DE4010815A1 - Mikrophonanordnung zur aufnahme menschlicher lautaeusserungen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Mikrophonanordnung zur Aufnahme menschlicher Lautäußerungen, bestehend aus einem oder mehreren (diskreten oder räumlich verteilten) Mikrophonen, wobei die Gattung der Anordnung anhand einer exemplarischen Anwendung beschrieben sei, nämlich der Anwendung als Aufnahmeanordnung für Mobil-Telefon in Fahrzeugen und anderen stationären und mobilen Nutzerpositionen (z. B. Fußgänger, Flugzeug). Diese Anwendung steht in dieser Beschreibung stellvertretend für eine Klasse ähnlicher Anwendungen wie z. B. Steuerung von Fahrzeugfunktionen durch Spracheingabe, Diktiergerätebenutzung in Fahrzeugen, sprachgesteuerte Computerbenutzung in Fahrzeugen, sprachgesteuerte Steuerung von Informationssystemen in Fahrzeugen, wobei die Verallgemeinerung auf andere stationäre und mobile Nutzerpositionen jeweils eingeschlossen sei.

Die Aufnahme von Lautäußerungen geschieht beim Mobil-Telefon in Kraftfahrzeugen üblicherweise durch das am beweglichen Handapparat angebrachte Mikrophon, welches der Nutzer nahe an den Mund bringen kann. Aus unterschiedlichen Gründen (z. B. Verkehrssicherheit) ist es nun aber erwünscht, die Hände und die Augen beim Telefonieren nicht zu benötigen. Hierfür ist eine Mikrophonanordnung nötig, die so angebracht ist, daß sie die Lautäußerungen des Nutzers aufnimmt, ohne daß dieser selbige diese ständig in der Nähe seines Mundes festhalten muß. Bedenkt man zusätzlich, daß nach dem Stande der Technik auch der Telefonwahlvorgang durch Lautäußerungen gesteuert werden kann, so ergibt sich, daß eine solche, gewünschte Mikrophonanordnung zusätzlich dazu dienen kann, daß der Nutzer seine Verbindung wählen kann, ohne einen Handapparat aufnehmen und an den Mund führen zu müssen.

Es sind bereits Mikrophonanordnungen bekannt, die dem o. a. Zweck dienlich sind, so wurde dem Anmelder im Rahmen seiner Berufstätigkeit beispielsweise bekannt, daß in Fachkreisen in USA eine Mikrophonanordnung diskutiert wurde, bei der ein bewegliches Richtmikrophon, welches z. B. auf dem Armaturenbrett angebracht sein kann, sich automatisch auf den Mund des Sprechers richtet, wobei die Steuerung radarähnlich erfolgt. Eine ähnliche Anordnung wurde in Europa erörtert (z. B. FTZ Berlin). Hierbei soll ein auf dem Armaturenbrett angebrachtes Mikrophonarray in seiner Richtcharakteristik so gesteuert werden, daß die Richtkeule auf den Mund des Nutzers zeigt. In einer anderen, in den USA anzutreffenden Anordnung wird ein an einem Schwanenhals befestigtes Mikrophon benutzt, daß der Nutzer vor Gebrauch per Hand in die Betriebsposition schwenken kann.

Die beschriebenen Anordnungen erweisen sich als relativ unhandlich und/oder aufwendig, so daß eine günstigere bzw. alternative Mikrophonanordnung gefragt ist. Hierbei ist zu bedenken, daß Mikrophonstandorte in der Nähe des Mundes, so wie sie etwa von den bekannten Umhängemikrophonen (Lavalier-Mikrophonen) realisiert werden, gegenüber entfernteren Mikrophonstandorten Vorteile bezüglich der Unterdrückung von Störgeräuschen bieten. Lavalier-Mikrophone haben allerdings den Nachteil, daß sie vor der Nutzung umständlich angelegt und anschließend wieder abgelegt werden müssen.

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Mikrophonanordnung zu finden, die die Vorteile einer Lavalieranordnung und eventuell weitere hat, wobei der Nutzer während der Benutzung Hände und Augen frei haben soll, und auch vor und nach der Nutzung weitgehend von hinderlich umständlichen Manipulationen zur Mikrophonpositionierung entlastet sein soll.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Position für die Mikrophonanordnung eine Position am bzw. im Anschnall-Sicherheitsgurt (es können auch mehrere Gurte sein!) des Benutzers gewählt wird, die der Nutzer im Fahrzeug z. B. aus Sicherheitsgründen anlegt, wobei die Position der Mikrophonanordnung sich vorzugsweise in Mundnähe (z. B. vor der Brust) befindet.

