DE4017226A1 - Verzweigungsgetriebe - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verzweigungsgetriebe, insbe
sondere für große Leistungen und/oder hohe Drehzahlen, mit je
einem zentralen Sonnenrad, welche einerseits mit jeweils einer
Welle einer An- und Abtriebsmaschine verbunden und andererseits
über mindestens drei, gleichmäßig über den Umfang verteilte,
durch eine Kupplung verbundene Doppelverzweigungsräder mitein
ander gekoppelt sind.
Die Tendenz zu immer größeren Leistungen und Drehzahlen der
Kraft- und Arbeitsmaschinen erfordert für Zahnradgetriebe neue
Bauarten, um diese erhöhten Anforderungen erfüllen zu können.
Die dabei entstehenden Schwierigkeiten resultieren vor allem aus
den hohen Drehzahlen und der Größe derartiger Getriebe. Das Aus
maß dieser dynamischen Probleme wird besonders deutlich durch
die zu beherrschenden Umfangsgeschwindigkeiten, welche bei den
Verzahnungen größer als 200 m/s und bei anderen Bauteilen teil
weise bis 300 m/s sein können.
Als Stand der Technik ist bereits ein zweistufiges Verzwei
gungsgetriebe mit koaxialen Antriebs- und Abtriebswellen, zwei
Sonnenrädern und feststehendem Steg bekannt (DE-AS 11 49 958).
Bei dieser bekannten Konstruktion wird ein Ausgleich der unver
meidbaren Herstellungs- und Verzahnungsfehler und damit eine
gleichmäßige Leistungsverteilung dadurch zu erreichen versucht,
daß die Einzelräder der Doppelverzweigungsräder durch Kupplungs
zähne drehstarr miteinander verbunden sind, wobei ein Doppel
verzweigungsrad axial geführt ist und die Einzelräder der ande
ren Doppelverzweigungsräder axial beweglich sind.
Des weiteren sind getrennt hergestellte Kupplungsringe vorgese
hen, welche nach Durchführung der statischen Zahnflankenein
stellung mit den Einzelrädern verschraubt und verstiftet werden.
Diese Ausführungsart erfordert eine umständliche Gesamtmontage.
Es ist hierzu notwendig, die beiden Radsätze zunächst einmal nur
provisorisch zu montieren, die Zahnräder auf Flankenkontakt ein
zustellen und danach die Radsätze wieder auseinanderzunehmen, um
die Kupplungsringe nach den auszuführenden Nacharbeiten an den
Einzelrädern in der zuvor bestimmten Stellung befestigen zu kön
nen.
Trotz dieser umfangreichen Maßnahmen ist ein vollkommener Feh
lerausgleich während des Laufes beim Abrollen der Zahnräder
nicht zu erreichen, da die Fehler sich unregelmäßig über den
Radumfang verteilen und zudem noch von unterschiedlicher Größe
sind. Ein gleichmäßiger Zahnkontakt bei allen vorkommenden Zahn
stellungen ist bei diesem bekannten Getriebe nicht möglich.
Außerdem sieht diese Konstruktion vor, die axiale Selbstein
stellung der doppelschrägverzahnten Getrieberäder dadurch zu er
möglichen, daß die unter Drehmoment belasteten Zähne der Zahn
kupplung sich axial gegeneinander verschieben. Um dies zu er
reichen, muß der Reibungswiderstand zwischen den Zahnflanken der
Zahnkupplung überwunden werden, wobei die Höhe des Rei
bungswiderstandes von dem Drehmoment und der jeweils vorhandenen
Reibungszahl abhängig ist.
Die Praxis zeigt, daß in derartigen Fällen mit zunehmender Be
triebszeit eine Erhöhung der Reibungszahl eintritt. Bei einer
stark erhöhten Reibungszahl kann dies schließlich zum Blockieren
der Kupplung führen.
Als weiterer großer Nachteil kommt hinzu, daß Doppelschrägver
zahnungen, außer durch die Kräfte aus dem Drehmoment, durch die
sen Reibungswiderstand zusätzlich beansprucht werden. Dies hat
zur Folge, daß bei der Radsatzauslegung die Zusatzbeanspruchung
zu berücksichtigen ist, was wiederum zu einer Vergrößerung der
artiger Getriebe führt.
Außerdem erlaubt es die ungenügende Gelenkigkeit einer einfachen
Zahnkupplung nicht, daß sich die Einzelräder, ohne sich gegen
seitig zu beeinflussen, auf gleichmäßiges Flankentragen entlang
der Zahnbreite einstellen können.
