DE4011017C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von Stosswellen nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Unter Stosswellen werden hier auch
schwächere akustische Druckpulse verstanden, deren Intensität jedoch ausreicht,
um in Körpern von Lebewesen Veränderungen zu verursachen, wie
z. B. die Bewegung von Steinen oder die Erwärmung des Gewebes.
Aus der DE-OS 31 19 295 ist ein Lithotripter mit flächenhafter Quelle bekannt.
Diese ist entweder als Kugelkalotte selbstfokussierend ausgebildet
oder eben. Zur Fokussierung werden dann Abbildungssysteme wie Reflektoren,
Linsen oder elektrische Ansteuerungen der unterschiedlichen Zonen der
Stosswellenquelle benötigt.
Aus dem DE-Gm 88 02 995 ist ein Lithotripter mit zwei Stosswellenquellen
bekannt. Zum einen werden Stosswellen extrakorporal erzeugt und durch die
Haut zum Stein geleitet, zum anderen werden die Stosswellen am Ende eines
Lichtleiters in der Nähe des Steines erzeugt.
Aus der EP 2 77 489 A ist ein Lithotripsie-Arbeitsplatz mit zwei voneinander
unabhängigen Stosswellenquellen bekannt, die aus unterschiedlichen Richtungen
auf den Stein einwirken. Diese Vorrichtung bildet den Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Es wurde bereits eine Vorrichtung zur Erzeugung von Stoßwellen vorgeschlagen (deutsche Patentanmeldung P 38 33 862.9), die
eine punktförmige und eine flächenhafte Stosswellenquelle miteinander
kombiniert.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Fragmentation von Humankonkrementen,
insbesondere von Gallensteinen, zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst von einer Vorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1. Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstände
von Unteransprüchen.
Die Verwendung zweier unterschiedlicher Typen von Stosswellenquellen
bietet die Vorteile beider Typen, so lange beide Quellen unabhängig voneinander
betrieben werden - Freiheit in der Wahl der Energie oder der Fokusgröße.
Werden beide Quellen kombiniert betrieben, insbesondere von einem
Stosskreis mit einstellbarer zeitlicher Verzögerung angesteuert, ergeben sich
weitere Vorteile: Durch die variable zeitliche Überlagerung von Stosswellen
unterschiedlicher Eigenschaften (unterschiedliche Energiedichten, unterschiedlicher
Zugwellenanteil, unterschiedliche Fokusgrößen) können besondere
Effekte an dem bereits von der anderen Quelle angeregten Stein auftreten.
Bevorzugt wird ein Piezosystem und ein elektromagnetisches Stosswellensystem
benutzt, wobei beide Systeme selbstfokussierend sein können - z. B.
auf einem gekrümmten Träger angeordnet - oder eben, wobei die Fokussierung
dann durch Hilfsmittel, wie Linsen, Reflektoren oder auf elektronischem
Weg durch unterschiedliche Ansteuerung oder einzelnen Zonen der Stosswellenquellen
erfolgt. Gerade die beiden genannten Quellen lassen sich zeitlich
gut synchronisieren.
Die bevorzugte koaxiale Anordnung lässt den Aufwand bei Ortung und Positionierung
gegenüber einer einfachen Quelle ungeändert. Möglich - aber nicht
gezeigt - ist auch eine Anordnung der Quellen nebeneinander.
Günstig ist die koaxiale Anordnung einer elektromagnetischen Quelle (EMSE)
innen und einer piezoelektrischen aussen, da dann der Quelle mit der kleineren
Energiedichte die größere Fläche zur Verfügung steht. Die elektromagnetische
Quelle kann selbstfokussierend sein oder mit einer Linse fokussiert
werden. Die Piezoelemente werden bevorzugt selbstfokussierend auf einem
sphärischen Träger angeordnet.
Eine definierte zeitliche Verzögerung zwischen beiden Stosswellenquellen ist
bei Verwendung eines Stosskreises für beide Quellen elektrisch einstellbar
oder durch eine mechanische Verstellung der Quellen gegeneinander über
die dann unterschiedliche Laufzeit.
Ist eines der Systeme ein Piezosystem, so kann mit dem Kombisystem auch
eine Trefferkontrolle durchgeführt werden. Dabei werden Reflexe des Stosswellenpulses
der einen Teilstossquelle am Stein von der anderen Teilstossquelle
detektiert.
