DE4005566A1 - Fahrradsattel - Google Patents

Description

Zum Radfahren müssen die Pedale des betreffenden Fahrrades betätigt werden. Bei der dazu erforderlichen Auf- und Abbewe­ gung der Oberschenkel eines Radfahrers reiben bzw. drücken die Gesäßteile intervallartig mehr oder weniger kräftig auch gegen die Satteldecke des Fahrradsattels. Bei längerem Fahren wird dies vom Radfahrer als zunehmend unangenehm empfunden.

Um den Fahrkomfort beim Radfahren zu erhöhen ist es bekannt, Fahrradsättel mit Zug- und Druckfedern auszustatten. Diese Federn können zur Bewegungsrichtung senkrechte Stöße abfan­ gen; bezüglich der Auf- und Abbewegungen der Gesäßteile eines Radfahrers sind sie praktisch wirkungslos.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Fahrkomfort beim Radfahren zu erhöhen. Diese Aufgabe wird durch die Merk­ male des Hauptanspruchs gelöst. Eine ganz besonders vorteil­ hafte Weiterbildung dieser Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß der Sattelträger des Fahrradsattels in Längsrichtung der Satteldecke ein gespanntes, elastisches Zugelement auf­ weist. Dadurch kann sich der Sattel den bei Betätigung der Pedale auftretenden Auf- und Abbewegungen der Gesäßteile ei­ nes Radfahrers nicht nur erstaunlich gut anpassen, sondern es ist auch möglich, die Stärke dieser Kippbewegungen durch Wahl der Größe der Spannkraft beliebig einzustellen.

Gemäß der vorgeschlagenen Ausführungsform, die in den beilie­ genden Fig. 1a und b schematisch dargestellt ist, wird ei­ ne übliche Satteldecke 1, gegebenenfalls mit normaler Polste­ rung, verwendet. Der Sattelträger ist ein elastisches Zugele­ ment, z. B. ein in Längsrichtung verspanntes Seil, Lederrie­ men, Kunststoffgurt oder dergleichen. Vorzugsweise werden zwei oder mehrere, in einem genügenden Abstand voneinander parallel verspannte Seile 2 verwendet. Dadurch wird eine si­ chere Tragefunktion für die Satteldecke gewährleistet. Die Spannkraft des Seiles kann bei 3 beliebig eingestellt werden. Zur Aufnahme und zum Spannen des Seils dient eine entspre­ chend geformte Sattelbrücke 4, die an beiden Enden Aufnahme­ lager und/oder Umlenkrollen 5 für das Seil aufweist. Das Seil verläuft zwischen diesen Enden frei gespannt und ist mit der Satteldecke 1 bei 6 verbunden. Es ist allerdings auch mög­ lich, das Seil nicht mit der Satteldecke kraftschlüssig zu verbinden. Dadurch wird erreicht, daß die Satteldecke relativ zu dem bzw. den Seilen in Längsrichtung L verstellt werden kann. Ein Radfahrer könnte somit seine Sitzposition in Längs­ richtung L nach vorne oder hinten um ein gewisses Maß ver­ stellen.

Eine Möglichkeit zur Verspannung des aus zwei Seilen 2 beste­ henden Zugelementes ist in Figur 1b gezeigt, wobei nur der Verlauf der Seile dargestellt ist.

Je nachdem, ob gerade der linke oder der rechte Oberschenkel eines Radfahrers eine Abwärtsbewegung vollführt, kann dement­ sprechend die in Fahrtrichtung linke oder rechte seitliche Hälfte der Satteldecke durch die entsprechenden Gesäßteile verstärkt nach unten und damit dem betreffenden sich abwärts bewegenden Gesäßteil ausweichen. Die Satteldecke ist somit in ihren bezüglich ihrer mittigen Längsachse sich seitlich ge­ genüberliegenden Bereichen unterschiedlich stark nachgiebig ausgebildet.

Claims (6)

1. Fahrradsattel mit einer Satteldecke, einem Sattelträger und einer Sattelbrücke, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Satteldecke (1) derart gelagert ist, daß zumindest von ihr, bezogen auf ihre Längsausrichtung (L), Rollbewegungen, d. h. seitliche Kippbewegungen durchführ­ bar sind.

2. Fahrradsattel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Satteldecke auf einem elastisch nachgiebigen Körper wie z. B. einer elastisch nachgiebigen Platte gelagert ist.

3. Fahrradsattel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sattelträger in Längsrichtung der Satteldecke (1) ein gespanntes, elastisches Zugelement (2) aufweist, welches mittig unter der Satteldecke vorhanden ist.

4. Fahrradsattel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugelement aus mindestens zwei zwischen dem in Längs­ richtung vorderen und dem hinteren Ende der Sattelbrücke (4) freigespannten, parallel zueinander verlaufenden Sei­ len (2) besteht, welche an der Sattelbrücke (4) befestigt sind und auf welchen die Satteldecke (1) mittig aufla­ gert.

5. Fahrradsattel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Satteldecke (1) zumindest an einer Stelle (6) in Längsrichtung (L) ortsfest oder verstellbar mit dem Zugelement (2) verbunden ist.

6. Fahrradsattel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannung der Seile (2) verstellbar ist.