DE4008178A1 - Anti-roll-gestell - Google Patents

Description

Wenn rollfähige, z. B. zylinderförmige Gegenstände auf der ebenen Ladeflä­ che eines Transportmittels transportiert werden sollen, ist es notwendig, diese gegen das Hin- und Herrollen auf der Ladefläche zu sichern, indem die rollfähigen Gegenstände, z. B. in einem Gestell, gelagert werden, das mit seiner ebenen Unterseite auf der ebenen Ladefläche des Transportmit­ tels abgesetzt wird und das an seiner Oberseite z. B. für zylinderförmige rollbare Gegenstände eine teilkreisförmige Aufnahme besitzt, in der der rollfähige Gegenstand gegen Verrollen gesichert gelagert werden kann.

Häufig werden solche rollfähigen Transportgüter nur in einer Richtung z. B. vom Herstellungsort zum Verwendungsort (wie bei kreisringförmigen Fertig­ betonteilen der Fall) transportiert. Sollen die Anti-Roll-Gestelle für den Transport solcher Gegenstände mehrfach wiederverwendet werden, so müssen sie jeweils als Leergut zum Ausgangspunkt des Transports zurückbefördert werden. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn die Anti-Roll-Gestelle einen möglichst geringen Platzbedarf haben, um mit einem Transport möglichst viele Gestelle auf einmal transportieren zu können. Es ist dann günstig, die Gestelle z. B. zusammenklappbar oder -faltbar oder ineinander­ stapelbar auszuführen.

Die Erfindung bezieht sich auf ein Anti-Roll-Gestell für rollfähige Transportgüter, vorzugsweise für den Transport von Blechrollen, sogenannten Coils, die z. B. als Halbzeuge in der Fertigung von Karosserieteilen der Autoindustrie verwendet werden. Solche Coils haben häufig ein Gewicht bis zu 20 to und erfordern deshalb sehr robuste Anti-Roll-Gestelle. Außerdem müssen diese eine bestimmte Mindestbauhöhe besitzen, um ein ungewolltes Herausrollen des Coils aus dem Gestell sicher zu verhindern. Es ist zudem wünschenswert, die Coils während des Transports gegen äußere Einflüsse (z. B. mechanische Beschädi­ gung oder Regen) abzuschirmen, indem die Anti-Roll-Gestelle als zumindest weitgehend verschließbare Behältnisse ausgebildet werden. Außerdem sollen die Gestelle für den Leertransport einen minimierten Platzbedarf besitzen.

Zur Lösung dieser Aufgabenstellung wird erfindungsgemäß ein Anti-Roll-Ge­ stell so ausgeführt, daß in einem Rahmen (1) mit einer aus ebenen Flächenteilen bestehenden Unterseite eine der Form des zu transportierenden Coils angepaßte Aufnahme (2) angeordnet ist, die über die Oberkante des Rahmens (1) hinausragt, wobei entsprechende Flächenteile an dessen Unterseite so ausgespart sind, daß in ihnen bei Übereinandersetzen zweier solcher Gestelle die an der Oberseite herausragenden Teile der Aufnahme (2) des unteren Gestells in den Aussparungen an der Unterseite des oberen Gestells untergebracht werden können, so daß zwei übereinandergesetzte Gestelle eine Gesamthöhe besitzen, die kleiner als die Summe der Höhen über alle der beiden Einzelgestelle ist.

Die Rahmen (1) der Anti-Roll-Gestelle können außerdem an der Oberseite in solchen Flächenbereichen, die im wesentlichen außerhalb der senkrechten Projektionsfläche des zu transportierenden Coils bzw. auch der nach oben herausragenden Teile der Aufnahme (2) liegen, ebene Flächenteile besitzen, die dazu geeignet sind, eine Dichtfläche für einen über die herausragenden Teile der Aufnahme (2) und das zu transportierende Coil gestülpten Deckel zu bilden und außerdem mit diesem durch entsprechend einfache Verschluß­ elemente verriegelt zu werden.

Es sei erwähnt, daß bei Anti-Roll-Gestellen, die sowohl ein Unterteil (A) als auch einen Deckel (B) besitzen, auch der Deckel (B) z. B. durch pyramidenstumpfförmige Ausbildung raumsparend übereinanderstapelbar ge­ staltet werden kann.

Ein Ausführungsbeispiel eines Anti-Roll-Gestells mit Deckel ist in Fig. 1 und 2 für ein zylindrisches Coil dargestellt. Hierzu ist zu bemerken, daß das dargestellte Unterteil (A) mit seinem zugehörigen Deckel (B) so ausgestaltet ist, daß sowohl der Deckel (B) für sich genommen als auch die verbundene Einheit aus Unterteil (A) und Deckel (B) die wesentlichen Merkmale eines gemäß ISO genormten Behälters besitzen. Es sei außerdem erwähnt, daß das Coil bzw. das in der Aufnahme (2) des Anti-Roll-Gestells zu lagernde Transportgut - abgesehen von der Zylinder­ form - auch jede andere rollfähige Form besitzen kann.

Weiterhin sei erwähnt, daß abgesehen von dem beschriebenen raumsparenden Übereinanderstapeln von z. B. deckellosen Anti-Roll-Gestellen eine besonders vorteilhafte Ausführung von Anti-Roll-Gestellen mit Deckel so ausge­ staltet werden kann, daß ein Vielfaches der Rahmenhöhe von übereinander­ stapelbaren Unterteilen (A) in etwa der Höhe eines Deckels entspricht, so daß - wie in Fig. 3 dargestellt - übereinandergestapelte Rahmen und einzelne Deckel gleichartiger Anti-Roll-Gestelle zu Transporteinheiten von geometrisch einfacher Form zusammengefaßt werden können, weil die Einzel­ elemente der Transporteinheit gleiche äußere Abmessungen besitzen.

Fig. 1 zeigt ein aus Rahmen (1) und Aufnahme (2), die zusammen das Unterteil (A) bilden, sowie aus Deckel (B) bestehendes Anti-Roll-Gestell für ein zylinderförmiges Transportgut, z. B. ein Blechcoil.

Fig. 2 zeigt Rahmen (1) und Aufnahme (2) des Unterteils aus Fig. 1 zusammen mit einem zweiten gleichartigen Unterteil.

Fig. 3 zeigt schematisch eine aus fünf Unterteilen und fünf Deckeln gleichartiger Anti-Roll-Gestelle gebildete Transporteinheit.

In Fig. 1 ist ein Anti-Roll-Gestell mit Deckel für ein zylinderförmiges Blechcoil dargestellt. Mit dem Rahmen (1) des Unterteils (A) ist eine Aufnahme (2) für das zu transportierende Coil verbunden. Die Aufnahme hat an ihrer Oberseite eine der Form des zu transportierenden Coils entsprechende Kontur, in der das Coil gegen Verrollen gesichert gelagert werden kann.

Der Rahmen besitzt an seiner Oberseite eine in ihrem Außenbereich geschlossen umlaufende Fläche (5), die einer an der Unterseite des Deckels (B) befindlichen ebenfalls geschlossen umlaufenden Fläche entspricht. Beim Aufsetzen des Deckels auf das Unterteil liegen diese beiden geschlossen umlaufenden Flächen dicht aufeinander und können mittels einer umlaufenden Dichtung den Innenraum des Gestells dichtend abschließen.

An den vier Ecken des Unterteils (B) sind Eckbeschläge (3) vorgesehen, die zu den Seitenflächen hin und nach unten im wesentlichen den unteren Eckbeschlägen eines ISO-Containers entsprechen. Nach oben hin sind fest installierte Verriegelungselemente (4), z. B. in Form von handelsüblichen Twistlocks vorgesehen.

Im Abstand von dem Unterteil (A) ist ein Deckel (B) dargestellt, der sich durch Abwärtsbewegung über das nicht dargestellte in der Aufnahme (2) gelagerte Coil und die nach oben herausragenden Teile der Aufnahme (2) stülpen läßt. In dieser Lage liegt die geschlossen umlaufende Fläche an der Unterseite des Deckels (B) auf der geschlossen umlaufenden Fläche (5) des Unterteils (A).

Der Deckel (B) hat an seinen acht Ecken jeweils untere und obere Eckbeschläge (11), die im wesentlichen den unteren und oberen Eckbeschlägen von genormten ISO-Containern entsprechen.

In Fig. 2 ist ein Unterteil (A) gemäß Fig. 1 in einem schematischen Schnitt dargestellt. Zusätzlich ist strichpunktiert ein zweites gleichar­ tiges Unterteil eingezeichnet, wobei das erste Unterteil auf dem Rahmen des zweiten strichpunktiert gezeichneten Unterteils aufliegt. Man erkennt, daß die nach oben aus dem Rahmen des zweiten Unterteils herausragenden Teile von dessen Aufnahme (2) in die Unterseite des ersten Unterteils hineinragen, zu welchem Zweck an dessen Unterseite entsprechende Aussparungen vorgesehen sind. Gleichzeitig erkennt man, daß durch diese Maßnahme die Gesamthöhe der beiden übereinandergestapelten Unterteile kleiner ist als die Summe ihrer beiden Einzelhöhen.

Fig. 3 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Transporteinheit aus den Elementen von fünf Anti-Roll-Gestellen mit Deckel. Die fünf Unterteile (A) sind darin raumsparend gemäß dem in Fig. 2 dargestellten Verfahren übereinandergestapelt, während die Deckel (B) als einzelne Elemente in die Transporteinheit integriert werden. Man erkennt, daß die sinnvolle Wahl des Verhältnisses zwischen der Höhe der Unterteile (A) und der Deckel (B) es ermöglicht, eine Transporteinheit von einfacher geometrischer Form aus verschiedenartigen Einzelelementen der Anti-Roll-Gestelle zu bilden, wobei das Gesamtvolumen der Transporteinheit kleiner ist als die Summe der Einzelvolumina von Unterteilen (A) und Deckel (B). Einzelheiten über die Bildung einer solchen Transporteinheit aus Leergut in der Deutschen Patentanmeldung AZ P 40 04 371.1 beschrieben.

Claims (6)

1. Anti-Roll-Gestell für den Transport von rollfähigen Transportgütern - vorzugsweise von Blechcoils - bestehend aus einem Rahmen (1) mit an seiner Unterseite angeordneten in einer Ebene liegenden und als Aufstellfläche dienenden Flächenteilen und einer der Form des rollfähigen Transportguts angepaßten mit dem Rahmen verbundenen Aufnahme (2), die über die Oberkante des Rahmens hinausragt, dadurch gekennzeichnet, daß in der Unterseite vorhandene Aussparungen nach Form und Größe so gestaltet sind, daß sie die über den Rahmen nach oben hinausragenden Teile der Aufnahme (2) eines gleichartigen Anti-Roll-Gestells beim Aufeinanderstapeln zweier Anti-Roll-Gestelle aufnehmen kann.

2. Anti-Roll-Gestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem Unterteil (A), bestehend aus Rahmen (1) und Aufnahme (2) und aus einem Deckel (B) besteht.

3. Anti-Roll-Gestell nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (1) an seiner Oberseite in Flächenbereichen, die außerhalb der senkrechten Projektionsfläche des zu transportierenden rollfähigen Trans­ portguts bzw. auch außerhalb der aus ihm herausragenden Teile der Aufnahme (2) liegenden Flächenbereiche eine geschlossen umlaufende im wesentlichen ebene Fläche besitzt, die geeignet ist, eine Dichtfläche zu dem Deckel (B) zu bilden.

4. Anti-Roll-Gestell nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß Verriegelungselemente zwischen Unterteil (A) und Deckel (B) angeordnet sind.

5. Anti-Roll-Gestell nach einem der Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, daß an den Ecken von Unterteil (A) und/oder Deckel (B) Eckbeschläge angeordnet sind, die zumindest im wesentlichen den Eckbe­ schlägen von genormten ISO-Containern entsprechen.

6. Anti-Roll-Gestell nach einem der Ansprüche 2-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Deckels (A) in etwa einem Vielfachen der Höhe des Rahmens (1) eines Unterteils (B) entspricht.