DE4023314A1 - Verfahren zur kontrolle und steuerung der qualitaet von druckerzeugnissen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kontrolle und Steuerung der Qualität von Druckerzeugnissen, insbesondere während des Druckbetriebes.

Bekannt ist nach der EP-PS 1 42 469 ein Verfahren und eine Vor­ richtung zur Regelung der Farbführung bei einer Offsetdruckma­ schine, nach denen die Druckerzeugnisse und die zugehörigen Druck­ platten in eine Vielzahl von Bildelementen unterteilt werden. Mittels fotoelektrischer Ausmessung wird für jedes Bildelement der jeweiligen Druckplatte die Flächenbedeckung ermittelt. Für jede Druckfarbe und für jedes Bildelement wird unter Berücksichtigung der maßgeblichen Parameter wie Druckkennlinie, Einfluß der Voll­ tondichte etc. ein Remissions-Sollwert bestimmt. Anhand der Druck­ erzeugnisse wird für jede Druckfarbe und für jedes Bildelement ein Remissions-Istwert bestimmt. Durch Vergleich der Remissions-Soll­ werte mit den Remissions-Istwerten werden die Stellwerte für die Farbführungsorgane ermittelt.

Die Ermittlung der Remissions-Istwerte wird von einem mit vier Abtastkanälen ausgerüsteten Maschinendensitometer vorgenommen. Durch diese Erfindung wird die Farbführung bei einer Druckmaschine auch ohne Verwendung eines Farbkontrollstreifens automatisch gere­ gelt.

Nachteilig ist aber, daß die Messungen gerätetechnisch und zeit­ lich sehr aufwendig sind sowie Einflüsse von Materialfehlern, Verschmutzungen u. ä. mit in das Meßergebnis eingehen und von Fehlern der Farbgebung nicht unterschieden werden können.

Es ist das Ziel der Erfindung, ein Verfahren zur Kontrolle und Steuerung der Qualität von Druckerzeugnissen zu schaffen, das einen geringeren Aufwand erfordert, eine schnellere Messung ermög­ licht und eine höhere Genauigkeit und damit verbundene einfachere Fehlerbeseitigung bewirkt.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, das Verfahren so zu gestalten, daß die Messungen am Übereinanderdruck aller Farben des Fertigproduktes erfolgen, Fehlermerkmale hinsichtlich Grobfeh­ ler wie Materialfehler u. a. von den Farbgebungsfehlern extrahiert werden sowie die Farbkomponentenmessungen auf ein Minimum redu­ ziert sind.

Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß die Messungen als kombinierte Meßvorgänge von Messungen zur Fehlererkennung und Koordinaten von Fehlern über den gesamten Druckbildbereich und danach bildelementweise Messungen der Farbkomponenten des gesamten Druck­ bildbereiches durchgeführt werden sowie die Meßwerte an den Punkten mit den ermittelten Fehlerkoordinaten gesondert ausgewer­ tet werden und daß mit den Meßwerten beider Meßvorgänge eine Auswertung auf Fehlerarten und -ursachen sowie zu treffende Maßnahmen für deren Beseitigung vorgenommen wird.

Vorteilhaft erweist sich das Verfahren dadurch, indem die Messun­ gen des Meßvorganges zur Fehlererkennung jeweils an Punkten einer Zeile zeilenweise über den gesamten Druckbildbereich erfolgen. Effektvoll erweist sich das Verfahren auch, wenn die Auswertung der Meßwerte des Meßvorganges zur Fehlererkennung unmittelbar nach Abschluß dieser Messungen erfolgt und die Auswertung der Meßwerte des Meßvorganges zur Ermittlung der Farbkomponenten unmittelbar nach den Farbkomponentenmessungen erfolgt. Günstig für die Schnel­ ligkeit des Verfahrens ist es, die Messungen zur Fehlererkennung mittels eines Computers im Echtzeitbetrieb auszuwerten.

Das erfindungsgemäße Verfahren soll nachfolgend anhand eines Aus­ führungsbeispieles näher erläutert werden. Bei diesem Beispiel kommt das Verfahren in einer Qualitätkontrollstation über dem letzten Druckzylinder in der Druckmaschine zur Anwendung. Das Verfahren besteht aus zwei Meßvorgängen. Einem makroskopischen und einem mikroskopischen Meßvorgang.

Bei dem makroskopischen Meßvorgang wird der Druckbogen zeilenweise über die gesamte Fläche während des Druckvorganges gemessen. Der Meßvorgang innerhalb der Zeile wird an Pixel von <1×1 mm Kanten­ länge vorgenommen. Anhand der gewonnenen Meßwerte wird das Vorhan­ densein eines Fehlers und dessen Ort ermittelt.

Bei dem mikroskopischen Meßvorgang werden mittels einer mit minde­ destens 3 Spektralbereichen aufnehmenden Farbkamera bildelementweise die Druckbogen abgetastet.

Die Koordinaten der Fehlerpunkte werden gespeichert, und bei der mikroskopischen Messung werden die Meßwerte an diesen Punkten zur gesonderten Meßwerterfassung genutzt.

Das heißt, die dort gemessenen Werte werden einem separaten Compu­ ter zugeleitet, der mittels eines an sich bekannten abgespeicher­ ten Expertensystems diese Meßwerte hinsichtlich Fehlerart, Fehlertyp und Fehlerursache sowie abzuleitende Maßnahmen für die Beseitigung der Fehlerursachen ermittelt.

Die Meßelementgröße für die mikroskopische Aufnahme umfaßt minde­ stens 64×64 Pixels. Die Messung wird durch einen Kurzzeitblitz von <µ1 s unter Synchronisation mit der Bewegung des Druckzylinders ausgelöst. Die Auflösung des Bewegungsablaufes über den Umfang des Druckzylinders erfolgt mit <2500 Inkremente pro Umfang. Die bildelementweisen Meßwerte werden einem nachfolgenden Rechner­ system zugeleitet und durch dieses hinsichtlich Farbkomponenten, Farbdichte, Rasterlage und Registrierstellung sowie Fehlerursachen und zu steuernde Maßnahmen ausgewertet.

Claims (4)

1. Verfahren zur Kontrolle und Steuerung der Qualität von Druck­ erzeugnissen durch Messung von innerhalb des Druckbildbereiches und einem bildelementweisen Vergleich von Soll- und Istwer­ ten, dadurch gekennzeichnet, daß die Messungen als kombinierte Meßvorgänge von Messungen zur Fehlererkennung und Koordinaten von Fehlern über den gesamten Druckbildbereich und danach bildelementweise Messungen der Farbkomponenten des gesamten Druckbildbereiches durchgeführt werden sowie die Meßwerte an den Punkten mit den ermittelten Fehlerkoordinaten gesondert ausgewertet werden und daß mit den Meßwerten beider Meßvorgänge eine Auswertung auf Fehlerarten und -ursachen sowie zu tref­ fende Maßnahmen für deren Beseitigung vorgenommen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Messungen des Meßvorganges zur Fehlererkennung jeweils an Punk­ ten einer Zeile zeilenweise über den gesamten Druckbildbereich erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertung der Meßwerte des Meßvorganges zur Fehlererkennung unmittelbar nach Abschluß dieser Messungen erfolgt und die Auswertung der Meßwerte des Meßvorganges zur Farbgebung unmit­ telbar nach den Farbgebungsmessungen erfolgt.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Messungen zur Fehlererkennung mittels eines Computers im Echt­ zeitbetrieb ausgewertet werden.