DE4011857A1 - Anordnung zur stufenlosen antriebsverteilung des drehmomentes eines antriebsmotores eines kraftfahrzeuges auf zwei fahrzeugachsen - Google Patents
Anordnung zur stufenlosen antriebsverteilung des drehmomentes eines antriebsmotores eines kraftfahrzeuges auf zwei fahrzeugachsenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung nach dem Oberbe
griff von Patentanspruch 1.
Bei einer unter der Bezeichnung "Multiplate Transfer 4WD" be
kannten Anordnung dieser Art (Zeitschr. "Automobil Revue" Bern,
82. Jahrgang, Nr. 22, vom 28. Mai 1987, Seite 19) ist die vor
dere Fahrzeugachse permanent von der Ausgangswelle eines dem
Antriebsmotor im Kraftfluß nachgeordneten automatischen Gang
wechselgetriebes über einen Antriebsstrang mit gleichbleibender
Drehmomentübertragungsfähigkeit angetrieben. Die Ausgangswelle
steht mit der zum Achsantrieb der hinteren Fahrzeugachse füh
renden Kardanwelle über eine Lamellenkupplung in Antriebsver
bindung, welche durch Öldruck mikroprozessorgesteuert zusam
mengepreßt oder gelöst wird, je nachdem, wieviel Drehmoment auf
die hintere Fahrzeugachse übertragen werden soll. Der Mikro
prozessor erhält sowohl die Drehzahl von jedem Rad über vier
Sensoren als auch den Unterdruck im Saugrohr, die Drosselklap
penstellung und die Öltemperatur gemeldet. Prinzipiell ist bei
Fahrt die im Ölbad laufende Lamellenkupplung eingerückt und
somit der Vierradantrieb eingeschaltet. Das Motormoment wird
dabei im Verhältnis 50 : 50 auf beide Fahrzeugachsen aufge
teilt. Nur wenn, etwa in sehr engen Kurven, die Sensoren an den
Rädern größere Drehzahldifferenzen melden, gibt der
Mikroprozessorregler das Kommando an die Lamellenkupplung, die
Antriebsverbindung mehr oder weniger zu lösen. Dadurch entsteht
ein Rutschen der Lamellen, das jedoch im Ölbad ohne Folgen
bleibt.
Die bekannte Anordnung baut jedoch insbesondere infolge der
Öldruckbetätigung der Kupplung aufwendig und schwer.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht im wesent
lichen darin, eine Anordnung zur stufenlosen Antriebsverteilung
nach dem Oberbegriff von Patenanspruch 1 zu schaffen, welche
sich durch eine leichte Bauweise auszeichnet.
Die erläuterte Aufgabe ist in vorteilhafter Weise mit den
kennzeichnenden Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst.
Bei der Anordnung nach der Erfindung wird die dem Antriebsmotor
zugehörige Kupplungshälfte durch Vermittlung des Planetenge
triebes ins Schnelle angetrieben, wodurch das Drehmoment der
Kupplung reduziert ist und somit nur schwache Kupplungsbetäti
gungskräfte erforderlich werden, weshalb die Verwendung eines
elektromagnetischen anstelle eines schwer bauenden Ölhydrau
lischen Stellgliedes für die Kupplungsbetätigung ermöglicht
ist.
Bei der Anordnung nach der Erfindung können der Antriebsmotor
bzw. die von letzterem angetriebene Hauptwelle beispielsweise
mit dem äußeren Zentralrad und die zugehörige Kupplungshälfte
mit dem inneren Zentralrad des Planetengetriebes verbunden
sein, um das Kupplungsmoment zu reduzieren. Eine stärkere Re
duzierung ergibt sich naturgemäß unter Nutzung der Schnell
gang-Übersetzung des Planetengetriebes, bei welcher der Pla
netenträger vom Antriebsmotor her angetrieben und das äußere
Zentralrad als Reaktion verwendet, d. h., mit der der permanent
angetriebenen anderen Fahrzeugachse zugehörigen Kupplungshälfte
verbunden ist.
