DE4011333A1 - Vorrichtung zum selbsttaetigen sperren eines verteilergetriebes - Google Patents
Vorrichtung zum selbsttaetigen sperren eines verteilergetriebesInfo
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- DE4011333A1 DE4011333A1 DE19904011333 DE4011333A DE4011333A1 DE 4011333 A1 DE4011333 A1 DE 4011333A1 DE 19904011333 DE19904011333 DE 19904011333 DE 4011333 A DE4011333 A DE 4011333A DE 4011333 A1 DE4011333 A1 DE 4011333A1
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
selbsttätigen Sperren eines Verteilergetriebes nach dem
Oberbegriff von Anspruch 1.
Eine solche Vorrichtung, in der die Sperre eines
Verteilergetriebes in einem Kraftfahrzeug selbsttätig
aktiviert wird, ist aus der DE-A 35 45 544 bekannt. Das
Fahrzeug, in dem die Vorrichtung zum Sperren des
Verteilergetriebes angeordnet ist, hat dabei noch eine an
sich bekannte Antriebsschlupfeinrichtung, in der über
Bremsmomentregler auf die Radbremsen einer Achse und/oder
über ein Drehmomentwandler auf das Leistungsstellglied des
Motors Einwirkungen vorgesehen sind. Einem Oder-Glied werden
in dieser Schrift die den Bewegungszustand des Fahrzeuges
charakterisierenden Größen und die Steuersignale für die
Radbremsen und/oder das Leistungsstellglied zugeführt und
das Ausgangssignal wirkt als Sperrsignal für das
Verteilergetriebe. Die den Bewegungszustand des Fahrzeuges
charakterisierenden Daten werden zur Auswertung zusätzlich
noch einer elektronischen Einheit zugeleitet. Diese Daten
sind neben den Drehzahlen der Antriebsräder noch ein den
Lenkwinkel der Vorderräder proportionales Lenkwinkelsignal,
das von einem Lenkwinkelsensor kommt. Die in der
DE-A 35 45 544 genannte elektronische Einheit ist in der
DE-C 35 05 455 näher beschrieben. In ihr werden vorrangig
die Drehzahldifferenzen der Vorderräder ausgewertet und mit
der aus den Vorderraddrehzahlen abgeleiteten
Fahrgeschwindigkeit sowie den Lenkwinkel zugeordneten
Grenzwerten verglichen. Beim Überschreiten der Grenzwerte
wird ein Ausgangssignal abgegeben, über das die Sperre des
Verteilergetriebes aktiviert wird.
Eine solche Einrichtung mag zwar die Sperre des
Verteilergetriebes sinnvoll und selbsttätig ein- und
ausschalten, der Aufwand, der dazu erforderlich ist, ist
jedoch sehr hoch.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 in Bezug auf Bauaufwand
zu vereinfachen, wobei auch noch die Zeit bis zur Ermittlung
des Sperrsignals, wie auch die Reaktionszeit bis zum
Schließen der Sperrung, kurz sein soll und es sollen auch
keine zusätzlichen Sensoren, z. B. für die Ermittlung des
Lenkwinkels, erforderlich sein.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen
vom Anspruch 1 erfüllt.
Während nach dem Stand der Technik das den Lenkwinkel
der Vorderräder proportionale Lenkwinkelsignal, das von dem
Lenkwinkelsensor kommt, zur Ermittlung des Sperrsignals in
der elektronischen Einheit notwendig ist, kommt die
Erfindung mit Informationen, die im Fahrzeug generell zur
Verfügung stehen, aus. Allein die geschickte Nutzung der
Drehzahlen von den Antriebsrädern und die Verknüpfung
der Schlupfwerte s-Ist, s-Soll und s-Grenz sowie die
Ermittlung der Achsbeschleunigung von jeweils einer Achse
führen in sehr einfacher Weise zum Sperrsignal. Der
Rechenaufwand in der elektronischen Getriebesteuerung ist
sehr gering, weil vorrangig einfach zu ermittelnde Größen
mit in Versuchen ermittelten und in der elektronischen
Getriebesteuerung abgelegten Größen miteinander verglichen
werden. Über die Verkettung der Gleichungen LW=f (v F) mit
s-Soll=f (LW) zur Gleichung s Soll=f (v F) ergeben sich
Zusammenhänge, durch die ein Lenkwinkelsensor an dem Lenkrad
des Fahrzeuges entbehrlich ist. Die Gesamtreaktionszeit
einschließlich der Entstehung des Sperrsignals wird durch
die Vorbefüllung der Längssperrkupplung weiter minimiert,
wobei die Zu- und Abschaltqualität über eine geeignete Rampe,
die von der Größe des Getriebeausgangsmomentes und der
momentanen Achsbeschleunigung beeinflußt, gesichert wird.
Die Erfindung ist nicht auf die Merkmalskombination der
Ansprüche beschränkt. Für den Fachmann ergeben sich weitere
sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten von Ansprüchen und
einzelnen Anspruchsmerkmalen aus der Aufgabenstellung.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand von
Zeichnungen und Ausführungsbeispielen erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Kraftfahrzeuges mit
Allradantrieb in Verbindung mit einer
elektronischen Getriebesteuerung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung über die
Ansteuerung der Längssperrkupplung;
Fig. 3 ein Diagramm des Schlupfes, aufgezeichnet
über dem Lenkwinkel LW;
Fig. 4 ein Diagramm des Lenkwinkels, aufgezeichnet
über der Fahrzeuggeschwindigkeit v F;
Fig. 5 ein Diagramm des Schlupfes s, aufgezeichnet
über der Fahrzeuggeschwindigkeit v F;
Fig. 6 ein Diagramm zur Vorbefüllung der
Längssperrkupplung;
Fig. 7 ein Diagramm mit der Darstellung des
Anfangssperrmomentes;
Fig. 8 ein Diagramm mit der Darstellung der Ein-
und Ausschaltrampe;
Fig. 9 einen Ablaufplan.
