DE4013755A1 - Optisches verkabelungselement sowie verfahren und vorrichtung zu dessen herstellung - Google Patents
Optisches verkabelungselement sowie verfahren und vorrichtung zu dessen herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein optisches Verkabelungselement
mit mindestens einem in einer schlauchförmigen
Schutzhülle in Helixform angeordneten Lichtwellenleiter
sowie ein Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung
eines derartigen Verkabelungselementes.
Aus der EP 03 27 164 A2 ist ein Verfahren zur
Herstellung eines optischen Kabels bekannt, bei dem der
von einer Vorratsrolle ablaufende Lichtwellenleiter in
einem sich drehenden Gestell vor dem Einlaufen in den
Extruder tordiert wird. Um den tordierten
Lichtwellenleiter wird dann lose eine schlauchförmige
Hülle extrudiert, deren Länge anschließend durch
thermische Schrumpfung verkürzt wird. Dabei nimmt der
Lichtwellenleiter aufgrund seiner inneren elastischen
Spannungen eine wendelartige Form an. Die Schlaglänge
der Wendelung entspricht hierbei etwa der zuvor
aufgebrachten Torsion. Aufgrund der begrenzten
Tordierfähigkeit des Lichtwellenleiters gestattet das
Verfahren jedoch nur die Herstellung von optischen
Kabeln mit geringer Dehnungsreserve. Darüber hinaus hat
das Verfahren zur Herstellung von Faserüberlänge durch
Verkürzen der Kunststoffhülle den Nachteil, daß die
relative Längendifferenz zwischen Faser und
Kunststoffhülle sich nach ihrer Herstellung durch äußere
Einflüsse wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit irreversibel
verändern kann und diese daher für definierte
überlängen- und Krümmungsverhältnisse des/der
Lichtwellenleiter für die Verkabelung ungeeignet sind.
Bei einem aus der DE 36 41 903 A1 bekannten Verfahren
zur Herstellung eines eine Überlänge aufweisenden
Lichtwellenleiters wird die noch weiche Glasfaser aus
einer exzentrisch rotierenden Vorform über einen Stab
hinweg abgezogen, durch den sie in Form einer Helix bis
zur Erstarrung geführt ist. Anschließend wird die
Glasfaser beschichtet und der so vorgeformte
Lichtwellenleiter in eine schlauchförmige Hülle
eingebracht. Die Herstellung eines derartigen Kabels ist
jedoch verhältnismäßig teuer, weil hier nur mit relativ
kleiner Abzugsgeschwindigkeit gearbeitet werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein optisches
Verkabelungselement zu schaffen, bei dem ein oder
mehrere Lichtwellenleiter ohne Beeinträchtigung des
Übertragungsverhaltens insbesondere im langwelligen
Übertragungsbereich bei 1 550 nm eine durch helixförmige
Anordnung zum einen möglichst große, zum anderen stabile
Überlänge unter definierten Krümmungsverhältnissen
aufweisen und das wahlweise entweder weiter verseilbar
ist oder als eigenständiges Kabel verwendet werden kann.
Zur Aufgabe gehört außerdem, hierfür ein möglichst
einfaches Verfahren mit Vorrichtung zur wirtschaftlichen
Herstellung des optischen Verkabelungselementes
anzugeben. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den in
den Ansprüchen 1, 6 und 7 angegebenen Merkmalen gelöst.
Vorteilhafte Ausbildungen des Verkabelungselementes und
der Vorrichtung für dessen Herstellung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Ein so ausgestaltetes Verkabelungselement hat den
Vorteil, ohne weitere Zusatzmaßnahmen gegenüber äußeren
Einflüssen wie Zug, Druck, Stauchung, Temperatur
weitgehend widerstandsfähig zu sein. Es eignet sich
daher vornehmlich als kostengünstige Erd/Röhren- oder
Luftkabelkonstruktion bis zu einer mittleren Faserzahl
von 10-20. Außerdem können höherfasrige Kabelaufbauten
durch Verseilung mehrerer Einzelelemente um ein
Zentralelement realisiert werden. Das Verfahren zur
wirtschaftlichen Herstellung des optischen
Verkabelungselementes gestattet es durch Rotation der
Lichtwellenleiter oder des LWL-Verbundes um die Achse
des Verkabelungselementes eine Schlaglänge zu erzeugen,
deren Amplitude durch die Differenz zwischen der
Einlaufgeschwindigkeit in das dem Extruder
vorgeschaltete Führungswerkzeug und der
Abzugsgeschwindigkeit der längsstabilen Schutzhülle
gesteuert werden kann. Weitere Vorteile sind der
folgenden Beschreibung zu entnehmen.
