DE4021256A1 - Eisenloser rotor fuer einen elektromotor - Google Patents
Eisenloser rotor fuer einen elektromotorInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen zylinderförmigen,
eisenlosen Rotor aus gewickeltem Draht für einen
Elektromotor, dessen Rotorwicklungen durch Backlack
miteinander verbunden sind und dessen äußerer
Zylindermantel mit einem Faden bewickelt ist, wobei der
Faden durch eine aushärtende Masse mit den Rotorwicklungen
verbunden ist. Ferner bezieht sich die Erfindung auch auf
ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Rotors.
Rotoren der eingangs genannten Art sind aus der Praxis
bereits seit einiger Zeit bekannt. Zur Herstellung solcher
Rotoren wird ein mit einem Isolierlack versehener
Kupferdraht verwendet, auf den eine zweite Lackschicht
aufgebracht ist, ein sogenannter Backlack. Die zunächst
eben gewickelten Windungen des Rotors werden zu einer
Zylinderhülse zusammengelegt und in einer Form kalibriert,
wobei die einzelnen Drähte durch Wärmebehandlung
miteinander verbacken werden, wodurch der Rotor seine
mechanische Stabilität erhält. Die Wärmebehandlung wird so
durchgeführt, daß zwar der Backlack aufschmilzt, nicht
jedoch der darunter befindliche Isolierlack. Für normale
Betriebsbedingungen, speziell normale thermische
Betriebsbedingungen und auch normale Drehzahlen, reicht
die durch das Verbacken der einzelnen Drähte erreichte
Stabilität des Rotors aus. Bei speziellen Anwendungen
werden die Elektromotoren jedoch bei thermischen
Bedingungen betrieben, bei denen die Rotortemperatur nahe
an die Schmelztemperatur des Backlacks heranreicht.
Insbesondere bei höheren Drehzahlen zeigt der Rotor dann
die Tendenz, sich nach außen aufzubiegen. Um diesem
Problem abzuhelfen und die Elektromotoren auch bei
ungünstigeren thermischen Betriebsbedingungen einsetzen zu
können, hat man den äußeren Zylindermantel des Rotors mit
Glasseide umwickelt und die Glasseide mit einem Epoxydharz
getränkt. Obgleich hierdurch die Eigenstabilität des
Rotors wesentlich verbessert werden konnte, ist das
Aufbringen des Epoxydharzes aufwendig und kostenintensiv.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
Rotor der eingangs genannten Art und ein Verfahren zu
dessen Herstellung so zu verbessern, daß der Rotor einfach
und kostengünstig hergestellt werden kann.
Hinsichtlich des Rotors wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß die aushärtende Masse ein Backlack ist.
In Hinblick auf das Verfahren zum Herstellen des Rotors
wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß man den
Rotor aus mit Backlack beschichteten Drähten wickelt,
kalibriert, den äußeren Zylindermantel des Rotors mit
einem mit Backlack überzogenen oder getränkten Faden
bewickelt und den so bewickelten Rotor in einem Ofen
backt.
Falls der Rotor erst zu einem späteren Zeitpunkt mit dem
Faden bewickelt werden soll, kann der Rotor auch bereits
nach dem Kalibrieren das erste Mal gebacken werden.
Auf diese Weise läßt sich sehr einfach ein Rotor
herstellen, der auch im ungünstigen thermischen Bereich,
d. h. bei Temperaturen knapp unter dem Schmelzpunkt des
Backlacks zufriedenstellend arbeitet, ohne daß sich der
Rotor unter dem Einfluß der Zentrifugalkraft nach außen
aufbiegt. Da der Rotor nach dem Bewickeln mit dem Faden
lediglich einer Wärmebehandlung unterzogen wird, wird der
aufgewickelte Faden nicht mehr verschoben. Ferner ist der
Faden gleichmäßig mit dem Backlack versehen, so daß durch
das Aufwickeln des Fadens keine Unwuchten in dem Rotor
entstehen können. Durch die gleichmäßige Aufbringung des
Backlacks erübrigt sich auch eine erneute Kalibrierung des
Rotors. Da sowohl der Faden als auch die Rotorwicklungen
mit Backlack überzogen sind, lassen sich Anfang und Ende
des Fadens einfach durch Hitzeeinwirkung oder durch
Anlösen des Backlacks an dem Rotor anheften, bevor dieser
erneut in dem Ofen gebacken wird. Dadurch wird die
Handhabung so einfach, daß das Bewickeln des Rotors mit
dem Faden in automatisierter Form erfolgen kann.
Erstaunlich an dem erfindungsgemäßen Rotor und dem
erfindungsgemäßen Verfahren ist, daß eine deutliche
Erhöhung der Eigenstabilität des Rotors bei erhöhter
thermischer Belastung erreicht werden kann, obwohl der
Faden durch Backlack mit den Rotorwicklungen verbunden
ist, welcher bei erhöhten Temperaturen ebenso weich wird
wie auch der Backlack, der die Rotorwicklungen
zusammenhält.
Obgleich man als Faden praktisch alles verwenden kann, was
eine ausreichende Zugfestigkeit aufweist - denkbar
wäre fast alles, angefangen von einem Zwirn bis zu
Kohlefasern -, wird bevorzugt, wenn man als Faden ein-
oder mehrfaserige Glasseide verwendet. Glasseide ist
verhältnismäßig preiswert und läßt sich auch relativ
einfach mit dem Backlack überziehen. Als Backlack
verwendet man bevorzugt ein etwa bei 160°C schmelzendes
modifiziertes Polyamid. Hierbei handelt es sich um
handelsübliche Backlacke, mit denen auch der Draht
überzogen ist, aus dem der Rotor gewickelt wird.
Um das Bewickeln des Rotors mit dem Faden noch weiter zu
vereinfachen, ist es günstig, wenn man den Anfang und das
Ende des Fadens durch Anlösen oder Anschmelzen des
Backlackes im Bereich des Anfangs und Endes des Fadens auf
dem Rotor fixiert.
Das Fixieren des Anfangs und des Endes des Fadens auf dem
Rotor kann auf einfache Weise mit einer erwärmten
Lötspitze erfolgen.
Obgleich auch andere Arten der Bewicklung des Rotors mit
dem Faden denkbar wären, wird bevorzugt, wenn man den
Rotor einlagig schraubenförmig bewickelt, wobei die
Windungen des Fadens dicht nebeneinander liegen. Auf diese
Weise liegen die Windungen des Fadens genau in
Kraftrichtung.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in einer schematischen Ansicht einen Rotor zu
Beginn des Bewickelns mit einem mit Backlack versehenen
Faden, und
Fig. 2 ebenfalls in einer schematischen Ansicht den Rotor
aus Fig. 1 gegen Ende des Bewicklungsvorganges.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, wird zunächst in
herkömmlicher Weise ein eisenloser Rotor 1 hergestellt.
Wie im einzelnen nicht näher dargestellt, werden hierzu
Drahtwindungen zu einem Zylinder zusammengesetzt. Diese
Drahtwindungen werden dann in einer Form unter Druck
miteinander verbacken. Dieses Verbacken kommt dadurch
zustande, daß der für die Drahtwindungen verwendete Draht
nicht nur mit einem Isolierlack, sondern über dem
Isolierlack auch noch mit einem Backlack beschichtet ist.
Beim Verbacken schmilzt dieser Backlack auf und hält nach
dem Abkühlen des Rotors die einzelnen Drahtwindungen
zusammen.
Im Anschluß daran wird der Rotor 1 mit einer in Backlack
getränkten Glasseide 2 bewickelt. Das Tränken bzw.
