DE4019580A1 - Vorrichtung zum elektrochemischen absondern und entfernen von kationen und anionen aus fluessigkeiten unter verwendung eines ionentauschers - Google Patents
Vorrichtung zum elektrochemischen absondern und entfernen von kationen und anionen aus fluessigkeiten unter verwendung eines ionentauschersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum elektrochemischen Entfernen von Kationen und Anionen
aus Flüssigkeiten, die einen Ionenaustauscher enthält,
dessen Membran einen Raum umschließt und diesen seitlich
von einem weiteren Raum trennt, wobei in einem dieser Räume
als Kathode und in dem anderen als Anode wirkende
Elektroden angeordnet sind, an die Spannung angelegt ist.
Es sind Verfahren und Vorrichtungen bekannt, bei denen
Flüssigkeiten einem Spannungsfeld ausgesetzt werden,
wodurch die in der Flüssigkeit sich befindenden Ionen,
Kationen oder Anionen, in feinster Verteilung als fester
Schlamm ausfallen. Oft wird die Flüssigkeit zusätzlich zu
dem elektrolytischen Vorgang zur Vergrößerung des
zeitlichen Durchsatzes an gereinigter Flüssigkeit durch
einen Ionenaustauscher geleitet. Auch dabei fallen feste
Materialien aus. Die Vergrößerung des gereinigten Volumens
ermöglicht die kontinuierliche Durchführung des
Ionenaustauschprozesses, ohne daß der Flüssigkeitsstrom
unterbrochen werden muß.
Eine diese Kombination des elektrolytischen und chemischen
Verfahrensprinzips nutzende Vorrichtung wird in der
deutschen Patentanmeldung P 33 41 242 beschrieben, bei der
auf elektrochemischem Wege Sauerstoff aus einer wäßrigen
Lösung entfernt wird. In dieser Anmeldung wird der
Flüssigkeitsstrom durch einen durchlässigen, sich räumlich
erstreckenden Ionenaustauscher geführt. Gleichzeitig wird
der Flüssigkeitsstrom einem sich von konzentrisch
angebrachten Elektroden radial ausbreitenden und koaxial
zum Flüssigkeitsstrom erstreckenden Spannungsfeld
ausgesetzt. Der bei dem Ionenaustauschprozeß entstehende
Sauerstoff wird über Leitungen abgeführt.
Aus anderen Schriften, z. B. aus der deutschen
Patentanmeldung P 38 05 813, ist es bekannt, daß das sich
verbrauchende Ionenaustauschmaterial auf elektrolytische,
chemische oder elektrochemische Weise wieder aufbereitet
werden kann, ohne daß es aus der apparativen Vorrichtung
entnommen werden muß. Dabei wird das Ionenaustauschmaterial
beispielsweise einem pulsierenden Wechselspannungsfeld oder
ionisierenden Chemikalien, die Salzen, ausgesetzt.
Allen diesen Verfahren und Vorrichtungen gemeinsam ist,
daß das ausfallende feste Material im Flüssigkeitsstrom
verbleibt. Dadurch kann nicht ausgeschlossen werden, daß
dieses Material in einem späteren, auch unbeabsichtigten,
chemischen oder elektrochemischen Prozeß wieder in den
Ausgangszustand verfällt und seine schädliche oder
unerwünschte Wirkung zeigt, da der Ionenaustauschprozeß
durch äußere Einflüsse, wie z. B. die Zufuhr von Wärme,
umkehrbar ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Lehre anzugeben,
die die Trennung des ausfallenden Materials auf einfache
und umweltschonende Weise im Flüssigkeitsstrom ermöglicht,
ohne daß die Gefahr einer Störung des Flüssigkeitsstromes,
z. B. durch Verstopfen eines Filters, besteht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
mindestens einer der durch den Ionenaustauscher gebildeten
Räume in einem Absetzraum mündet, der das ausfallende
Material aufnimmt.
Durch eine solche Anordnung ist es möglich, den
elektrochemischen Prozeß und die Absonderung des
ausfallenden Materials kontinuierlich durchzuführen. Sieht
man gleichzeitig einen Ionenaustauscher aus regenerierbarem
Material vor, so ist es möglich, ihn in gewissen
Zeitabständen aufzubereiten. Dazu sollte der
Flüssigkeitsstrom unterbrochen sein, um die Kontaminierung
der Flüssigkeit mit den zur Regenerierung des Ionentauscher
verwendeten Salzen zu vermeiden. Eine für die Größe der
Vorrichtung, wie auch für die Ausbreitung des elektrischen
Feldes günstige Anordnung der Elektroden wird durch ihre
konzentrische Positionierung erreicht. Dadurch bildet sich
ein radiales Spannungsfeld aus, dessen räumliche Ausdehnung
durch die Ausbildung zylindrischer, sich koaxial
erstreckender oder kugelförmiger Elektroden beeinflußt
werden kann. Der Volumendurchssatz kann durch die Verwendung
von flüssigkeitsdurchlässigen Elektroden erhöht werden. Die
Überlagerung des Spannungsfeldes mit einem magnetischen Feld
erhöht die Effektivität des elektrochemischen Prozesses.
Im folgenden werden beispielhaft das erfindungsgemäße
Verfahren und eine erfindungsgemäße Vorrichtung erläutert.
Die Figur zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung im
seitlichen Schnitt.
Ein Flüssigkeitsstrom tritt aus dem Rohr 1 durch ein
Absperrventil 2 in den elektrochemischen Ionenaustauscher
ein. Dort werden in dem von der Kathode 3 eingeschlossenen
Kathodenraum 3a beispielsweise Hydroxylionen (OH) und in dem
die Anode 5 umgebenden Anodenraum 5a beispielsweise Protonen
(H+) gebildet. Diese Ionen bilden zusammen mit den
unerwünschten Ionen undissoziierte Moleküle aus. So ergeben
zum Beispiel zwei CH- Ionen mit einem Ca++ Calciumion das
feste Calziumhydroxid Ca(OH)2.
Der aus diesen festen Molekülen gebildete feine Schlamm 7
sinkt in den Absetzraum 8 ab. Durch die Ableitung des
Flüssigkeitsstromes durch das oberhalb des Absetzraumes 8
angebrachte Rohr 9 kann der abgesunkene Schlamm 7 nicht aus
dem Absetzraum 8 herausgespült werden.
Der abgesunkene Schlamm 7 kann durch Sperren des
Absperrventils 10 und Öffnen des im unteren Boden des
Absetzraumes 8 an das Gehäuse 4 angeflaschte Ablassventil 11
aus dem Absetzraum 8 in einen nicht dargestellten Behälter
herausgeschwämmt und entsorgt werden.
Während der Regeneration der Ionenaustauschermembran kann
die erfindungsgemäße Vorrichtung gegenüber dem
Flüssigkeitsstrom durch Absperren der Absperrventile 2, 10
gegenüber dem Flüssigkeitsstrom vollkommen abgeschlossen
werden. Die zur Regenerierung eingesetzten Salze können
anschließend durch das Ablassventil 11 aus dem Gehäuse 8
abgelassen werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird von einem
zylindrischen Gehäuse 4 gebildet, das im oberen Bereich
einen elektrochemischen Ionenaustauscher umschließt und
darunter einen Absetzraum 8 bildet. Der elektrochemische
Ionenaustauscher
setzt sich aus einer am Mantel des Gehäuse 4 anliegenden
zylindrischen Kathode 3, einer in der Gehäuseachse
liegenden, aus einem zylindrischen Stab gebildeten Anode 5
und einem ebenfalls zylindrischen und koaxial zur
Gehäuseachse angeordneten, flüssigkeitsdurchlässigen
Ionentauscher 6 zusammen, dessen Membran beispielsweise aus
organischen Kunstharzen bestehen kann.
Der in dem elektrochemischen Prozeß gebildete feste Schlamm
sinkt in den unter dem Ionenaustauscher liegenden durch den
unteren Teil des Gehäuses gebildeten Absetzraum 8 ab.
Zur Ableitung der ebenfalls bei dem elektrochemischen
Prozeß entstehenden Gase sind durch die Oberseite der
Vorrichtung Leitungen 12 in den Anoden- 5a und Kathodenraum
3a des Ionentauschers geführt.
Claims (15)
1. Vorrichtung zum elektrochemischen Entfernen von
Kationen und Anionen aus Flüssigkeiten, die einen
Ionenaustauscher enthält, dessen Membran (6) eine Raum (5a)
umschließt und diesen von einem weiteren seitlichen Raum
(3a) trennt, wobei in einem dieser Räume als Kathode (3)
und in dem anderen als Anode (5) wirkende Elektroden
angebracht sind, an die Spannung angelegt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
einer der Räume in einen Absetzraum (8) mündet, der das bei
dem elektrochemischen Prozeß anfallende Material (7)
aufnimmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sich der Absetzraum (8)
unter dem Ionentauscher befindet.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Ionentauscher regenerierungsfähiges Material enthält.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Anoden- (5) und Kathodenelektroden (3) konzentrisch
angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Elektroden kugelförmig ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Elektroden sich zylindrisch und koaxial über eine bestimmte
Länge erstrecken.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine der Elektroden spiralförmig um eine
gemeinsame Achse verläuft.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektroden eine flüssigkeitsdurchlässige Struktur
aufweisen.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Oberseite der Räume Leitungen (12) angebracht sind
zur Ableitung der bei dem elektrochemischen Prozeß
entstehenden Gase.
10. Verfahren zum elektrochemischen Entfernen und
Absondern von Ionen aus Flüssigkeiten unter Verwendung einer
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das bei
dem elektrochemischen Prozeß ausfallende Material (7) in
einem Absetzraum aufgenommen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der elektrochemische
Prozeß und die Absonderung des ausfallenden Materials (7)
im kontinuierlichen Flüssigkeitsstrom erfolgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die
elektrochemische Regenerierung des Ionenaustauschers
diskontinuierlich erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Flüssigkeitsstrom während der Regenerierung des
Ionenaustauschers unterbrochen ist.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß sich das
Spannungsfeld zwischen den Elektroden radial ausbreitet.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das
elektrische Feld durch ein magnetisches Feld überlagert
wird.
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