Die Erfindung im Rahmen des Patentanspruches 1 oder 2 umfaßt
auch eine in ihrer Füllung regelbare hydrokinetische Kupplung.
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungs
beispieles.
Ein Verteilergetriebe 17 weist zwei zueinander parallele Aus
gangswellen 9 und 10 sowie eine zu der einen Ausgangswelle 9
koaxial und drehfest angeordnete Hauptwelle 1 auf, wobei letz
tere die Abtriebswelle eines Gangwechselgetriebes sein kann,
welches einem Antriebsmotor im Kraftfluß nachgeordnet ist. Die
Ausgangswelle 9 weist einen Abtriebsflansch 23 auf, welcher in
der üblichen Weise für den Anschluß einer zum Achsantrieb einer
hinteren Fahrzeugachse führenden Kardanwelle verwendet werden
kann. Die Ausgangswelle 9 ist mit der Hauptwelle 1 durch kor
respondierende Keilnutenverzahnungen 24 formschlüssig verbun
den. Die andere Ausgangswelle 10 weist ebenfalls einen Ab
triebsflansch 25 auf, welcher zum Anschluß einer zum Achsan
trieb einer vorderen Fahrzeugachse führenden Kardanwelle in der
bekannten Weise verwendet werden kann.
In dem Verteilergetriebe 17 sind konzentrisch zur Ausgangswelle
9 hintereinander angeordnet ein ringförmiges elektromagne
tisches Stellglied 8, eine Lamellenkupplung 2, ein Planetenge
triebe 3 und ein ringförmiges Eingangszahnrad 12 eines Räder
zuges 11.
Das Verteilergetriebe 17 ist in zwei parallelen, zu den Ge
triebewellen 1, 9 und 10 senkrecht liegenden Gehäuseebenen
15-15 und 16-16 in ein vorderes Adaptergehäuse 18 zur Lagerung
der Hauptwelle 1 und Aufnahme des elektromagnetischen Stell
gliedes 8, in ein sich anschließendes Zwischengehäuse 19 zur
Aufnahme der Lamellenkupplung 2 und des Planetengetriebes 3
sowie in einen sich anschließenden hinteren Räderkasten 20 zur
Aufnahme der Ausgangswelle 10 und des zugehörigen Räderzuges 11
unterteilt, wobei diese drei Gehäuse in der üblichen Weise
aneinandergeflanscht und mittels Schrauben und dergleichen
starr miteinander verbunden sind.
Das in das Adaptergehäuse 18 hineinragende Ende der Hauptwelle
1 ist mittels eines Wälzlagers 26 und eines Gehäuseflansches 27
im Adaptergehäuse abgestützt. Der Elektromagnet 8 ist an einem
inneren Gehäuseansatz 28 des Adaptergehäuses 18 bewegungsfest
gehaltert.
Zwischen zwei konzentrisch zueinander liegenden Kupplungshülsen
4 und 5 ist ein Lamellenpaket 29 angeordnet, welches in der
üblichen Weise aus wechselweise axial hintereinander liegenden
Innen- und Außenlamellen besteht, wobei die Innenlamellen in
eine axiale Keilnutenverzahnung am Außenumfang der Kupplungs
hülse 4 drehfest und axial verschiebbar eingreifen, während die
Außenlamellen in eine axiale Keilnutenverzahnung am Innenumfang
der Kupplungshülse 5 drehfest und axial verschiebbar eingrei
fen. Zwischen dem Lamellenpaket 29 und dem Elektromagneten 8
ist ein Stützring 30 für das Lamellenpaket 29 angeordnet,
welcher auf der Kupplungshülse 4 drehbar gelagert, jedoch in
den Axialrichtungen im wesentlichen unbeweglich festgelegt ist.
