DE4021103A1 - Verfahren und einrichtung zur asphaltherstellung - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur asphaltherstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Asphaltherstellung, wo
bei Mineralstoff, insbesondere Splitt, Sand und Füller und/oder
Asphaltgranulat, und ein Bindemittel, insbesondere erwärmtes Bi
tumen, zu einer Mischung verarbeitet werden, die auf eine Ober
fläche aufzutragen ist. Die Erfindung betrifft auch eine Ein
richtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Üblicher Straßenasphalt setzt sich aus Rohstoffen, nämlich ca.
90 bis 96 Gew.% Mineralstoff und ca. 4 bis 10 Gew.% Binde
mittel zusammen. Die Zusammensetzung des Mineralstoffs ist von
der gewünschten Asphaltsorte abhängig. Füller, z.B. Steinmehl,
ist in jeder bekannten Asphaltsorte vorhanden.
Es ist auch ein Verfahren zur thermischen Abfallentsorgung, das
sogenannte Schwelbrennverfahren, aus der EP-A-0 3 02 310 bekannt.
Dabei wird aufbereiteter Müll in einem Pyrolysereaktor behandelt.
Dort entsteht ein nicht flüchtiger Pyrolysereststoff und ein
Schwelgas. Der Pyrolysereststoff wird aus dem Pyrolysereaktor
ausgetragen. Das Schwelgas und abgesiebter und gemahlener Rest
stoff werden einer Brennkammer zugeführt, die mit Sauerstoffüber
schuß betrieben wird. Dort wird schmelzflüssige Schlacke gebildet,
die nach Abkühlung in verglaster Form vorliegt. Außerdem verblei
bendes Rauchgas wird gekühlt und dann einer Rauchgasreinigung un
terzogen bevor es über einen Kamin abgegeben wird.
Ein bekanntes Verfahren zur Asphaltherstellung benötigt laufend
eine Zufuhr von Rohstoffen. Um Rohstoffe einzusparen, sind daher
früher bereits verschiedenartige Abfallstoffe einer Asphalt
mischung probeweise zugegeben worden. Beispielsweise war schon
Schlacke aus Müllverbrennungsanlagen als Zuschlagsstoff bei der
Asphaltherstellung vorgesehen. Eine solche Mischung ist aber
wirtschaftlich nicht sinnvoll, da aufgrund der schwammartigen,
saugenden Oberfläche der Schlacke der Bindemittelbedarf für die
Asphaltherstellung und der Energiebedarf für eine oft notwen
dige Trocknung des Mineralstoffes stark ansteigt. Außerdem
kommt es zu Verarbeitungsproblemen in Folge der Dampfentwick
lung.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Asphalt
herstellung anzugeben, das Rohstoffe und Heizenergie einspart.
Es soll auch eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
zur Asphaltherstellung angegeben werden.
Die erstgenannte Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst,
daß der Mischung als Teil des Mineralstoffes ein Reststoff eines
Schwelbrennverfahrens für Müll zugemischt wird.
Damit wird der Vorteil erzielt, daß mineralischer Rohstoff einge
spart wird, ohne daß zusätzlich Bindemittel erforderlich wäre.
Trotzdem erzielt man einen Asphalt hoher Qualität, der auch für
den Bau von Straßen mit hoher Verkehrsbelastung zu verwenden
ist. Mit dem Verfahren nach der Erfindung wird darüber hinaus
der Reststoff eines Schwelbrennverfahrens für Müll nicht nur
durch eine Einbindung in Asphalt beseitigt, vielmehr ersetzt
der Reststoff vorteilhafterweise Rohstoffe. Staubförmiger Rest
stoff ersetzt Füller, der für jede Asphaltsorte benötigt wird.
Daher findet staubförmiger Reststoff unabhängig von der Asphalt
sorte stets Verwendung. Grober Reststoff kann Splitt oder
anderen Mineralstoff ersetzen. Es wird der Vorteil erzielt, daß
einerseits der Reststoff des Schwelbrennverfahrens für Müll wei
ter zu verwenden ist und daß andererseits bei der Asphaltherstel
lung Rohstoffe eingespart werden. Es wird darüber hinaus der Be
darf an externer Heizenergie für eine Trocknung und Erhitzung
der Rohstoffe vorteilhafterweise verkleinert, falls der Reststoff
des Schwelbrennverfahrens Kohlenstoff enthält, der zu Heizzwecken
verbrannt werden kann.