Die Erfindung wird anhand eines in Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispieles wie folgt näher
erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 ein optisches Verkabelungselement mit mehreren
Lichtwellenleitern, im Querschnitt;
Fig. 2 einen Abschnitt des optischen
Verkabelungselementes der Fig. 1, im
Langsschnitt;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung
zur Herstellung von optischen
Verkabelungselementen.
In den Fig. 1 bis 3 ist das optische Verkabelungselement
insgesamt mit 1 bezeichnet. Es besteht im wesentlichen
aus einer schlauchartigen oder einem Kunststoffröhrchen
entsprechenden Schutzhülle 2, die in gleichmäßigen
Abständen eingelagert eine ungerade Anzahl zug- und
stauchstabile Elemente 2 enthält und in der mindestens
ein Lichtwellenleiter 4 so in Helixform angeordnet ist,
daß er sich mit definierter Periodenlänge lose gegen die
Innenwand 5 der Schutzhülle 2 orientiert.
Natürlich kann auch eine größere Anzahl von
Lichtwellenleitern 4 helixförmig in der Schutzhülle 2
untergebracht sein. Entweder sind es einzelne, lose und
parallel nebeneinander liegende Lichtwellenleiter 4 oder
beispielsweise auch ein LWL-Verbund, der aus einem ein-
oder beidseitig bestückten Flachband, Wellband oder aus
einem Rundbündel besteht. Außerdem enthält die
Schutzhülle 2 eine gelartige Füllmasse 6, in welche die
Lichtwellenleiter 4 eingebettet sind. Die Füllmasse 6
trägt mit dazu bei, daß die Lichtwellenleiter 4 ihre
Lage beibehalten. Bei den in die Schutzhülle 2
eingelagerten zug- und stauchstabilen Elementen 3,
handelt es sich um Stränge, die aus nichtmetallischem
Material, wie z. B. imprägnierten Glasgarnen oder
glasfaserverstärktem Kunststoff, hergestellt sind. Das
metallfreie optische Verkabelungselement 1 bietet unter
anderem den Vorzug, als Luftkabel verwendbar zu sein,
bei dem jegliche Gefährdung z. B. beim Kreuzen von
oberirdischen Starkstromanlagen oder bei Blitzschlag
entfällt. Da der Durchmesser des optischen
Verkabelungselementes auf max. fünf Millimeter begrenzt
werden kann, zeichnet es sich durch ein besonders
geringes Gewicht aus.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Vorrichtung zur
Herstellung des optischen Verkabelungselementes
handelt es sich um eine horizontal oder vertikal
arbeitende Extrusionslinie, die unter anderem aus einem
Antrieb 7, einem Spulenkorb 8 mit mindestens einer
Faserspule 9, mehreren Vorratsspulen 10 mit zug- und
stauchstabilen Elementen 3, dem Extrusionskopf 11, einer
Kühlwanne 11′, einer beispielsweise als Raupenabzug
ausgeführten Abzugsvorrichtung 12 und einer Kabeltrommel
13 zum Aufwickeln des fertigen Verkabelungselements 1
besteht. Unmittelbar vor dem Einlauf der Kunststoffmasse
für die Schutzhülle 2 ist im Extrusionskopf 11 ein mit
dem Antrieb 7 gekoppeltes und mit dem Spulenkorb 8
synchron drehendes Führungswerkzeug angeordnet. Es ist
als Kegelstumpf 14 ausgeführt, der am Umfang für jeden
Lichtwellenleiter oder LWL-Verbund eine spiralförmige
Führung 15 aufweist. Letztere hat die Aufgabe, den unter
einer einstellbaren Torsionsspannung stehenden
Lichtwellenleiter 4 oder LWL-Verbund durch eine
Zwangsführung innerhalb einer vorgegebenen Bahn
helixförmig durch den Extruderkopf 11 in die Schutzhülle
2 einzuschleusen.
