DE4027136A1 - Zentriereinrichtung fuer mechanischen tastkopf - Google Patents
Zentriereinrichtung fuer mechanischen tastkopfInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zentriereinrichtung für einen mechani
schen Tastkopf mit einem Mitnehmer und mit zwei in gegensätzlichen
Richtungen darauf wirkenden Rückstellmitteln.
Eine solche Zentriereinrichtung ist bekannt aus der DE-
PS 23 56 030, insbesondere Anspruch 2 und Fig. 1.
Dort dient sie im Zusammenwirken mit der Ausbildung des Mitnehmers
als Biegestab vorrangig der Variation der Federkonstanten als
Funktion des Weges.
Der Mitnehmer trägt an seinem Ende eine Kugel. Beidseitig wirken
Federn gleicher Federkonstante über plane Druckstücke auf diese.
Eine Anordnung von drei Kugeln wirkt auf beide Druckstücke jeweils
unabhängig als erster und als zweiter Anschlag.
Um eine einwandfreie und hysteresefreie Zentrierung in der Grund
stellung zu gewährleisten, müssen alle vorgesehenen Berührungs
stellen zwischen der Kugel des Mitnehmers, den Kugeln der
Anschläge und den Druckstücken zugleich exakt anliegen.
Das ist nur mit hohem Fertigungsaufwand für Präzisionskugeln und
in optischer Qualität plane Druckstücke möglich.
Im Gebrauch mindert sich diese Qualität zwangsläufig durch Ver
schleiß durch Schlagwirkung und Reibung der Kugel des Mitnehmers
an den Druckstücken.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Zen
triervorrichtung zu schaffen, die bei gleicher Präzision mit deut
lich verringertem Fertigungsaufwand auskommt. Bei Verschleiß im
Dauereinsatz soll eine erhöhte Hysterese ausgeschlossen werden.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1, wonach nur ein, auch mehrteiliger, Anschlag für ein
Rückstellmittel vorgesehen ist und das im Ruhezustand an den An
schlag anliegende Rückstellmittel eine doppelt so große Rückstell
kraft ausübt, wie das zweite Rückstellmittel.
Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche
2 bis 7.
Die Ausführung nach den Ansprüchen 2 und 3 mit Federn, insbesonde
re Spiralfedern, ist besonders einfach. Die Federrückstellkraft
steigt mit der Auslenkung.
Mit Fluidtechnik nach den Ansprüchen 4 bis 7 ist die Rückstell
kraft unabhängig von der Auslenkung. Die fluidische Lagerung nach
Anspruch 6 ergibt durch gezielte Nutzung des Lecks zwischen Kolben
und Zylinder eine besonders ruckfreie Bewegung. Druckluft als
Fluid nach Anspruch 7 ist problemlos, da sie an Koordinatenmeßma
schinen ohnehin für Luftlager u. a. bereitgestellt wird und keine
Kontaminationsprobleme aufwirft.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch die Ausführung mit Spiralfeder;
Fig. 2 schematisch die Ausführung mit Fluid-Kolben und
-Zylindern.
In Fig. 1 ragt ein Mitnehmer 1 mit einer Kugel 11 an seinem Ende
in ein Gehäuse 5, in dem eine Schraubenfeder 2 mit einer Feder
kraft 2F ein Druckstück 21 gegen einen Anschlag 3 drückt. Das
Druckstück 21 trägt Führungsflächen zur kippfreien Führung im
Gehäuse 5 und hat eine im wesentlichen ebene Druckfläche, die dem
Anschlag 3 und der Kugel 11 gegenüberliegt.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Kugel 11 ist eine zweite
Schraubenfeder 4 mit halb so großer Federkraft F wie die erste
Schraubenfeder 2 angeordnet. Sie beaufschlagt ein zweites Druck
stück 41, das stets mit der Kugel 11 Berührung hat.
Wichtig ist, daß in Grundstellung der Zentriereinrichtung, bei der
zugleich das Druckstück 21 mit dem Anschlag 3 und der Kugel 11 und
letztere mit dem Druckstück 41 Berührung haben, die Federkraft der
ersten Schraubenfeder 2 doppelt so groß wie und entgegengesetzt
zur Federkraft der zweiten Schraubenfeder 4 ist.
Bei einer Auslenkung der Kugel 11 nach rechts zur zweiten
Schraubenfeder 4 hin, löst sich die Kugel 11 vom Druckstück 21,
welches vom Anschlag 3 zurückgehalten wird, und es wirkt die
Rückstellkraft der zweiten Schraubenfeder 4.
Bei einer Auslenkung der Kugel 11 nach links zur ersten Schrauben
feder 2 hin übt diese die doppelte Rückstellkraft aus. Da das
zweite Druckstück 41 jedoch nicht durch einen Anschlag begrenzt
ist, wirkt dieser die Federkraft der zweiten Schraubenfeder 4
entgegen, so daß effektiv die Differenz der beiden Federkräfte
wirkt, also die gleich große Rückstellkraft wie bei der Auslenkung
nach rechts.