Schließlich wird mit dem Verfahren nach der Erfindung ein
hohen Belastungen genügender Asphalt hergestellt.
Beispielsweise wird der Mischung Pyrolysereststoff aus einem
Pyrolysereaktor einer Schwelbrennanlage zugemischt. Die Korn
größe des Pyrolysereststoffes entspricht nach einem Mahlvor
gang weitgehend der Korngröße des üblichen Füllers. Daher ist
ein Einsatz von Pyrolysereststoff statt Füller möglich. Da jede
bekannte Asphaltsorte Füller benötigt, ist stets eine ausreichende
Abnahme des in einer Schwelbrennanlage anfallenden Pyrolyserest
stoffes durch eine angeschlossene Anlage zur Asphaltherstellung
gewährleistet.
Mit dem Verfahren nach der Erfindung wird der Vorteil erzielt,
daß sich eine Schwelbrennanlage für Müll und eine Anlage zur
Herstellung von Asphalt gut ergänzen.
Um eine Mischung von Mineralstoff und Bindemittel, z.B. Bitumen,
zu erleichtern, ist eine Erwärmung des Mineralstoffes vor dem
Mischvorgang sinnvoll. Dabei erfolgt auch eine Trocknung des
Mineralstoffes. Die Erwärmung erfolgt durch einen Brenner in
einer Trocknungsvorrichtung, dem in der Regel als Brennstoff
Gas oder Öl zugeleitet wird. Beispielsweise wird in den Brenner
anstelle oder neben dem üblichen Brennstoff kohlenstoffhaltiger
Pyrolysereststoff eingespeist. Dafür kann der Brenner ein soge
nannter Mischbrenner sein, der verschiedene Brennstoffe verbrennen
kann. Üblicher Pyrolysereststoff enthält ca. 30 Gew.-% Kohlen
stoff. Im Brenner erfolgt eine Erwärmung über den Entzündungs
punkt des Kohlenstoffes hinaus. Der Kohlenstoff aus dem Pyrolyse
reststoff trägt dann durch Verbrennung zur Erwärmung des Mineral
stoffes bei oder ermöglicht allein eine Erwärmung. Die übrigen
staubförmigen Bestandteile des Pyrolysereststoffes gelangen vom
Brenner in die Trocknungsvorrichtung und ersetzen zumindest teil
weise den Füller oder anderen Mineralstoff. Damit wird der Vor
teil erzielt, daß einerseits Füller eingespart wird, andererseits
aber auch durch die Verbrennung des Kohlenstoffanteiles des Py
rolysereststoffes weniger externe Heizenergie als bisher benötigt
wird.
Beispielsweise wird der Pyrolysereststoff vor dem Einbringen in
die Trocknungsvorrichtung gesiebt und es wird nur der Feinanteil
des Pyrolysereststoffes mit einem Korndurchmesser bis zu ca. 3 mm
bis 5 mm bei der Asphaltherstellung verwendet.
Ergänzend wird der Feinanteil des Pyrolysereststoffes gemahlen
und der staubförmige Pyrolysereststoff mit einem Korndurchmesser
kleiner als ca. 90 µm, der dadurch entsteht, wird bei der As
phaltherstellung verwendet. Dieser staubförmige Pyrolyserest
stoff enthält fast immer Kohlenstoff und wird daher primär dem
Brenner der Trocknungsvorrichtung zugeleitet. Nach der Verbren
nung des Kohlenstoffanteiles ersetzt der Rest zumindest einen
Teil des Füllers.
Nach einem weiteren Beispiel wird der abgesiebte Grobanteil mit
einem Korndurchmesser ab 3 mm bis 5 mm vom Feinanteil der
Trocknungsvorrichtung getrennt zugegeben. Dieser Grobanteil
kann einen anderen Teil des für die Asphaltherstellung benötig
ten Mineralstoffes ersetzen.
Beispielsweise wird der Mineralstoffmischung in der Trock
nungsvorrichtung auch Schmelzgranulat zugemischt, das aus der
Brennkammer stammt, die in der Schwelbrennanlage aus dem Pyro
lysereaktor stammendes Schwelgas und einen Teil des Pyrolyse
reststoffes aufnimmt. Zur Bildung von Schmelzgranulat wird aus
der Brennkammer schmelzflüssige Schlacke in eine Abkühlvorrich
tung, z.B. ein Wasserbad, hinein abgelassen. Selbst dieses Schmelz
granulat kann bei der Asphaltherstellung einen Teil des benötigten
Mineralstoffes ersetzen.