Dies wird dadurch bewerkstelligt, daß der
Lichtwellenleiter 4 oder LWL-Verbund zur Kompensation
des Rückstellmoments der eingeschlauchten Helix eine
definierte Tordierung erfährt. Diese wird durch das
Verhältnis aus Korbdrehzahl und Abzugsgeschwindigkeit
definiert und durch eine zwischen 0 und 100%
stufenlos regelbare Rückdrehung der Faserspulenlagerung
realisiert.
Der Lichtwellenleiter 4 oder LWL-Verbund wird mit Hilfe
eines mitrotierenden Rollenpaares in die ihm zugeordnete
Führung 15 des Kegelstumpfes 14 hineingefördert und
erhält unmittelbar vor Einlauf in die mit gelartiger
Masse 6 gefüllte Schutzhülle 2 die der gewünschten Helix
angepaßte Form. Hierzu ist maximal eine halbe
Schlaglänge notwendig. Der Einlauf des
Lichtwellenleiters 4 in die Führung 15 des
Kegelstrumpfes 14 geschieht tangential unter dem durch
den Konus vorgegebenen Anstellwinkel zur
Kegelstumpfachse. Die Führung 15 mündet extrusionsseitig
ungefähr im letzten Drittel der Gesamtlänge des
Kegelstumpfes in die der Schlaglänge entsprechende
Spiralform ein.
Die Führung 15 des Lichtwellenleiters 4 ist
zweckmäßigerweise in den Kegelstumpf 14 eingelassen und
besteht für den einzelnen Lichtwellenleiter aus einem
Röhrchen, dessen Innendurchmesser so bemessen ist, daß
der Lichtwellenleiter 4 darin leicht, also reibungsarm
gleiten kann. Im Fall der Verwendung eines Rundbündels
ist der Innendurchmesser des Röhrchens entsprechend
größer gewählt. Werden LWL-Bändchen verwendet, bestehen
die Führungen 15 aus angepaßten Schlitzkanälen. Der
Kegelstumpf 14 kann mit bis zu 20 Führungen 15 versehen
sein, die jedoch bei Verwendung eines bereits eine
größere Faserzahl enthaltenden LWL-Verbundes reduziert
wird.
Als Förderhilfe ist vor der rückwärtigen Stirnseite des
Kegelstumpfs 14 jeder Führung 15 eine in den Spulenkorb
8 integrierte Abzugsvorrichtung 16 zugeordnet. Diese
zieht den Lichtwellenleiter 4 oder LWL-Verbund von der
Faserspule 9 ab und schiebt ihn unter Ausnutzung seiner
Eigensteifigkeit in den Einlauf der Führung 15. Die
Abzugsvorrichtung 16 besteht vorzugsweise aus einem
angetriebenen Rollenpaar, zwischen dessen Rollen der
Lichtwellenleiter 4 oder LWL-Verbund hindurchläuft.
Wegen beengter Raumverhältnisse kann es erforderlich
sein, bei Verwendung einer größeren Anzahl
Abzugsvorrichtungen 16, diese im Spulenkorb 8 gestaffelt
hintereinander anzuordnen. In diesem Fall sind die
Führungen 15 des Kegelstumpfs 14 bis unmittelbar vor die
entsprechende Abzugsvorrichtung 16 verlängert. Aufgrund
der vergleichsweise geringen Gewichte und Abmessungen
von Faserspulen lassen sich selbst für Lauflängen von
bis zu 10 km Korbdrehzahlen realisieren, die eine
Abzugsgeschwindigkeit von 50-100 m/min ermöglichen.
Außerhalb des Spulenkorbes 8 sind in der Nähe des
Extrusionskopfes 11 die stationär gehalterten
Vorratsspulen 10 mit den zug- und stauchstabilen
Elementen 3 angeordnet. Letztere laufen
erforderlichenfalls über Umlenkrollen 17 durch eine
Lochscheibe und den Extrusionskopf 11 direkt parallel in
die Schutzhülle 2 ein. Bedarfsweise können die zug- und
stauchstabilen Elemente 3 hierbei einen geringen
SZ-Verseilschlag erhalten, welcher mit der in diesem
Fall oszillierend angetriebenen Lochscheibe erzeugt
wird. Die Zahl der zug- und stauchstabilen Elemente 3
ist aus Gründen der Vermeidung einer gegenüberliegenden
Anordnung zur Verbesserung der Biegbarkeit vorzugsweise
auf drei begrenzt. Die Integration der zug- und
stauchstabilen Elemente 3 in die Schutzhülle 2
verhindert jegliche Änderung der Längendifferenz
zwischen Lichtwellenleiter 4 und Schutzhülle. Das
Verkabelungselement 1 eignet sich daher bei
entsprechender Auswahl des Werkstoffes für die
Schutzhülle sowohl als selbständiges, extrem dünnes
Kabel als auch zur Herstellung unverseilter und
verseilter optischer Kabel mit vielfältigen
Anwendungsmöglichkeiten.