Erschwert wird diese Tatsache noch dadurch, daß die auf die
beiden Einzelräder wirkenden tangentialen Zahnkräfte entgegen
gesetzt gerichtet sind. Es entsteht damit ein ebenfalls entge
gengesetzt gerichteter Versatz der beiden Einzelräder, im Rahmen
dessen, was die vorhandenen Lagerspiele zulassen. Dieser Versatz
führt bei der Anordnung von nur einer einfachen Zahnkupplung als
Verbindungselement zwischen den Verzweigungsrädern zwangsweise
zu einem Schrägstellen dieser Räder und damit zu einem einseiti
gen schädlichen Flankentragen.
Durch die Anordnung von Zahnkupplungen als Verbindungselement
bei den Baugruppen der Sonnen- und Verzweigungsräder ist es
weiterhin von großem Nachteil, daß diese Baugruppen nicht im
montierten Zustand ausgewuchtet werden können. Hauptursache sind
dafür die im Stillstand und bei Rotation vorhandenen Spiele. Zu
diesen Spielen gehören das Flankenspiel, das Zentrierungsspiel
und die Vergrößerung dieser Spiele durch die größere Aufweitung
des äußeren, größeren Teiles gegenüber dem inneren, kleineren
Teil.
Dieser Nachteil ist besonders groß bei sehr hohen Drehzahlen.
Die dabei auftretenden Unwuchtkräfte können dann leicht Größen
erreichen, die zu einer ernsten Gefahr für das Getriebe, aber
auch für den gesamten Maschinensatz werden, beispielsweise Ver
schleiß und Fressen der Zähne, Lagerschäden, Wellenbrüche.
Beim Einsatz von Doppelverzweigungsrädern führt die drehstarre
Verbindung der Einzelräder mittels Zahnkupplung außerdem auch
noch zu dem Nachteil, daß trotz der Selbsteinstellung der Son
nenräder eine Leistungsverzweigung auf mehr als drei Verzwei
gungsstränge infolge fehlender Elastizitäten nicht möglich ist
und somit größere Getriebe wiederum die Folge sind.
Weiterer bekannter Stand der Technik ist ein Mehrweggetriebe für
große Leistungen (DE-PS 16 50 857) mit der Problemlösung, bei
Doppelverzweigungsrädern den durch die Zahnkräfte entgegenge
setzt gerichteten Versatz der Einzelräder auszugleichen. Außer
dem soll der Einfluß der unvermeidbaren Herstellungs- und Ver
zahnungsfehler während des Betriebes weiter verringert werden,
und zwar bei möglichst kleinem räumlichen und baulichen Aufwand.
Als Verzahnung ist hierbei Einfachschrägverzahnung mit Druckkamm
vorgesehen.
Bei dieser bekannten Ausführung wird vorgeschlagen, den Fehler
ausgleich während des Betriebes durch die Drehelastizität der
geschlitzten Kupplungshülse zu erreichen.
Um ein derart gestaltetes Getriebe montieren zu können, ist es
bei der Herstellung der Verzahnungen erforderlich, daß die Lage
der Laufverzahnungen zu den Kupplungsverzahnungen der Doppel
verzweigungsräder bei allen Verzweigungssträngen genau gleich
ist. Diese Forderung ist jedoch herstellungstechnisch nur mit
großem Aufwand zu erfüllen.
Des weiteren beinhaltet dieses bekannte Getriebe durch den Ein
satz von Zahnkupplungen an den Sonnen- und Doppelverzweigungs
rädern zum Teil die gleichen Nachteile wie bei der Konstruktion
nach der DE-AS 11 49 958. Es sind dies: Reibungswiderstände in
den Zahnkupplungen bei Axialbewegungen und damit Zusatzbean
spruchungen an den Verzahnungen und Druckkämmen sowie weitere
dynamische Mehrbelastungen durch verringerte Auswuchtgüte als
Folge der nicht durchführbaren Komplettwuchtung der Baugruppen
der Sonnen- und Doppelverzweigungsräder.
Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, ein Verzweigungsgetriebe der eingangs genannten Art so zu
gestalten, daß ohne großen Bau- und Kostenaufwand große Lei
stungen und hohe Drehzahlen erreicht werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kupp
lung und/oder die Verbindung mit der jeweiligen Welle der An-
und Abtriebsmaschine jeweils als Membrankupplung ausgebildet
ist. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß die hohe Elastizi
tät, d. h., niedrige Federsteife der Membrankupplungen bei den
Sonnen- und Doppelverzweigungsrädern kleine Widerstände bei den
Einstellbewegungen (radial, axial) auf gleiche Leistungsver
zweigung und bei den Ausgleichsbewegungen bei Wellenversatz
(radial, axial) ergibt. Dies bedeutet eine verbesserte Lei
stungsverzweigung, vor allem im Bereich hoher Drehzahlen mit
großer erforderlicher Massenbeschleunigung. Ein weiterer Vorteil
sind kleine Zusatzbelastungen, z. B. auf Doppelschrägverzahnungen
bei Ausgleich von Wärmedehnungen sowie keine Erhöhung der nied
rigen Federsteife mit Zunahme der Betriebszeit.
Die hohe Elastizität der Membrankupplung der Doppelverzwei
gungsräder ermöglicht zudem durch den vergrößerten Abstand der
Membranscheiben voneinander und der dadurch erreichten Zweige
lenkigkeit einen Ausgleich des entgegengesetzten Versatzes der
Einzelräder unter den Tangentialkräften. Schrägstellungen der
Einzelräder mit hohen Kantenbelastungen bei Verzahnung und Lager
werden dadurch vorteilhafterweise vermieden. Die erforderliche
Größe des Abstandes der Membranscheiben der Membrankupplung der
Doppelverzweigungsräder richtet sich nach der Größe der vorhan
denen Lagerspiele und dem Außendurchmesser der Membranscheiben.
Bei Membrankupplungen werden die dünnen Membranscheiben durch
das Drehmoment, das an diesen von innen nach außen und umgekehrt
übertragen wird, auf Verdrehung beansprucht. Die Höhe der sich
daraus ergebenden Drehelastizität ist abhängig von der Größe der
elastischen Membranfläche, den Membrandicken und der Anzahl der
nacheinander angeordneten, summierend wirkenden Membranscheiben.
Obwohl die damit erreichbare Drehelastizität relativ gering ist,
reicht sie aus, die Verzahnungs- und Herstellungsfehler während
des Betriebes auszugleichen und die Anordnung von mehr als drei
Doppelverzweigungsrädern zuzulassen.
Die spielfrei laufenden Membrankupplungen ermöglichen darüber
hinaus vorteilhafterweise höchste Auswuchtgüte. Weiterhin können
mit der Membrankupplung starr verbundene Teile, wie beispiels
weise Sonnenrad oder Einzelräder der Doppelverzweigungsräder
komplett montiert als Baugruppe ausgewuchtet werden. Somit ist
auch bei den höchsten Drehzahlen ein gutes, weitgehend schwin
gungsfreies Laufverhalten sichergestellt. Dadurch reduzieren
sich auch die dynamischen Zusatzkräfte beispielsweise an den
Verzahnungen, Lagern und Wellen beträchtlich.
Die statische Zahnkontakteinstellung vermeidet erfindungsgemäß
in vorteilhafter Weise komplizierte und fehlerbehaftete Her
stellungsmaßnahmen bei der Zuordnung der Teile der kompletten
Doppelverzweigungsräder. So können diese, ohne auf Positionie
rungen zu achten, kostengünstiger gefertigt werden. Weiterhin
erübrigen sich vorteilhafterweise kostspielige Demontagen, Nach
arbeiten und Wiedermontagen.
Die axiale Führung der Getriebe-Radsätze durch die Antriebs- und
Abtriebsmaschinen und die axialen Elastizitäten der Membran
kupplungen erspart weiterhin die sonst üblichen Lagefixierungen.
Die Führung in den Membrankupplungen begünstigt zudem die freie
Selbsteinstellung der Radsätze auf eine getriebespezifische Be
triebs-Mittellage und führt zu einem sehr hohen Grad von gleich
mäßiger Leistungsverzweigung.
Die Getriebekonstruktion gemäß der vorliegenden Erfindung er
laubt darüber hinaus auch andere Führungsarten, falls besondere
Gründe dies erforderlich machen. Zu diesem Zweck kann ein Dop
pel-Verzweigungsrad durch Abstandsscheiben zum Führungsrad aus
gebildet werden. Außerdem können die Membrankupplungen erfin
dungsgemäß eine Federwegblockierung oder Federwegbegrenzung er
halten.
Es ergibt sich damit erfindungsgemäß ein völlig neues Verzwei
gungsgetriebe, das in der Lage ist, auch die zunehmend hohen An
forderungen zu erfüllen. Die Konstruktion eignet sich für alle
bei derartigen Getrieben einsetzbaren Verzahnungsarten. Zudem
auch für alle Arten von Verzweigungsgetrieben mit Doppelver
zweigungsrädern und zum Teil auch bei solchen mit Einfachver
zweigungsrädern, d. h. solchen mit je einem Sonnen- und Hohlrad.
