DE4017668A1 - Verfahren zur herstellung von schraubendrehern - Google Patents
Verfahren zur herstellung von schraubendrehernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Art sowie eine Vor
richtung zur Durchführung des Verfahrens.
Schraubendreher bestehen aus einer Klinge, die an einem
Ende einen Handgriff und am anderen Ende eine Schneide
aufweist. Der Handgriff besteht in der Regel aus einem
an die Klinge angespritzten Kunststoffteil. Bei
Schraubendrehern, die auch für das Arbeiten an unter
elektrischer Spannung stehenden Bauteilen bestimmt
sind, muß aus Sicherheitsgründen die Klinge bis in die
Nähe der Schneide von einem isolierenden Mantel umgeben
sein. Üblicherweise wird dieser isolierende Mantel aus
einem Schrumpfschlauch hergestellt. Ein solcher
Schrumpfschlauch hat den Nachteil, daß er in der Regel
weicher ist als das Material des Griffs. Wenn ein
spaltfreier Übergang zwischen Mantel und Griff erreicht
werden soll, muß der Mantel zuvor auf die Klinge aufge
schrumpft und anschließend bei der Herstellung des
Griffs teilweise mitumspritzt werden. Dies ist ein auf
wendiges Verfahren, das ferner den Nachteil hat, daß an
der Verbindungsstelle des Griffmaterials mit dem
weicheren Material des Mantels unter extremer ther
mischer und mechanischer Beanspruchung Risse auftreten
können.
In neuerer Zeit werden Griff und Mantel einstückig an
die Klinge angespritzt. Hierzu wird die Klinge in einer
Spritzform positioniert, wobei sie an der Schneide
festgehalten wird. Dieses Festhalten an der relativ
kurzen Schneide reicht in der Regel nicht aus, um eine
exakt koaxiale Positionierung der Klinge im Formhohl
raum der Spritzform zu erzielen. Aus diesem Grund wurde
an der Klinge ein aus Kunststoff bestehendes Zentrier
element in Form eines Armsterns befestigt, das sich an
der Wand des Formhohlraums abstützt und die Klinge in
diesem zentriert. Beim nachfolgenden Injizieren des
heißen Kunststoffs in den Formhohlraum verschmilzt der
Abstandhalter mit dem injizierten Kunststoff. Dieses
Verfahren erfordert jedoch ebenfalls einen erheblichen
Aufwand, weil die Abstandhalter zuvor hergestellt und
dann an den Klingen befestigt werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art
anzugeben, das auf einfache Weise und ohne zusätzliche
Arbeitsschritte die Herstellung von Schraubendrehern
durch Umspritzen der Klinge ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Klinge des
Schraubendrehers in dem Formhohlraum durch Halteklauen
festgehalten, die Bestandteil der Spritzform sind und
die in den Formraum hinein eingefahren werden können.
Nach erfolgter Injektion und teilweiser Aushärtung des
injizierten Kunststoffs werden die Halteklauen zurück
gezogen, wobei der durch sie freigemachte Raum mit
nachfließendem Kunststoff aufgefüllt wird.
Der Kunststoff ist ein thermoplastischer Kunststoff,
der in heißem Zustand in den Formhohlraum injiziert
wird und der dann einer Druckbeaufschlagung ausgesetzt
wird, während gleichzeitig eine Abkühlung der Spritz
form erfolgt. Durch den Druck und die Abkühlung härtet
der Kunststoff. Dabei härten die dünnwandigen Bereiche
schneller als die dickwandigen Bereiche. Der relativ
dünnwandige Mantel, der die Klinge umgibt, härtet rela
tiv schnell und bewirkt dadurch eine Positionierung der
Klinge. In diesem Zustand können die Halteklauen
zurückgezogen werden, wobei weiterer Kunststoff in das
freigewordene Volumen hinein nachfließen kann. Die
Klauen befinden sich vorzugsweise in dem dem Griff
entsprechenden Bereich des Formhohlraums, und zwar
insbesondere in der Nähe des Übergangs vom Griff zu dem
davon abstehenden relativ dünnwandigen Mantel.
Zweckmäßigerweise sind die Klauen so ausgebildet, daß
sie im zurückgezogenen Zustand den Formhohlraum
begrenzen, d. h. die Klauen sind der Kontur des herzu
stellenden Griffs angepaßt.