Beschichten der Glasseide erfolgt in gleicher Weise wie
auch das Beschichten der für die Herstellung des Rotors
verwendeten Kupferdrähte. Wenn die Glasseide 2 mit dem
Backlack beschichtet ist, kann sie, wie normaler
Kupferdraht auch, auf Rollen 3 gewickelt werden. Zum
Bewickeln des Rotors 1 wird nun die mit Backlack versehene
Glasseide 2 von einer Rolle 3 abgewickelt, wobei der
Anfang der Glasseide mittels einer erwärmten Lötspitze 4
an dem Rotor 1 angeheftet wird. Durch das Andrücken des
Anfangs der Glasseide 2 mit der erwärmten Lötspitze 4
verschmilzt der Backlack an dieser Stelle, wodurch der
Anfang der Glasseide an dem Rotor 1 fixiert wird. Nun wird
der Rotor 1 in Richtung des Pfeiles D um seine Längsachse
gedreht, während die Rolle 3 parallel zur Längsachse in
Richtung des Pfeiles L verschoben wird. Hierdurch wird die
mit Backlack getränkte Glasseide Wicklung neben Wicklung
auf die zylindrische Außenseite des Rotors 1 aufgewickelt.
Wenn der Rotor im wesentlichen vollständig bewickelt ist,
wird die Glasseide durchtrennt. Das Ende des
aufgewickelten Glasseidenfadens wird wieder mit der
Lötspitze 4 an dem Rotor 1 angeheftet.
Im Anschluß daran wird der so mit der Glasseide 2
bewickelte Rotor, wie aus der Zeichnung nicht mehr
ersichtlich ist, erneut in einem Ofen einer
Wärmebehandlung unterzogen, wobei der Backlack des
Seidenfadens anschmilzt und sich mit dem Backlack der
Drahtwindungen des Rotors 1 verbindet. Bei dieser
Wärmebehandlung legt sich die Glasseide eng an die
Drahtwindungen an, so daß sie bei dem später
fertigbewickelten Rotor praktisch nicht aufträgt. Die
Außenabmessungen des Rotors ändern sich durch die
Bewicklung mit der Glasseide kaum.
Anstelle des Anheftens des Anfangs und Endes der Glasseide
2 mittels einer erwärmten Lötspitze 4 kann man den
Backlack auch mit Alkohol anlösen. Hierzu reicht es
ebenfalls aus, daß nur Anfang und Ende der Glasseide 2
mit Alkohol benetzt werden. Der bei diesem
Ausführungsbeispiel verwendete Backlack ist ein
Thermoplast aus einem modifizierten Polyamid, wie es auch
für die handelsüblichen, mit Backlack beschichteten
Kupferdrähte verwendet wird.
Anstelle von Glasseide kann auch jedes andere fadenartige
Material verwendet werden, das eine ausreichende
Zugfestigkeit aufweist. Insbesondere einfaserige Glasseide
wird jedoch auch deswegen bevorzugt, da diese in den
gleichen Anlagen mit Backlack versehen werden kann, in
denen auch Kupferdrähte mit Backlack beschichtet werden.
Claims (8)
1. Zylinderförmiger, eisenloser Rotor aus gewickeltem
Draht für einen Elektromotor, dessen Rotorwicklungen durch
Backlack miteinander verbunden sind und dessen äußerer
Zylindermantel mit einem Faden (2) bewickelt ist, wobei
der Faden durch eine aushärtende Masse mit den
Rotorwicklungen verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aushärtende Masse ein Backlack ist.
2. Verfahren zum Herstellen eines Rotors nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Rotor aus
mit Backlack beschichteten Drähten wickelt, kalibriert,
den äußeren Zylindermantel des Rotors mit einem mit
Backlack überzogenen oder getränkten Faden bewickelt und
den so bewickelten Rotor in einem Ofen backt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man den Rotor sowohl vor dem
Bewickeln mit dem Faden als auch danach backt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Faden ein- oder mehrfaserige
Glasseide verwendet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Backlack einen etwa
bei 160°C schmelzenden thermoplastischen Lack aus einem
modifizierten Polyamid verwendet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß man beim Bewickeln des Rotors
mit dem Faden dessen Anfang und Ende durch Anlösen oder
Anschmelzen des Backlacks im Bereich des Anfangs und Endes
auf dem Rotor fixiert.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß man Anfang und Ende des Fadens
mit einer erwärmten Lötspitze auf dem Rotor anheftet.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß man den Rotor einlagig
schraubenförmig bewickelt, wobei die Wicklungen des Fadens
dicht nebeneinander liegen.
Priority Applications (3)
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