Die erfindungsgemäßen Ausführungsformen der Verzweigungsgetriebe
weisen im wesentlichen damit folgende Merkmale auf:
- - Die in den Verzweigungsrädern einstellbar geführten Sonnen räder sind über ein- oder zweigelenkige Membrankupplungen mit den Wellen der An- und/oder Abtriebsmaschine verbunden.
- - Die Einzelräder der Doppelverzweigungsräder sind über Membran kupplungen miteinander verbunden.
- - Die axiale Führung der Getrieberadsätze erfolgt durch die selbständig axial geführten An- und Abtriebsmaschinen und die axialen Elastizitäten der Membrankupplungen.
- - Die Membrankupplung der Doppelverzweigungsräder besitzt zwei oder mehrere Membranscheiben.
- - Die Drehmomentübertragung bei der Membrankupplung der Doppel verzweigungsräder erfolgt beidseitig vorwiegend über Schrauben mittels Reibschluß. Bei Stillstand erfolgt die Einstellung auf vollständigen Zahnkontakt durch Schraubenverbindung und Lang löcher bei den größeren Einzelrädern.
- - Die Größe der Langlöcher ist gleich oder größer als der dop pelte erforderliche Einstellwinkel, wobei dieser der halben Zahnteilung im Stirnschnitt des Einstellzahnrades entspricht.
- - Die axiale Führung der Getrieberadsätze erfolgt alternativ durch die Antriebs- und/oder Abtriebsmaschine und die dieser zugeordneten Membrankupplung mit axialer Federwegblockierung.
- - Die axiale Führung der Getrieberadsätze erfolgt alternativ an nur einem Doppelverzweigungsrad durch Abstandsscheiben.
- - Die axiale Führung der Antriebs- und/oder der Abtriebsmaschine erfolgt an nur einem Doppelverzweigungsrad durch Abstands scheiben sowie an der Antriebs- und/oder Abtriebsmembrankupp lung durch axiale Federwegblockierung.
- - Für den Ausgleich von Wärmedehnungen der Antriebs- und/oder der Abtriebsmaschinenwelle durch Membrankupplungen sind diese, abhängig von den axialen Steifigkeiten, mit unterschiedlichen Federwegbegrenzungen ausgestattet.
- - Zur Erhöhung der Steifigkeit bei axialen Einstellungsbewegun gen der Räder sind die Membrankupplungen vorgespannt montiert, beispielsweise gedrückt oder gezogen.
Die Merkmale der Erfindung sind auch bei allen anderen Arten von
Verzweigungsgetrieben mit Doppelverzweigungsrädern anwendbar.
Weiterhin ist die Anordnung von ein- oder zweigelenkigen Mem
brankupplungen an einstellbar geführten Sonnenrädern auch bei
Verzweigungsgetrieben mit Einfachverzweigungsrädern vorteilhaft
anwendbar. Es besteht auch die Möglichkeit der Anwendung der Er
findung bei Verzweigungsgetrieben mit Geradverzahnung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dar
gestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Verzweigungsgetriebe mit
Doppelschrägverzahnung;
Fig. 2 die Zuordnung der Verzahnungen bei Doppelverzweigungs
rädern;
Fig. 3 die Ausbildung der Drehmomentübertragung an dem größeren
Einzelrad der Doppelverzweigungsräder gemäß Ausschnitt Z
nach Fig. 1;
Fig. 4 die Ausbildung der Langlöcher gemäß dem Schnitt III-III
nach Fig. 3;
Fig. 5 einen Längsschnitt durch ein Verzweigungsgetriebe mit
Einfachschrägverzahnung und Druckkämmen;
Fig. 6 einen Längsschnitt durch ein Verzweigungsgetriebe mit
axial geführtem Doppelverzweigungsrad und Sonnenrad-Mem
brankupplung mit axialer Federwegblockierung;
Fig. 7 die Sonnenrad-Membrankupplung des Getriebes nach Fig. 6,
jedoch mit axialer Federwegbegrenzung;
Fig. 8 einen Längsschnitt durch ein Verzweigungsgetriebe mit Ge
radverzahnung und einseitig im Gehäusedeckel befestigten
Lagerbolzen für die Einzelräder;
Fig. 9 die Seitenansicht des Getriebes der Fig. 8 gemäß Schnitt
VIII-VIII;
Fig. 10 einen Längsschnitt durch das Verzweigungsgetriebe nach
Fig. 8 mit je einem Lager an den Sonnenrädern.
Gemäß Fig. 1 besitzt das Verzweigungsgetriebe als Sonnenräder
definierte Antriebs- und Abtriebszahnräder 1, 2, die jeweils in
drei oder mehr am Umfang gleichmäßig verteilt angeordneten Ein
zelrädern 3 bzw. 4 (Doppelverzweigungsräder) einstellbar geführt
sind. Diese Einzelräder 3, 4 sind auf Bolzen 5 drehbar gelagert.
Die Bolzen ihrerseits sind in einem Steg 6 befestigt, welcher
von einem Gehäuse 7 umschlossen ist.
Als flexible Verbindung zu nicht näher dargestellten Antriebs
und Abtriebsmaschinen bzw. zu deren Wellen sind bei den Sonnen
rädern 1 und 2 erfindungsgemäß Membrankupplungen 8 und 9 ange
ordnet. Hierbei besitzt die Membrankupplung 8 beispielsweise nur
ein flexibles Gelenk 10, wohingegen die Membrankupplung 9
beispielsweise zwei Gelenke 11 und 12 aufweist.
Zwischen den beiden Einzelrädern 3 und 4 befindet sich als fle
xible Verbindung dieser beiden Räder eine Membrankupplung 13,
welche beispielsweise aus drei Membranscheiben 14, 15 und 16 be
steht. Die Membrankupplung 13 ist über je einen Flansch 17 und
18 über Schraubenverbindungen mit den Einzelrädern 3 bzw. 4 ver
bunden.
Die axiale Führung der Radsätze 1, 3 bzw. 2, 4 erfolgt bei der
Ausführungsform nach Fig. 1 durch die selbständig axial geführ
ten An- und Abtriebsmaschinen und die axialen Elastizitäten der
vorgenannten Membrankupplung 8 bzw. 9 und 13.
Aus Fig. 1 geht darüber hinaus als Beispiel der Anbau der Mem
brankupplungen 8 und 9 an die Sonnenräder 1 bzw. 2 über ver
schraubte Flansche 19 und 20 hervor. Alternativ zu dieser trenn
baren Anordnung können die Membrankupplungen 8 und 9 auch un
trennbar mit den entsprechenden Sonnenrädern 1 und 2 bei
spielsweise über Elektronenstrahlschweißung verbunden sein.
Fig. 2 zeigt die erforderliche Übereinstimmung der Lage der Ver
zahnungen bei drei oder mehr Doppelverzweigungsrädern. Diese
Übereinstimmung wird bei den vorbekannten Bauarten durch Her
stellungsmaßnahmen nur ungenau und durch statisches Einstellen
nur für eine Zahnstellung erreicht.
Fig. 3 zeigt die auf gleichmäßigen Zahnkontakt einstellbare
Schraubenverbindung an dem größeren Einzelrad 4. Die Übertragung
des Drehmomentes von dem Einzelrad 4 auf die Membranscheibe 16
erfolgt hierbei mittels Reibschluß durch Schrauben 21, welche
gewichtsgleichmäßig aussortiert sein können. Die Einstellung der
genauen Winkellage wird durch die im Einzelrad 4 angebrachten
Langlöcher 22 ermöglicht, wobei ein Ring 23 zur Abdeckung dieser
Langlöcher 22 und als Auflage für die Köpfe der Schrauben 21
dient.
Fig. 4 stellt einen Schnitt III-III aus Fig. 3 dar und bildet
die Auslegungsrichtlinie für die Länge des Langloches 22. Dem
nach errechnet sich diese Länge entlang des Schraubenlochkreises
dL:
Darin sind:
m der Modul der Verzahnung des Einstell-Einzelrades 4 im
Stirnschnitt
ds der Schraubenschaftdurchmesser.
ds der Schraubenschaftdurchmesser.
Die im Stillstand auszuführende Einstellung auf vollständigen
Zahnkontakt wird wie folgt durchgeführt:
Zunächst Einbau der Radsätze nach Fig. 1 in vertikaler Stellung ohne Gehäuse 7 in den Steg 6, wobei die Schrauben 21 an einem Einzelrad 4 mit dem erforderlichen Betriebs-Anzugsmoment, bei allen anderen Einzelrädern 4 nur schwach angezogen sind. In diesem Zustand lassen sich alle Doppelverzweigungsräder durch Drehung in den Langlöchern 22 mit den Sonnenrädern 1 und 2 in Zahneingriff bringen.
Zunächst Einbau der Radsätze nach Fig. 1 in vertikaler Stellung ohne Gehäuse 7 in den Steg 6, wobei die Schrauben 21 an einem Einzelrad 4 mit dem erforderlichen Betriebs-Anzugsmoment, bei allen anderen Einzelrädern 4 nur schwach angezogen sind. In diesem Zustand lassen sich alle Doppelverzweigungsräder durch Drehung in den Langlöchern 22 mit den Sonnenrädern 1 und 2 in Zahneingriff bringen.
Die Zahnkontakt-Einstellung erfolgt durch zusätzliches Drehen
der Einstell-Einzelräder 4 in Lastrichtung. Dabei ist es not
wendig, das Sonnenrad 1 festzuhalten. Zur Verbesserung der Ein
stellgenauigkeit können darüber hinaus die Sonnenräder 1 und 2
durch einfache Vorrichtungen in ihrer Betriebslage radial und
axial fixiert werden.
Nach dem Einstellen werden alle Schrauben 21, unter Benutzung
von Öffnungen 24 im Steg 6 mit dem Betriebs-Anzugsmoment ange
zogen. Danach kann der Steg 6 in das Gehäuse 7 eingebaut und das
Getriebe in Betrieb genommen werden.
Der besondere Vorteil dieser erfindungsgemäßen Bauart gemäß Fig.
1 besteht in der einfachen Herstellung der Radsatzteile. Dabei
ist es nicht erforderlich, weder bei den Verzahnungen noch bei
den Schraubenverbindungen der Flansche 17 und 18 auf gegenseiti
ges Zuordnen der Teile zu achten. Auch bedarf es nach dem Ein
stellen keiner Demontage, Nacharbeit an Teilen und Wiedermon
tage.
Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung mit Einfach
schrägverzahnung und Druckkämmen zum Ausgleich der axialen Zahn
kräfte. Im Gegensatz zu der Ausführungsform nach Fig. 1 ist hier
eine Membrankupplung 25 nur eingelenkig ausgeführt. Eine weitere
Membrankupplung 26 besteht aus nur zwei Membranscheiben 27 und
28, wobei die Membranscheibe 27 untrennbar, z. B. mittels Elek
tronenstrahlschweißung, mit dem Einzelrad 29 verbunden ist, wäh
rend die Verbindung mit dem anderen Einzelrad 29′ über Ver
schraubungen im vorgenannten Sinne erfolgt. Die andere Membran
kupplung 8 an dem Antriebs- bzw. Abtriebsrad ist wiederum analog
der Bauform nach Fig. 1 eingelenkig ausgebildet.
Fig. 6 stellt ein Getriebe ähnlich dem nach Fig. 5 dar, jedoch
mit einem im Steg 30 axial über Abstandsscheiben 31, 32 und 33
mit geringem Spiel geführtem Doppelverzweigungsrad. Alle ande
ren Doppelverzweigungsräder werden axial ausschließlich durch
Druckkämme 40, 40′ der Sonnenräder 1′ bzw. 2′ geführt.
Eine an dem Sonnenrad 2′ angeordnete Membrankupplung 34 besitzt
eine axiale Federwegblockierung 35. Um hierbei eine Winkelaus
lenkung des Gelenks dieser Membrankupplung 34 zu ermöglichen,
ist ein Bund 36 beidseitig mit geringem Spiel an die entspre
chende Flanschverbindung eingepaßt.
Fig. 7 stellt eine Membrankupplung 37 dar, wie sie an das Son
nenrad 2′ montiert ist. Hierbei findet eine axiale Fe
derwegbegrenzung im Gegensatz zu der Ausführungsform nach Fig. 6
Anwendung. Sie unterscheidet sich durch größeres beidseitiges
Spiel 38. Die Größe dieses Spiels 38 richtet sich nach dem zu
mutbaren Federweg, nach der Höhe der zu erwartenden Wärmedehnung
der angeschlossenen, nicht näher dargestellten Maschinenwelle
und den Steifigkeiten, d. h., zumutbaren Federwegen der anderen,
zum Dehnungsausgleich mit herangezogenen Membrankupplungen.
Insgesamt wird durch den Einsatz von Membrankupplungen bei einem
Verzweigungsgetriebe eine Konstruktion geschaffen, welche vor
teilhafterweise bei einfacher Bauform und kostensparender Ge
staltung auch großen Leistungen und hohen Drehzahlen gerecht
wird.
Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung mit Geradver
zahnung und einseitig im Gehäusedeckel 45, 45′ befestigten La
gerbolzen 46, 46′ für die Einzelräder 47, 48. Diese Art der La
gerbolzen-Befestigung ergibt einen einfachen und kostengünstigen
Getriebeaufbau, mit dem weiteren Vorteil der einfachen Montage
und Demontage der Membrankupplungen 49 und der Einzelräder 47,
48, beispielsweise bei Getriebeinspektionen oder Wartungsarbei
ten. So ist es möglich, nach dem Lösen der Schraubenverbindungen
an den Flanschen 17, 18 die Membrankupplung 49 auszubauen, die
beiden Einzelräder 47, 48 nacheinander an die Stelle der entnom
menen Membrankupplung 49 zu verschieben und anschließend her
auszuheben.
Die Bauart nach Fig. 8 erfordert für den Ausbau dieser Teile
demnach nicht den Ausbau der Lagerbolzen 46, 46′, wie dies bei
den Bauarten nach Fig. 1, 5 und 6 jedoch der Fall ist. Bei die
ser Ausführungsform wird die Auslegungsforderung erfüllt: Die
Länge der Membrankupplung 49 ist größer als die Länge der Ein
zelräder 47, 48.
Die Befestigung der Lagerbolzen 46, 46′ in den Gehäusedeckeln
45, 45′ gemäß Fig. 8 ersetzt zudem die herkömmliche, aufwendige
Bauart des Steges 6 der Fig. 1, 5 und 6.
Die Bauart nach Fig. 8 ermöglicht außerdem den Ausbau von Tei
len, ohne daß zuvor das Getriebe insgesamt aus der Anlage aus
gebaut werden muß. Dies wird erreicht durch die Teilung des Ge
häuses in ein Unterteil 50 mit Befestigungsfüßen und in ein
Oberteil 51.
Fig. 9 zeigt den Seitenriß der Ausführungsform nach Fig. 8 gemäß
Schnitt VIII-VIII mit der Gehäuseunterteilung in ein Unterteil
50 mit Befestigungsfüßen 52 und in ein Oberteil 51. Die hori
zontale Teilungsebene 53 ist gegenüber der üblichen Praxis aus
der Rotationsachse um das Maß A nach unten verlegt. Damit er
reicht man nach dem Abheben des Oberteils 51 eine bessere Zu
gänglichkeit zum Ausbau der beiden unteren Membrankupplungen
bzw. Einzelräder. Das Abheben des Oberteils 51 wird trotz der
Zentrierung in den Gehäusedeckeln 45, 45′ durch die Ausnehmung
gemäß der Kontur 54 ermöglicht.
Fig. 10 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung nach Fig. 8,
jedoch mit je einem Lager 55, 55′ an den Sonnenrädern 1′′, 2′′.
Die zweite Lagerstelle für die Sonnenradwelle wird gebildet
durch die Zahneingriffe des Sonnenrades 1′′, 2′′ mit den drei oder
mehr Einzelrädern 47 bzw. 48. Die axiale Führung der Doppelver
zweigungsräder erfolgt über die Abstandsscheiben 56, 57 und die
Steifigkeit der Membrankupplung 49.
Die Bauarten gemäß Fig. 1 bis 10 erlauben vorteilhafter Weise
bezüglich der einsetzbaren Lagerart - in Abhängigkeit von der
Drehzahl - Gleit- oder Wälzlager.
Claims (22)
1. Verzweigungsgetriebe, insbesondere für große Leistungen
und/oder hohe Drehzahlen, mit je einem zentralen Sonnenrad,
welche einerseits mit jeweils einer Welle einer An- und Ab
triebsmaschine verbunden und andererseits über mindestens
drei, gleichmäßig über den Umfang verteilte, durch eine Kupp
lung verbundene Doppelverzweigungsräder miteinander gekoppelt
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung und/oder die
Verbindung mit der jeweiligen Welle der An- und Abtriebsma
schine jeweils als Membrankupplung (8, 9, 13; 25, 26; 34, 37)
ausgebildet ist.
2. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in
den Einzelrädern (3, 4) der Doppelverzweigungsräder ein
stellbar geführten Sonnenräder (1, 2) über Flansche (19, 20)
und die ein- oder zweigelenkig ausgebildeten Membrankupp
lungen (8, 9) mit den Wellen der An- und Abtriebsmaschine
verbunden sind.
3. Getriebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der je
weilige Flansch (19, 20) an das Sonnenrad (1, 2) angeschraubt
oder mit diesem über Schweißung verbunden ist.
4. Getriebe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindung als Elektronenstrahlschweißung ausgeführt ist.
5. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Membrankupplung (13; 26) zwischen den Einzelrädern (3, 4)
mindestens zwei Membranscheiben (14, 15, 16; 27, 28) auf
weist, welche über Flansche (17, 18) mit diesen verbunden
sind.
6. Getriebe nach Anspruch 1 bis 5, mit Doppelverzweigungsrädern,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Scheibe (16) der Membran
kupplung (13) über den Flansch (18) und über einstellbare
Schrauben (21) an dem einen Einzelrad (4) befestigt ist.
7. Getriebe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einstellbarkeit der Schrauben (21) über in dem Einzelrad (4)
angeordnete Langlöcher (22) erfolgt.
8. Getriebe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Größe des jeweiligen Langlochs (22) gleich oder größer als
der doppelte Einstellwinkel (ϕ) ist.
9. Getriebe nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Langlöcher (22) durch einen das Einzelrad (4) beauf
schlagenden Ring (23) abgedeckt sind, welcher Auflage für
Köpfe der jeweiligen Schrauben (21) ist.
10. Getriebe nach Anspruch 1 bis 5, mit einfach schrägverzahnten
Rädern und Druckkämmen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den beiden Einzelrädern (29, 29′) eine Membrankupplung (26)
mit zwei Membranscheiben (27, 28) angeordnet und eine der
Membranscheiben (27) untrennbar mit einem der Einzelräder
(29) verbunden ist (Fig. 5).
11. Getriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Radsätze (1, 3; 2, 4 bzw. 1′, 29;
2′, 29′) in einem von einem Gehäuse (7) umschlossenen Steg
(6; 30) angeordnet sind.
12. Getriebe nach Anspruch 7 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Steg (6) Öffnungen (24) zur Einstellbarkeit der Schrau
ben (21) aufweist (Fig. 1).
13. Getriebe nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch ein über Ab
standsscheiben (31, 32, 33) im Steg (30) geführtes Doppel
verzweigungsrad (Fig. 6).
14. Getriebe nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
mit dem Sonnenrad (2′) verbundene Membrankupplung (34) eine
axiale Federwegblockierung (35) aufweist (Fig. 6).
15. Getriebe nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
mit dem Sonnenrad (2′) verbundene Membrankupplung (37) eine
axiale Federwegbegrenzung (35′) mit beiderseitigem Spiel
(38) aufweist (Fig. 7).
16. Getriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Membrankupplungen (8, 9; 25; 34, 37)
zwischen den Sonnenrädern und den diesen zugeordneten Wellen
mit unterschiedlichen Federwegbegrenzungen versehen sind.
17. Getriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Membrankupplungen vorgespannt mon
tiert sind.
18. Getriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einem Verzweigungsgetriebe mit je
einem Sonnen- und Hohlrad und Einfachverzweigungsrädern das
Sonnenrad über eine Membrankupplung mit der Antriebs- bzw.
Abtriebswelle verbunden ist.
19. Getriebe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Einzelräder (47, 48) des Doppel
verzweigungsrades auf getrennt ausgebildeten Bolzen (46,
46′) gelagert sind und daß die Bolzen (46, 46′) im Gehäuse
deckel (45, 45′) befestigt sind (Fig. 8).
20. Getriebe nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Einzelräder (47, 48) über die Flansche (17, 19) und
die Membrankupplung (49) miteinander verbunden sind, wobei
die Breite der Einzelräder (47, 48) kleiner als die Gesamt
breite der Baueinheit aus den Flanschen (17, 18) und der
Membrankupplung (49) ist (Fig. 8) .
21. Getriebe nach Anspruch 19 und 20, dadurch gekennzeichnet,
daß das zweiteilig ausgebildete Gehäuse eine um ein Maß (A)
gegenüber der Getriebeachse nach unten versetzte Teilungs
ebene (53) besitzt und daß das Oberteil (51) an der Zen
trierfläche mit einer Ausnehmung (54) versehen ist (Fig. 9).
22. Getriebe nach Anspruch 19 und 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sonnenräder (1′′, 2′′) radial-axial gelagert sind, wo
bei diese Lagerung durch das Radial-Axiallager (55, 55′) und
eine andere Lagerung durch den jeweiligen Zahneingriff der
Sonnenräder (1′′, 2′′) mit den Einzelrädern (47, 48) gebildet
ist (Fig. 10).
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