DE4002207A1 - Katalysatorschutzverfahren - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schützen eines Kataly
sators vor Überhitzung. Zu Überhitzung kann es kommen, wenn Zünd
aussetzer in einem Zylinder auftreten. Dann gelangt unverbrann
tes Gemisch in den Katalysator und verbrennt dort. Die dadurch
ausgelöste Temperaturerhöhung kann den Katalysator zerstören und
sogar das betroffene Fahrzeug in Brand setzen.
Es sind zahlreiche unterschiedliche Verfahren bekannt, mit denen
Aussetzer erkannt werden können. Alle haben zum Ziel, die Kraft
stoffzufuhr zum betroffenen Zylinder zu unterbrechen. Es steht
dann aber nach wie vor die von diesem Zylinder angesaugte Luft
zur Verbrennung im Katalysator zur Verfügung. Dies wird dann
problematisch, wenn die anderen Zylinder mit fettem Gemisch be
trieben werden, welcher Zustand sich insbesondere bei Lambda
regelung einstellt, wenn zunächst aufgrund der Überschußluft vom
betroffenen Zylinder mageres Gemisch angezeigt wird. Um den
schädlichen Einfluß überschüssiger Luft zu vermeiden, ist es aus
DE-A-23 40 541 bekannt, in den Ansaugrohren zu den einzelnen
Zylindern eines Motors jeweils eine ansteuerbare Klappe anzu
ordnen. Wird die Kraftstoffzufuhr zu einem Zylinder unterbro
chen, wird zugleich die zugehörige Klappe so verstellt, daß der
Zylinder von der Luftzufuhr abgeschnitten wird. Diese Schutzmaß
nahme fordert jedoch erheblichen konstruktiven Aufwand.
Eine andere Maßnahme zum Schützen eines Katalysators bei unter
brochener Kraftstoffzufuhr für einen Zylinder besteht darin, daß
die Leistung des Motors erheblich verringert wird. Dann führt
auch eine Nachverbrennung von Luft aus dem betroffenen Zylinder
und Kraftstoff von fettem Gemisch von den anderen Zylindern nicht
zu einer Überhitzung des Katalysators. Dieses Verfahren erfordert
zwar keine besonderen konstruktiven Maßnahmen, jedoch ist die
erhebliche Leistungsreduzierung nachteilig.
Es besteht demgemäß seit längerem das Problem, ein Verfahren zum
Schützen eines Katalysators vor Überhitzung im Fall von Verbren
nungsaussetzern in einem Motor zu schaffen, das keine beson
deren konstruktiven Maßnahmen erfordert und das nicht zu erheb
licher Leistungsreduzierung führt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Schützen eines Katalysators
vor Überhitzung zeichnet sich dadurch aus, daß
- - durch ein übliches Verfahren zur zylinderselektiven Aussetzer erkennung ermittelt wird, ob Verbrennungsaussetzer in einem Zylinder auftreten,
- - und daß dann, wenn dies der Fall ist, die Kraftstoffzufuhr zum betroffenen Zylinder unterbrochen wird und die restlichen Zy linder mit magerem Gemisch versorgt werden.
Durch diese Maßnahme ist sichergestellt, daß kein überschüssiger
Kraftstoff zum Katalysator gelangen kann, sondern ausschließlich
überschüssige Luft.
Das Abmagern des Gemischs kann im Vollastbereich jedoch zu einem
unzulässigen Anstieg der Krümmertemperatur führen, da dann keine
Kühlung durch überschüssigen Kraftstoff mehr erfolgt. Bei ver
schiedenen Motortypen ist es daher von Vorteil, im Vollastbereich
die Motorleistung zu begrenzen. Es handelt sich jedoch in diesem
Fall nicht um die erhebliche Leistungsreduzierung, wie sie bei
bekannten Verfahren erforderlich ist, die nicht für mageres Ge
misch sorgen. Dort muß eine Leistungsbegrenzung bis weit unter
Vollast vorgenommen werden.
In Ausnahmefällen kommt es zu Verbrennungsaussetzern dadurch,
daß sich ein Einspritzventil nicht mehr schließen wird und da
durch vor allem im unteren Lastbereich das Gemisch so stark
überfettet wird, daß es nicht mehr zündbar ist. Wird in diesem
Fall das Einspritzventil des betroffenen Zylinders mit dem Sig
nal zum Unterbrechen der Kraftstoffzufuhr angesteuert, bleibt
diese Maßnahme wirkungslos. In diesem Fall wird das Gemisch für
alle Zylinder angefettet, damit für den erheblichen Kraftstoff
überschuß aus dem betroffenen Zylinder nur der Sauerstoff zur
Verbrennung zur Verfügung steht, der vom betroffenen Zylinder
selbst angesaugt wird.
Die einzige Figur stellt ein Flußdiagramm zum Erläutern eines
Verfahrens zum Schützen eines Katalysators vor Überhitzung dar.
Bei dem in der Figur dargestellten Verfahren wird nach dem Start
des Verfahrens in einem Schritt s1 das Signal von einem belie
bigen herkömmlichen zylinderselektiven Aussetzererkennungsverfah
ren abgerufen. In einem Schritt s2 wird untersucht, ob in einem
Zylinder Aussetzer auftreten. Ist dies nicht der Fall, wird das
Verfahren beendet. Es wird dann wiederholt aufgerufen, was auch
der Fall ist, wenn das Ende über einen anderen Ablauf erreicht
wird.
Ergibt sich in Schritt s2, daß ein Zylinder Aussetzer aufweist,
wird in einem Schritt s3 versucht, die Kraftstoffzufuhr zum be
troffenen Zylinder dadurch zu unterbinden, daß dessen Einspritz
ventil dauernd mit dem Signal "Schließen" versorgt wird. In einem
Schritt s4 wird mit einem üblichen Diagnoseverfahren für die
Endstufen der Einspritzventile untersucht, ob das angesteuerte
Einspritzventil tatsächlich schließt. Ist dies der Fall, wird
durch einen Schritt s5 das Gemisch in den anderen Zylindern ab
gemagert. Hierzu muß die Lambdaregelung ausgeschaltet werden,
falls nicht bereits ein Zustand vorliegt, in dem mit Motorsteue
rung statt mit Lambdaregelung gefahren wird. Falls erforderlich,
was vom jeweiligen Motortyp abhängt, wird auch die Leistung be
grenzt. Dann wird der aktuelle Verfahrensdurchlauf beendet.
Das Abmagern erfolgt vorzugsweise auf Grundlage der Vorsteuer
werte, wie sie zum Bemessen der Einspritzdauern bei Lambdare
gelung oder bei Sonderbetriebsarten, z. B. Vollast, vorliegen.
Diese Vorsteuerwerte sind für den Betriebsbereich, in dem nor
malerweise Lambdaregelung erfolgt, so adaptiert, daß sie mög
lichst genau zu einem Lambdawert von Eins führen. Die Vorsteuer
werte werden mit einem Faktor < 1 multipliziert, z. B. mit dem
Faktor 0,9, um zu verkürzten Einspritzdauern und damit magerem
Gemisch zu kommen. Der Faktor muß für Werte, die für den Voll
lastbereich gelten, etwas kleiner sein als für Werte, die für
den Lambdaregelungsbereich gelten. Dies, weil im Vollastbereich
die Vorsteuerwerte nicht zum Lambdawert Eins führen sollen, son
dern zu einem Lambdawert für fettes Gemisch.
Eine Leistungsbegrenzung kann auf unterschiedliche Art und Weise
erfolgen. Bei Turbomotoren ist es von Vorteil, den Ladedruck ab
zusenken. Bei Motoren mit elektronischer Leistungssteuerung, wo
also die Bewegung eines Fahrpedals nicht mechanisch, sondern
über elektronische Steller auf eine Drosselklappe übertragen
wird, wird die Leistungsbegrenzung vorteilhafterweise durch be
triebspunktabhängiges Begrenzen des maximalen Drosselklappen
öffnungswinkels vorgenommen. Bei allen übrigen Motoren läßt sich
die Leistung dadurch begrenzen, daß die Kraftstoffzufuhr durch
Abschalten des Einspritzventiles eines Zylinders oder der Ein
spritzventile mehrerer Zylinder in vorgegebenem Takt begrenzt
wird.
Ergibt sich in Schritt s4, daß sich das Einlaßventil des Zylin
ders mit den Verbrennungsaussetzern nicht mehr schließen läßt,
wird in einem Schritt s6 das Gemisch für alle Zylinder angefet
tet und die Lambdaregelung wird abgeschaltet. Dies sorgt dafür,
daß für den überschüssigen Kraftstoff aus dem Zylinder mit den
Verbrennungsaussetzern nur die durch diesen Zylinder angesaugte
Luft zur Verbrennung zur Verfügung steht. Das Verbrennen von
Kraftstoff und Sauerstoff im Katalysator läßt sich in diesem
Fall aber nicht völlig vermeiden. Daher wird auf jeden Fall die
Leistung begrenzt, um ein Überhitzen des Katalysators durch das
unvermeidliche Nachverbrennen zu verhindern.
Wenn Verbrennungsaussetzer auftreten, wird dies, wie erläutert,
durch übliche Aussetzererkennungsverfahren festgestellt. Diese
veranlassen auch, daß eine Warnlampe aufleuchtet und ggf. ein
Diagnosehinweis abgespeichert wird. Von Zeit zu Zeit kann unter
sucht werden, ob die Aussetzer noch vorliegen oder ob der Fehler
geheilt ist. Dies ist in der bereits genannten DE-A-23 40 541
beschrieben. Liegt der Fehler nicht mehr vor, werden die ergrif
fenen Motorsteuerungsmaßnahmen rückgängig gemacht, der Diagnose
hinweis wird gelöscht, und die Warnlampe wird ausgeschaltet.
Claims (3)
1. Verfahren zum Schützen eines Katalysators vor Überhitzung,
bei dem durch ein Verfahren zur zylinderselektiven Aussetzerer
kennung ermittelt wird, ob Verbrennungsaussetzer in einem Zylin
der auftreten, um die Kraftstoffzufuhr zum betroffenen Zylinder
zu unterbrechen, wenn dies der Fall ist, dadurch gekennzeich
net, daß dann, wenn die Kraftstoffzufuhr zum betroffenen Zylin
der unterbrochen wird, die restlichen Zylinder mit magerem Ge
misch versorgt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dann,
wenn sich die Kraftstoffzufuhr zum betroffenen Zylinder aufgrund
eines Fehlers im Einspritzventil für diesen Zylinder trotz des
entsprechenden Unterbrechungssignales nicht unterbrechen läßt,
das Gemisch für alle Zylinder angefettet wird und die Motorlei
stung begrenzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Motorleistung begrenzt wird.
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