In dem Blockschaltbild nach Fig. 1 eines Kraftfahrzeug-Allradantriebes
in Verbindung mit einer elektronischen
Getriebesteuerung ist mit 1 der Antriebsmotor, mit 2 das
Schaltgetriebe und mit 3 das Verteilergetriebe bezeichnet.
In diesem ist schematisch eine elektronisch-hydraulisch
gesteuerte Längssperrkupplung 33 angeordnet. 31 ist der
Antrieb für die Vorderachse (VA) 4 mit den Antriebsrädern 41,
42, die über das Vorderachsdifferential 44 und die
Halbachsen 43 angetrieben werden. 32 ist der Antrieb für die
Hinterachse 5, der über das Hinterachsdifferential 54 und
die Halbachsen 53 auf die Antriebsräder 51, 52 der
Hinterachse wirkt. Mit n₁ bis n₄ sind die Drahzahlsensoren
der Antriebsräder 41, 42; 51, 52 bezeichnet, wobei diese
Drehzahlsensoren über die Leitungen 45, 46 und 55, 56 mit
der elektronischen Getriebesteuerung 6 verbunden sind. Von
der Motronik 7 wird über die Leitung 71 die Motorlast und
über die Leitung 72 die Motordrehzahl an das elektronische
Getriebesteuergerät 6 übertragen. Ein Steuersignal wird über
die Leitung 73 von der Motronik 7 an den Motor zu dessen
Beeinflussung geleitet. 8 ist der Lastgeber und 9 der
Bremsgeber sowie 10 der Wählhebel, deren Informationen über
die Leitungen 81, 91 und 101 an das elektronische
Getriebesteuergerät 6 weitergeleitet werden. Zwischen dem
Motor 1 und dem Getriebe 2 kann noch ein hydrodynamischer
Drehmomentwandler 21 angeordnet sein.
In Fig. 2 ist die Ansteuerung der Längssperrkupplung
schematisch dargestellt, wobei die elektronische
Getriebesteuerung 6 über die Steuerleitung 61 mit dem
elektronischen Drucksteuerventil 62 verbunden ist. Der
Vorsteuerdruck, der über die Leitung 66 dem elektronischen
Drucksteuerventil 62 zugeleitet wird, wird über dieses, in
Abhängigkeit von den Signalen aus der elektronischen
Getriebesteuerung 6, in seiner Höhe variiert. Der
Hauptdruck 65 wird direkt dem Sicherheitsventil 67
zugeleitet und steuert dieses Ventil gleichzeitig auf
Durchfluß. 68 ist das Kupplungsventil für die
Längssperrkupplung 33 und wird vom Vorsteuerdruck gesteuert.
Die Innenlamellen der Längssperrkupplung 33 sind an der
Hohlwelle 35 und die Außenlamellen an dem
Außenlamellenträger 36 angeordnet. Mit 37 ist der
Druckkolben und mit 38 der Druckraum bezeichnet. Die
Längssperrkupplung wird zum Sperren des Hinter- und
Vorderradantriebes benutzt, wobei z. B. ein nicht
dargestelltes Planetenverteilergetriebe über die Welle 34
am Hohlrad angetrieben wird, während das nicht dargestellte
Sonnenrad die Hohlwelle 35 und die Vorderräder 41, 42
antreibt und der Außenlamellenträger 36 mit dem
Planetenträger zum Antrieb der Hinterräder 51, 52 vorgesehen
ist. In Abhängigkeit vom Signal in der Steuerleitung 61 wird
also der Hauptdruck in den Druckraum 38 geleitet, wobei der
Kolben 37 den Außenlamellenträger (=Planetenträger) und die
Hohlwelle 35 (=Sonnenrad) über die Lamellen blockiert.
Zur Ansteuerung der automatischen Längssperrkupplung 33
über die Steuerleitung 61 werden zunächst in der
elektronischen Getriebesteuerung 6 die Raddrehzahlsignale n₁
bis n₄ nach der Formel
als Schlupf zwischen der Vorder- 4 und der Hinterradachse 5
ermittelt. Kriterien, ob die Sperre geschlossen werden soll
oder nicht, sind
- I. unzulässig hoher Schlupf bzw. Differenzdrehzahlen zwischen der Vorder- 4 und der Hinterradachse 5;
- II. eine unzulässig hohe Achsbeschleunigung von einer der beiden Achsen.
Für eine Entscheidung, ob der gerechnete Schlupf eine
unzulässige Differenzdrehzahl darstellt oder nicht, soll
|s Ist - sSoll| < s Grenz (2)
als Gleichung 2 gelten.
Der Ist-Schlupf s Ist soll der Schlupf sein, der momentan
nach Gleichung 1 errechnet wurde, unabhängig davon, ob die
Sperre offen oder geschlossen war.
