung der Einbaubreite
von Meßrollen und damit eine Verbesserung der Einbaumöglichkeiten
derselben, insbesondere bei bestehenden Walzanlagen. Weiterhin
bedarf der Ladungsverstärker keiner Spezialausführung mehr, sondern
es kann ein marktgängiges Erzeugnis verwendet werden. Sehr wesent
lich ist die Freisetzung von Übertragungskanälen für die Meßsig
nale, da die Spannungsversorgung der Ladungsverstärker in der Rolle
entfällt. Bei Abgriffdrehgebern mit 12 Übertragungskanälen können
dank der Erfindung sämtliche und damit 50% mehr Kanäle für die
Meßsignale zur Verfügung gestellt werden. Dies erlaubt einen
vermehrten Einsatz von Kraftmeßgebern mit zusätzlichen Meßzonen, so
daß die Aussagegenauigkeit erhöht ist. Gleichfalls entfallen die
Störungen aus der Versorgungsspannung, so daß die Nutzung der Meß
signale verbessert ist. Für die Wartung und Reparatur sind die Vor
aussetzungen wesentlich verbessert, da die Ladungsverstärker an
frei zugänglicher Stelle liegen.
Eine besonders interessante Verbesserung wird dadurch erreicht, daß
ein Verstärker für mehrere Meßsignalanschlüsse verwendet werden
kann. Zwar ließ sich auch nach dem Stand der Technik bereits ein
Kraftmeßgeber mehreren Meßsignalen zuordnen, und zwar für den
Sonderfall, daß dieselben gruppenweise parallel geschaltet wurden.
Die Lage des Ladungsverstärkers innerhalb der Meßrolle gestattet es
aber nicht, über einen größeren räumlichen Abstand eine Zuordnung
zu einer anderen Gruppe von Meßwerten vorzunehmen. Demgegenüber
kann erfindungsgemäß insbesondere ein Ladungsverstärker auch für
mehr als eine Umlenkmeßrolle eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäß vorgesehenen Abgriffdrehgeber müssen hohen
elektrischen und konstruktiven Ansprüchen Rechnung tragen. So
bedarf der Isolationswiderstand zwischen den Übertragungskanälen
und Masse mindestens 1012 Ohm. Weiterhin sind Einzelabschirmungen
für die Meßleitungen sowie auch erhöhte Isolierwiderstände der
selben notwendig. Die mit den Quecksilber enthaltenden Übertrager
zellen in Berührung gekommenen Gegenstände stellen an die Werk
stoffe in Bezug auf Isolationsvermögen und Abdichtungsfähigkeit
erhöhte Anforderungen, denen moderne, hochfeste Kunststoffe
Rechnung zu tragen vermögen.
Für den bereits erörterten Anwendungsfall, wonach die Vorrichtung
mehrere Umlenkmeßrollen aufweist, ist bei nur einem Ladungsver
stärker vorteilhaft eine Umschaltung derart vorgesehen, daß die
Meßwerte zeitlich alternierend verstärkt werden. Dabei wird davon
ausgegangen, daß in den jeweiligen Nullzeiten die Darstellung des
Meßsignals entbehrlich ist. Mit einer derartigen Ausführung läßt
sich zweckmäßig verbinden, daß der Umschalter die jeweils nicht ak
tivierte Meßrolle auf Masse schaltet. Damit wird das Bezugs
potential bei jedem Umschaltvorgang neu fixiert. Die Meßwerte
können daher keinerlei Verfälschung durch Driften unterliegen.
Besonders zweckmäßig wird der Ladungsverstärker durch Impulsgeber
getriggert, die bei jeder Rollenumdrehung eine Rückstellung auf ein
negatives Potential auslösen. Dies führt zu einer verbesserten Aus
nützung des Arbeitsbereiches des Verstärkers.
Der erwähnte Arbeitsbereich des Ladungsverstärkers wird nach einem
weiteren Vorschlag der Erfindung in wenigstens fünf Abschnitte auf
geteilt, so daß die Aufschaltung der Meßsignale jeweils in dem
Bereich vollzogen werden kann, der die optimale Verstärkung zuläßt.
Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung wird auf die
Zeichnungen Bezug genommen. Darin zeigen:
Fig. 1 das Blockschaltbild einer erfindungsgemäß aus
geführten Vorrichtung mit zwei Umlenkmeß
rollen,
Fig. 2 die Einstellbarkeit des Arbeitsbereiches des
Ladungsverstärkers durch Rückstellungen, und
Fig. 3 die Umschaltmöglichkeiten des Ladungsver
stärkers.
Fig. 1 zeigt in symmetrischer Anordnung schematisch die Umlenkmeß
rolle 5 und 5', bei denen jede Scheibe mit durch Punkte bzw. Kreise
gekennzeichneten Kraftmeßgebern in Form von Piezo-Kristallen belegt
ist. Mit den Umlenkmeßrollen laufen Positionsgeber 8 um. Von den
Piezo-Kristallen führen die Meßsignale über die Meßsignalanschlüsse
2, 2' zu den Parallelschaltboxen 6, 6', als deren Ausgänge Meß
signalfolgen 7, 7' bestehen. Die Zuordnung der jeweiligen Meßwerte
zu den Meßstellen wird mit Hilfe der Positionsgeber 8, 8' gewähr
leistet, die je Umdrehung der Meßrolle eine Folge digitaler Impulse
erzeugen, welche über einen Sonderkanal auf den Umschalter 3 ge
schaltet sind, der ebenfalls die von den Drehübertragern 4, 4' ab
geleiteten Meßsignalfolgen als Eingänge aufweist. Dem Umschalter 3
fällt die Aufgabe zu, mit einem ersten Ausgang 9 alternativ die Um
lenkmeßrolle 5 oder die Umlenkmeßrolle 5' auf den Rechner 10 zu
schalten. Weiterhin übernimmt der Umschalter 3 die Zuschaltung der
Meßsignalimpulse, und zwar nach Maßgabe der Impulse des Positions
gebers 8, auf den Rechner 10 über den Ausgang 11. Der Rechner 10
führt über seinen Ausgang 12 zum Ladungsverstärker 1, dessen Ein
gang 13 mit dem jeweils zu verstärkenden Meßsignal verbunden ist.
Wie beschrieben, führt der Ladungsverstärker die Umwandlung der
Meßsignale in Gleichspannungen aus, die über den Ausgang 14 auf den
Rechner 10 geschaltet sind. Der Rechner 10 legt schließlich noch
über seinen Ausgang 12 für den Ladungsverstärker 1 fest, welcher
seiner Meßbereiche zur Verstärkung einzusetzen ist. Für diesen
Zweck ist ein besonderer Umschalter 15 vorgesehen, der den jeweils
bestmöglichen Arbeitsbereich Kapazitäten zu bzw. abschaltet.
Weitere Ausgänge des Rechners sind nicht dargestellt. Jedoch sind
wenigstens Ausgänge für einen Regler und für einen Monitor vor
handen.
Die in Fig. 2 dargestellte Verbesserung der Verstärkerleistung
geht zunächst in Teilbild A vom Nullpunkt des Verstärkers aus, wo
bei die Meßsignale etwa parabelförmig zur Verarbeitung gelangen.
Die Abszisse ist jeweils in Abständen einer Rollenumdrehung 16
unterteilt, wohingegen die Ordinate insbesondere die Grenzspannung
8 V zeigt, die für den Verstärker zulässig ist. Man sieht, daß
diese Grenzspannung wegen einer unkontrollierten Verstärkerrück
stellung schon vor Erreichen der zweiten Umdrehung von den Meßsig
nalen erreicht wird, so daß das Ergebnis schließlich unbrauchbar
wird. Die Erfindung führt zur selbsttätigen Rückstellung gemäß
Teilbild B, so daß die Meßung nach jeder Umdrehung erneut mit 0 be
ginnt. In diesem Falle kommt es nicht zu einem Meßwertverlust wegen
erreichen der zulässigen Grenzspannung.
