DE4000355A1 - Vorrichtung zum erwaermen von extrudiertem strangmaterial - Google Patents
Vorrichtung zum erwaermen von extrudiertem strangmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erwärmen von ex
trudiertem Strangmaterial, mit einem einen Kanal für das zu
erwärmende Material enthaltenden Gehäuse und mit einem in den
Kanal führenden Einlaß für das Heizmittel wie Warmluft.
Der Herstellungsprozeß von Extrudaten schließt damit ab, daß
die Extrudate zum vollständigen Ausvulkanisieren auf eine be
stimmte Vulkanisierungstemperatur gebracht werden. Wenn dabei
das Extrudat als Strangmaterial vorliegt, geschieht das Auf
heizen in kanalartigen Aufheizkammern, denen auf verschiedene
Weise Warmluft zugeführt wird. Dabei muß möglichst schnell die
Wärmeabgabe an das Extrudat erfolgen. Dabei kann das Extrudat
die unterschiedlichsten Formen und Profilgeometrien haben. Um
ein gleichmäßiges Vulkanisieren zu erzielen, ist es wünschens
wert, daß das Extrudat absolut gleichmäßig beheizt wird, was
um so weniger gewährleistet werden kann, je komplexer das Ex
trudat geformt ist.
Die Erwärmung des Extrudats hängt einerseits vom Temperatur
unterschied zwischen dem Wärmeträgermedium, also der Luft, und
dem Extrudat ab, andererseits von der molekularen Querbewegung
in der Profilnähe. Da ein Zersetzen des Strangmaterials ver
mieden werden muß, ist eine Obergrenze für die Temperatur ge
geben. Wenn das Strangmaterial nun durch den Aufheizkanal be
wegt und dabei erwärmt wird, nimmt der Temperaturunterschied
zwischen der Luft und dem Extrudat ab, so daß als Folge davon
auch die Wärmeübertragungsgeschwindigkeit absinkt. Dieses
führt zu einer Verlängerung der Heizdauer, was schon aus ener
getischen Gründen nicht wünschenswert ist.
Es ist die Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung zum Erwär
men von extrudiertem Strangmaterial so zu verbessern, daß das
Aufheizen auch profilierten Strangmaterials möglichst schnell
und absolut gleichmäßig vorgenommen werden kann.
Diese Aufgabe wird von einer Vorrichtung der eingangs genann
ten Gattung mit den Merkmalen des Kennzeichens von Anspruch 1
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Erwärmen von extrudier
tem Strangmaterial ist dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal
in mehrere untereinander in Verbindung stehende Zonen unter
teilt ist, in die jeweils wenigstens ein Einlaß zur gesteuer
ten Zufuhr von Heizmittel mündet, und daß am Ende des Kanals
ein gemeinsamer Auslaß für das verbrauchte Heizmittel angeord
net ist. Da das verbrauchte Heizmittel also erst am Ende des
Kanals abgesaugt wird, steigt die Bewegungsgeschwindigkeit
des Heizmittels kontinuierlich bis zum Auslaß an. Durch den
Anstieg der Bewegungsgeschwindigkeit nimmt auch die moleku
lare Querbewegung in der Nähe des profilierten Stranges zu.
Zwar verringert sich auch bei der erfindungsgemäßen Vorrich
tung die Temperaturdifferenz zwischen dem Wärmeträgermedium
und dem Extrudat bei Fortschreiten des Extrudates durch den
Kanal, jedoch bleibt der Wärmetransfer durch die Zunahme der
molekularen Querbewegung konstant oder kann sogar noch erhöht
werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist jeder Einlaß wenig
stens ein Steuerorgan auf. Dadurch wird es möglich, die unter
schiedlichsten Profilgestalten zu berücksichtigen, wenn man
den Heizmittelstrom mehr oder weniger stark nur von oben oder
nur von den Seiten oder auch verteilt am Strangmaterial ent
lang strömen läßt.
Zum selben Zweck dienen in einer weiter bevorzugten Ausfüh
rungsform der Erfindung Düsen, die in den einzelnen Zonen des
Kanals vorgesehen sind und die das Heizmittel auch in tief
eingeschnittene Rillen des Extrudats hineindrängen.
Weiterhin kann an beiden Enden des Kanals je eine einstellbare
Schleuse angeordnet sein. Diese dienen zum Erzielen einer für
den Heizprozeß günstigen Verteilung des statischen Druckes.
Wird als Heizmittel Warmluft verwendet, ist es günstig, daß
der Kanal sowohl an seinen Längsseiten als auch an seiner
Oberseite Öffnungen für die Zufuhr der Warmluft aufweist.
Im folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert werden. In den Figuren ist lediglich eine Ausfüh
rungsform der Erfindung beispielhaft dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Längsschnittansicht der erfindungsgemäßen Vor
richtung zum Erwärmen von extrudiertem Strangmaterial,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie M-N aus Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie S-T aus Fig. 1,
Fig. 4 eine Schleusenanordnung; und
Fig. 5 die Detailansicht einer einstellbaren Schleuse.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Erwärmen von extrudiertem
Strangmaterial, deren Arbeitskanal 1 in drei untereinander in
Verbindung stehende Zonen A′, B′, C′ unterteilt ist. Weitere
Zonen können in Reihe zwischengeschaltet bzw. hinterein
ander angegliedert werden. Ein Ventilator 2 führt von außen
kommende kalte Luft in einen Luftleitkanal 16, der sich im
wesentlichen parallel zum Arbeitskanal 1 durch das Gehäuse 20
der Vorrichtung erstreckt. Für jede der Zonen A′, B′ und C′
ist ein vom Luftleitkanal 16 abzweigendes Luftleitsystem vor
gesehen bei dem über eine Drosselklappe Luft in eine Luft
zufuhrleitung geführt wird, wobei diese Luft von einer in der
Luftzufuhrleitung 15 befindlichen Heizung 4 erwärmt wird. Die
Luftzufuhrleitung 15 mündet in zwei gedrosselten Stutzen 5 und
6. Die Stutzen 5, 6 können über die Drosselklappen 7, 8 wech
selweise geöffnet oder geschlossen werden. Somit kann die Luft
entweder nur über den Stutzen 5 oder nur über den Stutzen 6
oder aber auch je nach Einstellung über beide Stutzen 5, 6
bewegt werden.
Die in den Stutzen 5 eingetretene Luft fließt in die in Fig. 2
gezeigte Leitung 9 ein und tritt im Düsenkasten 13 über die
Düse 14 in den Arbeitskanal 1 ein.
Die in den Stutzen 6 eintretende Luft fließt über die in Fig.
3 dargestellte Leitung 10 und den Einlaßstutzen 11 in den
Arbeitskanal 1 ein.
In Fig. 1 ist durch die Pfeile die Stromrichtung der Luft an
gegeben. Die in den Arbeitskanal 1 eingetretene Luft wird von
einem Absaugventilator 12, der im Bereich des Ausgangs E des
Arbeitskanals 1 in einem Auslaß 17 angeordnet ist, abgesaugt.
Sämtliche sich im Arbeitskanal 1 befindende Luft wird also
vom Absaugventilator 12 in Richtung des Ausgangs E bewegt.
Die in der Zone A′ befindliche Luft wird ebenfalls über den
Ventilator 12 entsorgt. Da diese Zone A′ am weitesten vom
Absaugventilator 12 entfernt ist, ist damit zu rechnen, daß
die Luftbewegung hier durch Eigendiffusionsbewegung der Luft
moleküle gestört wird, so daß insgesamt eine geringere mole
kulare Querbewegung in diesem Abschnitt herrscht. Die Rich
tungswirkung des Absaugventilators 12 verstärkt sich für den
Luftstrom in der Zone B′ und ist am stärksten in der Zone C′.
Zum Ausgang E des Arbeitskanals 1 hin wird die Luftgeschwin
digkeit daher konstant anwachsen. Die Temperaturdifferenz
zwischen beheizter Luft und dem durch den Arbeitskanal 1
geführten Extrudat ist hingegen in Zone A′ am größten und
nimmt in Richtung des Ausgangs E ab.
Das in Fig. 2 gezeigte Extrudat g, das auf dem Obertrum 18
durch den Arbeitskanal 1 geführt wird, kann die unterschied
lichsten Formen und Profilgeometrien haben. Es besteht die
Möglichkeit, daß die Luft über den Düsenkasten 13 und die
Düsen 14 auf das Extrudat g geblasen wird. Die molekulare
Querbewegung in der Nähe des Profils ist somit extrem groß,
und eine besonders schnelle Erwärmung des Extrudats g ist
dadurch gewährleistet. Weiterhin kann das Profil von den Sei
ten her durch den Einlaßstutzen 11 in jeder Zone mit erwärm
ter Luft beblasen werden. Es hängt vom Profil des zu behei
zenden Extrudates g ab, in welcher Weise die Drosselklappen 7
und 8 gestellt werden müssen, damit die Luft in optimaler
Weise auf das Extrudat g geblasen wird.
Besondere Schwierigkeiten macht es dabei, wenn das Profil
tieferliegende Profillippen aufweist, da die Luft in diese
aufgrund der zu großen Luftreibung nicht eindringen kann.
Um diese Schwierigkeit zu überwinden, sind die Düsenkästen
13 so konstruiert, daß sie schnell auswechselbar sind. Für
jedes Profil kann daher ein Düsenkasten mit einer solchen
Anordnung der Düsen 14 gewählt werden, daß die richtige
Lufteinstellung gewährleistet ist. Über die Düsen 14 wird
die Luft dann mit hoher Geschwindigkeit in den Arbeitskanal
eingeführt. So können die Luftschichten, die aus etwa vor
geschalteten Zonen eintreffen, in die tief eingeschnitte
nen Rillen des Extrudats g gebracht werden.
Das Einfließen der Luft von der Seite her über die Einlaß
stutzen 11 gemäß Fig. 3 und von oben über die Düsenkästen 13
und die Düsen 14 gemäß der Fig. 2 ist stufenlos steuerbar,
wobei die diese Steuerung bewirkenden Drosselklappen 7 und
8 in eine jeweils gewünschte Stellung gebracht werden kön
nen, bei der die erforderliche prozentuale Aufteilung des
Luftstromes aus der Luftzufuhrleitung 15 für optimale Heiz
bedingungen gegeben ist.
Da die gesamte im Arbeitskanal 1 befindliche Luft erst am En
de der Zone C′ abgesaugt wird, bildet sich in der Zone C′ ein
statischer Druck aus, der abgebaut werden soll. Gleichzeitig
ist es erwünscht, daß sich der statische Druck in der Zone A′
höher entwickeln kann. Daher sind am Eingang A und am Ausgang
E Schiebeschleusen F angebracht, die in den Fig. 4 und 5 im
Detail dargestellt sind. Die Schiebeschleusen F bestehen aus
übereinander angeordneten Schiebern 19, die in Richtung D so
geschwenkt werden können, daß sich ein dem Extrudat g angepaß
ter, möglichst enger Eingang bzw. Ausgang bildet. Die Schie
ber 19 liegen so eng aufeinander, daß sie der innerhalb des
Arbeitskanals 1 herrschenden Strömung einen entsprechend gro
ßen Widerstand entgegensetzen. Dadurch wird der Arbeitskanal
1 am Eingang A und Ausgang E weitestgehend abgedichtet. Am
Ende des Arbeitskanals 1 bei E kann nur wenig Luft wegen der
Absaugwirkung des Absaugventilators 12 eintreten, bei A kann
nur wenig Luft austreten. Die Schiebeschleusen F setzen der
Luftbewegung einen großen Widerstand entgegen, so daß günsti
ge Druckverhältnisse innerhalb des Arbeitskanals 1 eingestellt
werden können.
Auch bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sinkt die Tempera
turdifferenz zwischen Extrudat g und der Heizluft in Richtung
auf den Ausgang E des Arbeitskanals 1 hin ab. Wie jedoch oben
erläutert, verhält sich die molekulare Querbewegung gerade so,
daß sie dort, wo die Temperaturdifferenz relativ klein ist,
am größten wird. Der Wärmetransfer, der bei bekannten Vorrich
tungen absinkt, kann daher auf den Anfangswerten gehalten wer
den oder sogar ansteigen.
In der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann das Extrudat bis zu
dreimal schneller als üblich aufgeheizt werden. Daher kann die
Maschinenlänge im Verhältnis zu herkömmlichen Maschinen um ein
erhebliches Maß verkürzt werden. Eine Überhitzung bzw. Unter
heizung des Extrudats ist durch die Möglichkeit, die Luft in
dividuell an das Extrudat heranzuführen, ausgeschlossen. Daher
können auch Extrudate mit empfindlicher Oberfläche, wie z. B.
beflockte Gummiprofile, schonend und besonders schnell auf
höhere Temperaturen gebracht werden.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Erwärmen von extrudiertem Strangmaterial, mit einem
einen Kanal für das zu erwärmende Material enthaltenden Gehäuse und mit
einem in den Kanal führenden Einlaß für das Heizmittel wie Warmluft,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (1) in
mehrere untereinander in Verbindung stehende Zonen unterteilt ist, in
die jeweils wenigstens ein Einlaß zur gesteuerten Zufuhr von Heizmittel
mündet, und daß am Ende des Kanals (1) ein gemeinsamer Auslaß (12) für
das verbrauchte Heizmittel angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Einlaß
wenigstens ein Steuerorgan (7, 8) enthält.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den
einzelnen Heiz-Zonen des Kanals (1) Düsen zur gezielten Zufuhr des
Heizmittels auf das durchlaufende Strangmaterial (Extrudat g)
vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß an beiden Enden des Kanals (1) je eine einstellbare Schleuse (15)
angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanal (1) sowohl an seinen Längsseiten als auch an seiner
Oberseite Öffnungen (11, 13) für die Zufuhr von Warmluft aufweist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4000355A DE4000355A1 (de) | 1989-11-02 | 1990-01-09 | Vorrichtung zum erwaermen von extrudiertem strangmaterial |
ES9003258A ES2030352A6 (es) | 1990-01-09 | 1990-12-20 | Dispositivo para el calentamiento de material extrusionado en barras. |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3936504 | 1989-11-02 | ||
DE4000355A DE4000355A1 (de) | 1989-11-02 | 1990-01-09 | Vorrichtung zum erwaermen von extrudiertem strangmaterial |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4000355A1 true DE4000355A1 (de) | 1991-05-08 |
Family
ID=25886681
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4000355A Withdrawn DE4000355A1 (de) | 1989-11-02 | 1990-01-09 | Vorrichtung zum erwaermen von extrudiertem strangmaterial |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4000355A1 (de) |
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Legal Events
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