Beispielsweise werden der Pyrolysereststoff und/oder das
Schmelzgranulat vor der Zumischung bei Bedarf zerkleinert und/
oder gereingt. Nach einem weiteren Beispiel werden Pyrolyserest
stoff und Schmelzgranulat, bevor sie mit Bitumen oder einem an
deren Bindemittel gemischt werden, getrocknet. Das kann in
einer dafür vorgesehenen Vorrichtung oder in der für Mineral
stoff bestimmten Trocknungsvorrichtung erfolgen.
Zum Trocknen und Erwärmen der Mischung aus Mineralstoff, Pyro
lysereststoff und Schmelzgranulat wird beispielsweise aus dem
Pyrolysereaktor der Schwelbrennanlage stammendes Schwelgas als
Brennstoff dem Brenner der Trocknungsvorrichtung zugeführt.
Mit dem Einsatz von Schwelgas als Brennstoff des Brenners zu
sätzlich oder neben dem Kohlenstoffanteil des staubförmigen
Pyrolysereststoffes wird der Vorteil erzielt, daß zum Trocknen
weniger oder sogar keine externe Energie benötigt wird.
Bereits ausreichend trockener Mineralstoff, insbesondere trockenes
Schmelzgranulat aus der Brennkammer der Schwelbrennanlage braucht
einer Trocknung nicht unterzogen zu werden.
Schwelgas kann auch als Brennstoff für einen Brenner eingesetzt
werden, der zur Beheizung einer Mischeinrichtung für Mineralstoff
und Bindemittel dient.
Bei der Mischung von Mineralstoff und Bindemittel, z.B. Bitumen,
das zuvor erwärmt wurde, fällt ein Rauchgas an. Auch in der
Trocknungsvorrichtung fällt ein Rauchgas an. Beispielsweise wird
dieses Rauchgas zusammen mit dem Rauchgas aus der Schwelbrenn
anlage gereinigt. Man kommt vorteilhaft mit nur einer Vorrich
tung zur Rauchgasreinigung für das gesamte Verfahren zur As
phaltherstellung unter Einbeziehung einer Schwelbrennanlage
für Müll aus.
Dem Mineralstoff können auch Recyclingmaterialien, z.B. As
phaltgranulat (Ausbauasphalt) zugemischt werden.
Die Aufgabe eine Einrichtung zur Durchführung des genannten
Verfahrens anzugeben, wird dadurch gelöst, daß eine Mischein
richtung vorhanden ist mit einem Zuführstutzen für Mineralstoff,
sowie mit einem Zuführstutzen für ein Bindemittel, insbesondere
für Bitumen. Es kann auch ein Zuführstutzen für Asphaltgranulat
vorhanden sein. Außerdem weist die Mischeinrichtung Abgabe
stutzen für Rauchgas und für Asphalt auf. Mindestens ein Zu
führstutzen der Mischeinrichtung, der für Mineralstoff be
stimmt ist, steht mit einem Abgabestutzen einer Schwelbrenn
anlage in Verbindung, an dem Reststoffe aus der Schwelbrenn
anlage für die Asphaltherstellung bereitgestellt werden.
Beispielsweise steht ein Zuführstutzen der beschriebenen
Asphalt-Mischeinrichtung mit einem Abgabestutzen für Pyrolyse
reststoff eines Pyrolysereaktors in Verbindung, der Bestandteil
der Schwelbrennanlage ist. Ein weiterer Zuführstutzen der Misch
einrichtung kann mit einem Abgabestutzen für Schmelzgranulat
einer mit einer Abkühlvorrichtung kombinierten Brennkammer ver
bunden sein, die ebenfalls Bestandteil der Schwelbrennanlage ist.
Der Mischeinrichtung kann auf diese Weise Pyrolysereststoff, der
gesiebt und gemahlen sein kann, und/oder Schmelzgranulat aus der
Schwelbrennanlage zugeleitet werden.
Nach einem weiteren Beispiel ist der Mischeinrichtung eine
Trocknungsvorrichtung vorgeschaltet. In dieser Trocknungsvor
richtung werden der Pyrolysereststoff, das Schmelzgranulat oder
anderer Mineralstoff, vor dem Einbringen in die Mischeinrichtung
getrocknet und erhitzt, wozu ein Brenner dient. Der Mischein
richtung können auch mehrere Trocknungsvorrichtungen vorge
schaltet sein. Es können auch mehrere Mischvorrichtungen mit
einer oder mehreren Trocknungsvorrichtungen kombiniert sein.
Eine Trocknungsvorrichtung dient zum Trocknen, aber auch zum
Erhitzen und Vorwärmen von Mineralstoff im Hinblick auf die
Mischung mit Bindemittel.
Der Brenner der Trocknungsvorrichtung ist beispielsweise mit
einem Abgabestutzen für Schwelgas des Pyrolysereaktors ver
bunden, der Bestandteil der Schwelbrennanlage ist. Das Schwel
gas wird im Brenner verbrannt.
Nach einem anderen Beispiel ist der Brenner mit einer Mahl
vorrichtung für kohlenstoffhaltigen Pyrolysereststoff des Py
rolysereaktors verbunden, die einem Abgabestutzen des Pyroly
sereaktors nachgeschaltet ist. Der Kohlenstoffanteil des Py
rolysereststoffs dient als Brennstoff für den Brenner. Der Rest
des Pyrolysereststoffs gelangt in die Trocknungsvorrichtung und
ersetzt dort einen Teil des Mineralstoffs, insbesondere Füller.
Der kohlenstoffhaltige Pyrolysereststoff kann auch zusammen
mit Schwelgas als Brennstoff eingsetzt werden. Dem Brenner
kann auch externer Brennstoff, wie z.B. Erdgas zugeleitet
werden.
Beispielsweise ist der Mischeinrichtung ein Speicher für Pyro
lysereststoff und/oder ein Speicher für Schmelzgranulat vorge
schaltet. Falls bei momentanem geringem Asphaltbedarf sehr viel
Müll anfällt, sind gemahlener Pyrolysereststoff zuvor abge
siebter grober Pyrolysereststoff und Schmelzgranulat in ge
trennten Speichern zu bevorraten.
Nach einem weiteren Beispiel sind Abgabestutzen für Rauchgas
der Trockentrommel und der Mischeinrichtung mit dem Eingang
einer Rauchgasreinigungsvorrichtung verbunden, die Bestandteil
der Schwelbrennanlage ist. Damit wird der Vorteil erzielt, daß
bei der Asphaltherstellung anfallendes Rauchgas in der ohnehin
vorhandenen Rauchgasreinigungsvorrichtung der Schwelbrennanlage
zu reinigen ist. Es wird also bei einer Kombination von einer
Einrichtung zur Herstellung von Asphalt mit einer Schwelbrenn
anlage eine von zwei kompletten Rauchgasreinigungsvorrichtungen
eingespart.
Mit dem Verfahren und mit der Einrichtung nach der Erfindung wird
insbesondere der Vorteil erzielt, daß bei der Asphaltherstellung
Mineralstoffe, insbesondere Füller, teilweise nicht mehr er
worben zu werden brauchen und daß andererseits Reststoffe des
für die Müllbeseitigung eingesetzten Schwelbrennverfahrens
weiter verwendet werden und daher nicht einem Endlager zugeführt
werden müssen.
Das Schwelbrennverfahren zur Müllentsorgung und das Verfahren
zur Asphaltherstellung, sowie die Einrichtungen zur Durchführung
dieser Verfahren ergänzen sich vorteilhaft.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Die
Zeichnung zeigt schematisch den Aufbau einer Schwelbrennanlage
und eine Anlage zur Asphaltherstellung, die miteinander ver
knüpft sind.
In eine Mischvorrichtung 1 wird Mineralstoff MS und als Binde
mittel zuvor erhitzter Bitumen B eingebracht. Auch Asphalt
granulat AG kann in die Mischvorrichtung 1 eingebracht werden.
Die Mischvorrichtung 1 verläßt fertiger Asphalt A und Rauchgas
RG. Übliche Mineralstoffe MS sind Splitt SP, Sand S und Füller F.
Der Mineralstoff MS kann direkt in die Mischvorrichtung 1 ein
gespeist werden. In der Regel werden aber Splitt SP, Sand S und
Füller F in geeignetem Mischungsverhältnis in eine beheizbare,
mit einem Brenner 2a versehene Trocknungsvorrichtung 2 einge
speist, die der Mischvorrichtung 1 vorgeschaltet ist. Von der
Trocknungsvorrichtung 2 aus gelangt dann getrockneter und er
wärmter Mineralstoff MS in die Mischvorrichtung 1. Zur Bevorra
tung von Splitt SP, Sand S und Füller F sind Speicher 3a, 3b und
3c vorgesehen, die über Dosiervorrichtungen 4a, 4b und 4c mit der
Trocknungsvorrichtung 2 verbunden sind.
Um Mineralstoff MS, insbesondere Füller F bei der Asphaltherstel
lung einzusparen, ist die bisher beschriebene Einrichtung zur As
phaltherstellung mit einer Einrichtung zur Müllbeseitigung ver
bunden. Diese Einrichtung weist eine Eintragsvorrichtung 5 auf,
in die Müll M eingespeist wird. Der Müll M wird dort zerkleinert.
Die Eintragsvorrichtung 5 ist mit einem als solchen bekannten
Pyrolysereaktor 6 verbunden, von dem Pyrolysereststoff PR und
Schwelgas SG abgegeben werden. Schwelgas SG und Pyrolyserest
stoff PR werden einer Brennkammer 7 zugeleitet, in der eine
Nachverbrennung stattfindet. Das verbleibende Rauchgas RGM aus
der Müllverarbeitung, das von der Brennkammer 7 abgegeben wird,
gelangt über einen der Brennkammer 7 nachgeschalteten Abhitze
kessel 8 in eine Rauchgasreinigungsanlage 9. Dieser ist ein
Kamin 10 nachgeschaltet.
Die Einrichtung zur Asphaltherstellung und die Einrichtung zur
Müllbeseitigung sind gemäß der Erfindung folgendermaßen mitein
ander verknüpft. Ein Austragsstutzen für Pyrolysereststoff PR
des Pyrolysereaktors 6 ist mit einer Sortiervorrichtung 12 ver
bunden, die insbesondere ein Sieb ist mit einer Maschenweite
zwischen 3 mm und 5 mm. Die Sortiervorrichtung 12 verläßt
grober Pyrolysereststoff PRG, der einer Reinigungsvorrichtung 11
zugeleitet wird, und feiner Pyrolysereststoff PRF, der einer
Mahlvorrichtung 13 zugeleitet wird. Dort wird der feine Pyro
lysereststoff in staubförmigen Pyrolysereststoff PRS umge
wandelt, dessen Partikel kleiner als 90 µm sein können. Der
grobe Pyrolysereststoff PRG besteht zum größten Teil aus Metall,
Steine und Glas. Der feine Pyrolysereststoff PRF und damit auch
der gemahlene staubförmige Pyrolysereststoff PRS weisen einen
Kohlenstoffanteil auf. Der Reinigungsvorrichtung 11 ist ein
Speicher 3d für groben Pyrolysereststoff PRG und der Mahlvor
richtung 13 ist ein Speicher 3e für staubförmigen Pyrolyserest
stoff PRS nachgeordnet. Den Speichern 3d und 3e sind Dosiervor
richtungen 4d und 4e nachgeschaltet. Die Speicher 3d und 3e
stehen wie die Speicher 3a, 3b und 3c mit der Trocknungsvor
richtung 2 der Einrichtung zur Asphaltherstellung oder gegebe
nenfalls gemäß der gestrichelten Linien direkt mit der Mischvor
richtung 1 in Verbindung.
Der grobe Pyrolysereststoff PRG ist geeignet, Splitt SP zu
mindest teilweise zu ersetzen. Der staubförmige Pyrolysereststoff
PRS ist geeignet Füller F zumindest teilweise zu ersetzen. Der
Ausgang der Mahlvorrichtung 13 oder des Speichers 3e für staub
förmigen Pyrolysereststoff PRS, der Kohlenstoff enthält, kann
statt direkt mit der Trocknungsvorrichtung 2 mit dem Brenner 2a
verbunden sein. Es können auch Verbindungen direkt mit der
Trocknungsvorrichtung 2 und mit dem Brenner 2a gleichzeitig
vorhanden sein. In den entsprechenden Leitungen sind dann
Dosiervorrichtungen 4f und 4h angeordnet. Im Brenner 2a dient
der Kohlenstoff des staubförmigen Pyrolysereststoffes PRS als
Brennstoff und die verbleibenden staubförmigen Bestandteile ge
langen durch den Brenner 2a hindurch in die Trocknungsvor
richtung 2 und ersetzen dort Füller F. Durch die Verknüpfung mit
einer Schwelbrennanlage wird also bei der Asphaltherstellung
Rohstoff eingespart.