Der Soll-Schlupf soll der Schlupf sein, der aufgrund der
aktuellen Fahrzeugbewegung, z. B. bei Kurvenfahrt, entsteht
und der Grenz-Schlupf soll der Schlupf sein, bei dessen
Überschreitung die Längssperrkupplung 33 geschlossen werden
soll.
Ziel einer allgemeinen Schlupfberechnung und -erfassung
sollte sein, in Abhängigkeit der Parameter Bereifung,
Lenkradeinschlag, Fahrzeuggeschwindigkeit v F, Reibwert μ
zwischen der Fahrbahn und den Reifen und der Fahrtrichtung
- z. B. nach vorwärts oder rückwärts - nach der Gleichung 2
den Drehzahlunterschied zwischen der Vorder- 4 und der
Hinterradachse 5 zu messen, der eine durchdrehende Achse
gerade erkennen läßt.
Da für die Erfassung des Soll-Schlupfes nur die
Drehzahlsignale n₁ bis n₄, die Fahrzeuggeschwindigkeit v F
sowie die Fahrtrichtungserkennung nach der
Wählhebelstellung 10 zur Verfügung stehen ist es notwendig,
die Fahrdynamik des Fahrzeuges in Abhängigkeit der vorher
aufgezeigten Parameter zu messen und die ermittelten
Meßwerte zu der Funktion Soll-Schlupf=f aus
Fahrzeuggeschwindigkeit - s Soll=f (v F) - zu verknüpfen.
Um diese Funktion so genau wie nur möglich abzubilden, wird
diese aus den Gleichungen Soll-Schlupf=f aus dem
Lenkwinkel - s Soll=f (LW) - und dem Lenkwinkel als eine
Funktion aus der Fahrzeuggeschwindigkeit - LW=f (v F) -
gebildet.
In der Fig. 3 ist der Soll-Schlupf als Funktion des
Lenkwinkels am Lenkrad in Abhängigkeit von verschiedenen
Reifen und Reibwerten (μ) dargestellt, wobei in der
Ordinatenachse der Schlupf in Prozent aufgetragen ist, der
aus der Formel
ermittelt wurde. Die Abszisse ist im Bereich der praktisch
möglichen Lenkwinkel am Lenkrad in Grad unterteilt.
Zur meßtechnischen Erfassung von s Soll=f (LW) sollte die
Fahrzeuggeschwindigkeit v F gerade über der kleinsten
meßbaren Geschwindigkeit v Fmin liegen, um ein nahezu
seitenkraftfreies Rollen zu gewährleisten. In Abhängigkeit
von den Parametern Reibwert und Bereifung wird über
Applikationsgeräte direkt die von der elektronischen
Getriebesteuerung berechnete Differenzdrehzahl nach
Gleichung 2 gemessen und angezeigt. Gemessen wird dabei
s Soll in Lenkwinkelschritten von 90° im Bereich von 0°
Lenkwinkel bis zum maximalen Lenkwinkel von z. B. 700°.
Diese Messung wird bei Vorwärts- und bei Rückwärtsfahrt
gemäß der Wählhebelstellung 10 vorgenommen. Die Kurven in
Fig. 3, a), b) und c), sind gemessene Schlupfwerte mit
verschiedenen Reibwerten und Bereifungen:
- a) = s Ist bei einer Bereifung von 215/60 und einem Reibwert von μ 0,9,
- b) = s Ist bei einer Bereifung von 195/65 und einem Reibwert von μ 0,6,
- c) = s Ist bei einer Bereifung von 195/65 und einem Reibwert von μ 0,2,
Die Kurve d) ist der Schlupf-Soll-Wert, der aus der
Formel
s Soll = 0,5 · (s Ist (215/60) μ 0,9)
ermittelt wurde.
Die meßtechnische Erfassung vom Lenkwinkel als eine
Funktion aus der Fahrzeuggeschwindigkeit LW=f (v F)
erfolgt unter den gleichen, vorher beschriebenen Parametern,
dabei wird der Schlupf s Ist bei konstantem Lenkwinkel
(Lenkradeinschlag) während stetigem Beschleunigen bis zur
Kurvengrenzgeschwindigkeit gemessen, bei der die
Querbeschleunigung ay ein Maximum erreicht bzw. konstant
bleibt. Diese Messung wird ebenfalls bei Vorwärts- und
Rückwärtsfahrt durchgeführt.
Es ergeben sich die in Fig. 4 dargestellten Kurven e),
f), g):
- e) = v F für Bereifung 215/60 mit Reibwert μ 0,9,
- f) = v F für Bereifung 215/60 mit Reibwert μ 0,6,
- g) = v F für Bereifung 195/65 mit Reibwert μ 0,6.
Durch die Verknüpfung der Funktionen LW=f (v F) mit
der Funktion s Soll=f (LW) ist indirekt über die
Fahrzeuggeschwindigkeit eine Aussage über die zugehörige
maximale Differenzdrehzahl bzw. den maximalen Lenkwinkel (LW)
möglich.
In Fig. 5 ist über der Fahrzeuggeschwindigkeit in der
Abszisse der Schlupf s in Prozent auf der Ordinate
aufgetragen. Dieser Schlupf wird ermittelt über die Formel
wobei die Werte n vm die gemittelte Raddrehzahl an der
Vorder- 4 und n hm die gemittelte Raddrehzahl an der
Hinterradachse 5 ist. Die in Fig. 5 gezeigten Kurven h bis l
charakterisieren den Grenzschlupf nach der Formel 2, wobei h
der Grenzschlupf in Vorwärtsfahrt bedeutet und z. B. der
Soll-Schlupf+3% ist. Die Kurve i ist der Grenzschlupf bei
der Rückwärtsfahrt und entspricht dem Schlupf s Soll+9%.
