DE4012003C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektronisches Steuersystem für
ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
Es gibt zwei prinzipielle Arten von Steuersystemen mit Mikro
computer:
Typ I ist ein Steuersystem mit einem einzigen Mikrocomputer
großer Kapazität.
Typ II ist ein Steuersystem mit einer Vielzahl von Mikrocom
putern, die jeweils unterschiedliche Funktionen haben, wie in
JP-OS 61-212 651 und JP-OS 61-277 849 beschrieben ist.
Das Steuersystem gemäß Typ I ist teuer und verlangt spezielle
Anpassungen der Stellelemente oder Sensoren, die mit dem
Mikrocomputer gekoppelt sind.
Bei dem Steuersystem gemäß Typ II sind Mikrocomputer vorgese
hen, die jeweils ausschließlich die Kraftstoffeinspritzung,
den Zündzeitpunkt etc. steuern. Jedes Steuersystem kann je
doch je nach dem Typ der Brennkraftmaschine, etwa Vierzylin
der- oder Sechszylindermotor, oder dem Baujahr verschieden
sein. Das Steuersystem muß also dem Fahrzeugtyp entsprechend
aufgebaut sein.
Aus der DE 36 24 456 A1 ist ein elektronisches System für ein
Kraftfahrzeug mit mehreren elektronischen Steuergeräten für
verschiedene Aggregate bekannt.
Bei diesem elektronischen System wird das Problem gelöst, wie
für unterschiedliche Fahrzeugtypen mit unterschiedlichem Aus
stattungsgrad einer Typenreihe eine eindeutige Zuordnung der
vorhandenen Vielzahl von individuellen elektronischen Steuer
geräten mittels einer einzigen zentralen Steuereinheit mög
lich ist. Hierfür werden die von Fahrzeugtyp zu Fahrzeugtyp
unterschiedlichen variablen Festgrößen bzw. Programmschritte
zunächst in jedem elektronischen Steuergerät vorgesehen. Die
zentrale Steuereinheit führt nun eine Zuordnung zwischen dem
jeweiligen Steuergerät und dem fahrzeugspezifischen Aggregat
durch. Die für mehrere Fahrzeugtypen gleichen Festgrößen bzw.
Programmschritte bleiben erhalten. Der individuelle Programm
ablauf des elektronischen Systems ergibt sich mit Hilfe der
zentralen Steuereinheit durch die Aus- bzw. Anwahl der spezi
fischen variablen Festgrößen und Programmschritte.
Hierdurch ist es zwar möglich, eine Vielzahl von unterschied
lich anzusteuernden Aggregaten mit hardwareseitig einheitli
chen Steuergeräten und einer einheitlichen übergreifenden
zentralen Steuereinheit zu betreiben. Es ist jedoch außeror
dentlich aufwendig, für jedes Steuergerät einen speziellen
EPROM vorzusehen, welcher jeweils einen kompletten Satz sämt
licher Programmschritte und Festgrößen enthalten muß.
Diese derart vorgenommene aggregatbezogene Individualisierung
hat also ihre Grenzen in dem zur Verfügung stehenden Spei
cherinhalt und den nur beschränkten Möglichkeiten, eine
Steuerung unter Echtzeitbedingungen vornehmen zu können.
In der DE 37 23 024 A1 wird ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur Steuerung von technischen Anlagen und Maschinen of
fenbart, welches eine elektronische Motorsteuerung unter Ver
wendung von Mikroprozessoren umfaßt. Die Motorsteuerung ist
dabei so ausgebildet, daß Berechnungs-Basisprogramme in einem
fest programmierbaren Speicher abgelegt werden und am Ende
des Kraftfahrzeug-Fertigungszyklus fahrzeugspezifische Daten
oder Programme über einen ergänzenden frei programmierbaren
Speicher mittels einer Programmierstation aufgeprägt werden.
Das heißt, die Individualisierung der jeweiligen Steuerein
richtung erfolgt in einem zusätzlichen, diskreten Arbeits
gang, nämlich in Form einer typenspezifischen Programmierung
durch externe Programmiermittel. Es kann also erst durch die
Eingabe von Datensätzen die vom Anwender vorzugeben sind,
eine funktionsfähige elektronische Motorsteuerung bereitge
stellt werden. Eine Änderung des Steuerregimes ist wiederum
ebenfalls nur mit der Vornahme einer Änderung des jeweiligen
Speicherinhalts durch externe Dateneingabe erreichbar. Da im
übrigen durch den Hersteller des Steuergeräts die Funktions
programme, d. h. die Berechnungsprogramme und das Programm
zur Datenselektion bereits vorgegeben sind, ist ein individu
elles Anpassen eines auf diese Weise realisierten Steuersy
stems an unterschiedliche Fahrzeugtypen nur durch einen Rück
griff und mit Hilfe des Herstellers der Steuerung möglich.
Die Verwendungsmöglichkeiten sind deshalb sehr eingeschränkt.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung eines
elektronischen Steuersystems für ein Kraftfahrzeug, welches
zur Steuerung verschiedener Fahrzeugtypen ohne Änderung des
Systems einsetzbar ist.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit den Merkma
len des Patentanspruches 1.