In der Brennkammer 7 gebildete Schlacke gelangt von dort in
eine Abkühlvorrichtung, z.B. in ein Wasserbad 14, wo ein
Schmelzgranulat SCH gebildet wird. Das Schmelzgranulat SCH wird
einem Speicher 3g und von dort über eine Dosiervorrichtung 4g
der Trocknungsvorrichtung 2 oder, falls es bereits trocken ist,
direkt der Mischvorrichtung 1 zugeführt. Das Schmelzgranulat SCH
kann auch zuvor gemahlen werden. Bei der Asphaltherstellung kann
das Schmelzgranulat SCH beispielsweise Splitt SP ersetzen.
Der Abgabestutzen des Pyrolysereaktors 6 für Schwelgas SG ist
außer mit der Brennkammer 7 mit dem Brenner 2a der Trocknungs
vorrichtung 2 verbunden. Das Schwelgas SG dient dort wie der
Kohlenstoff des staubförmigen Pyrolysereststoffes PRS als Brenn
stoff für die Trocknung und Erhitzung der für die Mischvorrich
tung 1 bestimmten Stoffe. Im übrigen kann der Brenner 2a über
eine Leitung mit einem externen Brennstoff EB, z.B. mit Erdgas
oder Öl versorgt werden.
Ausgangsstutzen für Rauchgas RG der Mischvorrichtung 1 und der
Trocknungsvorrichtung 2 für die Asphaltherstellung sind mit dem
Eingangsstutzen der Rauchgasreinigungsanlage 9, die Bestandteil
der Einrichtung zur Müllbeseitigung ist, verbunden. Das Rauch
gas RG aus der Asphaltherstellung und das Rauchgas RGM aus der
Müllverarbeitung werden in nur einer Rauchgasreinigungsanlage
9 gereinigt und dann dem Kamin 10 zugeführt.
Bei ausreichender Müllanlieferung benötigt die Kombinationsan
lage weniger Mineralstoffe, insbesondere weniger Füller F.
Andererseits ist eine Beseitigung von Pyrolysereststoff PR, dem
feinen PRF und dem groben Anteil PRG, z.B. durch Ablagerung
in einer Deponie, nicht mehr erforderlich. Das gleiche gilt für
das Schmelzgranulat SCH. Zur Rauchgasreinigung wird nur eine
Rauchgasreinigungsanlage 9 benötigt.
Claims (19)
1. Verfahren zur Asphaltherstellung, wobei Mineralstoff (MS) ,
insbesondere Splitt (SP), Sand (S), Füller (F) und/oder As
phaltgranulat (AG), und ein Bindemittel, insbesondere erwärmtes
Bitumen (B) zu einer Mischung verarbeitet werden, die auf eine
Oberfläche aufzutragen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Mischung als Teil des Mineralstoffes (MS) ein Reststoff (PR,
SCH) eines Schwelbrennverfahrens für Müll zugemischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Mischung Pyrolysereststoff (PR) aus
einem Pyrolysereaktor (6) einer Schwelbrennanlage zugemischt
wird, der Mineralstoff, insbesondere Füller (F) oder Sand (S)
zumindest teilweise ersetzt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei der
Mineralstoff (MS) vor der Mischung mit dem Bindemittel, ins
besondere mit Bitumen (B), durch einen Brenner (2a) in einer
Trocknungsvorrichtung (2), insbesondere in einer Trockentrommel
oder in einem Trommelmischer erwärmt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß in den
Brenner (2a) als Brennstoff kohlenstoffhaltiger, gemahlener,
staubförmiger Pyrolysereststoff (PRS) eingespeist wird, wobei
der Kohlenstoff durch Verbrennung zur Erwärmung des Mineralstof
fes (MS) beiträgt und der verbleibende staubförmige Bestandteil
des feinen Pyrolysereststoffes in die Trockentrommel (2) gelangt
und Mineralstoff, insbesondere Füller (F), zumindest teilweise
ersetzt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Pyrolysereststoff (PR)
gesiebt wird und nur der Feinanteil (PRF), der Pyrolysereststoff
bis zu 3 bis 5 mm Korndurchmesser, zugemischt oder eingespeist
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Feinanteil des Pyrolysereststoffs (PRF) gemahlen wird
und der staubförmige Pyrolysereststoff (PRS) mit einem Korn
durchmesser kleiner als ca. 90 µm, der dadurch entsteht, zuge