Die Kurven k und l beinhalten den Grenzschlupf+dem Soll-Schlupf
bei der Vorwärtsfahrt (k) und die Kurve l den
Grenzschlupf+dem Soll-Schlupf in der Rückwärtsfahrt.
Wesentlich für das Ansprechverhalten der Sperre bei
unzulässigem Schlupf ist die Unterscheidung von Vorwärts-
und Rückwärtsfahrt. In der Position R liegt s Soll deutlich höher
bei gleicher Geschwindigkeit, was bei Gleichbehandlung eine
Verschlechterung im Ansprechverhalten zur Folge hätte.
s Grenz (rechte Seite der Gleichung 2) ist die absolute
Schwelle, bei deren Überschreitung die elektronische
Getriebesteuerung an die elektro-hydraulische Steuerung im
Getriebe, wie bereits beschrieben, den Befehl zum Schließen
der Sperre gibt. s Grenz kennzeichnet die Ungenauigkeit der
s Soll-Erfassung und berücksichtigt damit alle Toleranzen bei
der Erfassung der Raddrehzahlen n₁ bis n₄.
Da für die Erfassung des Soll-Schlupfes kein
Lenkwinkelsensor zur Verfügung steht und eine Aussage über
den Lenkwinkel damit nicht möglich ist, wird aus einem in
der elektronischen Getriebesteuerung abgelegten Kennfeld
s Soll=f (v F) nach Fig. 5 der Soll-Schlupf und gleichzeitig
aus einem Kennfeld s Grenz=f (v F) der Grenzschlupf
ausgelesen.
Die Aufteilung des bei einer bestimmten Geschwindigkeit v F
maximal möglichen Schlupfes s max, wobei s max=s Soll+s Grenz
sein muß, ist beschrieben durch die Gleichung
s Istmax ist gekennzeichnet durch diejenigen Reifen/Fahrbahn-Reibpaarungen,
bei denen für eine bestimmte
Geschwindigkeit v F eine maximale Differenzdrehzahl auftritt
(siehe Fig. 3). Bei der Aufteilung gemäß Gleichung 3 ist
gewährleistet, daß bei halben Lenkwinkeln eine Symmetrie
hinsichtlich der Ansprechschwelle beim Hochlaufen der
Vorder- oder der Hinterachsdrehzahl besteht.
Aus der Formel 1 für die Schlupfermittlung ist, wenn
nur die Drehzahlen der Vorder- und Hinterradachse betrachtet
werden, die nachfolgende Formel 1a ableitbar.
Das Vorzeichen von s ist immer positiv, wenn die
Drehzahl der Vorderachse größer ist als die Drehzahl der
Hinterachse. Um in dem Vorwärtsfahrzustand mit einem
maximalen Lenkradausschlag und einem angenommenen Schlupf
von 22% das Schließen der Sperre zu vermeiden, muß der
Grenzschlupf größer oder gleich 22% sein. Damit ergibt sich,
daß die Längssperre aktiviert wird, sobald die
Vorderradachse geringfügig schneller dreht, also der Schlupf
geringfügig größer ist als der angenommene Grenzschlupf von
22%. Dreht im gezeigten Zustand die Hinterachse durch, so
wird der Wert s Ist-s Soll kleiner als 22%, geht durch 0%
und steigt dann wieder auf 22% an. Damit wird klar, daß bei
dem Zustand das Ansprechen der Sperre bei einem doppelt so
großen Schlupf erfolgt, verglichen mit dem Durchdrehen der
Vorderradachse. Um diese Situation zu verbessern, wird der
halbe Grenzschlupf zum Soll-Schlupf addiert und nur der
halbe Grenzschlupf in der Formel 2 zugrunde gelegt, so daß
sich ohne Berichtigung die nachfolgend gezeigte Tabelle 1
und mit Berichtigung die Tabelle 2 ergibt.
Zusammenfassend ist der fahrdynamisch stabile Bereich
des Fahrzeuges durch die Kennfelder
s Soll | |
= f (v F) | |
s Grenz | = f (v F) bei Vorwärtsfahrt |
s Grenz | = f (v F) bei Rückwärtsfahrt |
in der elektronischen Getriebesteuerung beschrieben.
Ein weiteres Kriterium für das Zuschalten der Sperre
ist die Überschreitung einer im Fahrversuch ermittelten und
festgelegten Beschleunigungsschwelle ( Grenz) einer der
beiden Achsen. Die Achsbeschleunigung wird in der
elektronischen Getriebesteuerung aus dem abgelegten Soll-Schlupf
und dem errechneten Ist-Schlupf während einer
Zeit Δ t nach der Gleichung
gebildet. Die Bedingung für das Ansprechen ist mit größer
Grenz definiert, wobei Grenz ein konstanter Wert ist und
auch den Betrieb mit Schneeketten und den dabei
auftretenden Rad- bzw. Achsbeschleunigungen berücksichtigt.
