DE4020230A1 - Fugendichtungsband - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Fugendichtungsband gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1.

Fugendichtungsbänder dieser Art sind bekannt und werden insbesondere auch auf dem Bausektor zum Abdichten von Fugen zwischen aneinander anschließenden Bauelementen oder Bau­ körpern, beispielsweise Betonwänden und/oder -decken ver­ wendet. Diese Fugendichtungsbänder bestehen aus einem streifenförmig geschnittenen Schaumstoff, der mit einem geeigneten, wasserabweisenden Imprägnierungsmittel impräg­ niert ist.

Die vorgenannten Fugendichtungsbänder sind insbesondere auch als vorkomprimierte Dichtungsbänder mit verzögerter Rück­ stellung bekannt (DE-PS 17 84 467), so daß diese Bänder im noch komprimierten Zustand beispielsweise in eine Fuge eingesetzt werden können und erst in der Fuge ihre ur­ sprüngliche Dicke wieder annehmen, womit die Verarbeitung solcher Fugendichtungsbänder vereinfacht wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fugendichtungs­ band der eingangs erwähnten Art aufzuzeigen, welches im Vergleich zu den bekannten Fugendichtungsbändern wesentlich verbesserte Dichtungseigenschaften aufweist.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Fugendichtungsband ent­ sprechend dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 ausgebildet.

Bei dem erfindungsgemäßen Fugendichtungsband enthält die Imprägnierung des Schaumstoffs eine hydrophile Komponente, die vorzugsweise von Bentonit oder einer anderen, unter Einfluß von Feuchtigkeit oder Wasser aufquellenden Substanz gebildet ist. Neben dieser Komponente weist die Imprägnierung des Schaumstoffs noch eine wasserabweisende Komponente auf, die entweder von einer wasserabweisenden Substanz im her­ kömmlichen Sinne, d.h. von einer Substanz gebildet ist, die sich nicht in Wasser auflöst und somit über einen längeren Zeitraum wasserabweisend wirkt. Substanzen dieser Art sind beispielsweise Asphalt-Betumen, Teer, Pech, Kunststoffe, gummiähnliche Materialien, Wachs, Paraffin sowie Polymeren von ungesättigten Kohlenwasserstoffen oder aber Mischungen aus den vorgenannten Substanzen.

Die wasserabweisende Komponente kann bei dem erfindungsge­ mäßen Fugendichtungsband aber auch von einer Substanz gebildet sein, die nur einen verzögerten Zutritt von Wasser oder Feuchtigkeit an das hydrophile Material bewirkt, sich beispielsweise verzögert in Wasser löst und auch als wasser­ rückhaltende Substanz bezeichnet werden kann. Geeignete Materialien sind hier beispielsweise Gelatine oder PV-Azetat.

Bei dem erfindungsgemäßen Fugendichtungsband sind die beiden Komponenten (hydrophile Komponente und wasserabweisende bzw. rückhaltende Komponente) vorzugsweise in Mischung verwendet.

Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unter­ ansprüche.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figur, die in vereinfachter perspektivischer Darstellung ein aufgewickel­ tes, vorkomprimiertes Fugendichtungsband gemäß der Erfindung zeigt, näher erläutert.

In der Figur ist 1 ein röhrchenartiger Wickelkörper, auf dem eine Länge des Fugendichtungsbandes 2 derart aufgewickelt ist, daß dieses auf den Wickelkörper 1 eine mehrere Lagen aufweisende Spule 3 bildet, die durch ein äußeres Fixierband 4 zusammengehalten wird. Das Aufwickeln des Fugendichtungs­ bandes 2 auf den Wickelkörper 1 erfolgt bevorzugt zusammen mit einer Bahn, beispielsweise einer Bahn aus Silikon-Papier, die zwischen den einzelnen Lagen der Spule 3 eine Zwischen­ lage 5 bildet.

Das Dichtungsband 2 besteht aus einem elastischen, offen­ zelligen Schaumstoffmaterial (z.B. elastischer Schaumstoff oder Schaumgummi), welches mit einer Imprägniermischung derart imprägniert ist, daß die Zellen des Schaumstoff­ materials mit dieser Imprägniermischung teilweise ausgefüllt sind.

Als Schaumstoffmaterial für das Dichtungsband 2 eignet sich Schaumstoff auf Kunststoffbasis (z.B. Polyphenylschaum, Polyuretanschaum), aber auch natürlicher oder synthetischer Schaumgummi bzw. Kautschukschaum, aber auch Schaum auf der Grundlage von Viskose.

Die Imprägniermischung enthält neben wenigstens einer wasserabweisenden Substanz, die beim Zusammendrücken und anschließenden Freigeben des Fugendichtungsbandes auch eine verzögerte Rückstellung bewirkt, zumindest eine Komponente, die als hydrophile Komponente unter Einfluß von Wasser bzw. Feuchtigkeit aufquillt.

Die wasserabweisende und eine verzögerte Rückstellung des Fugendichtungsbandes 2 bewirkende Komponente kann aus Asphalt-Betumen, Teer, Pech, einem Kunststoff, gummiähnlichem Material, Wachs, Paraffin, Polymeren und ungesättigten Kohlenwasserstoffen usw. sowie aus Mischungen dieser Sub­ stanzen bestehen. Da diese wasserabweisende und eine ver­ zögerte Rückstellung für das Fugendichtungsband bewirkende Komponente klebrige Eigenschaften hat, ist die Verwendung der Zwischenlage 5 zweckmäßig, um ein Zusammenkleben der ein­ zelnen Wicklungen des Fugendichtungsbandes zu vermeiden.

Die hydrophile Komponente wird von einem Material gebildet, welches bei Kontakt mit Wasser oder Feuchtigkeit Wasser­ moleküle aufnimmt und dadurch aufquillt. Als hydrophile Komponente eignet sich beispielsweise Bentonit oder ein natürlicher oder synthetischer Gummi, der ein hydrophiles Material als Fühler enthält. Auch unter Einfluß von Wasser bzw. Feuchtigkeit quellende Kunststoffmaterialien sind als hydrophile Komponente denkbar. Weiterhin kann die hydrophile Komponente auch von einer Mischung aus unterschiedlichen, unter Einfluß von Wasser bzw. Feuchtigkeit quellenden Materialien gebildet sein.

Zur Herstellung der Imprägnierungsmischung wird die wasser­ abweisende und eine verzögerte Rückstellung bewirkende Komponente sowie die hydrophile Komponente in einem geeig­ neten Verhältnis gemischt.

Die Imprägniermischung, mit der das Schaumstoffmaterial getränkt wird, ist beispielsweise eine Mischung aus Bitumen und einem geeigneten Lösungsmittel, wobei diese Mischung dann auch den erforderlichen Anteil an Bentonit aufweist. Das Lösungsmittel ist hierbei vorzugsweise ein wasserfreies Lösungsmittel, welches nach dem Tränken des Schaumstoff­ materials zumindest teilweise wieder entfernt wird, und zwar mit bekannten Techniken, beispielsweise durch Verdampfen.

Die Imprägniermischung kann auch von einer wäßrigen Bitumen- Emulsion plus Bentonit gebildet sein, wobei die Bitumen­ emulsion neben Bitumen u.a. auch Tenside und Wasser enthält. Nach dem Imprägnieren bzw. Tränken des Schaumstoffs wird das Wasser dann aus dem getränkten Schaumstoff mit geeigneten Techniken (z.B. Verdampfen) wieder entzogen. Die Verwendung einer Imprägnierungsmischung aus einer Bitumen-Emulsion und Bentonit hat den Vorteil, daß umweltbelastende Lösungsmittel vermieden werden können.

Zum Herstellen des Fugendichtungsbandes 2 bzw. der Spule 3 wird beispielsweise eine breitere Bahn des Schaumstoff­ materials mit der Imprägniermischung getränkt und nach diesem Tränken werden eventuelle Lösungsmittel oder Wasser wieder entfernt. Anschließend wird diese Bahn beispielsweise durch Hindurchführen durch einen zwischen Rollen gebildeten Spalt zusammengedrückt und in diesem zusammengedrückten Zustand auf einen rohrartigen, längeren Wickelkörper aufgewickelt. Die von der zusammengedrückten Bahn aus Schaumstoffmaterial gebildete Rolle wird dann in die einzelnen Spulen 3 zer­ trennt, wobei das Fugendichtungsband 2 vor diesem Zertrennen, oder bei diesem Zertrennen oder unmittelbar im Anschluß daran durch das Band 4 festgelegt wird, so daß das Fugendichtungs­ band 2 in dem komprimierten Zustand verbleibt. Durch diesen komprimierten Zustand und durch die verzögerte Rückstellung ist es möglich, das Fugendichtungsband in eine Fuge bei­ spielsweise zwischen zwei Betonbauteilen einzusetzen. Nach dem Einsetzen nimmt das Fugendichtungsband 2 dann langsam seine ursprüngliche Dicke an, so daß dieses Band elastisch und abgedichtet gegen die Flächen dieser Fuge anliegt und somit bereits eine Abdichtung bewirkt. Bei Anwesenheit von Feuchtigkeit bzw. bei Eindringen von Wasser in die Fuge wird der Abdichtungseffekt durch das Aufquellen des Fugen­ dichtungsbandes aufgrund des vorhandenen hydrophilen Materials noch erhöht.

Claims (10)

1. Fugendichtungsband aus einem mit einem imprägnierten Schaumstoff, wobei die Imprägnierung als eine Komponente eine wasserabweisende Substanz aufweist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Imprägnierung eine zweite, hydrophile Komponente aufweist.

2. Fugendichtungsband nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Imprägnierung von einem Imprägnier­ mittel gebildet, ist, welches die erste und zweite Komponente in Mischung enthält.

3. Fugendichtungsband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Imprägniermittel der Anteil der zweiten Komponente gleich oder größer ist als der Anteil der ersten Komponente.

4. Fugendichtungsband nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Komponente Bentonit oder ein hydrophiles Kunststoffmaterial ist.

5. Fugendichtungsband nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Komponente von einem klebrigen Material und/oder von einem Material mit extrem hoher Viskosität gebildet ist, und daß das Fugendichtungsband als vorkomprimiertes Band für den Transport aufgespult und der Spulendurchmesser mittels eines Fixierbandes oder dergleichen Fixiermittel fixiert ist.

6. Fugendichtungsband nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Komponente von einer Substanz gebildet ist, die in Wasser nicht oder nur schwer löslich ist, vorzugsweise von einer Substanz aus der Gruppe Asphalt-Betumen, Teer, Pech, Kunststoff, gummiähnlichem Material, Wachs Paraffin, Polymeren von ungesättigten Kohlenwasserstoffen sowie Mischungen der vorgenannten Substanzen.

7. Fugendichtungsband nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Komponente von einer Substanz gebildet ist, die in Wasser nur schwer löslich ist, vorzugsweise von einer Substanz aus der Gruppe Gelatine und PV-Azetat oder von Mischungen der vorgenannten Substanzen.

8. Fugendichtungsband nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Imprägnierung von einem Imprägniermittel gebildet ist, welches Bitumen und Bentonit in Lösung enthält.

9. Fugendichtungsband nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Imprägnierung von einem Imprägniermittel gebildet ist, welches eine Bitumen- Emulsion und Bentonit enthält.

10. Fugendichtungsband nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Bitumen-Bentonit-Lösung und/oder die Bitumen-Emulsion Wasser enthält, welches nach dem Imprägnieren bzw. Tränken des Schaumstoffs aus diesem wieder entfernt wurde.