Claims (13)
1. Optisches Verkabelungselement mit mindestens einem
in einer Schutzhülle in Helixform angeordneten
Lichtwellenleiter,
dadurch gekennzeichnet, daß in
die Schutzhülle (2) in gleichmäßigen Abständen eine
ungerade Anzahl von wenigstens drei nichtmetallischen
zug- und stauchstabilen Elementen (3) gleichmäßig über
den Umfang verteilt eingelagert sind und daß der
Lichtwellenleiter (4) mit definierter Periodenlänge lose
gegen die Innenwand (5) der Schutzhülle (2) orientiert
ist.
2. Optisches Verkabelungselement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die zug- und stauchstabilen
Elemente (3) aus imprägnierten Glasgarnen oder
glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt sind.
3. Optisches Verkabelungselement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die zug- und stauchstabilen
Elemente (3) einen geringen SZ-Verseilschlag haben.
4. Optisches Verkabelungselement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzhülle (2) außer
einem oder mehreren Lichtwellenleitern (4) eine aus
auslaufsicherem Gel bestehende Füllmasse (6) enthält.
5. Optisches Verkabelungselement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die in der Schutzhülle (2)
angeordneten Lichtwellenleiter (4) aus einem ein- oder
beidseitig bestückten Flachband, Wellband oder aus
einem, durch ein Rundbündel gebildeten LWL-Verbund
bestehen.
6. Verfahren zur Herstellung eines optischen
Verkabelungselementes mit mindestens einem in eine
Helixform gebrachten Lichtwellenleiter, bei dem über die
Helix eine rohrförmige Schutzhülle extrudiert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der oder die mittels eines
angetriebenen Rollenpaares von Faserspulen (9)
abgezogenen Lichtwellenleiter (4) oder ein LWL-Verbund
vor Erzeugung der Schutzhülle (2) mit einer
spiralförmigen Vorschubbewegung lose in die Schutzhülle
(2) befördert werden und daß zug- und stauchstabile
Elemente (3) von Vorratsspulen (10) durch eine
Lochscheibe und den Extrusionskopf (11) laufen.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur
Herstellung eines optischen Verkabelungselementes nach
Anspruch 6, mit einem Antrieb, einem mindestens eine
Faserspule haltenden und drehbar angetriebenen
Spulenkorb sowie mehreren Vorratsspulen für die zug- und
stauchstabilen Elemente, einer Lochscheibe, einem
Extrusionskopf, einer Kühlwanne, einer Abzugsvorrichtung
und einer Kabeltrommel, dadurch gekennzeichnet, daß am
Extrusionskopf (11) unmittelbar vor dem Einlauf der
Kunststoffmasse ein mit dem Spulenkorb (8) synchron
drehender Kegelstumpf (14) angeordnet ist, dessen
extrusionsseitiges Ende eine spiralförmige Führung (15)
für jeden Lichtwellenleiter (4) oder LWL-Verbund
aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die innerhalb des Extrusionskopfes (11) angeordnete
Lochscheibe oszillierend angetrieben ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die im Spulenkorb (8) gehalterten Faserspulen (9)
rückdrehbar gelagert sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (15) am Ende des Kegelstumpfs (14) einen
S- oder Z-förmigen Schlag hat und daß der Kegelstumpf
(14) so lang ist, daß er mindestens eine einer halben
Schlaglänge entsprechende helixförmige Führung (15)
aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (15) aus einem den Lichtwellenleiter (4)
oder ein Rundbündel reibungsarm aufnehmenden Röhrchen
besteht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (15) aus einem dem Querschnitt des
LWL-Verbundes angepaßten Schlitzkanal besteht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß vor der rückwärtigen Stirnseite des Kegelstumpfs
(14) jeder Führung (15) eine in den Spulenkorb (8)
integrierte, den Lichtwellenleiter (4) oder LWL-Verbund
in den Einlauf der Führung (15) schiebende
Abzugsvorrichtung (16) zugeordnet ist.
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