DE4019112A1 - Verfahren zur herstellung eines rotors - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines rotorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Rotors für einen Asynchronmotor, insbesondere für einen
Naßlaufmotor, bei dem ein aus aufeinandergelegten Blechen
gebildetes Blechpaket, das an seiner Ober- und Unter
seite jeweils durch einen Kurzschlußring abgedeckt wird,
mit Kurzschlußstäben versehen wird, die in ringförmig
innerhalb des Blechpakets angeordnete Ausnehmungen gesetzt
werden, wonach die Enden der Kurzschlußstäbe leitend und
fest mit den Kurzschlußringen verbunden werden.
Rotoren für derartige Asynchronmotoren kleiner Leistung
werden heutzutage jährlich in Millionenstückzahlen herge
stellt. Aufgrund der hohen Stückzahlen können schon durch
geringe Verbesserungen des Herstellungsverfahrens erhebliche
Einsparungen erzielt werden, weshalb die bekannten Her
stellungsverfahren weitgehend optimiert sind.
Es ist ein Verfahren bekannt, bei dem das Rotorblechpaket
mit einer Aluminiumlegierung derart aus- bzw. umgossen wird,
daß die Kurzschlußstäbe und die Kurzschlußringe durch die
Vergußmasse entstehen. Dieses Verfahren hat jedoch erhebliche
Nachteile bezüglich der Korrosionsfestigkeit und damit der
Maßhaltigkeit des Rotors im Betrieb, weshalb die Rotoren
hochwertiger Motoren in der Regel nach dem eingangs be
schriebenen Verfahren hergestellt werden. Hierbei wird ein
Rotorblechpaket aus vorgestanzten Blechen gebildet, in
welches dann Kupferbolzen als Kurzschlußstäbe in ringförmig
angeordnete Ausnehmungen eingesetzt werden. Sodann wird das
Blechpaket gepreßt und, sofern dies erforderlich, in
bekannter Weise verdreht, so daß die Kurzschlußstäbe
jeweils Teil einer schraubenlininförmig um die Rotorachse
laufenden Bahn bilden. Schließlich werden die Enden der
Kurzschlußstäbe mit den das Rotorblechpaket endseitig
abschließenden Kurzschlußringen unter Schutzgas ver
schweißt und somit sowohl mechanisch als auch elektrisch
mit diesen verbunden. Hierdurch wird zugleich der mechanische
Verbund des Rotorblechpakets gewährleistet.
Dann wird der soweit fertiggestellte Rotor gepreßt und
kalibriert und über seine Länge spanabhebend, in der Regel
durch Drehen nachbearbeitet, bevor die Rotorwelle in die
zentrische Bohrung des Rotorblechpaktes eingepreßt wird.
Um ein radiales Ausdehnen des Rotors durch Oxidieren der
Rotorbleche, wie dies bei Naßlaufmotoren aufgrund der in
den Rotor gelangenden Flüssigkeit erfolgen kann, weitgehend
zu vermeiden und somit den Spalt zwischen Rotor und Stator
bzw. Stator und Spaltrohrtopf konstant zu halten, wird so
dann der gesamte Rotor mit einem Schutzmantel, in der Regel
aus Chromnickelstahl, versehen, der aus einem umfangseitigen
Mantelteil und gegebenenfalls aus zwei stirnseitigen Kopf
abschnitten besteht, die sich zwischen Mantelteil und Welle
erstrecken. Mantelteil und Kopfabschnitte werden mechanisch
aneinander angeformt und auf diese Weise miteinander ver
bunden. Um die Maßhaltigkeit des Rotors zu gewährleisten,
wird vor dem Aufziehen des Mantels das Rotorblechpaket um
fangseitig auf Maß geschliffen.
Ausgehend von diesem bekannten Verfahren zur Herstellung
eines Rotors liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
gattungsgemäßes Verfahren zu schaffen, das eine kosten
günstigere Fertigung der in Rede stehenden Rotoren ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die in Anspruch
1 angegebenen Merkmale gelöst.