Der Zeitpunkt des Zurückziehens der Halteklauen kann
entweder zeitabhängig, temperaturabhängig oder druck
abhängig gesteuert werden. Die Klauen können dann
zurückgezogen werden, wenn der die Klinge umgebende
schlauchartige Mantel so weit ausgehärtet ist, daß er
die Klinge unter sicherer Positionierung zu tragen
vermag. Diese Aushärtung wird etwa im mittleren Bereich
der Dauer der gesamten Druckbeaufschlagung liegen. In
diesem mittleren Bereich ist der Mantel hinreichend
fest, während das Material des Griffs noch weich und
fließfähig ist. Durch das Nachfließen von Kunststoff in
die von den Halteklauen freigegebenen Räume entstehen
keine bleibenden Häute oder Grenzflächen, sondern das
nachfließende Material verbindet sich homogen mit dem
zuvor injizierten Material.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Vertikalschnitt durch die
Spritzform mit darin befindlichem Schrauben
dreher,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II beim
Festhalten der Klinge,
Fig. 3 in gleicher Darstellung wie Fig. 2 die Halte
klauen in zurückgezogenem Zustand, wobei ihre
Stirnflächen den Formhohlraum begrenzen und
Fig. 4 in gleicher Darstellung wie Fig. 2 eine andere
Ausführungsform der Halteklauen.
Zur Herstellung von Schraubendrehern ist eine Spritz
form 10 vorgesehen, die aus einer unteren Formhälfte 11
und einer oberen Formhälfte 12 besteht. Beide Form
hälften schließen den Formhohlraum 13 ein, der die
Kontur des herzustellenden Schraubendrehers hat. In der
einen Formhälfte 12 befindet sich ein Injektionseinlaß
14, durch den hindurch flüssiger thermoplastischer
Kunststoff in den Formhohlraum 13 injiziert werden
kann.
In den Formhohlraum 13 wird die Klinge 15 des Schrau
bendrehers in der dargestellten Weise eingesetzt, wobei
der Schneidenbereich 16 so zwischen den Formhälften 11
und 12 festgehalten wird, daß er von Kunststoff freige
halten wird. Alle übrigen Bereiche der schaftförmigen
Klinge 15 werden mit Kunststoff 17 umspritzt. Der Halt
der Klinge 15 in dem relativ kurzen Schneidenbereich 16
reicht nicht aus, um die lange Klinge 15 in dem Form
hohlraum 13 über ihre gesamte Länge hinweg genau
zentrisch zu positionieren. Dabei ist zu berücksichti
gen, daß das rückwärtige Klingenende 18 im Formhohlraum
13 ohne Abstützung endet, weil es von dem Material des
Handgriffs 19 umschlossen werden muß.
Zur Abstützung der Klinge 15 im Formhohlraum 13 ist an
jeder Formhälfte 11, 12 eine verschiebbare Halteklaue
20, 21 vorgesehen, die radial zu dem Formhohlraum 13
bewegt werden kann. Die Halteklauen 20, 21 werden durch
eine (nicht dargestellte) Antriebsvorrichtung synchron
zueinander vor- und zurückbewegt. In der Vorschub
stellung, die in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist,
tauchen beide Halteklauen so weit in den Formhohlraum
13 ein, daß sie mit ihren Stirnflächen 22 an der Klinge
15 angreifen und diese zentrisch positionieren. Im
zurückgezogenen Zustand, der in Fig. 3 dargestellt ist,
fügen sich die Stirnflächen 22 in die Wandung des Form
hohlraums 13 ein, so daß die Stirnflächen dann als
formgebende Elemente für den betreffenden Teil des
Handgriffs dienen.
Die Halteklauen 20, 21 sind an einer Stelle angeordnet,
an der der rohrförmige Mantel 23, der die Klinge 15
umgibt, in den Handgriff 19 übergeht. Dieser Mantel 23
wird zusammen mit dem Handgriff 19 einstückig aus dem
Kunststoff 17 gespritzt. In dem Übergangsbereich, in
dem die Halteklauen 20, 21 angeordnet sind, weist der
Handgriff 19 einen umlaufenden Bund 24 auf, der einen
stufenförmigen Übergang zwischen dem Mantel 23 und dem
Handgriff 19 bildet. Der Injektionseinlaß 14 befindet
sich in der Nähe der Halteklauen 20, 21 auf der dem
Handgriff 19 zugewandten Seite.
Zur Herstellung des Schraubendrehers wird die Klinge 15
in der dargestellten Weise in die Spritzform 10 einge
legt, wobei sie an einem Ende mit dem Schneidenbereich
16 zwischen den Formhälften fest und abdichtend einge
spannt wird. Während des Schließens der Formhälften
sind die Halteklauen 20 und 21 im vorgeschobenen Zu
stand, so daß sie die Klinge 15 in dem dem Griff ent
sprechenden Bereich zusätzlich zentrieren.