Mit vorgespannten Federn 2 und 4 funktioniert das genauso, wenn
die Federkräfte in Grundstellung für die erste Feder 2 doppelt so
groß wie für die zweite Feder 4 gewählt werden, in gewissem Rahmen
für kleine Auslenkungen ist die Rückstellkraft dann konstant und
von den Federkonstanten unbeeinflußt.
Der Anschlag 3 ist als einfache Anschlagsfläche dargestellt. Eine
Ausführung mit Dreipunktkontakt, z. B. durch Kugeln, ist jedoch
genauso sinnvoll.
In Fig. 2 ist die Ausführung mit fluidtechnischen Rückstellmitteln
dargestellt.
Die Druckstücke 21 und 41 sind als Kolben ausgeführt und laufen in
Zylindern 22 und 42, welche im Gehäuse 5 angebracht sind. Über
Einlässe 221 und 421 und Druckleitungen 62 und 64 stehen diese mit
einem gemeinsamen Druckbehälter 6 in Verbindung. Der Druckbehälter
6 ist an Speise- und Steuer- oder Regeleinrichtungen bekannter und
nicht dargestellter Art angeschlossen.
Als Fluid ist Druckluft mäßigen Drucks, wie sie bei Koordinaten
meßmaschinen u. a. für Luftlager bereitgestellt wird, vorteilhaft.
Die Kolben-Zylinder-Abdichtungen müssen dann nicht besonders dicht
sein, bzw. können gezielt in bekannter Weise als durchströmte
Luftlager ausgebildet werden, ohne daß Kontaminationsprobleme
durch das Fluid auftreten. Natürlich ist aber auch die Verwendung
von Hydraulikflüssigkeiten möglich. Probleme mit Reibung und
Verkantung werden mit kugelförmigen Kolben vermieden.
Mitnehmer 1 mit Kugel 11 und Anschlag 3 sind wie in Fig 1 ausge
führt. Der vom Fluid als Druckmittel beaufschlagte Querschnitt des
ersten Kolbens 21 ist doppelt so groß wie der entsprechende Quer
schnitt des zweiten Kolbens 41.
Bei einer Auslenkung des Mitnehmers 1 nach rechts wirkt auf die
Kugel 11 als Rückstellkraft das Produkt aus dem Druck des Fluids
und der Querschnittsfläche des Druckstücks 41. Das Druckstück 21
ist dabei durch den Anschlag 3 festgelegt und wirkungslos.
Bei einer Auslenkung des Mitnehmers 1 nach links wirkt auf die
Kugel 11 als Rückstellkraft das Produkt aus dem gleichen Druck des
Fluids und der doppelt so großen Querschnittsfläche des Druck
stücks 21. Dieser entgegen wirkt die volle Kraft des Druckstücks
41, das nicht durch einen Anschlag aufgehalten wird und der Kugel
11 nachgedrückt wird.
In der Summe der Wirkungen beider Druckstücke 21 und 41 ergibt
sich die entgegengesetzt gleichgroße Rückstellkraft wie bei der
Auslenkung des Hebels nach rechts.
Ohne weiteres kann die Rückstellkraft auch im Betrieb verändert
werden durch Veränderung des Drucks im Druckbehälter 6. An die
Druckstabilität sind dabei nur geringe Anforderungen gestellt, da
sie nur proportional auf den Betrag der Rückstellkräfte wirkt,
nicht aber die hysteresefreie Festlegung der Grundstellung be
rührt.
Überhaupt sind an die Genauigkeit aller Teile nur mäßige Genauig
keitsanforderungen zu stellen, im wesentlichen muß eine ruckfreie
Beweglichkeit der Druckstücke 21 und 41 gewährleistet sein.
Verschleiß an Kugel 11, Anschlag 3 und den Druckstücken 21 und 41
führt zwar eventuell zu Verlagerungen der Grundstellung, nicht
aber zu einer zunehmenden Hysterese, oder extrem zum Wackeln, da
diese stets kraftschlüssig bestimmt ist.
Claims (7)
1. Zentriereinrichtung für einen mechanischen Tastkopf mit
einem Mitnehmer und mit zwei in gegensätzlichen Richtungen darauf
wirkenden Rückstellmitteln, dadurch gekenn
zeichnet, daß nur ein, auch mehrteiliger, Anschlag für ein
Rückstellmittel vorgesehen ist und das im Ruhezustand an den
Anschlag anliegende Rückstellmittel zumindest nahe dem Ruhestand
eine doppelt so große Rückstellkraft ausübt wie das zweite
Rückstellmittel.
2. Zentriereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rückstellmittel Federn sind.
3. Zentriereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Federn Schraubenfedern sind.
4. Zentriereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rückstellmittel Fluidkolben in
Fluidzylindern sind.
5. Zentriereinrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Querschnitt des gegen den An
schlag wirkenden Fluidkolbens doppelt so groß wie der Querschnitt
des zweiten Fluidkolbens ist und beide Zylinder an ein gemeinsames
Druckreservoir angeschlossen sind.
6. Zentriereinrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Fluidkolben in den Zylindern
fluidisch gelagert sind.
7. Zentriereinrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Fluid Druckluft ist.
Priority Applications (8)
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