Zur Verkürzung der Reaktionszeit zwischen der Ausgabe
des Signals 61 von der elektronischen Getriebesteuerung 6 an
die Steuerhydraulik, die die Sperre schließt, und der
Reaktion im Lamellenpaket wird der Kolben der
Längssperrkupplung vorher bereits mit Druck beaufschlagt, um
das Spiel im Lamellenpaket zu verringern. Der Beginn der
Vorbefüllung ist an eine Motordrehzahlschwelle n MotGrenz
gebunden, die über der Leerlaufdrehzahl des Motors n Motll
liegt - siehe Fig. 6 -. Da die Längssperrkupplung umläuft,
wird der Vorfülldruck p Vor als Funktion der Drehzahl bzw.
der Fahrzeuggeschwindigkeit v F gesteuert. Beim Überschreiten
von n MotGrenz wird p Vor durch eine Schnellfüllung aufgebaut,
daher wird für eine Zeit Δ t an die elektrisch-hydraulische
Steuerung des Getriebes von der elektronischen
Getriebesteuerung 6 ein rechteckiges Steuerstromsignal
ausgegeben, das mit entsprechender Verzögerung an der
Längssperrkupplung 33 den Druck aufbaut, wie es aus Fig. 6
ersichtlich ist. Ab dem Zeitpukt der Signalabgabe über die
Leitung 61 von der elektronischen Getriebesteuerung 6 wird
für kurze Zeit, wie schon beschrieben, eine Schnellfüllung
erzielt. Diese ist in ihrer Dauer so abgestimmt, daß sehr
schnell der Ausgangsdruck und damit das Anfangssperrmoment -
Punkt A₁ in Fig. 7 - erreicht wird, von dem aus die
eigentliche Modulation der Druckrampe bis zum Synchronpunkt
erfolgt. Mit diesem steilen Druckanstieg wird ohne
Komforteinbuße im Zeitpunkt des Schlupferkennens der Dynamik
der weglaufenden Achse entgegengewirkt - siehe Fig. 7 -.
Im Punkt A₁ beginnt die Modulation der Einschaltdruckrampe A,
B. Als Steuergrößen werden dazu die momentane Größe des
Getriebeausgangsmomentes M ab bzw. die momentane
Achsbeschleunigung benutzt. Die Höhe des zu diesem
Zeitpunkt anstehenden Getriebeausgangsmomentes M ab wird
ermittelt aus dem Motorlastsignal sowie der Gangerkennung
und verschiebt durch einen additiven Druckanteil die
Kennlinie nach oben zu höheren Sperrmomenten hin. Die
Kennlinie selbst ist durch Zeit- und Druckstützstellen in
ihrem Verlauf p s=Funktion (t) in der elektronischen
Getriebesteuerung abgelegt. Die im Punkt A₁ gemessene
Achsbeschleunigung moduliert die Druckrampe in ihrer
Steilheit, daher Δ p : Δ t=f (). Der Grenzwert s Grenz
definiert die maximale Steilheit der Rampe - siehe B in
Fig. 8 -. Diese Parameter sind so abgestimmt, daß die
Synchronisation der Achsen in allen Betriebszuständen im
Bereich A abgeschlossen ist. Im Bereich B wird der
Haltedruck der Kupplung erreicht - Fig. 8 -. Der zeitliche
Verlauf des Sperrdruckaufbaues in den Bereichen A und B ist
entscheidend für den Komfort und die Auswirkung auf das
Fahrverhalten.
Die Schlupferfassung und die Druckrampensteuerung werden
von der elektronischen Getriebesteuerung 6 parallel bedient,
unabhängig davon, ob die Sperre offen oder geschlossen ist.
Dadurch ist es möglich, in dem Punkt der Abschaltdruckrampe,
bei dem erneut Schlupf gemessen wird, die
Einschaltdruckrampe ab gleichem Druckniveau wieder
hochzufahren. Dabei wird die Schnellfüllung zum Anliegen der
Längssperrkupplung 33 unterdrückt. Der Druckabbau vom
Haltedruck p Halt auf den Vorfülldruck p Vor erfolgt in zwei
Phasen, dem Bereich D und dem Bereich E nach Fig. 8. Im
Bereich D erfolgt das Öffnen der Sperre bei hohen Reibwerten
zwischen Reifen und Fahrbahn. Dieser Gradient ist so
abgestimmt, daß es dabei nicht zum sogenannten
Entlastungsschlag kommt. Der Bereich E kennzeichnet den
Druckbereich, bei dem es zu entsprechenden
Reibwertunterschieden zwischen der Vorder- 4 und der
Hinterradachse 5 beim Abbau des Sperrmoments zum erneuten
Auseinanderlaufen der Achsen, und damit zum erneuten
Schließen der Sperre über die beschriebene Einschaltrampe,
kommt. Die Abstimmung des Druckgradienten ist abhängig von
der Programmlaufzeit und der bei maximalem
Abtriebsdrehmoment erzielbaren Achsbeschleunigung. Der
Gradient Δ p/ Δ t ist so abgestimmt, daß die Beschleunigung
der Achse innerhalb eines Programmdurchlaufes und damit die
Differenzdrehzahl zwischen der Vorder- 4 und der
Hinterradachse 5 so klein bleibt, daß bei Erhöhung des
Druckes, entsprechend der Einschaltdruckrampe, die
Schaltarbeit zum erneuten Synchronisieren der Achsen
möglichst gering bleibt.
