DE4005426A1 - Anlage fuer die temperaturkonditionierung in einem abbaustreb eines bergbaulichen untertagebetriebes - Google Patents
Anlage fuer die temperaturkonditionierung in einem abbaustreb eines bergbaulichen untertagebetriebesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage für die Temperaturkondi
tionierung in einem Abbaustreb eines bergbaulichen Untertage
betriebes mit einer Druckluftleitung und daran angeschlos
senen, mit Steuereinrichtungen ausgerüsteten Wirbelrohr
kühlern, die ein Wirbelrohr, eine Kaltluftdüse mit wirbel
rohrseitig vorgeschalteter Kaltluftblende und eine Warmluft
düse aufweisen. - Eine solche Anlage ist bekannt (DE 39 15 774-1,
PatG (2)).
Bergbauliche Untertageräume werden bekanntlich regelmäßig be
wettert. Das gilt insbesondere für Abbaustrebe, in denen Kohle
oder anderes Mineral hereingewonnen wird. Unter Bewetterung
versteht man die Zuführung von Frischluft, die von übertage
zum dem Untertageraum geführt wird, und die Abführung der ver
brauchten Luft. Die Wetter erfahren durch die Temperatur des
Gebirges untertage eine Erwärmung. Insbesondere bei großer
Teufe erfolgt regelmäßig eine Wetterkühlung, um durch Tem
peraturkonditionierung erträglichere Arbeitsbedingungen zu
schaffen. Dazu sind besondere Wetterkühler installiert.
Wetterkühler bezeichnet Wärmetauscher, denen ein gekühltes
fluides Medium zugeführt wird und die den Wetterstrom kühlen,
der durch den Wärmetauscher geführt wird. Das gekühlte fluide
Medium ist entweder gekühltes Wasser oder ein Kältemittel.
Zur Kühlung des fluiden Mediums sind entsprechende Kälte
aggregate erforderlich, die übertage oder auch untertage in
stalliert sind. Diese bekannten Maßnahmen sind aufwendig,
zumal zur Temperaturkonditionierung praktisch das gesamte Luft
volumen eines Untertagebetriebes gekühlt und dazu durch einen
oder mehrere Wetterkühler geführt werden muß. Die erreichte
Temperaturkonditionierung ist verbesserungsbedürftig. - An
dererseits sind in jedem Abbaustreb Druckluftleitungen ange
ordnet, deren Druckluft für Arbeitszwecke und für die pneu
matische Steuerung von Strebeinrichtungen benötigt wird. Die
in den Druckluftleitungen geführte Druckluft kann aus Tem
peratur- und Volumengründen zur Temperaturkonditionierung in
einer Abbaustrecke ohne weiteres nichts beitragen.
Die eingangs beschriebene bekannte Anlage erlaubt auf sehr
einfache Weise eine wirksame Temperaturkonditionierung in
einem bergbaulichen Untertagebetrieb, und zwar unter Verzicht
auf übliche Wetterkühler und ihren zugeordneten Installationen
und Aggregaten. Dabei wird mit für andere Zwecke bekannten
Wirbelrohrkühlern gearbeitet. Wirbelrohre sind bekannt (vgl.
Meyers Enzyklopädisches Lexikon, 1979, Band 25, S. 417). Es
handelt sich um eine Vorrichtung zur Zerlegung eines Gas
stromes in einen warmen und einen kalten Teilstrom. Ein
Wirbelrohr besteht aus einem Rohr von nicht zu weitem Durch
messer, in welches das Gas mit einem ausreichenden Überdruck
durch eine an einem Ende angebrachte Düse tangential einge
blasen wird. Dadurch wird ein zur Rohrachse koaxialer Gas
wirbel angefacht, dessen Mantel warm und dessen Kern kalt ist.