Erfindungsgemäß ist eine spezielle Hauptsteuerung und eine
Substeuerung vorgesehen, wobei diese über eine Datenkommuni
kationseinheit verbunden sind. Die Hauptsteuerung enthält
eine Vielzahl von typenidentischen Grundverarbeitungspro
grammen sowie typenspezifischen Identifikatoren und eine
Ein/Ausgabeeinheit. Die Ein/Ausgabeeinheit ist mit Sensoren
zur Erfassung der Betriebszustände und mit Stellgliedern ver
bunden. In der Substeuerung sind typenspezifische, unter
schiedliche Verarbeitungsprogramme abgelegt. Nach Übergabe
des jeweiligen typenspezifischen Identifikators aus der
Hauptsteuerung wird das aus der Substeuerung erhaltene Verar
beitungsergebnis der Hauptsteuerung zur Weiterverarbeitung
und zur Ausgabe an die Stellelemente übergeben.
Die in der Substeuerung vorgesehene Verarbeitungseinheit
führt also aufgrund des Befehlssignals die entsprechenden in
dividuellen Verarbeitungsprogramme aus und übermittelt die
Ergebnisse der Verarbeitung an die Hauptsteuerung.
Die Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer
Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausfüh
rungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1a und 1b schematische Diagramme, die das Steuersystem
nach der Erfindung zeigen;
Fig. 2a und 2b Blockdiagramme, in denen die Blöcke nach Maß
gabe der jeweiligen Funktionen im Steuerbe
trieb des Steuersystems ausgebildet sind; und
Fig. 3 und 4 Flußdiagramme, die den Betrieb des Steuer
systems verdeutlichen.
Gemäß Fig. 1 ist ein elektronisches Steuersystem 1 für ein
Kraftfahrzeug vorgesehen und umfaßt eine Substeuerung
1a mit einem Mikrocomputer, eine Hauptsteuerung
1b mit einem Mikrocomputer und einen Treiberkreis 1c.
Die Substeuerung 1a hat eine Sub-CPU 10, einen ROM
11, einen RAM 12, eine E/A-Schnittstelle 13 und eine Se
rienschnittstelle 14. Die Elemente CPU 10, ROM 11, RAM 12
und die Schnittstellen 13 und 14 sind miteinander über
einen Bus 15 verbunden.
Ebenso hat die Hauptsteuerung; 1b eine Haupt-CPU 20,
einen ROM 21, einen RAM 22, eine E/A-Schnittstelle 23, eine
Serienschnittstelle 24 und einen diese Elemente verbinden
den Bus 25.
Der E/A-Schnittstelle 13 der Substeuerung 1a werden
verschiedene Signale von Sensoren 26 und Schaltern 27, die
Betriebszustände des Fahrzeugs erfassen, zugeführt.
Die E/A-Schnittstelle 23 der Hauptsteuerung 1b ist
mit Stellelementen 28 wie Einspritzdüsen, Zündkerzen etc.
über den Treiberkreis 1c verbunden.
Die Sub-CPU 10 und die Haupt-CPU 20 stehen über die seriellen
Schnittstellen 14 und 24 miteinander in Datenaustausch.
Der ROM 21 für die Haupt-CPU 20 speichert Grundprogramme
zum Berechnen der Kraftstoffeinspritzmenge, des Zündzeitpunkts
etc., die verschiedenen Kraftfahrzeugtypen gemeinsam
sind, und speichert Kennummern Id1, Id2, . . ., Idn von
denen jede ein Einzelprogramm bezeichnet, das je nach Fahr
zeugtyp verschieden ist.
Der ROM 11 der Sub-CPU 10 speichert eine Vielzahl von Sät
zen von Verarbeitungsprogrammen, und jeder Satz umfaßt in
dividuelle Verarbeitungsprogramme P1 . . . Pn, die von einer
Leitadresse ausgehen. Die Sätze von Programmen führen Be
rechnungen der Maschinendrehzahl und der Saugluftmenge, die
Erfassung von Klopfen in der Maschine etc. aus.
Fig. 2 zeigt Funktionen des Steuersystems; dabei hat die
Substeuerung 1a einen Subrechner 30, eine Eingabe
verarbeitungseinheit 31, einen Verarbeitungsprogrammwähler
32 und einen Verarbeitungsprogrammspeicher 33, in dem eine
Vielzahl von Sätzen der Programme P1, P2 . . . Pn gespeichert
ist. Beispielsweise führen die Programme P die Maschinen
drehzahlberechnung, die Erfassung von Klopfen im Motor etc.
durch.
Die Hauptsteuerung 1b hat einen Hauptrechner 40,
eine Eingabeverarbeitungseinheit 41, einen Grundprogramm
speicher 42 und eine Ausgabeverarbeitungseinheit 43. Die
Steuereinrichtungen 1a und 1b sind miteinander über eine
Datenkommunikationseinheit 50 verbunden.