In Fig. 9 ist ein Ablaufplan für das Zu- und Abschalten
der Längssperrkupplung 33 dargestellt. Nach der Erfassung der
Raddrehzahlen n₁ bis n₄, der Wählhebelposition 10, des
Bremslichtschalters (Bremsgeber 9) und der Motordrehzahl
über die Leitung 72 bzw. auch der Fahrzeuggeschwindigkeit v F
erfolgt die Abfrage der Parameter, die ein sofortiges
- schwarz-weiß - Öffnen der Längssperre bewirken. Diese
Parameter sind N oder P aus der Wählhebelstellung 10, der
Drosselklappenwinkel 82, z. B. größer 5° aus der
Lastgeberstellung 8, und Bremse getreten aus dem
Bremsgeber 9 bzw. dem Bremslichtschalter. Nach Abfrage der
Motordrehzahl 72 wird bei Überschreiten von n MotGrenz=800 l/min
die Vorbefüllung der Kupplung eingeleitet.
Das Öffnen der Sperre über eine Druckrampe erfolgt entweder
bei Überschreiten einer Geschwindigkeit von 100 km/h beim
Erkennen von Schubbetrieb oder nach Ablauf von 2 s nach
Zuschalten der Sperre. Eine Abfrage, ob R oder D eingelegt
ist, ermöglicht es, den Grenzschlupf entsprechend der
Fahrtrichtung als Funktion der Geschwindigkeit festzulegen.
Der Soll-Schlupf wird in Abhängigkeit der
Fahrzeuggeschwindigkeit vorgegeben. Bei noch nicht
eingeschalteter Sperre erfolgt die Berechnung des
Schlupfes s Ist und der Schlupfänderung . Nach Abfrage der
s- und -Schwellen wird entschieden, ob die Sperre
geschlossen wird oder nicht. Die Druckrampe selbst wird
durch das anstehende Motormoment und die
Achsbeschleunigung - während der Schnellfüllung -
moduliert. Nach dem Zuschalten wird eine Zeitstufe gestartet,
die nach dem Ablauf von 2 s die Sperre über die Druckrampe
öffnet.
Bezugszeichen
1 Antriebsmotor
2 Getriebe
21 Drehmomentwandler
3 Verteilergetriebe
31 Antrieb Vorderachse
32 Antrieb Hinterachse
33 Längssperrkupplung
34 Welle - Antrieb, z. B. Hohlrad
35 Hohlwelle mit Innenlamellenträger zum Sonnenrad - Antrieb Vorderradachse
36 Außenlamellenträger = Planetenträger - Antrieb zur Hinterachse
37 Druckkolben
38 Druckraum
4 Vorderradachse VA
41 Antriebsrad VR
42 Antriebsrad VL
43 Halbachse
44 Vorderachsdifferential
45 Leitung
46 Leitung
5 Hinterradachse HA
51 Antriebsrad HR
52 Antriebsrad HL
53 Halbachse
54 Hinterachsdifferential
55 Leitung
56 Leitung
6 elektronische Getriebesteuerung
61 Steuerleitung
62 elektrisches Drucksteuerventil
65 Hauptdruckleitung
66 Vorsteuerdruckleitung
67 Sicherheitsventil
68 Kupplungsventil
69 Druckleitung
7 Motronik
71 Leitung Motorlast
72 Leitung Motordrehzahl
73 Steuersignal-Leitung
8 Lastgeber
81 Leitung
82 Drosselklappenwinkel
9 Bremsgeber (Bremslichtschalter)
91 Leitung
10 Wählhebel
101 Leitung
2 Getriebe
21 Drehmomentwandler
3 Verteilergetriebe
31 Antrieb Vorderachse
32 Antrieb Hinterachse
33 Längssperrkupplung
34 Welle - Antrieb, z. B. Hohlrad
35 Hohlwelle mit Innenlamellenträger zum Sonnenrad - Antrieb Vorderradachse
36 Außenlamellenträger = Planetenträger - Antrieb zur Hinterachse
37 Druckkolben
38 Druckraum
4 Vorderradachse VA
41 Antriebsrad VR
42 Antriebsrad VL
43 Halbachse
44 Vorderachsdifferential
45 Leitung
46 Leitung
5 Hinterradachse HA
51 Antriebsrad HR
52 Antriebsrad HL
53 Halbachse
54 Hinterachsdifferential
55 Leitung
56 Leitung
6 elektronische Getriebesteuerung
61 Steuerleitung
62 elektrisches Drucksteuerventil
65 Hauptdruckleitung
66 Vorsteuerdruckleitung
67 Sicherheitsventil
68 Kupplungsventil
69 Druckleitung
7 Motronik
71 Leitung Motorlast
72 Leitung Motordrehzahl
73 Steuersignal-Leitung
8 Lastgeber
81 Leitung
82 Drosselklappenwinkel
9 Bremsgeber (Bremslichtschalter)
91 Leitung
10 Wählhebel
101 Leitung
a Kurve s Ist bei Bereifung 215/60, Reibwert 0,9
b Kurve s Ist bei Bereifung 195/65, Reibwert 0,6
c Kurve s Ist bei Bereifung 195/65, Reibwert 0,2
d Kurve s Soll = 0,5 · (s Ist) 215/60, Reibwert 0,9
e Kurve v F für 250/60, Reibwert 0,9
f Kurve v F für 215/60, Reibwert 0,6
g Kurve v F für 195/65, Reibwert 0,6
h Kurve s Grenz in D = s Soll + 3%
i Kurve s Grenz in R = s Soll + 9%
k Kurve s Grenz + s Soll in D
L Kurve s Grenz + s Soll in R
Achsbeschleunigung
n MotGrenz Motorgrenzdrehzahl
n Motll Motorleerlaufdrehzahl
p Vor Vorfülldruck
p Halt Haltedruck
A₁ Anfangssperrmoment
A erster Bereich der Einschaltrampe
B zweiter Bereich der Einschaltrampe
C Bereich, in dem die Längssperrkupplung geschlossen ist