Die Erfindung wird anhand dreier Figuren näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 bis 3 schematisch erfindungsgemäße Stosswellenquellen.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Stosswellenquelle, bei der auf dem Träger T
eine piezoelektrische Stosswellenquelle P und eine elektromagnetische
Stosswellenquelle E koxial angeordnet sind. Die elektromagnetische Stosswellenquelle E
enthält im wesentlichen die Spule S, eine davorliegende
Membran und die zur Fokussierung notwendige Linse L. Beide Stosswellensysteme (E, P)
geben Wellen ab, die auf einen Punkt (Brennpunkt F) fokussiert
sind. In dieser und den anderen Figuren sind weitere Bauteile wie die Wasservorlaufstrecke,
eine Ankoppeleinrichtung oder Systeme zum Orten des
Konkrements und zum Positionieren der Stosswellenquelle gegenüber dem
Konkrement nicht gezeigt. Gezeigt sind die Randstrahlen der Stosswellenfelder,
die von der piezoelektrischen Stosswellenquelle P und von der elektromagnetischen
Stosswellenquelle E zum Brennpunkt F führen. In der in Fig. 1
gezeigten Ausführung gelangen die von der elektromagnetischen Stosswellenquelle E
erzeugten akustischen Wellen früher auf den Brennpunkt F als die
von der piezoelektrischen Stosswellenquelle ausgesandten Wellen.
Fig. 2 zeigt eine andere Ausführung mit den gleichen Bauelementen wie die
Fig. 1. Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführung ist die elektromagnetische
Stosswellenquelle jedoch weiter vom Brennpunkt F entfernt angeordnet, wodurch
bei gleichzeitiger Beaufschlagung mit Energie die von der elektromagnetischen
Stosswellenquelle E erzeugten Wellen später bei dem Brennpunkt F
eintreffen als die von der piezoelektrischen Stosswellenquelle P erzeugten
Wellen. Die zeitliche Verzögerung kann also sowohl durch zeitliche
Verzögerung der elektrischen Ansteuerung der beiden Quellen (E, P) eingestellt
werden also auch durch Verschieben der Quellen (E, P) gegeneinander,
wodurch sich die Laufzeit ändert. In Fig. 2 sind sowohl die Linse L als auch
die Spule S nach hinten verschoben. Möglich - aber nicht gezeigt - sind Ausführungen,
bei denen nur eines der beiden Bauteile verschoben wird, das
andere ortsfest gegenüber der anderen Stosswellenquelle bleibt. Ein Belassen
der Linse L und ein alleiniges Verschieben der erzeugenden Spule S (mit
Membran) läßt den Fokus ungeändert und variiert nur die Zeit. Eine Verschiebung
der Linse L verändert die Lage des Brennpunkts F der entsprechenden
Teilquelle E. In Fig. 2 ist ebenfalls eine etwas längere Vorlaufstrecke der elektromagnetischen
Stosswellenquelle E gezeigt. Durch die mechanische Verschiebung
eines oder mehrerer Bauteile kann die zeitliche Verzögerung des
zweiten Stosswellenfeldes in weitem Rahmen eingestellt werden.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführung einer erfindungsgemäßen Stosswellenquelle,
bei der auf dem Träger T wiederum eine piezoelektrische Stosswellenquelle P
und eine elektromagnetische Stosswellenquelle E koaxial so angeordnet
sind, daß sie auf einen gemeinsamen Brennpunkt F abstrahlen. Die
Fokussierung erfolgt in dieser Ausführung bei beiden Stosswellenquellen (E, P)
durch die Krümmung des Trägers T.
Möglich - aber nicht gezeigt - ist auch die Kombination einer ebenen oder
einer selbstfokussierenden elektromagnetischen Stosswellenquelle E mit
einer ebenen piezoelektrischen Stosswellenquelle P, die durch elektrische
Ansteuerung unterschiedlicher Felder selbstfokussierend ausgebildet ist.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Erzeugung von Stosswellen mit zwei flächigen, auf
einen Punkt (F) oder einen überlappenden Bereich fokussierenden
Stosswellenquellen (E, P), dadurch gekennzeichnet, daß die
Stosswellenquellen (E, P) unterschiedlichen Typs sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
der Stosswellenquellen eine elektromagnetische Stosswellenquelle
(E) ist, die andere eine piezoelektrische Stosswellenquelle (P).
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stosswellenquellen (E, P) koaxial angeordnet
sind, insbesondere daß die elektromagnetische Stosswellenquelle (E)
innen und die piezoelektrische Stosswellenquelle (P) aussen,
die erste Stosswellenquelle (E) umgebend, angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch einen Stosskreis zum Speisen der beiden Quellen
(E, P).
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine einstellbare
zeitliche Verzögerung der Quellen (E, P) gegeneinander.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Einstellung der zeitlichen Verzögerung
eine mechanische Verstellung der Quellen (E, P) gegeneinander vorgesehen
ist.
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