Schließlich zeigt das Teilbild C eine verbesserte Ausnutzungs
möglichkeit des Ladungsverstärkers, indem nach jeder Rollenum
drehung eine Rückstellung auf ein negatives Potenzial von - 8 V
vorgenommen wird. Es steht also ein mehrfaches an Verstärkungs
volumen zur Verfügung, als dies bei der normalen Verstärkung gemäß
Teilbild A erreicht werden kann.
Die Optimierung der Verstärkung durch Aufteilung der einzelnen Ar
beitsbereiche des Ladungsverstärkers 1 veranschaulicht Fig. 3. Im
linken Teil erkennt man die parallel geschalteten Piezo-Kristalle
FR, von denen sechs Stück zu einer Gruppe zusammengefaßt sind.
Letztere steht mit dem Abgriffdrehgeber 4 in Verbindung, von
welchen ausgehend die Verstärkung erfolgt. Die unterschiedlichen
Verstärkungsbereiche werden durch den Mehrfachumschalter 15 einge
schaltet, wie dies mit Bezug auf Fig. 1 bereits beschrieben wurde.
Somit lassen sich optimale Verstärkungswerte erreichen, die im Ver
hältnis von 1 zu 500 schwanken können, ohne dabei an relativer Ge
nauigkeit zu verlieren.
Claims (8)
1. Vorrichtung für die Verarbeitung mehrfacher sowie wie
derholt anstehender Meßwerte von Kraftmeßgebern, ins
besondere bei der Ermittlung der Spannungsverteilung
über die Breite biegsamer Bänder beim Kaltwalzen mit
tels wenigstens einer, axial und peripher voneinander
beabstandete Piezo-Kristalle aufweisenden und die Bän
der umlenkenden Umlenkmeßrolle, wobei die Meßwerte
eine Verstärkung erfahren und über mindestens einen
Drehübertrager ortsfest zur Weiterverarbeitung abge
leitet werden, dadurch gekennzeichnet, daß für die
Umwandlung der als Ladungen anstehenden Meßsignale in
Gleichspannungen im Schaltkreis hinter dem jeweiligen
Drehübertrager (4, 4') ein oder mehrere Ladungsverstär
ker (1) vorgesehen sind, und daß die Meßsignalan
schlüsse (2, 2') wahlweise mit einem oder mehreren
Umschaltern (3) an den oder die Ladungsverstärker (1)
anschließbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der oder die Ladungsverstärker (1) in einer gerin
geren Anzahl als die vom jeweiligen Drehübertrager
(4, 4') abgeleiteten Meßsignalanschlüsse vorgesehen
sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüchen 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Drehübertrager
(4, 4') ein Abgriffdrehgeber ist, bei welchem der
Widerstand zwischen seinen Übertragungskanälen und
Masse mindestens 1012 Ohm beträgt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßleitungen des Abgriffdrehgebers Einzelab
schirmungen sowie erhöhte Isolierwiderstände aufwei
sen.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Betrieb mehrerer Umlenkmeß
rollen (5, 5') mit nur einem einfach vorgesehenen
Ladungsverstärker (1) ein Umschalter (3) derart ange
ordnet ist, daß die Meßwerte zeitlich alternierend
verstärkt werden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der oder die Umschalter (3) die jeweils nicht
aktivierte Meßrolle (5, 5') auf Masse schalten.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Triggerung des jeweiligen
Ladungsverstärkers (1) ein Impulsgeber vorgesehen ist,
der bei jeder Rollenumdrehung eine Rückstellung auf
ein negatives Potential auslöst.
8. Vorrichtung nach den Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Arbeitsbereich des oder der
Ladungsverstärker (1) bis zum 5-fachen aufgeteilt und dif
ferenziert auf das Meßsignal schaltbar ist.
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