D erster Bereich der Ausschaltrampe
E zweiter Bereich der Ausschaltrampe
M ab Getriebeausgangsdrehmoment
s Ist Ist-Schlupf
s Soll Soll-Schlupf
s Grenz Grenz-Schlupf
s max maximaler Schlupf
n₁ Drehzahlsensor VR/Drehzahlen am VR
n₂ Drehzahlsensor VL/Drehzahlen am VL
n₃ Drehzahlsensor HR/Drehzahlen am HR
n₄ Drehzahlsensor HL/Drehzahlen am HL
M ab Getriebeausgangsmoment
LW Lenkwinkel
v F Fahrzeuggeschwindigkeit
v Fmin Fahrzeuggeschwindigkeit (kleinste meßbar)
f Funktion
m Reibwert
t Zeit
b Kurve s Ist bei Bereifung 195/65, Reibwert 0,6
c Kurve s Ist bei Bereifung 195/65, Reibwert 0,2
d Kurve s Soll = 0,5 · (s Ist) 215/60, Reibwert 0,9
e Kurve v F für 250/60, Reibwert 0,9
f Kurve v F für 215/60, Reibwert 0,6
g Kurve v F für 195/65, Reibwert 0,6
h Kurve s Grenz in D = s Soll + 3%
i Kurve s Grenz in R = s Soll + 9%
k Kurve s Grenz + s Soll in D
L Kurve s Grenz + s Soll in R
Achsbeschleunigung
n MotGrenz Motorgrenzdrehzahl
n Motll Motorleerlaufdrehzahl
p Vor Vorfülldruck
p Halt Haltedruck
A₁ Anfangssperrmoment
A erster Bereich der Einschaltrampe
B zweiter Bereich der Einschaltrampe
C Bereich, in dem die Längssperrkupplung geschlossen ist
D erster Bereich der Ausschaltrampe
E zweiter Bereich der Ausschaltrampe
M ab Getriebeausgangsdrehmoment
s Ist Ist-Schlupf
s Soll Soll-Schlupf
s Grenz Grenz-Schlupf
s max maximaler Schlupf
n₁ Drehzahlsensor VR/Drehzahlen am VR
n₂ Drehzahlsensor VL/Drehzahlen am VL
n₃ Drehzahlsensor HR/Drehzahlen am HR
n₄ Drehzahlsensor HL/Drehzahlen am HL
M ab Getriebeausgangsmoment
LW Lenkwinkel
v F Fahrzeuggeschwindigkeit
v Fmin Fahrzeuggeschwindigkeit (kleinste meßbar)
f Funktion
m Reibwert
t Zeit
Claims (12)
1. Vorrichtung zum selbsttätigen Sperren eines
Verteilergetriebes (3) in einem mit permanentem
Allradantrieb (41, 42; 51, 52) ausgerüsteten Kraftfahrzeug,
mit Sensoren (n₁ bis n₄, 8, 9, 10) zur Erfassung von den
Bewegungszustand des Kraftfahrzeuges charakterisierenden
Informationen, die einer elektronischen Einheit (6)
zugeleitet werden, wobei diese Informationen in Verbindung
mit in der elektronischen Einheit (6) gespeicherten
Informationen zu einem Signal, das die Betätigung der
Sperre (33) auslöst, verarbeitet werden, dadurch
gekennzeichnet, daß nur die
Achsbeschleunigung () von einer der beiden
Antriebsachsen (4, 5) oder der Schlupf (s) bzw. die
Differenzdrehzahlen zwischen diesen beiden Achsen in
Verbindung mit den in der elektronischen
Getriebesteuerung (6) gespeicherten Daten zur Bildung des
Sperrsignals (61) in der elektronischen
Getriebesteuerung (6) führen und daß dazu nur Informationen
dieser elektronischen Getriebesteuerung (6) zugeleitet
werden, die in einem modernen Fahrzeug mit ABS und
Antriebsschlupfregelung und mit einem elektro-hydraulisch
gesteuerten Automatgetriebe zur selbsttätigen Findung eines
Ganges und zur automatischen Fahrweise schon zur Verfügung
stehen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der elektronischen
Getriebesteuerung (6) die Raddrehzahlsignale (n₁ bis n₄) aus
den Antriebsrädern (41, 42; 51, 52), die
Wählhebelposition (10), die Bremsbetätigung (Bremsgeber 9),
die Lastvorgabe über das Gaspedal (8) und die Drosselklappe,
die Motordrehzahl (Leitung 72), die Motorlast (Leitung 71)
aus der Motronik (7) zugeleitet werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ist-Schlupf (s Ist)
aus den Raddrehzahlen (n₁ bis n₄) über die Formel
ermittelt wird und das Sperrsignal (61) nach der
Überschreitung eines Schlupf-Grenzwertes in der
elektronischen Getriebesteuerung (6) gebildet wird und zur
Aktivierung der Längssperrkupplung (33) am
Verteilergetriebe (3) dieser zugeleitet wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schlupf-Grenzwert
nach der Formel
|s Ist - sSoll| < s Grenz (2)errechnet wird, wobei der Schlupf-Sollwert auf Grund der
aktuellen Fahrzeugbewegung, z. B. Kurvenfahrt, die sich aus
den Drehzahlen der Vorderräder ableiten läßt, ermittelt
wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schlupf-Sollwert
(s Soll) als eine Funktion der
Fahrzeuggeschwindigkeit
s Soll = f (v F)dargestellt wird, die aus den Gleichungens Soll = f (LW) und
LW = f (v F)gebildet ist, wobei sowohl s Soll=f (LW) wie auch LW=f (v F) meßtechnisch über Fahrversuche ermittelt wird.
