DE4001386A1

DE4001386A1 - Bituminoese dachbahn und verfahren zu ihrer herstellung

Info

Publication number: DE4001386A1
Application number: DE19904001386
Authority: DE
Inventors: Ernst Dipl Ing Scherp; Bert Haushofer
Original assignee: Ruetgerswerke AG
Current assignee: Ruetgers Germany GmbH
Priority date: 1990-01-18
Filing date: 1990-01-18
Publication date: 1991-07-25

Description

Die Erfindung betrifft eine bituminöse Dachbahn mit einer Verstärkungsschicht aus organischen Fasern, die beidseitig mit einer bituminösen Deckmasse beschichtet ist.

Bituminöse Dachbahnen mit einer Verstärkungsschicht aus Fasern sind bekannt. Neben Geweben werden überwiegend Faservliese als Einlage verwendet. Wegen des besseren Festigkeits- und Dehnverhaltens werden statt eines Glasfaservlieses heute zunehmend Vliese aus thermoplastischen Fasern z. B. aus Polyethylen, Polypropylen oder Polyester eingesetzt. Nachteilig ist jedoch die thermische Empfindlichkeit solcher Fasern, die bei erhöhten Temperaturen, z. B. im Brandfall, ihre Festigkeit verlieren.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine bituminöse Dachbahn zu entwickeln, deren Verstärkungsschicht aus organischen, insbesondere thermoplastischen Fasern vor einer Überhitzung geschützt ist.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Dachbahn gelöst, deren Verstärkungsschicht mit einer Schlichte aus einem Polymer und einem anorganischen Füllstoff mit einem Verhältnis Polymer zu Füllstoff von 1 : 6 bis 6 : 1 beschichtet bzw. imprägniert ist, wobei die Menge der Schlichte in Abhängigkeit von der Dicke und Dichte der Verstärkungsschicht so bemessen ist, daß die Offenporigkeit der Verstärkungsschicht erhalten bleibt.

Es sind Dachbahnen mit einer zusätzlichen Metallfolieneinlage, z. B. aus Aluminium, bekannt, die die Verstärkungsschicht aus einem z. B. polymergebundenen Glasfaservlies gegen Überhitzung schützen sollen. Neben den hohen Herstellungskosten hat eine solche Bahn auch den Nachteil, daß sie diffusionsdicht ist und daher für eine Verklebung mit Kaltklebern nicht geeignet ist, deren Lösungsmittel zur Erreichung der Endfestigkeit durch die Bahn hindurchdiffundieren muß.

Die Schlichte wird auf die Verstärkungsschicht als Lösung oder Dispersion aufgetragen, die 5 bis 20 Gew.-% eines Polymers enthalten, vorzugsweise eines solchen mit einem Glasumwandlungspunkt von mindestens 150°C. Diese Polymere haben den Vorteil, daß die Schlichte durch Erwärmen schnell getrocknet werden kann und sich beim Heißauftrag der bituminösen Deckenmassen nicht von der Faser löst.

Geeignete Polymere sind beispielsweise Melamin- und Phenolharze und Polymere auf Acrylbasis.

Der Füllstoffanteil sollte möglichst hoch sein, ohne daß die Verstärkungsschicht zu starr wird und sich nicht mehr aufwickeln läßt. In Abhängigkeit von den Füllstoffen wurden folgende optimale Anteile in der Lösung bzw. Dispersion ermittelt, die 5 Gew.-% Polymer enthielt:

Kreide, Gips, Zement:
8 Gew.-%
feinkörnige Perlite, Blähruß:	10 Gew.-%
feinkörnige Hydroxide:	10 bis 30 Gew.-%

Die Schlichte kann außerdem Borverbindungen oder andere bekannte brandhemmende Substanzen enthalten.

Bei der Herstellung der Dachbahn wird die Vlies- oder Gewebebahn zunächst durch ein Tränkbad mit der Schlichtelösung oder -dispersion geführt und anschließend abgepreßt. Es ist ebenfalls möglich, die hochviskos eingestellte Schlichte mit einem Rakel aufzutragen. Anschließend durchläuft die so vorbereitete Verstärkungsschicht einen Trockner und wird dann entweder zunächst aufgerollt oder z. B. über ein Hängeregister direkt der Dachbahnen-Fertigungsanlage zugeführt. Die Verstärkungsschicht wird in üblicher Weise mit Bitumen imprägniert und mit bituminösen Deckmassen beschichtet, die dann mit mineralischen Stoffen abgestreut oder mit Folien kaschiert werden. Nach dem Abkühlen werden die Dachbahnen abgelängt und aufgerollt.

Claims

1. Bituminöse Dachbahn mit einer Verstärkungsschicht aus organischen, insbesondere thermoplastischen Fasern, die beidseitig mit bituminösen Deckmassen beschichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungsschicht mit einer Schlichte aus einem Polymer und einem anorganischen Füllstoff mit einem Verhältnis Polymer zu Füllstoff von 1 : 6 bis 6 : 1 beschichtet bzw. imprägniert ist, wobei die Menge der Schlichte in Abhängigkeit von der Dicke und Dichte der Verstärkungsschicht so bemessen ist, daß die Offenporigkeit der Verstärkungsschicht erhalten bleibt.

2. Bituminöse Dachbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer einen Glasumwandlungspunkt von mindestens 150°C hat.

3. Bituminöse Dachbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlichte Borverbindungen enthält.

4. Verfahren zur Herstellung einer Dachbahn gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, durch Imprägnieren der Verstärkungsschicht mit Bitumen, Beschichten der Verstärkungsschicht mit bituminösen Deckmassen, Abstreuen der Oberflächen mit mineralischen Stoffen oder Kaschieren mit Folien, Abkühlen, Ablängen und Aufrollen der Bahn, dadurch gekennzeichnet, daß die als Verstärkungsschicht verwendete Vlies- oder Gewebebahn zunächst mit der Schlichtelösung oder -dispersion getränkt oder beschichtet wird, anschließend einen Trockner durchläuft und dann entweder zunächst aufgerollt oder der Dachbahnen-Fertigungsanlage direkt zugeführt wird.