In den in Anspruch 1 beschriebenen Ausführungsformen ist die Mikrophonanordnung entweder lose am Anschnallgurt befestigt (z. B. mittels einer Klemme, Schraubvorrichtung, Steckvorrichtung oder Schnalle) oder fest mit dem Gurt verbunden, oder konstruktiv in den Gurt integriert. In allen drei Fällen können mechanische Verstellmöglichkeiten für die Mikrophonposition(en) vorgesehen sein.

Die in Anspruch 2 beschriebenen Ausführungsformen folgen dem gleichen Lösungsgedanken. Sie sind jedoch, da hier Tragegurte mobiler Lasten (z. B. eines Gerätes) und nicht Sicherheits-Anschnallgurte als Mikrophonanordnungs-Halterung verwendet werden, z. B. auch zur Benutzung in Zusammenhang mit einem tragbaren Mobil-Telefon, sowie für verwandte Anwendungsfälle im oben beschriebenen Sinne geeignet.

Obwohl Mikrophone mit für alle Einfallsrichtungen gleicher Empfindlichkeit in der erfindungsgemäßen Anordnung bereits Vorteile bieten, hat es sich als zusätzlich günstig erwiesen, der Mikrophonanordnung eine geeignete Richtcharakteristik (z. B. Niere, Superniere, Keule) zu geben (Anspruch 3). Die Hauptempfindlichkeitsrichtung wird hierzu zweckmäßigerweise (fest oder adaptiv) so gewählt, daß die aufzunehmenden menschlichen Lautäußerungen gegenüber Störgeräuschen hervorgehoben werden. Die Einstellung der Richtcharakteristik kann mit bekannten Algorithmen von Hand oder automatisch vorgenommen werden.

In einer Gruppe von Ausführungsformen der Erfindung (Anspruch 4) werden die Signalübertragungsverbindungen zu und/oder von der Mikrophonanordnung durch elektrische Leitungen (z. B. aus Kupfer oder Stahl) realisiert, die in den Gurt (die Gurte) integriert sind (z. B. durch Einnähen oder Einweben), wobei in einer Ausführungsform der Übertragungsweg erst beim Anlegen des Gurtes geschlossen wird, während er in einer anderen ständig geschlossen ist.

In einer anderen Gruppe von Ausführungsbeispielen (Anspruch 5) werden die Signalübertragungsverbindungen zu und/oder von der Mikrophonanordnung drahtlos realisiert (z. B. durch Infrarot-, Ultraschall- oder HF-Verbindungen).

Es ist gleichsam selbstverständlich, daß die in den Ansprüchen 3 bis 5 genannten Merkmale in den Ausführungsformen nach Ansprüchen 1 und 2 in beliebiger Kombination auftreten können.

Claims (6)

1. Mikrophonanordnung zur Aufnahme menschlicher Lautäußerungen, bestehend aus einem der mehreren Mikrophonen, dadurch gekennzeichnet, daß sich dieses Mikrophon oder diese Mikrophone an einem oder mehreren Gurten am Körper derjenigen Person befinden, deren Lautäußerungen aufgenommen werden sollen, wobei das Mikrophon oder die Mikrophone entweder lösbar mit dem Gurt bzw. diesen Gurten verbunden, oder fest mit diesen verbunden, oder konstruktiv in diese integriert sind, und wobei es sich bei diesem Gurt bzw. diesen Gurten um Sicherheitsgurte handelt, mit dem die betreffende Person sich anschnallt.

2. Mikrophonanordnung zur Aufnahme menschlicher Lautäußerungen, bestehend aus einem oder mehreren Mikrophonen, dadurch gekennzeichnet, daß sich dieses Mikrophon oder diese Mikrophone an einem oder mehreren Gurten am Körper derjenigen Person befindet, deren Lautäußerungen aufgenommen werden sollen, wobei das Mikrophon oder die Mikrophone entweder lösbar mit dem Gurt bzw. den Gurten verbunden oder fest mit diesen verbunden oder konstruktiv in diese integriert sind, und wobei es sich bei diesem Gurt bzw. diesen Gurten um Tragegurte handelt, mit dem die betreffende Person eine mobile Last trägt.

3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mikrophon oder die Mikrophone eine Richtcharakteristik aufweisen, welche zur Aufnahme von Lautäußerungen der betreffenden Person besonders geeignet ist, derart, daß diese Lautäußerungen gegenüber Störschall aus anderen Richtungen bevorzugt aufgenommen werden, wobei die Einstellung dieser Richtcharakteristik fest oder adaptiv erfolgt, und zwar abhängig von den Einfallsrichtungen der menschlichen Lautäußerung und des Störschalls.

4. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß elektrische Leitungen zu und/oder von dem Mikrophon oder den Mikrophonen in den Gurt integriert sind.

5. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Verbindungen zu und/oder von dem Mikrophon oder den Mikrophonen drahtlos erfolgen.

6. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Unteransprüchen 3 bis 5 genannten Merkmale vollständig oder teilweise in Kombination auftreten.