LW = f (v F)gebildet ist, wobei sowohl s Soll=f (LW) wie auch LW=f (v F) meßtechnisch über Fahrversuche ermittelt wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Überschreitung einer
im Fahrversuch festgelegten Beschleunigungsschwelle ( Grenz)
von einer der beiden Antriebsachsen ein Signal (61) in der
elektronischen Getriebesteuerung (6) gebildet und an die
elektro-hydraulische Getriebesteuerung zum Schließen der
Längssperrkupplung (33) im Verteilergetriebe (3) geleitet
wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß in der elektronischen
Getriebesteuerung (6) die Achsbeschleunigung () aus dem
abgelegten Soll-Schlupf (s Soll) und dem errechneten Ist-Schlupf
(s Ist) während einer definierten Zeit Δ t nach der
Formel
gebildet wird und bei der Bedingung größer Grenz die
Sperre aktiviert wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verteilergetriebe (3)
ein Planetendifferential mit einer Lamellensperrkupplung (33)
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Verkürzung der
Reaktionszeit die Längssperrkupplung (33) des
Verteilergetriebes (3) beim Überschreiten einer
Motordrehzahlschwelle (n MGrenz) vorbefüllt wird und daß der
Druck der Vorbefüllung (p Vor) als Funktion der Drehzahl bzw.
der Fahrzeuggeschwindigkeit (v F) gesteuert wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Überschreiten der
Motordrehzahlschwelle (n MGrenz) für eine Zeit Δ t in einer
Schnellfüllung der Vorbefüllungsdruck (p Vor) über ein Signal
aus der elektronischen Getriebesteuerung (6) aufgebaut wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Befüllung der
Längssperrkupplung (33) bis zum Haltedruck (p Halt) über eine
Einschaltrampe (A, B) und die Entleerung über eine
Ausschaltrampe (D, E) erfolgt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Größe des
Getriebeausgangsmomentes (M ab) und die momentane
Achsbeschleunigung () als Steuergrößen für die Form der
Einschaltrampe (A, B) benutzt wird, wobei das
Getriebeausgangsmoment (M ab) die Kennlinie nach oben
verschiebt, die durch Zeit und Druckstützstellen in ihrem
Verlauf (p s=Funktion t) in der elektronischen
Getriebesteuerung (6) abgelegt ist und die Druckrampe in
ihrer Steilheit von der Achsbeschleunigung () moduliert
wird ( Δ p : Δ t=Funktion ).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904011333 DE4011333A1 (de) | 1989-04-07 | 1990-04-07 | Vorrichtung zum selbsttaetigen sperren eines verteilergetriebes |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3911347 | 1989-04-07 | ||
DE19904011333 DE4011333A1 (de) | 1989-04-07 | 1990-04-07 | Vorrichtung zum selbsttaetigen sperren eines verteilergetriebes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4011333A1 true DE4011333A1 (de) | 1990-10-11 |
Family
ID=25879658
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904011333 Withdrawn DE4011333A1 (de) | 1989-04-07 | 1990-04-07 | Vorrichtung zum selbsttaetigen sperren eines verteilergetriebes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4011333A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0885766A1 (de) * | 1997-06-04 | 1998-12-23 | WABCO GmbH | Verfahren zur Synchronisation zweier sich drehender Fahrzeugantriebswellen |
DE102009054940A1 (de) * | 2009-12-18 | 2011-06-22 | ZF Friedrichshafen AG, 88046 | Verfahren zur schnellen Befüllung eines hydraulisch betätigbaren Lamellenschaltelementes eines Kraftfahrzeuggetriebes |
CN115742773A (zh) * | 2022-11-22 | 2023-03-07 | 中国第一汽车股份有限公司 | 车辆的扭矩分配控制方法、装置、处理器和车辆 |
-
1990
- 1990-04-07 DE DE19904011333 patent/DE4011333A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0885766A1 (de) * | 1997-06-04 | 1998-12-23 | WABCO GmbH | Verfahren zur Synchronisation zweier sich drehender Fahrzeugantriebswellen |
DE102009054940A1 (de) * | 2009-12-18 | 2011-06-22 | ZF Friedrichshafen AG, 88046 | Verfahren zur schnellen Befüllung eines hydraulisch betätigbaren Lamellenschaltelementes eines Kraftfahrzeuggetriebes |
US8726751B2 (en) | 2009-12-18 | 2014-05-20 | Zf Friedrichshafen Ag | Method for quickly filling a hydraulically actuated multiple disc shifting element of a motor vehicle transmission |
CN115742773A (zh) * | 2022-11-22 | 2023-03-07 | 中国第一汽车股份有限公司 | 车辆的扭矩分配控制方法、装置、处理器和车辆 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |