DE4016689A1 - Freizeitboot - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein kleines Freizeitboot zur Verwen
dung in verhältnismäßig kleinen Gewässern wie etwa Teichen
und kleinen Seen in Freizeitparks.
Bisher in verhältnismäßig kleinen Gewässern wie etwa Teichen
und kleinen Seen in Freizeitparks benutzte Freizeitboote sind
nur ca. 1-2 m lang und so ausgebildet, daß sie mit einer ge
ringen Geschwindigkeit von einigen Metern pro Sekunde durch
einen kleinen Außenbordpropeller angetrieben werden.
Ferner sind solche Boote als eine Art Gummiboote ausgebildet,
deren Körper aus einem Ballon besteht, der Stöße aufnimmt,
die auftreten, wenn Boote miteinander kollidieren oder gegen
das Ufer oder die Uferwandung des Teichs bzw. Sees stoßen.
Die oben genannten konventionellen Kleinboote bieten im Ge
brauch eine größere Sicherheit und sind dadurch zur Verwen
dung in kleinen Gewässern wie etwa Teichen oder kleinen Seen
in Freizeitparks bestens geeignet. Sie haben jedoch den Nach
teil, daß sie trotz ihrer geringen Geschwindigkeit wie ge
wöhnliche Boote nur nach vorn angetrieben werden können; sie
vermitteln so wenig angenehme Aufregung und Spannung daß die
Insassen sich leicht langweilen.
Aufgabe der Erfindung ist deshalb die Bereitstellung eines
Freizeitboots, das zum Gebrauch in kleinen Gewässern wie etwa
Teichen oder kleinen Seen geeignet ist.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Frei
zeitboot in Rundform mit einem Durchmesser von ca. 1-2 m, das
aufweist: eine Antriebseinrichtung, die zwischen Bootsmitte
und Bug näher dem Bug liegt und eine Vorrichtung zur Änderung
der Antriebsrichtung hat, und eine an der Bootsaußenseite
angebrachte Sensoreinrichtung zum Erfassen äußerer Kräfte,
wobei die Sensoreinrichtung so mit der Antriebseinrichtung
verbunden ist, daß sie bei einer Berührung oder Kollision des
Boots mit einem anderen Boot usw. die resultierende äußere
Kraft erfaßt und zur Antriebeeinrichtung überträgt, wodurch
die Antriebsrichtung geändert wird.
Bevorzugt wird zusammen mit der Antriebseinrichtung ein Ben
zinmotor verwendet, um selektiv über einen kombinierten
Kupplungs- und Kraftübertragungsmechanismus einen eines Paars
von Propellern zu betätigen.
Bevorzugt ist die Sensoreinrichtung ein piezoelektrisches
Element, das bei einem Zusammenstoß von Booten usw. auftre
tende Stoßkräfte erfaßt, oder ein bandförmiger Drucktasten
schalter, der bei einer Berührung von Booten usw. auftretende
Druckkräfte erfaßt.
Alternativ kann ein umsteuerbarer Gleichstrommotor zusammen
mit der Antriebseinrichtung verwendet werden, um über einen
Fußschalter und einen umschaltbaren Umschalter einen mit dem
Motor verbundenen Propeller zu betätigen.
Freizeitboote werden in kleinen Gewässern eingesetzt, die so
überfüllt sind, daß die Boote leicht miteinander in Berüh
rung kommen oder kollidieren können; sie sind jedoch so aus
gebildet, daß ihre Sicherheit erhöht ist, indem bei einer
solchen Berührung oder Kollision auftretende Druck- oder
Stoßkräfte durch die kleinen Abmessungen und die beschränkte
Antriebskraft vermindert sind. Bei der Erfindung wird unter
Berücksichtigung dieser Tatsache zusätzlich eine Vorrichtung,
die eine durch eine solche Berührung oder Kollision erzeugte
äußere Kraft erfassen kann, an einer geeigneten Stelle an der
Außenseite eines Boots angebracht und so mit einer Antriebsein
richtung verbunden, daß bei Berührung oder Kollision des
Boots mit einem anderen Boot eine Richtungsänderung möglich
ist.
Das erfindungsgemäße Freizeitboot ist ein Rundboot mit einer
Antriebseinrichtung, die zwischen Bootsmitte und Bug näher
dem Bug liegt und eine Vorrichtung zur Änderung der Antriebs
richtung hat, und einer an der Bootsaußenseite angebrachten
Sensoreinrichtung, die so mit der Antriebseinrichtung ver
bunden ist, daß diese die Antriebsrichtung ändern kann, wenn
die Sensoreinrichtung eine Berührung oder Kollision erfaßt.
Bei einer Berührung des erfindungsgemäßen Boots mit anderen
Booten oder mit dem Ufer eines Teichs ändert es somit seine
Richtung und dreht ab oder bewegt sich rückwärts. Der Sensor
kann selektiv mit einem Handschalter festgestellt werden.
Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer
Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausfüh
rungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 einen Längsschnitt des allgemeinen Aufbaus des Frei
zeitboots nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Längsschnitt eines Beispiels der Antriebsein
richtung;
Fig. 3 einen Längsschnitt eines anderen Ausführungsbeispiels
der Erfindung,
Fig. 4 eine Perspektivansicht eines bandförmigen Druckta
stenschalters, und
Fig. 5 eine Draufsicht auf Teiche in einem Freizeitpark.
Zunächst wird der allgemeine Aufbau des Freizeitboots be
schrieben. Das Boot besteht aus einem Bootskörper 1, einer
Antriebseinheit 2, einem Steuerrad 3 und anderen Betriebsein
richtungen und hat ferner einen Sensor, der eine Berührung
oder Kollision des Boots mit anderen Booten, dem Ufer eines
Teichs usw. erfaßt, um die Richtung zu ändern.
Das Freizeitboot ist im wesentlichen mit dem Grundaufbau kon
ventioneller Freizeitboote identisch. D. h., das Boot hat
Rundform und einen Durchmesser von ca. 1-2 m, und der Boots
körper 1 besteht aus Kunstharz wie etwa GFK (glasfaserver
stärkter Kunststoff) und ist für ein oder zwei Personen aus
gelegt.
Im Bootskörper 1 ist an einer von der Mitte aus gesehen dem
Bug näherliegenden Stelle eine Antriebseinheit 2 angebracht,
die durch ein Steuerrad 3 und andere Betriebseinrichtungen
betätigt wird und das Boot mit einer Geschwindigkeit von ca.
1-5 m/s in jede Richtung antreibt.
Um den Bootskörper 1 herum sind Fender 4 aus einem geeigneten
leichten und stark stoßdämpfenden Material wie etwa Ballon
reifen vorgesehen. Die Fender 4 dienen dazu, Stoßkräfte zu
aufzunehmen, die auftreten, wenn das Boot gegen andere
Boote, das Ufer des Teichs usw. stößt, und verhindern, daß
das Boot kentert, und gewährleisten dadurch die Sicherheit
der Bootsinsassen.
Die Antriebseinheit 2 hat einen Propeller 21, eine Propeller
welle 22, einen Motor 23 und weitere Teile. Die Propellerwel
le 22 ist durch einen Zahnräder, Ketten usw. aufweisenden
Kraftübertragungsmechanismus 26 mit einer Abtriebswelle des
Motors verbunden, so daß zwischen dem Motor 23 und dem Propel
ler 21 eine Verbindung hergestellt ist. Das Steuerrad 3 ist
mit einer Buchse 31 der Propellerwelle verbunden, so daß der
Propeller 21 zur Steuerung der Fahrtrichtung drehbar ist.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist beschrieben, daß das Boot
von einem Propeller angetrieben wird; es kann aber auch an
derweitig angetrieben werden. Beispielsweise kann das Boot
düsenangetrieben werden. Der Motor kann ein Benzinmotor, ein
batteriebetriebener Gleichstrommotor usw. sein. Wichtig ist
in diesem Zusammenhang, daß ein Motor verwendet wird, der ein
sicheres und leichtes Fahren des Boots mit einer bestimmten
Geschwindigkeit erlaubt.
Dies gilt auch für die Steuereinrichtung. Bei diesem Ausfüh
rungsbeispiel wird lediglich das Steuerrad 2 erwähnt; es ist
jedoch zu beachten, daß weitere Elemente wie etwa ein Fahr
pedal zusammen mit einer Sicherheitseinrichtung vorgesehen
sind, die dazu dient, bei Freigabe des Fahrpedals die Propel
lereinheit anzuhalten.
Als Sensor 5 kann ein konventionelles piezoelektrisches Ele
ment oder ein bandförmiger Drucktastenschalter (Fig. 4) ver
wendet werden. Der Drucktastenschalter eignet sich zum Erfas
sen von Druckkräften, die durch Berührung von Booten usw.
miteinander erzeugt werden, während sich das piezoelektrische
Element dazu eignet, Stoßkräfte zu erfassen, die bei einer
Kollision zwischen Booten usw. auftreten.
Bei Verwendung des bandförmigen Drucktastenschalters ist
dieser bevorzugt um etwa 1/3 des Außenumfangs des Fenders 4
herum angebracht. Bevorzugt wird eine Vielzahl von piezo
elektrischen Elementen verteilt angeordnet.
Nachstehend wird die Vorrichtung beschrieben, die dazu dient,
die Richtung des angetriebenen Boots zu ändern, wenn es gegen
ein anderes Boot oder das Ufer des Teichs stößt. Ein typi
sches Beispiel eines Teichs ist in Fig. 5 gezeigt. Der Sen
sor 5 ist an der Außenseite des Fenders 4 über dem Bootskör
per 1 angebracht, der mit einem anderen Boot usw. in Berüh
rung kommt oder kollidiert, und dient dazu, durch eine solche
Berührung oder Kollision erzeugte Druck- oder Stoßkräfte zu
erfassen. Die Antriebseinheit 2 ist außerdem mit einer Vor
richtung zur Änderung ihrer Antriebskraft versehen, die so
mit dem Sensor 5 verbunden ist, daß sie bei Empfang eines
Ausgangssignals vom Sensor 5 betätigt wird und die Antriebs
richtung ändert.
Bei diesem Ausführungsbeispiel weist die Antriebseinheit 2
zwei Propeller 21r und 21l auf, die unter verschiedenen Win
keln von 90-180° angordnet sind. Der Propeller 21r ist mit
einer Propellerwelle 22r verbunden, während der Propeller
21l mit der anderen Propellerwelle 22l verbunden ist, wodurch
eine Umschaltung von der Rotation des einen Propellers auf
die des anderen erfolgt, so daß die Antriebseinheit 2 ihre
Antriebsrichtung ändern kann. D. h., ein Motor 23 hat an
seiner Abtriebswelle 24 eine Umschaltkupplung 25, die so mit
dem Sensor 5 verbunden ist, daß sie durch ein Ausgangssignal
vom Sensor 5 betätigt wird.
Zwischen der Umschaltkupplung 25 und der Propellerwelle 22r
ist ein Kraftübertragungsmechanismus 26r angeordnet, während
zwischen diesem und der Propellerwelle 22l ein Kraftübertra
gungsmechanismus 26l vorgesehen ist, so daß eine Antriebs
kraft des Motors 23 selektiv auf jeweils einen der Propeller
21r oder 21l übertragen wird und diesen dreht.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Vorrichtung zur Über
tragung eines Ausgangssignals vom Sensor 5 zur Umschaltkupp
lung 25 nicht erwähnt. Zu diesem Zweck kann entweder ein
System zum mechanischen Übertragen von Druck-oder Stoßkräf
ten, die der Sensor 5 bei einer Berührung oder Kollision mit
einem anderen Boot usw. empfängt, zur Umschaltkupplung 25
oder ein System zum Umwandeln solcher Druck- oder Stoßkräfte
in ein elektrisches Ausgangssignal verwendet werden. Welches
der beiden Systeme man wählt, kann von der Konstruktion der
Umschaltkupplung 25 abhängig gemacht werden.
Wenn das so ausgebildete Boot mit einem anderen Boot, dem
Ufer des Sees oder dergleichen in Berührung kommt oder kolli
diert, erfaßt der Sensor eine solche Berührung oder Kollision
und bewirkt eine abrupte Richtungsänderung des angetriebenen
Boots. Außerdem wird ein Abdrehen des Boots bewirkt, weil die
Antriebseinheit an einer Stelle montiert ist, die zwischen
Bootsmitte und Bug näher am Bug liegt.
Nachstehend wird unter Bezugnahme auf Fig. 3 ein Ausführungs
beispiel beschrieben, bei dem der Motor 23 ein Gleichstrom
motor ist.
Es wird ist ein umsteuerbarer Gleichstrommotor 23′ verwen
det; diesem wird von einer aufladbaren Batterie B über einen
Fußschalter S1 und einen umschaltbaren Umschalter S2 Strom
zugeführt. Die Batterie B befindet sich in einem Sitz 11, der
im Heck des Bootskörpers 1 angebracht ist.
Ein am Boden des Boots nahe der Antriebseinheit 2 angebrach
tes Fußpedal 6 dient dazu, den Fußschalter S1 zu betätigen,
wodurch eine Ein-Aus-Regelung und/oder die Regelung eines
elektrischer Widerstand erfolgt wird. Der Fußschalter S1 ist
mit dem umschaltbaren Umschalter S2 verbunden. Der Schalter
S2 empfängt über einen Handschalter S3 ein Berührungs- oder
Kollisionssignal vom Sensor 5 und schaltet die Drehrichtung
des Gleichstrommotors 23′ aufgrund des erhaltenen Gleich
stromsignals um, wodurch eine Richtungsänderung des Boots
ermöglicht wird. Die Funktion zur Richtungsänderung des
Boots kann selektiv durch den Handschalter S3 festgestellt
werden.
Wie oben im einzelnen erläutert ist, ändert das erfindungs
gemäße Freizeitboot abrupt und unerwartet die Richtung, be
wegt sich rückwärts und dreht ab, wenn es gegen ein anderes
Boot, das Ufer des Teichs usw. stößt, und fügt dadurch dem
Steuern einen unerwarteten weiteren Reiz hinzu.
Deshalb darf man das Boot absichtlich mit einem anderen Boot
zusammenstoßen lassen, wodurch das Bootfahren angenehmer und
aufregender ist, als dies bei konventionellen Booten, die
sich nur vorwärtsbewegen, möglich ist.
Außerdem ist ein solches Bootfahren für Gewässer, die mit
Booten überfüllt sind, bestens geeignet und bietet daher den
weiteren Vorteil, daß aus Teichen oder Seen, die so klein
sind, daß sie kaum benutzbar sind, das Beste gemacht wird.
Claims (5)
1. Freizeitboot in Rundform mit einem Durchmesser von ca.
1-2 m,
gekennzeichnet durch
eine Antriebseinrichtung (2), die zwischen Bootsmitte und Bug
näher dem Bug liegt und eine Vorrichtung zur Änderung der
Antriebsrichtung hat, und eine an der Bootsaußenseite ange
brachte Sensoreinrichtung (5) zum Erfassen äußerer Kräfte,
wobei die Sensoreinrichtung (5) so mit der Antriebseinrich
tung (2) verbunden ist, daß sie bei einer Berührung oder
Kollision des Boots mit einem anderen Boot usw. die resul
tierende äußere Kraft erfaßt und zur Antriebseinrichtung (2)
überträgt, wodurch die Antriebsrichtung geändert wird.
2. Freizeitboot nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinrichtung (2) zusammen mit einem Benzinmo
tor (23) verwendet wird, um selektiv über einen kombinierten
Kupplungs- und Kraftübertragungsmechanismus (25 und 26r, 26l)
einen eines Paars von Propellern (21r, 21l) zu betätigen.
3. Freizeitboot nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoreinrichtung (5) ein piezoelektrisches Element
ist, das bei einem Zusammenstoß des Boots mit einem anderen
Boot usw. auftretende Stoßkräfte erfaßt.
4. Freizeitboot nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoreinrichtung (5) ein bandförmiger Drucktasten
schalter ist, der bei einem Zusammenstoß des Boots mit einem
anderen Boot usw. auftretende Druckkräfte erfaßt.
5. Freizeitboot nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinrichtung (2) zusammen mit einem umsteuer
baren Gleichstrommotor (23′) verwendet wird, um über einen
Fußschalter (S1) und einen umschaltbaren Umschalter (S2)
einen mit dem Motor verbundenen Propeller (21r, 21l) zu be
tätigen.
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DE-B.: E. SCHRÜFER, Elektrische Meßtechnik, Carl Hanser Verlag, München/Wien, 1983, S.153-155 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29822581U1 (de) * | 1998-12-18 | 2000-05-11 | Marrendt, Ulrich, 87740 Buxheim | Drehbares umgelenktes Antriebsgetriebe |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB9012878D0 (en) | 1990-08-01 |
US5052955A (en) | 1991-10-01 |
GB2244686A (en) | 1991-12-11 |
FR2663287A1 (fr) | 1991-12-20 |
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |