DE4011963C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine schockimpulsisolierende Vorrichtung, die ge
eignet ist, bei durch Schockimpulse zu Schwingungen angeregten mechani
schen Strukturen die Funktionen einer sogenannten aktiven oder die einer
passiven Schwingungsisolation zu erfüllen. Nachfolgend wird die Erfindung
an den Beispielen der aktiven Schwingungsisolation durch die Zusatzpanze
rung eines Kampfpanzers und der passiven Schwingungsisolation eines be
schleunigungsempfindlichen Geräts beschrieben.
Wird ein Panzer von einem Geschoß getroffen, dann wird er besonders stark
zu hochfrequenten Schwingungen angeregt. Um die Besatzung und Einbaugeräte
des Panzers vor dieser extremen Schwingungsanregung zu schützen, kann sei
ne beschußgefährdete Oberfläche mit einer Zusatzpanzerung ausgerüstet wer
den, die im Sinne einer aktiven Schwingungsisolation wirkt. In herkömmli
cher Bauart besteht eine derartige Zusatzpanzerung im wesentlichen aus
einer Vielzahl nebeneinander angeordneter Schutzplatten aus Panzerstahl,
die über als Federn fungierende Bauteile, wie insbesondere Gummielemente
oder elastische, beispielsweise aus Polyurethan bestehende Schichten, und
gegebenenfalls eine weitere Stahlplatte am Turm sowie an der Wanne des
Panzers befestigt sind. Die so erzielbare Schockimpulsisolation ist um so
besser, je niedriger die statische Steifigkeit und die Dämpfung bzw. die
hieraus resultierende dynamische Steifigkeit dieser Federn ist.
Vorrichtungen zur Realisierung einer derartigen Zusatzpanzerung sind be
reits durch die GB-PS 1 22 370 bekannt geworden. Die als Flächendämpfer be
zeichneten Vorrichtungen nach der DE-PS 37 41 090 unterscheiden sich von
erstgenannten im wesentlichen lediglich durch mittels Profilleisten ver
größerte Kontaktflächen einer als Feder fungierenden elastischen Kunst
stoffschicht zu den mit ihr beidseits durch Stoffschluß verbundenen Stahl
platten. Diese Profilleisten bewirken insbesondere bei einem schrägen Be
schuß des Flächendämpfers eine größere Verbindungssicherheit der elasti
schen Schicht mit den genannten Stahlplatten.
Bei einer beschußbedingten Kompression der elastischen Schicht und deren
anschließender Entspannung unterliegt die dem Beschuß ausgesetzte Schutz
platte einer hohen negativen Beschleunigung, die in der elastischen
Schicht eine große Zugspannung verursacht. Selbst bei einer Geländefahrt
des Panzers können dessen fahrdynamische Beschleunigungen hohe Zugspannun
gen in der elastischen Schicht und deren unzulässig große Verformung ver
ursachen, weshalb ihre dynamische Steifigkeit bei den auftretenden Schwin
gungsformen der Schutzplatte einen gewissen Mindestbetrag aufweisen muß.
Um den Verlust einer Schutzplatte im Falle einer Zerstörung der elasti
schen Schicht zu vermeiden, wird in der DE-OS 36 42 535 vorgeschlagen, die
durch sie verbundenen Teile zusätzlich über spielbehaftete, nicht unter
Vorspannung stehende Zugmittel, wie beispielsweise Ketten oder Seile, zu
verbinden.
Aus den zuvor genannten Gründen müssen bei einer Zusatzpanzerung nach dem
Stand der Technik die statische Steifigkeit und Dämpfung beziehungsweise
die dynamische Steifigkeit der als Federn fungierenden Bauteile, wie z. B.
elastische Schichten oder Gummielemente, relativ hoch sein, wodurch ihre
schockimpulsisolierende Wirkung jedoch stark eingeschränkt ist.
Aus der DE-OS 17 75 170 ist eine als passive Schwingungsisolation fungieren
de Vorrichtung bekannt, die das vor Schockimpulseinwirkung zu schützende
Objekt, wie beispielsweise ein optisches Zielgerät eines Panzers, durch
mehrere Lenker in einer exakt definierten Lage fixiert. Die Schockimpuls
isolation dieser Vorrichtung beruht auf einer vorübergehenden Längenverän
derung ihrer biegesteifen Lenker, wenn auf diese schockimpulsbedingte Min
destkräfte in Zug- oder Druckrichtung einwirken und dabei die Vorspann
kraft von in den Lenkern integrierten Vorspannelementen überwinden. Eine
derartige Vorrichtung hat jedoch einen größeren Raumbedarf und ist auf
grund ihres konstruktiven Aufwands nur bei hohen Ansprüchen der Lagefixie
rung eines vor Schockimpulseinwirkung zu schützenden Objekts wirtschaft
lich einsetzbar.
Ausgehend vom dargelegten Stand der Technik besteht die Aufgabe,
eine schockimpulsisolierende Vorrichtung mit einer geringen dynamischen
Steifigkeit ihrer Federn und somit hoher Wirksamkeit zu schaffen, die sich
darüberhinaus durch einen kleinen Raumbedarf, d. h. geringe Bauhöhe des oder der elastischen Bauteile im montierten Zustand und eine einfache Bauweise
auszeichnet.
Diese Aufgabe wird durch eine schockimpulsisolierende Vorrichtung nach An
spruch 1 gelöst.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und den nachfolgenden Ausführungsbeispielen.
Der Hauptvorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei ihrer Verwendung
zur aktiven Schwingungsisolation, insbesondere bei ihrer Ausbildung als
Zusatzpanzerung eines Kampfpanzers, ist ihre gute schockimpulsisolierende
Wirkung. Diese beruht auf den erst durch die Erfindung einsetzbaren als
Druckfedern fungierenden Bauteilen mit besonders geringer dynamischer
Steifigkeit.
Findet die erfindungsgemäße Vorrichtung zur passiven Schwingungsisolation
Verwendung, so sind als besondere Vorteile ihr geringer Raumbedarf und
ihre einfache Bauweise anzuführen.
Weitere Vorzüge erfindungsgemäßer Ausführungsformen ergeben sich aus den
Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen von Aus
führungsbeispielen des Erfindungsgedankens.
Im folgenden wird auf bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung näher
eingegangen. Dabei können die der Beschreibung und den Zeichnungen zu ent
nehmenden Merkmale bei anderen erfindungsgemäßen Ausführungsformen einzeln
für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination Anwendung finden. Es
zeigt
Fig. 1 eine schockimpulsisolierende Vorrichtung mit der Funktion einer ak
tiven Schwingungsisolation in Gestalt einer dem Stand der Technik
entsprechenden Zusatzpanzerung eines Panzers,
Fig. 2 eine erfindungsgemäße schockimpulsisolierende Vorrichtung in Ge
stalt einer Zusatzpanzerung,
Fig. 3 eine erfindungsgemäß ausgebildete energiedissipierende Vorrichtung
für diejenige nach Fig. 2,
Fig. 4 eine erfindungsgemäße schockimpulsisolierende Vorrichtung mit der
Funktion einer passiven Schwingungsisolation und
Fig. 5 eine Überlastsicherung für die Vorrichtung nach Fig. 4.
In Fig. 1 ist eine dem Stand der Technik entsprechende Zusatzpanzerung
dargestellt. Die aus Panzerstahl bestehende quadratische Schutzplatte 1
ist durch in ihren Ecken plazierte Gummielemente 5 von der Platte 6 der
Wanne oder des Turms eines Panzers getrennt. Die Gummielemente 5 bestehen
aus zwei Stahlscheiben 2, 3, die mit einem Gummiblock 4 durch Vulkanisa
tion verbunden sind. Die Stahlscheiben 2, 3 sind in nicht näher darge
stellter Weise, z. B. durch Gewindestifte und entsprechende Gewindebohrun
gen oder durch Bajonettverschlüsse, mit den Platten 1, 6 verschraubt.
Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße schockimpulsisolierende Vorrichtung,
die sich gegenüber derjenigen von Fig. 1 nur durch erfindungswesentliche
Merkmale unterscheidet. So sind die Gummielemente 5 durch Druckfedern 7
niedrigerer statischer Steifigkeit und extrem geringer Dämpfung ersetzt.
Sie bestehen aus Stahl und sind zur Erzielung eines großen möglichen Fe
derweges als Kegelstumpffedern ausgebildet. Die Lage der Druckfedern 7 auf
der Schutzplatte 1 wird durch an letztere angeschraubte Federteller 10 ge
sichert.
Die Druckfedern 7 sind durch sich überkreuzend angeordnete Drahtseile 8, 9
vorgespannt, die über nicht näher dargestellte Bügelseilhülsen nach DIN
83313 mit den Platten 1, 6 verschraubt sind. Die Drahtseile 8, 9 sind je
weils zwischen den Druckfedern 7 an den Rändern der Schutzplatte 1 paral
lel zu ihren Quadratseiten angeordnet. Hierbei sind in Fig. 2 nur die
Drahtseile einer der vier Seiten abgebildet. Die Drahtseile 8, 9 kreuzen
sich gemäß Fig. 3 innerhalb einer hülsenförmigen Vorrichtung 11. Sie sind
in ihrer Länge genau so bemessen, daß die Druckfedern 7 einer vorgegebenen
Vorspannkraft ausgesetzt sind.
Wird die Schutzplatte 1 von einem Geschoß getroffen, werden die Druckfe
dern 7 nur dann zusammengedrückt, wenn der Impuls des Geschosses groß ge
nug ist, um ihre Vorspannung zu überwinden. Ist dies der Fall, wird der
Kreuzungswinkel α der Drahtseile 8, 9 mit abnehmendem Abstand der Platten
1, 6 kurzzeitig kleiner. Gleichzeitig werden jedoch die Hülsenhälften 13,
14 durch die Druckfeder 12 voneinander weggepreßt und der Kreuzungswinkel
α wird wieder größer.
Die Vorspannung der Druckfedern 7 hat also zur Folge, daß nur Geschoßim
pulse entsprechend hohen Betrags deren Verformung beziehungsweise eine ge
genseitige Annäherung der Platten 1, 6 bewirken. Die Druckfedern 7 können
deshalb besser speziell auf große, gefährliche Geschoßimpulse abgestimmt
werden als die dem Stand der Technik entsprechend nicht vorgespannten Gum
mielemente 5 von Fig. 1.
Ist der Impuls eines Geschoßtreffers abgebaut, dann wird die Schutzplatte
1 durch die zusammengedrückten Druckfedern 7 wieder von der Platte 6 weg
beschleunigt. Gleichzeitig verringert sich der gegenseitige Abstand der
Hülsenhälften 13, 14, wobei diese große Reibungskräfte auf die Drahtseile
8, 9 ausüben. Es wird so die in den Druckfedern 7 gespeicherte potentielle
Energie des Schockimpulses dissipiert und vermieden, daß die Schutzplatte
1 von der Platte 6 mit großer Geschwindigkeit weggeschleudert wird, was
ein Reißen der Drahtseile 8, 9 bewirken könnte.
Bei entsprechenden, vorzugsweise experimentell zu ermittelnden Abmessungen
der Druckfeder 12, des Kreuzungswinkels α der Drahtseile 8, 9, der Länge
und dem Durchmesser der Hülsenhälften 13, 14 sowie der Formgebung ihrer
Kontaktflächen mit den Drahtseilen 8, 9, läßt sich auch erreichen, daß die
Schutzplatte 1 nach ihrem Beschuß nicht mehr den ursprünglichen sondern
einen geringeren bleibenden Abstand zur Platte 6 einnimmt. Die Druckfedern
7 sind dann einer noch stärkeren Vorspannung ausgesetzt als vor dem Be
schuß.
Da die Drahtseile 8, 9 im Ruhezustand der Schutzplatte 1 aufgrund der Vor
spannung der Druckfedern 7 unter hoher Zugbelastung stehen, verhindern sie
zusammen mit den nicht dargestellten, auf der gegenüberliegenden Quadrat
seite angeordneten Drahtseilen eine Bewegung der Schutzplatte 1 in der
Zeichenebene. Da auch ihre Bewegung senkrecht zur Zeichenebene durch nicht
dargestellte Drahtseile vermieden wird, bleibt die Schutzplatte 1 bei Ein
wirkung fahrdynamischer Beschleunigungen beliebiger Richtung relativ zur
Platte 6 praktisch in Ruhe. Die Druckfedern 7 müssen deshalb nur einen
Bruchteil der statischen Steifigkeit der Gummielemente 5 aufweisen und
können auch einen wesentlich größeren Federweg besitzen, so daß sie unter
Schockeinwirkung eine vielfach bessere Schockimpulsisolation bewirken.
Die Haltefunktion der Drahtseile 8, 9, ist aufgehoben, wenn die Vorspann
kräfte in den Druckfedern 7 durch ein auf die Schutzplatte 1 treffendes
Geschoß überwunden sind. Wirkt der Geschoßimpuls nicht senkrecht sondern
schief auf die Schutzplatte 1 ein, dann wird letztere durch mindestens
zwei auf gegenüberliegenden, zueinander parallelen Seiten angeordnete, be
sonders hohen Zugkräften ausgesetzte Drahtseile in ihrer Annäherungsbewe
gung zur Platte 6 geführt. Diesen Drahtseilen kommt damit die Funktion von
stangenförmigen Lenkern zu, die eine zu große Relativbewegung der Schutz
platte 1 parallel zur Platte 6 vermeiden.
Der optimale Betrag der Drahtseilvorspannung, der im Ruhezustand befindli
chen Vorrichtung ist unter anderem abhängig vom maximalen Impuls eines
auftreffenden Geschosses, der Masse der Schutzplatte 1, den fahrdynami
schen Maximalbeschleunigungen, dem zulässigen Federweg der Druckfedern 7,
ihrer eventuellen nichtlinearen statischen Steifigkeit sowie dem Kreu
zungswinkel α der Drahtseile 8, 9 und wird vorzugsweise experimentell er
mittelt.
Im Gegensatz zu den Gummielementen 5 weist die Vorrichtung 11 den für eine
gute Schockimpulsisolation entscheidenden Vorteil auf, nur bei der Ent
spannung der Druckfedern 7 energiedissipierend zu wirken. Da darüberhinaus
bei den Gummielementen 5 die auf der Werkstoffdämpfung beruhende Energie
dissipation nur relativ gering sein kann, besteht bei der schockimpulsiso
lierenden Vorrichtung von Fig. 1 stets die Gefahr, daß die Gummielemente
von der zurückschwingenden Schutzplatte 1 einer zu hohen Zugspannung aus
gesetzt und so zerstört werden.
Um bei besonders großen Impulsen auftreffender Geschosse durch die sich
annähernden Platten 1, 6 ein Zusammenquetschen der Hülsenhälften 13, 14 zu
vermeiden, können diese an ihrer Außenseite auch mit einer dicken Gummibe
schichtung versehen sein. Eine andere oder ergänzende Maßnahme besteht da
rin, zwischen den Platten 1, 6 zusätzliche, in Fig. 2 nicht dargestellte
Gummianschlagpuffer oder funktionsgleiche Stahlfedern anzuordnen.
Grundsätzlich ist es auch möglich, die Druckfedern 7 durch einen oder meh
rere Blöcke aus Kunststoff beziehungsweise durch eine dementsprechende Be
schichtung der Platte 6 zu ersetzen. Findet hierzu Polyurethan Verwendung,
dann kann dieser Kunststoff zugleich auch Funktionen des Strahlenschutzes
ausüben. Gegenüber Stahlfedern tritt bei der impulsbedingten Kompression
des Kunststoffs jedoch eine größere, der Schockimpulsisolation abträgli
che Dämpfung auf.
Bei der schockimpulsisolierenden Vorrichtung von Fig. 2 sind in der Vor
richtung 11 drei Funktionen vereint, die auch von zwei oder drei einzelnen
Bauelementen erfüllt werden können:
1. gemäß Anspruch 4, fortwährendes Spannen der Drahtseile 8, 9 während des durch den Schockimpuls bedingten Zusammendrückens der Druckfedern 7,
2. gemäß Anspruch 5, zumindest teilweises Klemmen der Drahtseile 8, 9 in der Vorrichtung 11 zur Vermeidung einer vollständigen Entlastung der durch den Schockimpuls zusammengedrückten Druckfedern 7,
3. gemäß Anspruch 6, Dissipation der bei der Entlastung der Druckfedern 7 in ihnen gespeicherten, freiwerdenden Energie des Schockimpulses.
1. gemäß Anspruch 4, fortwährendes Spannen der Drahtseile 8, 9 während des durch den Schockimpuls bedingten Zusammendrückens der Druckfedern 7,
2. gemäß Anspruch 5, zumindest teilweises Klemmen der Drahtseile 8, 9 in der Vorrichtung 11 zur Vermeidung einer vollständigen Entlastung der durch den Schockimpuls zusammengedrückten Druckfedern 7,
3. gemäß Anspruch 6, Dissipation der bei der Entlastung der Druckfedern 7 in ihnen gespeicherten, freiwerdenden Energie des Schockimpulses.
Die Funktion 1 kann auch durch Zugfedern erfüllt werden, deren Enden
einerseits mit den Seilenden an den Platten 1, 6 und andererseits mit den
Hülsenhälften 13, 14 verbunden sind.
Die Erfüllung der Funktion 2 kann auch dadurch erleichtert werden, indem
auf die Drahtseile 8, 9 eine Vielzahl etwa 15 mm langer kegelstumpfförmi
ger Formteile 15 aufgeklemmt werden, wie dies in Fig. 3 beispielhaft für
die rechte Hälfte des Drahtseils 9 dargestellt ist. Es läßt sich so ein
verbesserter Reib- und/oder Formschluß der Drahtseile 8, 9 mit den Hül
senhälften 13, 14 erzielen. Dasselbe läßt sich erreichen, wenn statt der
Drahtseile 8, 9 Ketten Verwendung finden, deren entsprechend geformte
Glieder im Wirkzusammenhang mit den Hülsenhälften 13, 14 bei einer Ent
spannungsbewegung der Druckfedern 7 die Funktion von Sperrklinken ausüben.
Weiterhin sind auch solche nur in einer Bewegungsrichtung wirkende und bei
der Wassersportart Segeln gebräuchliche Seilklemmen geeignet, wie z. B. so
genannte Curryklemmen.
Insbesondere wenn die Drahtseile 8, 9 gegen Gurte gleicher Tragfähigkeit
ersetzt werden, können die Funktionen 1 und 2 auch durch Vorrichtungen er
füllt werden, wie sie in ihrer Art bei Kraftfahrzeugen zum automatischen
Aufrollen der Sicherheitsgurte Verwendung finden. Stützt sich die Dreh
sperreinrichtung einer derartigen Aufwickelvorrichtung auf einer reibge
bremsten drehbaren Platte ab, deren Bremskraft durch eine in ihrer Vor
spannung einstellbare Druckfeder regelbar ist, dann lassen sich so alle
drei genannten Funktionen erfüllen.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Fig. 2 sind die Drahtseile 8, 9
mit der Schutzplatte 1 auf der der Platte 6 zugewandten Seite verschraubt.
Werden die Drahtseile 8, 9 verlängert und mit den schmalen Stirnseiten der
Schutzplatte 1 oder mit ihrer zur Platte 6 abgewandten parallelen Seite
verschraubt, dann ist auf diese Weise eine besonders einfach Montage und
Demontage der Schutzplatte 1 möglich.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wurde bisher nur in ihrer Anwendung zur
sogenannten aktiven Schwingungsisolation bei direkt auf sie einwirkenden
Schockimpulsen beschrieben. Sie eignet sich aber auch zur sogenannten pas
siven Schwingungsisolation von gegenüber Schockimpulsen empfindlichen Ge
räten. Hierzu zeigt Fig. 4 ein Beispiel, wobei der Deutlichkeit halber nur
die Bauteile einer Seite dargestellt sind.
Ein vor hochfrequenten extremen Beschleunigungen der Platte 26 zu schüt
zendes Gerät 22 befindet sich in der Mitte einer rechteckigen Platte 21
und ist mit ihr beispielsweise durch nicht dargestellte Schrauben fest
verbunden. Zwischen den Platten 21 und 26 sind vier Druckfedern 27 ange
ordnet, die durch Federteller 30 in ihrer Lage gesichert werden. Die
Druckfedern 27 werden durch Drahtseile 28, 29 so vorgespannt, daß nur sol
che Beschleunigungen der Platte 26 in Richtung zur Platte 21 ein Zusammen
drücken der Druckfedern 27 zur Folge haben, die einen für das Gerät 22 ge
fährlichen Betrag überschreiten.
Führt die Platte 26 von der Platte 21 weggerichtete Beschleunigungen so
hohen Betrags aus, daß sie eine Gefahr für das Gerät 22 bedeuten würden,
dann sprechen Überlastsicherungen 41 derart an, daß die Drahtseile 28, 29,
um einen gewissen Weg elastisch nachgeben. Diese Überlastsicherungen sind
im Schnitt in Fig. 5 dargestellt.
Eine Überlastsicherung 41 besteht aus einem Hohlzylinder 44, der an beiden
Enden durch Sicherungsringe 43 abgeschlossen ist. Konzentrisch zum Hohlzy
linder ist ein Drahtseil 28 angeordnet, das mit dem Kolben 45 unlöslich
verbunden ist. In dem so gebildeten Ringraum befindet sich eine vorge
spannte Druckfeder 42, die sich an der linken Seite an einem Ring 47 ab
stützt und an der rechten Seite am Kolben 45. Die Überlastsicherungen 41
sind jeweils über eine durchbohrte Lasche 46 mit der Stirnseite der Platte
21 verschraubt.
Soll die schockimpulsisolierende Vorrichtung von Fig. 4 vertikal zu den
Platten 21, 26 in beiden Richtungen in gleicher Weise ansprechen, dann muß
zwischen der Vorspannkraft FV42 der Druckfedern 42 und der Vorspannkraft
FV27 der Druckfedern 27 folgende rechnerische Beziehung erfüllt sein:
FV42=FV27/sin α.
Statt der Druckfeder 42 kann in der Überlastsicherung 41 auch ein unter
Vorspannung stehender Hohlzylinder aus Gummi oder einem anderen elasti
schen Werkstoff angeordnet sein. Alternativ zur dargestellten Überlastsi
cherung kann auch eine sogenannte Gasdruckfeder Anwendung finden.
Claims (8)
1. Schockimpulsisolierende Vorrichtung, bei der ein erster
Gegenstand mit einem zweiten Gegenstand über mindestens ein
elastisches Bauteil und mindestens ein biegeweich ausgebil
detes Zugmittel verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß
das elastische Bauteil durch das unter Zugspan
nung stehende biegeweiche Zugmittel unter Druckvorspannung steht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
biegeweiche Zugmittel Drahtseile (8, 9; 28, 29) sind, und
daß das elastische Bauteil aus Druckfedern (7; 27) besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
biegeweiche Zugmittel Drahtseile (8, 9; 28, 29) sind und das
elastische Bauteil aus einem oder mehreren Blöcken aus Kunststoff, insbesondere Polyurethan oder aus einer
elastischen Beschichtung des zweiten Gegenstandes
besteht.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Gegenstand eine Schutzplatte (1)
für eine Zusatzpanzerung eines Panzerfahrzeugs ist, und der
zweite Gegenstand eine weitere Platte (6) ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Gegenstand eine Platte (21) ist und ein gegen
über Schockimpulsen zu isolierendes empfindliches Gerät (22)
trägt.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sie mindestens zwei Zugmittel aufweist,
die im Wirkzusammenhang stehen mit einer Vorrichtung (11),
wobei letztere während einer schockimpulsbedingten weiteren
Vorspannung des oder der elastischen Bauteile die biege
weichen Zugmittel fortwährend spannt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
biegeweichen Zugmittel im Wirkzusammenhang stehen mit einer
Vorrichtung (11), die deren gegenseitige Relativbewegung im
Sinne einer Rückverformung des oder der durch den Schock
impuls zusammengedrückten elastischen Bauteile zumindest
teilweise sperrt oder energiedissipierend durch Reibung
behindert.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das oder die biegeweichen Zugmittel mit einer
Überlastsicherung (41) in Verbindung sind, die bei zu großen
in den biegeweichen Zugmitteln wirkenden beschleunigungs
bedingten Zugkräften diesen über eine begrenzte Wegstrecke
elastisch nachgibt.
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DE19904011963 DE4011963A1 (de) | 1989-04-13 | 1990-04-12 | Schockimpulsisolierende vorrichtung |
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DE19904011963 DE4011963A1 (de) | 1989-04-13 | 1990-04-12 | Schockimpulsisolierende vorrichtung |
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Country Status (1)
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