Der Verarbeitungsprogrammwähler 32 wählt eines der Pro
gramme P1 . . . Pn entsprechend der von der Hauptsteuerung
1b übermittelten Kennummer Id aus und leitet das aus
gewählte Programm P zum Subrechner 30.
Der Subrechner 30 führt auf der Basis von Eingangssignalen
von der Eingabeverarbeitungseinheit 31 eine Abarbeitung des
vom Verarbeitungsprogrammwähler 32 ausgewählten Programms P
aus.
Der Grundprogrammspeicher 42 der Hauptsteuerung 1b
enthält eine Vielzahl von Grundverarbeitungsprogrammen wie
etwa die Berechnung der Kraftstoffeinspritzmenge und des
Zündzeitpunkts auf der Basis der Maschinendrehzahl, der
Ansaugluftmenge etc., die von der Substeuerung 1a
geliefert werden.
Der Hauptrechner 40 liefert über die Datenkommunikations
einheit 50 eine der Kennummern Id für das Fahrzeug an die
Substeuerung und führt die Grundprogrammabarbeitung
auf der Basis der von der Substeuerung 1a zugeführ
ten Daten durch und betätigt eines der Stellelemente 28.
Die Datenkommunikationseinheit 50 kann ein üblicher Spei
cher, z. B. ein Dual-Port-RAM, sein, oder die E/A-Schnitt
stellen 13 und 23 können zur parallelen Datenkommunikation
verwendet werden.
Es wird nun auf Fig. 3 Bezug genommen. Wenn ein Schlüssel
schalter des Fahrzeugs eingeschaltet wird, wird die Hauptsteuerung
1b in Schritt S101 initialisiert. In Schritt
S102 liefert die Hauptsteuerung 1b ein Betätigungssi
gnal an die Substeuerung 1a, und in Schritt S103
wird bestimmt, ob die Substeuerung 1a zur Kommuni
kation bereit ist.
Wenn die Substeuerung 1a zur Kommunikation bereit
ist, wird ihr eine entsprechende Kennummer Id zugeführt,
die das je nach Fahrzeugtyp verschiedene individuelle Ver
arbeitungsprogramm kennzeichnet. In Schritt S105 werden die
Grundprogramme auf der Basis der der Substeuerung
1a zugeführten Informationen in der Substeuereinrich
tung 1a gemäß der nachstehenden Erläuterung ausgeführt.
Gemäß Fig. 4 wird die Substeuerung 1a in Schritt
S201 initialisiert, und in Schritt S202 wird der Haupt
steuerung 1b ein Bereitschaftssignal zugeführt.
Wenn in Schritt S203 die Kennummer Id von der Hauptsteuerung
1b geliefert wird, speichert die Substeuerung
1a diese in einer vorbestimmten Adresse des RAM
12. In Schritt S204 wird eine entsprechende Gruppe von
Programmen nach Maßgabe der gespeicherten Kennummer Id
ausgewählt, und das jeweilige Verarbeitungsprogramm wird
ausgeführt. In Schritt S205 werden die Ergebnisse der
Datenverarbeitung an die Hauptsteuerung 1b über
mittelt.
Wenn von der Hauptsteuerung 1b eine andere Kennum
mer Id geliefert wird, wird das Programm von Fig. 4 ab
Schritt S203 wiederholt.
Aus der vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß das
Steuersystem nach der Erfindung zur Steuerung der verschie
densten Fahrzeugtypen verwendbar ist. Die Erfindung betrifft
somit auch ein Verfahren.
Claims (2)
1. Elektronisches Steuersystem für ein Kraftfahrzeug, wel
ches Mittel zur Erfassung der Betriebszustände (26, 27),
Stellelemente (28) zur Erreichung bestimmter Betriebszu
stände, Speicher (11, 12; 21, 22) und Mikroprozessoren
(10, 20) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß eine Hauptsteuerung (1b) vorgesehen ist, welche eine Vielzahl von typenidentischen Grundverarbeitungs programmen sowie typenspezifischen Identifikatoren und eine Ein/Ausgabeeinheit (23) enthält, wobei die Haupt steuerung (1b) mit einer Substeuerung (1a) über eine Datenkommunikationseinheit (14, 24) verbunden ist und die Ein/Ausgabeeinheit (23) an den Mitteln zur Erfassung der Betriebszustände (26, 27) und den Stellelementen (28) angeschlossen ist,
- - daß die Substeuerung (1a) eine Eingabeverarbeitungs einheit (13) enthält, welche mit den Mitteln zur Er fassung der Betriebszustände (26, 27) in Verbindung steht und in der Substeuerung (1a) typenspezifische, unterschiedliche Verarbeitungsprogramme abgelegt sind und
- - daß das System nach Übergabe des jeweiligen typen spezifischen Identifikators aus der Hauptsteuerung (1b) das erhaltene Verarbeitungsergebnis aus der Substeuerung (1a) der Hauptsteuerung (1b) zur Weiterverarbeitung und Ausgabe an die Stellelemente (28) übergibt.
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hauptsteuerung (1b) und die Substeuerung (1a)
einen Mikrocomputer umfassen.
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