Anstelle des bisher bekannten Verschweißens der Endseiten
der Kurzschlußstäbe mit den Kurzschlußringen sieht die
Erfindung hier eine Stauchverbindung dergestalt vor, daß die
Kurzschlußstäbe, gegebenenfalls nach dem Verdrehen der
Bleche, so gestaucht werden, daß das Rotorblechpaket mit
seinen Kurzschlußringen durch die Kurzschlußstäbe fest
verbunden ist. Dieses Stauchen hat im Vergleich zu der
bekannten Schweißverbindung zunächst einmal den Vorteil,
daß das Verfahren fertigungstechnisch weniger aufwendig,
insbesondere weniger wartungsintensiv ist. Des weiteren kann
eine solche durch Stauchen hervorgerufene Verbindung
wesentlich schneller hergestellt werden als eine vergleich
bare Schweißverbindung. Der wesentliche Vorteil des er
findungsgemäßen Verfahrens liegt jedoch in der besseren
Maßhaltigkeit der Bauteile nach dem Stauchen, wodurch der
Nachbearbeitungsaufwand ganz erheblich reduziert wird. Da
die durch das Schweißen im Randbereich entstehende Ver
zunderung beim Stauchen gar nicht erst entsteht, kann das
bisher übliche Abdrehen des Rotors vollständig entfallen.
Durch die hohe Maßhaltigkeit nach dem Stauchen kann die
nachfolgende spanabhebende Bearbeitung auf ein abschließendes
Schleifen reduziert werden, wonach der umfangseitige Mantel
endseitig bündig an die Kupferringe angebördelt werden kann.
Ein solches Anbördeln ist bei der bisherigen Schweißver
bindung zwar theoretisch auch möglich, doch ist hierzu der
Schweißvorgang so weit zu optimieren und zu kontrollieren,
daß es in der Regel wirtschaftlicher ist, eine spanende
Nachbearbeitung vorzusehen. Im übrigen kann eine Anbördelung
an die Schweißnaht selbstverständlich nicht so dicht sein
wie eine Anbördelung an eine Planfläche, wie sie gemäß der
Erfindung erfolgt.
Vorteilhaft werden die Kurzschlußstäbe mit den Kurzschluß
ringen und dem dazwischen angeordneten Rotorblechpaket durch
Warmnieten miteinander verbunden. Der Warmnietvorgang
erleichtert das Stauchen des Materials - in der Regel
Kupfer - was hinsichtlich der Maßhaltigkeit des späteren
Rotors von Vorteil ist. Zudem sind die aufzuwendenden
Kräfte geringer als beim reinen Kaltstauchen. Da als Werk
stoff für die Kurzschlußstäbe und die Kurzschlußringe
Kupfer, also ein hoch wärmeleitender Werkstoff verwendet
wird, werden beim Warmnieten nahezu ausschließlich diese
Kupferteile erwärmt, so daß ein Wärmeeinfluß auf das Rotor
blechpaket praktisch nicht gegeben ist. Ein wesentlicher
Vorteil des Warmnietens besteht weiterhin darin, daß durch
die Erwärmung und gleichzeitige Stauchung der Kurzschluß
stäbe beim Abkühlen eine Zugspannung erzeugt wird, welche
die Rotorbleche fest aneinander preßt. Hierdurch wird der
Verbund des gesamten Rotors erhöht.
Vorteilhaft erfolgt das Warmnieten gemäß der Erfindung der
gestalt, daß zunächst die Kurzschlußstäbe von den Endseiten
her unter einer Teillast gestaucht werden, dann unter Bei
behaltung dieser Teillast erwärmt werden, beispielsweise
durch Widerstandserwärmung, und schließlich unter Vollast
nochmals gestaucht werden. Unter Teillast und Vollast im
Sinne der Erfindung ist nur eine unterschiedliche Stauch
last zu verstehen, d. h., daß der nach dem Erwärmen vorge
sehene abschließende Stauchvorgang mit höherer Stauchkraft
als das vorherige Teillaststauchen erfolgt. Ob die Maschine
hierbei in der Tat unter Vollast arbeitet, spielt keine Rolle.
Welche Kräfte bzw. Stauchdrücke erforderlich sind, hängt vom
Material selbst und vom Materialquerschnitt ab, was jedoch
bekannt ist oder zumindest empirisch ermittelt werden kann.
Unter Warmnieten im Sinne der Erfindung ist grundsätzlich ein
Stauchvorgang mit Einleitung von Wärme in das zu stauchende
Gut gemeint, die zumindest so groß ist, daß das Fließver
halten des eingesetzten Werkstoffs merklich verändert wird.
Dabei kann die Erwärmung der Kurzschlußstäbe im Extremfall
soweit erfolgen, daß partielle Verschweißungen zwischen den
Kurzschlußstäben und den Kurzschlußringen auftreten. Der
artige Verschweißungen sind gemäß der Erfindung nicht er
forderlich, jedoch eher von Vorteil als von Nachteil. Je
größer jedoch der Anteil der durch Schweißen verbundenen
Flächen zwischen den Kurzschlußstäben und den Kurzschluß
ringen im Bereich der Ausnehmungen ist, desto größer ist
auch die Gefahr, daß das Material durch Überhitzung seitlich
wegfließt, was es zu vermeiden gilt.
Verfahrenstechnisch erfolgt die Erwärmung der Kurzschluß
stäbe zweckmäßigerweise durch Widerstandserwärmung beim
elektrischen Stromdurchgang. Hierdurch wird die vorbe
schriebene und gewünschte nahezu ausschließliche Erwärmung
der Kupferstäbe erreicht. Zweckmäßigerweise können hierbei
die Nietwerkzeuge als Elektroden ausgebildet sein, so daß
gleichzeitig mit dem Stauchvorgang eine Spannung angelegt
wird und somit die Widerstandserwärmung erfolgt.
Je nach verwendetem Material kann es zweckmäßig sein, die
Widerstandsaufheizung der Kurzschlußstäbe bereits vor dem
Stauchvorgang zu beginnen oder auch erst beim Stauchvor
gang einzusetzen.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die
Figur zeigt einen Längsschnitt durch einen Rotor mit Welle.
Der in der Figur dargestellte Rotor eines Naßlaufasynchron
motors weist ein Rotorblechpaket 1 auf, das aus zahlreichen
aufeinandergelegten Rotorblechen 2 gebildet ist, welche eine
Mittelausnehmung 3 sowie konzentrisch zur Langsachse 4 angeordnete
Ausnehmungen 5 kleineren Durchmessers aufweisen. Die Aus
nehmungen 3 und 5 der einzelnen Rotorbleche 2 sind fluchtend
zueinander angeordnet und setzen sich in den das Rotorblechpaket 1
endseitig abdeckenden Kurzschlußringen 6 fort.
Die Mittelausnehmung 3 der Rotorbleche 2 sowie der Kurzschluß
ringe 6 wird von einer Hülse 7 durchsetzt, über die das
Rotorblechpaket 1 fest mit einer Welle 8 verbunden ist,
welche die Motorwelle bildet.
Die ringförmig nahe dem Außenumfang des Rotors angeordneten
Ausnehmungen 5 sind von Kurzschlußstäben 9 durchsetzt, die
durch Stauchen fest mit dem Rotorblechpaket 1 und den Kurz
schlußringen 6 sowie elektrisch leitend mit den Kurzschluß
ringen 6 verbunden sind. Die Kurzschlußstäbe 9 überragen mit
ihren Enden die Kurzschlußringe 6 und sind dort zu Schließ
köpfen 10 verformt, deren lichte Weite größer als der Durch
messer der Ausnehmungen 5 ist.
Die Herstellung des vorbeschriebenen Rotors erfolgt wie nach
stehend aufgeführt:
Zunächst werden die aus Transformatorblech vorgestanzten Rotorbleche 2 aufeinandergelegt und an der Ober- bzw. Unter seite durch die Kurzschlußringe abgedeckt, sodann werden die Kurzschlußstäbe 9 in die Ausnehmungen 5 eingeführt, wonach diese durch Warmnieten fest und leitend mit dem Rotorblech paket 1 und den Kurzschlußringen 6 verbunden werden.
Zunächst werden die aus Transformatorblech vorgestanzten Rotorbleche 2 aufeinandergelegt und an der Ober- bzw. Unter seite durch die Kurzschlußringe abgedeckt, sodann werden die Kurzschlußstäbe 9 in die Ausnehmungen 5 eingeführt, wonach diese durch Warmnieten fest und leitend mit dem Rotorblech paket 1 und den Kurzschlußringen 6 verbunden werden.
Das Einsetzen der Welle 8 bzw. der Hülse 7 erfolgt dann in bekannter
Weise, ebenso das teilweise oder völlige Einbetten in einen
Edelstahlmantel. Sofern ein Verdrehen der Rotorbleche 2 zu
einander gewünscht ist, erfolgt dies vor dem Warmnieten.
Beim Warmnieten werden Nietwerkzeuge an den stirnseitig über
das Rotorblechpaket 1 überstehenden Enden der Kurzschlußstäbe
9 angebracht, über die eine Stauchteillast aufgebracht wird.
Nachdem diese Teillast eine gewisse Zeit eingewirkt hat, wird
über die Stauchwerkzeuge, die auch als Elektroden dienen,
eine Spannung an die Endseiten der Kurzschlußstäbe angelegt,
so daß eine Widerstandserwärmung beim Stromdurchfluß der
Kurzschlußstäbe 9 erfolgt. Nach der Erwärmung wird der
Stauchdruck auf den vollen Stauchdruck erhöht, so daß
nach einer gewissen Haltezeit der Warmnietvorgang abge
schlossen ist und nach dem Entfernen der Werkzeuge der
Rotor so weit fertiggestellt ist.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines Rotors für einen Asynchron
motor, insbesondere für einen Naßlaufmotor, bei dem ein aus
aufeinandergelegten Blechen gebildetes Blechpaket, das an
seiner Ober- und Unterseite jeweils durch einen Kurzschluß
ring abgedeckt wird, mit Kurzschlußstäben versehen wird,
die in ringförmig innerhalb des Blechpaketes angeordnete
Ausnehmungen gesetzt werden, wonach die Enden der Kurz
schlußstäbe leitend und fest mit den Kurzschlußringen ver
bunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurzschluß
stäbe (9) von den Endseiten her gestaucht werden, derart,
daß das Rotorblechpaket (1) mit seinen Kurzschlußringen (6)
durch die Kurzschlußstäbe (9) verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Stauchen in einem Warmnietvorgang erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Warmnieten in den drei aufeinanderfolgenden Schritten er
folgt,
- a) Stauchen der Kurzschlußstäbe (9) unter Teillast
- b) Erwärmen der Kurzschlußstäbe (9) unter Aufrechterhaltung der Stauchteillast und
- c) Stauchen der Kurzschlußstäbe (9) unter Vollast.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Erwärmung der Kurzschlußstäbe (9)
durch Widerstandserwärmung beim elektrischen Stromdurch
gang erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Erwärmen der Kurzschlußstäbe
(9) vor und/oder während des Stauchvorgangs erfolgt.
6. Rotor für einen Asynchronmotor, insbesondere Naßlauf
motor, mit einem aus eng aneinanderliegenden Blechen
bestehenden Rotorblechpaket, das endseitig mit Kurz
schlußringen versehen ist, wobei das Blechpaket von
Kurzschlußstäben durchsetzt ist, die endseitig
leitend und fest mit den Kurzschlußringen verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurzschlußstäbe
(9) endseitig zu Schließköpfen (10) geformt sind,
zwischen denen das Rotorblechpaket (1) mit den Kurz
schlußringen (6) eingespannt ist.
7. Rotor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schließköpfe (10) an den Endseiten des Rotorblechpakets
(1) durch Warmnieten gebildet sind.
Priority Applications (1)
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DE4019112A DE4019112C2 (de) | 1990-06-15 | 1990-06-15 | Verfahren zur herstellung eines rotors |
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DE4019112C2 DE4019112C2 (de) | 1993-11-04 |
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Family Applications (1)
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Cited By (2)
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WO1994002983A1 (en) * | 1992-07-21 | 1994-02-03 | General Electric Company | Method for brazing rotor bars to end rings of a rotor for an asynchronous ac motor |
WO2021043365A1 (de) * | 2019-09-03 | 2021-03-11 | Schaeffler Technologies AG & Co. KG | Verfahren zur herstellung eines rotors, rotor sowie asynchronmotor |
Families Citing this family (2)
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1990
- 1990-06-15 DE DE4019112A patent/DE4019112C2/de not_active Expired - Fee Related
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