Die als Innenlamellenträger verwendete Kupplungshülse 4 ist
einerseits auf der Ausgangswelle 9 mittels eines radialen Na
dellagers drehbar abgestützt und andererseits konzentrisch auf
eine hülsenförmige Nabe 31 eines inneren Zentralrades 32,
welches ein erstes Getriebeglied des Planetengetriebes 3 bil
det, unter Vermittlung axialer Keilnutenverzahnungen drehfest
aufgesteckt. Die Nabe 31 ist ebenfalls mittels eines Radialna
dellagers auf der Ausgangswelle 9 drehbar abgestützt.
Die als Außenlamellenträger arbeitende Kupplungshülse 5 und ein
äußeres Zentralrad 6, welches als Reaktionsglied des Planeten
getriebes 3 arbeitet, sowie eine in die Zentralöffnung des
Eingangsrades 12 hineinragende Nabe 34 sind mit einer im Quer
schnitt etwa Z-förmig ausgebildeten Antriebsglocke 33 jeweils
einteilig ausgebildet.
Die Zentralräder 6 und 32 kämmen mit Planetenrädern 35, welche
in der üblichen Weise auf Lagerbolzen eines Planetenträgers 7
drehbar gelagert sind, welcher das mit der Hauptwelle 1 ver
bundene Getriebeglied des Planetengetriebes 3 bildet. Zu diesem
Zweck weist der Planetenträger 7 eine Nabe 36 auf, welche unter
Vermittlung korrespondierender Keilnutenverzahnungen und Si
cherungsringe auf der Ausgangswelle 9 bewegungsfest angeordnet
ist.
Das Eingangszahnrad 12 ist mit einer hülsenförmigen Nabe 38
versehen, welche mittels zweier seitlicher Kegelrollenlager 40
und 41 im Verteilergetriebe 17 drehbar und axial unverschiebbar
abgestützt ist. Die Nabe 38 weist einen radial inneren Naben
ansatz 37 auf, an welchem die Antriebsglocke 33 unter Vermitt
lung ihrer Nabe 34 zentriert und in den Axialrichtungen fest
gelegt ist. Die Naben 34 und 38 sind mittels korrespondierender
Keilnutenverzahnungen 39 drehfest zueinander festgelegt, so daß
die Kupplungshälfte 5 über die Antriebsglocke 33 sowohl mit dem
äußeren Zentralrad 6 als auch - über den Räderzug 11 und die
Ausgangswelle 10 - mit dem Achsantrieb der vorderen Fahrzeug
achse verbunden ist. Der Räderzug enthält noch ein zur Aus
gangswelle 10 einteiliges und zentrisches Ausgangszahnrad 13
sowie ein Zwischenzahnrad 14, welch letzteres mit Ein- und
Ausgangszahnrad 12 und 13 kämmt.
Die Gehäusetrennebene 16-16 ist so gelegt, daß das Lagerauge
für das vordere Kegelrollenlager 40 und die vordere Abschluß
wand 21 des Räderkastens 20 mit dem Zwischengehäuse 19 eintei
lig ausgebildet sind. Ein in Nähe der hinteren Abschlußwand 22
des Räderkastens 20 und zusammen mit dem anderen Kegelrollen
lager 41 in demselben Axialabschnitt der Nabenhülse 38 ange
ordnetes Wälzlager 42 stützt das hintere Ende der Ausgangswelle
9 indirekt nach Gehäuse ab, wobei die Abschlußwand 22 und der
Räderkasten 20 einteilig ausgebildet sind.
Ein Druckring 44 ist einerseits konzentrisch zwischen den
Kupplungshülsen 4 und 5 sowie andererseits axial zwischen dem
Lamellenpaket 29 und einem Bund 43 der Nabenhülse 31 angeordnet
und dabei drehfest und axial verschiebbar an der Kupplungshülse
4 festgelegt. Der Stützring 30 ist mit einer Vielzahl von axi
alen Durchgängen 45 versehen, welche gleichmäßig in den Um
fangsrichtungen verteilt sowie mit gleichem Radius zur Dreh
achse der Kupplung 2 angeordnet sind. In entsprechender Weise
sind die Innen- und Außenlamellen des Lamellenpaketes 29 mit
axialen Durchgängen versehen, welche in den Umfangsrichtungen
gleichmäßig verteilt und mit demselben Radius wie die Durch
gänge 45 zur Kupplungsdrehachse angeordnet sind. Auf diese
Weise ergibt sich etwa ein solcher Verlauf des magnetischen
Flusses durch den Elektromagneten 8 und die Lamellenkupplung 2,
wie dies durch die punktierte Linie 46 dargestellt ist.
Wenn Schlupf an den Fahrzeugrädern der hinteren Fahrzeugachse
(welche von der Ausgangswelle 9 angetrieben ist) über Sensoren
und einen elektronischen Rechner in der üblichen Weise festge
stellt wird, werden die Fahrzeugräder der vorderen Fahrzeug
achse mittels der Lamellenkupplung 2 stufenlos zugeschaltet.
Hierbei sind die Betätigungskräfte des Elektromagneten 8 ge
ring, weil die Differenzdrehzahl der Lamellenkupplung 2 um das
Übersetzungsverhältnis des Planetengetriebes 3 multiplikativ
gegenüber der durch den Radschlupf bedingten Differenzdrehzahl
der Ausgangswelle 9 gegenüber dem Eingangszahnrad 12 vergrößert
ist, wobei der Antrieb des Planetenträgers 7 durch die Haupt
welle 7 eine Übersetzung ins Schnelle in bezug auf die Dreh
zahlen, jedoch ein reduziertes Drehmoment an der Kupplungshülse
4 ergibt.
Der Aufbau der beschriebenen Anordnung kann dadurch einfacher
gestaltet werden, wenn die axiale Reihenfolge von Elektromagnet
8, Kupplung 2 und Planetengetriebe 3 umgekehrt wird, wobei das
äußere Zentralrad 6 mit der Hauptwelle 1 und das innere Zen
tralrad 32 mit der Kupplungshülse 5 sowie der Planetenträger 7
sowohl mit der Kupplungshülse 4 als auch mit dem Eingangszahn
rad 11 verbunden sind.
Claims (4)
1. Anordnung zur stufenlosen Antriebsverteilung des von einem
Antriebsmotor abgegebenen Drehmomentes über eine Hauptwelle auf
zwei Fahrzeugachsen, bei der zwischen der Hauptwelle und der
einen Fahrzeugachse eine permanente Antriebsverbindung mit
gleichbleibender Drehmomentübertragungsfähigkeit vorgesehen
ist, während eine in ihrem Drehmoment regelbare Kupplung in
eine Antriebsverbindung zwischen der Hauptwelle und der anderen
Fahrzeugachse eingeschaltet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hauptwelle (1) ausschließlich durch ein dreigliedriges
Planetengetriebe (3) mit der zugehörigen einen Kupplungshälfte
(4) und die der Fahrzeugachse zugehörige andere Kupplungshälfte
(5) zusätzlich mit dem als Reaktion arbeitenden dritten Ge
triebeglied (6) verbunden ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hauptwelle (1) mit dem Planetenträger (7) verbunden
ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als regelbare Kupplung eine Reibkupplung verwendet ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Einstellung des Kupplungsmomentes ein elektromagne
tisches Stellglied (8) verwendet ist.
Priority Applications (1)
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DE19904011857 DE4011857C2 (de) | 1990-04-12 | 1990-04-12 | Anordnung zur stufenlosen Antriebsverteilung des Drehmomentes eines Antriebsmotores eines Kraftfahrzeuges auf zwei Fahrzeugachsen |
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Publications (2)
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