Insoweit arbeitet ein Wirbelrohr nach dem bekannten Ranque-
Effekt. Das Kaltgas kann durch eine in der Nähe beschriebene
Düse angebrachte Lochblende abgezogen werden, das Warmgas am
anderen Ende. Im Rahmen der Erfindung ist das Gas die Druck
luft. Ein Wirbelrohrkühler im Sinne der Erfindung ist eine
Einrichtung, die den kalten Luftstrom eines Wirbelrohres für
die Temperaturkonditionierung eines Bereiches in dem Abbau
streb einsetzt und den warmen Luftstrom außerhalb dieses Be
reichs an einem Ort, an dem der warme Luftstrom nicht stört,
an den Wetterstrom abgibt. Ein Wirbelrohrkühler kann, je nach
Auslegung, ein einzelnes Wirbelrohr oder deren mehrere auf
weisen, die z. B. parallel zu einer Wirbelrohrbatterie zu
sammengeschaltet sind. - Die bekannten Maßnahmen beruhen auf
der Erkenntnis, daß die für einen Abbaustreb ohnehin einge
richtete Druckluftversorgung auch die Temperaturkonditionie
rung in einem Abbaustreb übernehmen kann, wenn die Druckluft
in einen Kaltluftstrom und in einen Warmluftstrom zerlegt und
der Kaltluftstrom zu einer individuellen Temperaturkonditio
nierung benutzt wird. Wie bereits erwähnt, wird der Warm
luftstrom an die Wetter abgegeben. Individuelle Temperatur
konditionierung bezeichnet die Tatsache, daß nicht das ge
samte Luftvolumen im Streb gekühlt wird und daß nur die Luft
in einem Strebbereich gekühlt wird, in dem sich eine Bedie
nungsperson oder mehrere Bedienungspersonen aufhalten. Der
Wirbelrohrkühler schaltet sich aus oder wird ausgeschaltet,
wenn die Bedienungsperson bzw. die Bedienungspersonen diesen
Strebbereich, in dem die Mannkühlung eingerichtet ist, ver
lassen. Eine zusätzliche Druckluftzuführung zu einem Abbau
streb ist zum Betrieb einer solchen Anlage im allgemeinen
nicht erforderlich. - Die bekannten Maßnahmen haben sich be
währt, sind jedoch verbesserungsfähig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage des
eingangs beschriebenen Aufbaus bezüglich der Temperaturkondi
tionierung, insbesondere auf der Warmluftseite, zu verbessern,
und zwar dahingehend, daß die aus den Wirbelrohrkühlern aus
tretende Warmluft für den Untertagebetrieb störende Warmluft
temperaturen nicht mehr aufheizt.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß das Wirbel
rohr im Bereich des Warmluftaustrittes von einem Kühlmantel
umgeben ist, der an eine Kühlwasserleitung angeschlossen und
von Kühlwasser durchflossen ist, und daß die Warmluftdüse
eine Einrichtung zur Einführung von Wasser in den Warmluft
strom aufweist. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
schließt der Kühlmantel mit einem geringen Abstand an den Be
reich der Kaltluftblende mit Drallerzeugungseinrichtung an.
- Die Erfindung nutzt die Tatsache, daß in Untertagebetrieben
regelmäßig auch Wasserleitungen installiert sind oder instal
liert werden können, sei es als Schlauchleitung oder als Rohr
leitung, die ausreichend kaltes Wasser führen, um den nach
dem Ranque-Effekt gebildeten Warmluftstrom zu kühlen. Durch
die Kombination der beschriebenen Maßnahmen kommt man auf
eine Austrittstemperatur des Warmluftstromes von 12° bis 20°C.
Damit kann der aus einem Wirbelrohrkühler austretende Warm
luftstrom sogar zusätzlich für die Temperaturkonditionierung
eingesetzt werden. Für die Kühlwasserkühlung des Kühlmantels
eines Wirbelrohrkühlers brauchbarer Kühlleistung reicht ein
Mengenstrom von einigen hundert Litern pro Stunde aus. Für
die Verdunstungskühlung der austretenden Warmluft reichen
demgegenüber minimale Mengen.
Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Mög
lichkeiten der weiteren Ausbildung und Gestaltung. So besitzt
der Kühlmantel zweckmäßigerweise eine Steuereinrichtung für
den Mengenstrom des Kühlwassers. Auch die Einrichtung zur
Einführung von Wasser in den Warmluftstrom ist zweckmäßiger
weise in bezug auf den Mengenstrom des Wassers steuerbar. Die
Steuereinrichtung für den Mengenstrom des Kühlwassers sowie
für die Einrichtung zur Einführung von Wasser in den Warm
luftstrom können in einen Regelkreis für die Temperatur des
Kaltluftstromes und/oder Warmluftstromes integriert sein.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 das Schema einer Anlage für die Temperaturkonditio
nierung in einem bergbaulichen Untertagebetrieb, und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen der Wirbelrohrkühler
aus dem Gegenstand der Fig. 1.
In der Fig. 1 erkennt man zunächst das Schema eines Abbau
strebs 1 in einem bergbaulichen Untertagebetrieb, in dem bei
spielsweise Kohle hereingewonnen wird. Links und rechts be
finden sich die dem Abbaustreb zugeordneten Abbaustrecken 2,
im Ausführungsbeispiel mit voreilendem Ort 3. Man erkennt ei
nerseits die Kohlefront 4 und andererseits den eingebrachten
Versatz 5. Weder in den Strecken 2 noch im Streb 1 wurden die
üblichen Ausbaueinheiten gezeichnet. Längs der Kohlefront 4
arbeitet eine Gewinnungsmaschine 6, die beispielsweise auf
einem Kratzförderer 7 geführt ist. Der Versatz 5 wird bei
spielsweise als Blasversatz eingebracht, was nicht gezeichnet
wurde.
Man erkennt in der Fig. 1 eine in dem Abbaustreb 1 geführte
Druckluftleitung 8, die an eine Druckluftversorgungsleitung 9
in einer der Abbaustrecken 2 angeschlossen ist. Man erkennt
eine Mehrzahl von längs der Druckluftleitung 8 mit Abstand
voneinander installierten Wirbelrohrkühlern 10 und den ein
zelnen Wirbelrohrkühlern 10 zugeordnete Steuereinrichtungen
11. Die Wirbelrohrkühler 10 sind an die Druckluftleitung 8
angeschlossen. Sie können durch die jeweils zugeordnete
Steuereinrichtung 11 einzeln oder gruppenweise für eine Mann
kühlung ein- und ausgeschaltet werden, und zwar vorzugsweise
auch leistungsmäßig gesteuert werden. Es kann sich bei der
Druckluftleitung 8 in dem Abbaustreb 1 um eine besondere
Druckluftleitung für die Temperaturkonditionierung handeln
oder aber um eine solche, die zusätzlich als Versorgungs
leitung für die Wirbelrohrkühler 10 eingesetzt ist. Die
Wirbelrohrkühler 10 sind in solchen Abbaustrebbereichen ange
ordnet, in denen Bedienungspersonen der Strebeinrichtungen
zeitweise tätig sind. Die Steuereinrichtungen 11 sind so
eingerichtet, daß die Wirbelrohrkühler 10 nur einschaltbar
sind, wenn eine Bedienungsperson anwesend ist. Aus Leistungs
gründen befinden sich im Antriebsbereich der Gewinnungs
maschine 6, in der Fig. 1 links am Strebmund, zwei Wirbel
rohrkühler 10. Die Wirbelrohrkühler 10 mögen badeduschenartige
Kaltluftaustrittseinrichtungen und entsprechende duschkabinen
artige Mannkühlzellen aufweisen, was nicht gezeichnet wurde.
Der in Fig. 2 dargestellte Wirbelrohrkühler 10 ist in seinem
grundsätzlichen Aufbau an sich bekannt (DE 39 15 774,
PatG 3 (2)) und funktioniert wie eingangs beschrieben.
Man erkennt, daß das Wirbelrohr 12 im Bereich der Warmluft
strömung von einem Kühlmantel 13 umgeben ist, der an eine
Kühlwasserleitung 14 angeschlosen und von Kühlwasser durch
flossen ist. Die Warmluftdüse 15 besitzt eine Einrichtung 16
zur Einführung von Wasser in den austretenden Warmluftstrom.
Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung schließt der Kühlmantel 13 mit einem geringen
Abstand an den Bereich der Kaltluftblende 17 mit Drallerzeu
gungseinrichtung 18 an. Angedeutet wurde, daß der Kühlmantel
13 eine Steuereinrichtung 19 für den Mengenstrom des Kühl
wassers aufweist. Das gilt auch für die Einrichtung 16 zur
Einführung von Wasser in den Warmluftstrom in bezug auf den
Mengenstrom dieses Wassers. Zugeordnete Regelkreise, die die
Kühlung in bezug auf den Kaltluftstrom und/oder den Warmluft
strom regeln, wurden nicht gezeichnet.
Claims (5)
1. Anlage für die Temperaturkonditionierung in einem Abbau
streb eines bergbaulichen Untertagebetriebes mit einer Druck
luftleitung und daran angeschlossenen, mit Steuereinrichtungen
ausgerüsteten Wirbelrohrkühlern, die ein Wirbelrohr, eine
Kaltluftdüse mit wirbelrohrseitig vorgeschalteter Kaltluft
blende und eine Warmluftdüse aufweisen, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Wirbelrohr (12) im Bereich
der Warmluftströmung von einem Kühlmantel (13) umgeben
ist, der an eine Kühlwasserleitung (14) angeschlossen und von
Kühlwasser durchflossen ist, und daß die Warmluftdüse (15)
eine Einrichtung (16) zur Einführung von Wasser in den Warm
luftstrom aufweist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kühlmantel (13) an den Bereich der Kaltluftblende (17) mit
Drallerzeugungseinrichtung (18) anschließt.
3. Anlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kühlmantel (13) eine Steuereinrichtung (19)
für den Mengenstrom des Kühlwassers aufweist.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einrichtung (16) zur Einführung von Wasser
in den Warmluftstrom in bezug auf den Mengenstrom des Wassers
steuerbar ist.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuereinrichtung für den Mengenstrom des
Kühlwassers sowie die Einrichtung zur Einführung von Wasser
in den Warmluftstrom in einen Regelkreis für die Temperatur
des Kaltluftstromes und/oder des Warmluftstromes integriert
sind.
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