DE4019708A1 - Erhoehung der lebensdauer bei elektrochemischen sensoren - Google Patents
Erhoehung der lebensdauer bei elektrochemischen sensorenInfo
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Description
Elektrochemische Sensoren zur Bestimmung von Gasen, Dämpfen oder
Flüssigkeiten in Gas- oder Flüssigphase bestehen meistens aus
zwei, drei, vier oder mehr Elektroden. Die Elektrodenanordnung
ist normalerweise so, daß eine Elektrode die Arbeitselektrode
ist, die den zu messenden Medien ausgesetzt ist. Diese
Arbeitselektrode, die das zu messende Gas durch Oxidation oder
Reduktion umsetzt, arbeitet nach dem katalytischen Prinzip. Die
katalytische Aktivität läßt mit der Zeit nach, so daß die
Sensorempfindlichkeit mit der Zeit immer kleiner wird. Der
Nachlaß der katalytischen Aktivität hat mehrere Ursachen. Eine
davon hängt mit der Belastung der Arbeitselektrode zusammen.
Insbesondere dann, wenn die Arbeitselektrode mit hohen
Konzentrationen des zu messenden Gases überlastet wird, kann die
katalytische Aktivität vermindert werden. Ebenso dann, wenn in
der Umgebung nicht nur das zu messende Gas, für welches die
Elektrode konstruiert wurde, sondern auch andere Gase vorhanden
sind, die als Katalysatorgift wirken, kann dies die
Katalysatoraktivität in kürzerer (in Monaten) oder längerer Zeit
(in Jahren) deutlich beeinträchtigen. Es kann auch vorkommen, daß
Gase oder Katalysatorgifte durch einen plötzlichen Gasausbruch in
so großen Konzentrationen die Zelle beaufschlagen, daß diese
innerhalb kurzer Zeit (Stunden) funktionsunfähig wird.
Der Nachlaß der Empfindlichkeit, der bei jedem chemischen
Gassensor vorkommt, ist bekannt. Deswegen wird vorgeschrieben,
daß in regelmäßigem Abstand, je nach Bedarf wöchentlich/monatlich
oder üblicherweise halbjährlich, eine Empfindlichkeitsmessung bei
den Gasmeß- oder Warnanlagen vorgenommen werden muß. Dies
geschieht so, daß die Anlage mit einem Gas mit bekannter
Konzentration beaufschlagt, das Meßsignal gemessen und notfalls
der Gerätverstärker nachjustiert wird. Eine Ferndiagnose oder
eine regelmäßige Funktionsüberwachung ohne Gasbeaufschlagung ist
nur bei den gröbsten Fehlern (Kontaktunterbrechung) möglich.
Die Kontrolle von Meß- und Warngeräten nach der oben
geschilderten Form ist sehr umständlich und kostenintensiv. Ein
System, welches anzeigen würde, wann eine neue Kalibration oder
ein Sensoraustausch notwendig ist, wäre deswegen von Vorteil.
Unsere Erfindung erzielt gerade diesen Effekt. Nach unserem
Verfahren sollte der Sensor oder ein Teil davon, z. B. die
Arbeitselektrode, aus mehreren Teilen zusammengeschaltet werden,
wobei die Signale von den einzelnen Teilen getrennt auswertbar
sind. Wenn wir dafür sorgen, daß das zu messende Gas nacheinander
an diesen einzelnen Sensorteilen oder Arbeitselektrodenteilen
vorbeiströmt und die Gasführung so ist, daß an dem letzten
Sensor- oder Elektrodenteil das Gas vollständig umgesetzt ist und
die gleichen Teilsignale auch addiert werden, haben wir die
gleiche Signalgröße (Empfindlichkeit) als würde man einen Sensor
mit einer größeren Arbeitselektrodenfläche bauen. Der Unterschied
ist, das hier die Signale von den einzelnen
Arbeitselektrodenteilen getrennt gemessen werden können. Durch
eine entsprechende Konstruktion kann man dafür sorgen, daß der
größte Teil des Gases an dem ersten Arbeitselektrodenteil
(Sensorteil) umgesetzt wird. Dann bekommt man hier ein
Sensorsignal. An die nachfolgenden Sensorteile wird entweder kein
oder ein sehr kleines Signal geliefert. Wenn mit der Zeit die
katalytische Aktivität bei der Arbeitselektrode nachläßt, hat
dies zur Folge, daß während der Kontaktzeit das zu messende Gas
nicht vollständig an der ersten Arbeitselektrode umgesetzt
werden kann. So kann in den weiteren Elektrodenteilen
(Sensorteilen) noch umsetzbares Gas vorhanden sein. Demzufolge
wird hier auch ein meßbares Signal erscheinen. Die Erscheinung
dieses Signals oder die Veränderung der Signalproportion
zwischen dem ersten und zweiten oder dritten Sensorteil kann nach
Überschreitung eines bestimmten Maßes zur entsprechenden
Funktionsauslösung (Warnung usw.) benutzt werden.
Beispiel 1: Elektrochemischer Kohlenmonoxid-Sensor. Ein
elektrochemischer Kohlenmonoxid-Sensor, bestehend aus drei
Elektroden (Arbeitselektrode, Referenzelektrode und
Konterelektrode), mit einem säurigen Elektrolyt aufgebaut, so,
daß die rundförmige Arbeitselektrode oben mit dem zu messenden
Gas der Umgebung durch einen Gaseinlaß in Berührung steht, die
Referenzelektroden und die Konterelektrode aber unter der
Arbeitselektrode in dem Elektrolytreservoire den Platz einnimmt.
Die kreisbogenförmige Arbeitselektrode wird in drei Teile aufgeteilt.
Einmal auf ein Segment von 270° und zwei weitere, voneinander
isolierte Segmente, von 45°. Diese Elektroden werden einzeln
kontaktiert und aus dem Sensor ausgeführt. Die Gaszuführung ist
so gestaltet, daß das Gas zuerst nur an dem 270°-Segment der
Arbeitselektrode antreten kann. Dort wandert es entlang den
Elektroden, entweder durch Zwangskonvektion mit Hilfe einer
kleinen Pumpe oder durch Mischung und Diffusion, und muß dann bis
zum Erreichen des zweiten 45°-Segments eine enge Sperre
durchtreten. Über dieses Segment wird das Gas auch durch kleine
Wände hin und her geleitet, bis es durch eine kleine
Eintrittsöffnung wieder in das dritte Segment gelangen und nach
Bestreitung auf dem Zwangsweg den Sensor verlassen kann. Die
einzelnen Signale der dreiteiligen Arbeitselektroden werden einem
einzelnen Verstärker zugeführt. Aber der Sensor funktioniert mit
einer potentiostatischen Schaltung so, als würde die
Arbeitselektrode aus einem Teil bestehen. Der Gasweg über den
ersten Teil der Arbeitselektrode wird so gewählt, daß nach dem
Verlassen der Fläche des ersten Teiles der Arbeitselektrode und
beim Eintritt in den zweiten Arbeitselektrodenteil bei normaler
Begasung kein umsetzbares Gas in das zweite Segment eintreten
kann.
Erscheint durch Nachlaß der katalytischen Aktivität des ersten
Elektrodensegments oder durch Überlastung im zweiten Segmentteil
auch umsetzbares Gas, wird das Gas umgesetzt, und es fließt ein
entsprechender Strom durch dieses Segment. In diesem Fall wird
ein Warnsignal ausgegeben, das entweder eine kurzfristige
Überbelastung anzeigt oder ein Empfindlichkeitsanschluß des
ersten Sensorteiles. Wenn das Gas natürlich am zweiten oder
dritten Arbeitselektrodensegment vollständig umgesetzt werden
kann, verändert sich die gesamte Sensorempfindlichkeit noch
nicht, aber man kann die jetzt schon vorhandenen Signale dazu
benutzen, daß eine Prognose angegeben wird, wann der Sensor
vollständig erschöpft sein wird und ein Sensortausch unbedingt
notwendig ist. Man kann z. B. sagen, wenn das dritte Segment auch
schon Signal liefert, ist es notwendig, den Sensor auszutauschen,
weil auch das zweite Elektrodensegment seine katalytische
Aktivität verliert und es zu erwarten ist, daß in Kürze das
gesamte Sensorsignal (Empfindlichkeit) nachlassen wird.
Claims (10)
1. Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gassensoreinheit aus einer Reihe
von elektrochemischen Sensoren besteht, die für den gleichen oder
ähnlichen Aufbau und für das gleiche Gas bestimmt sind.
2. Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrochemischen Zellen
getrennte elektrochemische Zellen sind, die mit einer Gasrohrleitung
verbunden sind.
3. Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das nachzuweisende Gas durch
Zwangskonvektion (Pumpe oder andere Mittel) von einer Zelle zur
anderen transportiert werden.
4. Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gastransport von einem Sensor zum
anderen durch Diffusion vorangeht.
5. Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrochemischen Zellen entlang
eines gasleitenden Rohres aufgebaut sind, wobei der Transport des
zu messenden Gases entweder durch Konvektion oder durch Diffusion
stattfinden kann.
6. Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrochemischen Zellen so
aufgebaut sind, daß die gemeinsame Konterelektrode und/oder
gemeinsame Referenzelektrode und getrennte Meßelektrode haben.
7. Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektrochemische Zelle so
aufgebaut ist, daß alle drei Elektroden (Meßelektrode,
Referenzelektrode und Konterelektrode) entlang des Sores
aufgebaut sind.
8. Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßelektrode entlang eines
flachen Gasführungskanals aufgebaut ist.
9. Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßelektrode aus verschiedenen
Teilen besteht und die Signale der im Gasfluß (auf
Gasdiffusionsrichtung) nacheinander folgenden
Meßelektrodensignale miteinander verglichen werden.
10. Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen nacheinander folgenden
elektrochemischen Sensorsignale miteinander verglichen werden.
Wenn das zweite oder dritte Sensorsignal größer ist als das
erste, ist dies eine Andeutung an den Aktivitätsverlust des
ersten Sensors. Der Elektroden deutlich abnehmen. Nach unserer
Anordnung kommt zuerst ein kleines Loch (Gasblende). Durch dieses
kleine Loch (es kann auch ein Ventil sein) gelangt eine ganz
kleine Menge Gas pro Zeiteinheit in das Gasreservoir. Hier
werden die Gasmoleküle durch seitliche Diffusion verdünnt. Danach
können sie an die Meßelektrodenoberfläche gelangen. Hier kann man
also über eine durch Mischung erreichte Verdünnung sprechen und
nicht wie vorher, durch eine durch künstlich hergestellte
Gasdiffusionsbarriere oder Gasdiffusionsstrecke.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904019708 DE4019708A1 (de) | 1990-06-21 | 1990-06-21 | Erhoehung der lebensdauer bei elektrochemischen sensoren |
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---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4019708A1 true DE4019708A1 (de) | 1992-01-02 |
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Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4019708A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2842596A1 (fr) * | 2002-07-16 | 2004-01-23 | Commissariat Energie Atomique | Procede de test de bon fonctionnement de capteur de mesures |
DE102006026044A1 (de) * | 2006-06-01 | 2007-12-06 | Hochschule Karlsruhe | Vorrichtung zur Bestimmung stark schwankender Gehalte flüchtiger Stoffe in Flüssigkeiten |
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-
1990
- 1990-06-21 DE DE19904019708 patent/DE4019708A1/de not_active Withdrawn
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