Durch den Injektionseinlaß 14 wird thermoplastischer
Kunststoff, z. B. Cellulose-Acetat oder Cellulose-Aceto
butyrat in den Formhohlraum 13 injiziert. Nach dem
Füllen des Formhohlraums wird in dem Kunststoff ein
hoher Druck von bis zu 1000 bar aufgebracht und über
eine Zeitdauer von etwa 2 min aufrechterhalten. Während
dieser Druckbeaufschlagung erfolgt eine Kühlung der
Spritzform. Danach wird die Spritzform geöffnet und der
fertige Schraubendreher entnommen.
Die Halteklauen 20, 21 bleiben etwa bis zu einem Drittel
der Phase der Druckbeaufschlagung geschlossen. Danach
ist der Kunststoff im Bereich des Mantels 23 so weit
erhärtet, daß die Klinge von dem Mantel in Position
gehalten wird. Nun werden die Halteklauen 20, 21 in die
in Fig. 3 dargestellte Stellung zurückgezogen. Das
Material in dem dickeren Griff 19 ist noch so weich,
daß es in die freigewordenen Räume nachfließen kann und
diese ausfüllt. Die Stirnflächen 22 der Klauen dienen
hierbei als formgebende Werkzeuge im Bereich des Bundes
24. Wenn danach der Kunststoff auch im Bereich des
Griffs 19 erhärtet ist, wird die Form geöffnet.
Während bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1-3 der
Bund 24 eine zylindrische Außenfläche hat, so daß die
Stirnflächen 22 Kreisbogenabschnitte sind, hat bei dem
Ausführungsbeispiel von Fig. 4 der Bund 24 eine eckige
Form, wobei jeweils eine Spitze in der oberen und in
der unteren Formhälfte liegt. Demnach bildet jede
Stirnfläche 22a die Form einer dreieckigen Ausnehmung.
Beide Ausnehmungen umschließen die Klinge 15 gemeinsam.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 wird infolge des
engen Umschließens der Klinge 15 eine noch bessere Zen
trierung erreicht. Beim öffnen der Halteklauen bilden
auch hier die Stirnflächen 22a formgebende Wände für
den Bund 24.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Schraubendrehern,
bei dem eine langgestreckte Klinge (15) im Form
hohlraum (13) einer Spritzform (10) positioniert
und zur Bildung eines Handgriffs (19) und eines
die Klinge (15) umschließenden Mantels (23) mit
Kunststoff (17) unter Druckbeaufschlagung um
spritzt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klinge (15) in dem Formhohlraum (13) mit
Halteklauen (20, 21) positioniert wird, die während
der Druckbeaufschlagung in einem Stadium zurückge
zogen werden, in dem der von ihnen eingenommene
Raum durch Nachfließen des Kunststoffs noch ausge
füllt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zurückziehen der Halteklauen (20, 21) im
ersten Drittel der Dauer der Druckbeaufschlagung
erfolgt.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 oder 2, mit einer geteilten Spritzform
(10), die einen Injektionseinlaß (14) aufweist und
einen Formhohlraum (13) bildet, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spritzform (10) Halteklauen
(20, 21) aufweist, welche zum Angreifen an der
Klinge (15) in den Formhohlraum (13) hinein beweg
bar sind und die derart gesteuert sind, daß sie
vor Beendigung der Druckbeaufschlagung aus dem
Formhohlraum zurückgezogen werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Balteklauen (20, 21) an einer dem
klingenseitigen Griffende entsprechenden Stelle
des Formhohlraums (13) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Halteklauen (20, 21) im zurückge
zogenen Zustand in die Wand des Formhohlraums (13)
eingepaßt sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Halteklauen (20, 21) einen
Hohlraumteil zur Formung eines umlaufenden Bundes
(24) des Griffes (19) begrenzen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3-6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Halteklauen (20-21) nahe
dem Injektionseinlaß (14) angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904017668 DE4017668A1 (de) | 1990-06-01 | 1990-06-01 | Verfahren zur herstellung von schraubendrehern |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19904017668 DE4017668A1 (de) | 1990-06-01 | 1990-06-01 | Verfahren zur herstellung von schraubendrehern |
Publications (1)
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DE4017668A1 true DE4017668A1 (de) | 1991-12-05 |
Family
ID=6407615
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904017668 Withdrawn DE4017668A1 (de) | 1990-06-01 | 1990-06-01 | Verfahren zur herstellung von schraubendrehern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4017668A1 (de) |
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1990
- 1990-06-01 DE DE19904017668 patent/DE4017668A1/de not_active Withdrawn
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