mischt oder eingespeist wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der abgesiebte Grobanteil des Pyrolysereststoffes (PRG) ab
3 bis 5 mm Korndurchmesser getrennt vom Feinanteil (PRF), zuge
mischt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mischung Schmelzgranulat (SCH) aus einer Brennkammer (7)
einer Schwelbrennanlage zugemischt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß Pyrolysereststoff (PR) und/oder Schmelzgranulat (SCH) vor
der Zumischung zerkleinert und/oder gereinigt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß Pyrolysereststoff (PR) und/oder Schmelzgranulat (SCH) vor
der Zumischung getrocknet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß Schwelgas (SG) aus einem Pyrolysereaktor (6) einer Schwel
brennanlage als Brennstoff dem Brenner (2a) zugeführt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Mischung von Mineralstoff (MS) und Bindemittel,
insbesondere Bitumen (B), und beim Trocknen des Mineralstoffes
(MS) anfallende Rauchgas (RG) gemeinsam mit dem Rauchgas (RGM)
einer Schwelbrennanlage gereinigt wird.
12. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 11, wobei eine Mischvorrichtung (1) vorhanden
ist, mit einem Zuführstutzen für Mineralstoff (MS), insbesondere
für Splitt (SP), Sand (S) und Füller (F) und/oder für Asphalt
granulat (AG), sowie mit einem Zuführstutzen für ein Bindemittel,
insbesondere für Bitumen (B), und mit Abgabestutzen für Rauchgas
(RG) und für Asphalt (A),
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Zuführstutzen für Mineralstoff (MS) an der Mischvor
richtung (1) mit einem Abgabestutzen für einen Reststoff (PR,
SCH) einer Schwelbrennanlage in Verbindung steht.
13. Einrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mischvorrichtung (1) eine Trocknungsvorrichtung (2)
vorgeschaltet ist, der ein Brenner (2a) zugeordnet ist.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Zuführstutzen der Mischvorrichtung (1) oder der Trock
nungsvorrichtung (2) mit einem Abgabestutzen für Pyrolyserest
stoff (PR) eines Pyrolysereaktors (6) einer Schwelbrennanlage
verbunden ist.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Zuführstutzen der Mischvorrichtung (1) oder der
Trocknungsvorrichtung (2) mit einem Abgabestutzen für Schmelz
granulat (SCH) einer einer Brennkammer (7) einer Schwelbrenn
anlage nachgeordneten Abkühlvorrichtung (14), insbesondere
eines Wasserbades, verbunden ist.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Brenner (2a) mit einem Abgabestutzen für Schwelgas
(SG) eines Pyrolysereaktors (6) einer Schwelbrennanlage ver
bunden ist.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Brenner (2a) mit einer Mahlvorrichtung (13) für koh
lenstoffhaltigen Pyrolysereststoff (PR) verbunden ist, die
einem Pyrolysereaktor (6) einer Schwelbrennanlage nachge
schaltet ist.
18. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mischvorrichtung (1) Speicher (3a bis 3e) und Dosier
vorrichtungen (4a bis 4e) vorgeschaltet sind.
19. Einrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abgabestutzen für Rauchgas (RG) der Mischvorrichtung (1)
und/oder der Trocknungsvorrichtung (2) mit dem Eingang einer
Rauchgasreinigungsanlage (9) einer Schwelbrennanlage verbunden
sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
EP89113287 | 1989-07-19 |
Publications (1)
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---|---|
DE4021103A1 true DE4021103A1 (de) | 1991-01-31 |
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ID=8201646
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DE19904021103 Withdrawn DE4021103A1 (de) | 1989-07-19 | 1990-07-02 | Verfahren und einrichtung zur asphaltherstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
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