DE39619C - Verfahren und Apparat zur Gewinnung von trockenem entgasten Brennmaterial - Google Patents
Verfahren und Apparat zur Gewinnung von trockenem entgasten BrennmaterialInfo
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- DE39619C DE39619C DENDAT39619D DE39619DA DE39619C DE 39619 C DE39619 C DE 39619C DE NDAT39619 D DENDAT39619 D DE NDAT39619D DE 39619D A DE39619D A DE 39619DA DE 39619 C DE39619 C DE 39619C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10B—DESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
- C10B1/00—Retorts
- C10B1/02—Stationary retorts
- C10B1/04—Vertical retorts
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 10: Brennstoffe.
Der den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Apparat zum Trocknen und
Entgasen von Brennstoffen, welcher zugleich als Gasgenerator verwendet werden kann, besteht
im wesentlichen aus einem Schachtofen, dessen Schacht nach unten von einem Treppenroste
abgeschlossen wird, auf welchem der den Schacht erfüllende Brennstoff zunächst seine
Lagerung und Stütze findet und durch welchen die zur Verbrennung eines entsprechenden
Theiles des dem Ofen zugeführten Materials nöthige Luft durch ein Gebläse angetrieben
wird. Durch die im Schachte aufsteigenden heifsen Verbrennungsgase wird der betreffende
Brennstoff oder das Ofengut getrocknet und entgast. Ein Theil davon wird in entsprechender
Höhe über dem Roste seitlich abgezogen und so als fertiges Fabrikat (getrockneter bezw.
entgaster Brennstoff) gewonnen, während der zur Verbrennung nöthige Theil weiter sinkt
und schliefslich auf dem Roste zur Verbrennung gelangt.
Die aufsteigenden Ofengase gehen entweder durch die Gicht direct ins Freie oder werden
vortheilhafter mittelst geeigneter Vorrichtung abgefangen und als Brennmaterial für Heizanlagen
irgend welcher Art verwendet.
Um zu verhüten, dafs die unter Ueberdruck stehenden Ofengase beim Herausziehen des
Fabrikates aus dem Ofen entweichen, fällt letzteres zunächst in einen neben dem Ofen
angebrachten und mit demselben gasdicht verbundenen hohen Abzugskörper, welchen es
völlig anfüllt und dadurch einen Abschlufs für die Gase herstellt, während es selbst durch eine
Oeffnung am Boden dieses Körpers durch geeignete Vorrichtungen abgezogen wird.
Auf den beiliegenden Zeichnungen ist Fig. 1 ein Verticalschnitt durch den Ofen und den
Abzugskörper, Fig. 2 ein Horizontalschnitt in der Höhe des Rostes und Fig. 3 ein solcher
in der Höhe der seitlichen Abzugsöffnung.
A ist der aus Mauerwerk hergestellte und mit luftdichtem eisernen Mantel umgebene Ofen
mit zum gleichförmigen Niedergehen des Ofengutes von oben nach unten sich etwas erweiterndem
Schachte -B. Der an die hier kreisrund angenommene Peripherie des Ofens sich
anschliefsende Treppenrost C ist aus Ringstücke bildenden Roststäben α α hergestellt, die auf
den von dem Rahmenwerk c gestützten Rostbalken b b ruhen. Der von dem so ringsum
laufenden Rost umschlossene Raum verjüngt sich zunächst in seinem Durchmesser von oben
nach unten, und bildet dieser Theil des Rostes den eigentlichen Verbrennungsraum, während
er von hier ab sich wieder erweitert und als Ansammlungs- und Abkühlungsraum für die
Asche und Brennschlacke dient. Die Verjüngung des Brennraumes bezweckt einen kürzeren
Weg und damit leichteres Eindringen der Gebläseluft bis in die Mitte des Brennraumes, so dafs
ein Abgehen unverbrannter Brennstofftheile mit der Asche vermieden wird, während die Erweiterung
des Abkühlraumes das Austreten der Asche und Schlacke befördert, sobald die Schieber
d d an ihren Zugstangen und Griffen e e gezogen werden. Die Schieber sind für gewöhnlich
geschlossen und bilden den Abschlufs des Rostes bezw. Schachtes. Sie werden von Zeit zu Zeit je nach Bedürfnifs gezogen, um
Asche und Schlacke abzulassen, wobei ein darunter angebrachtes zweites Schiebersystem//
mit den Zugstangen und Griffen g g auf dem Rahmenwerk h geschlossen wird, um in bekannter
Weise das herunterfallende Aschenquantum auf ein gewisses Mafs zu beschränken.
Behufs Aufnahme und guten Anschlusses des Rostes an den Schacht ist der Oferiraum
unter dem letzteren etwas erweitert und bildet hier zugleich um den Rost herum den Sammelraum
E für die durch die Rohre bezw. Düsen HH eintretende Gebläseluft, welche so Gelegenheit
bekommt, den Rost in allen seinen Theilen zu kühlen, ehe sie in denselben tritt.
Weiter hinab schliefst endlich der Aschenraum F den Ofen ab, aus dem die sich ansammelnde
Asche und Schlacke zeitweilig durch die mit luftdicht schliefsender Thür versehene
Oeffnung entfernt wird. JJ sind Putzöffnungen,
die zugleich als Schaulöcher dienen und mit geeigneten Deckeln luftdicht verschlossen
werden können.
Die durch die ganze Ofenweite hineinragende und vom Ofen nach dem eisernen Abzugskörper L führende eiserne Abzugsgosse K ist
innerhalb des Ofenschachtes nach oben und ebenso nach dem Körper L hin offen, übrigens
aber rings geschlossen und sowohl mit dem Körper L wie mit dem eisernen Ofenmantel
luftdicht verbunden. In dem Mafse, als aus dem Körper L das Fabrikat abgezogen wird,
sinkt durch die Gosse K frisches Material nach, so dafs der erstere immer vollständig gefüllt
bleibt. Damit hierbei keine Unterbrechung durch Verstopfung eintritt, ist zunächst die
Gosse K sowohl bezüglich ihrer Breite nach unten hin als auch bezüglich ihrer Höhe nach
dem Körper L hin erweitert und aufserdem die Schneckenspindel hier angebracht, durch
deren Drehung das Material aufgelockert, zugleich aber auch nach dem Körper L hin getrieben wird. Die Spindel i ruht in den Stopfbüchsen
k und /, wodurch sie nach aufsen abgedichtet wird, und trägt an ihrem einen Ende
eine Riemscheibe m, die mittelst Riemenbetriebs von einer Transmission aus getrieben wird.
Der Abzugskörper L, der sich des regelmäfsigen
Niedergehens des Fabrikates wegen nach unten etwas erweitert und gegen die Abzugsgosse
K offen ist, hat aufserdem nach oben und unten je eine Oeffnung, deren erstere, n,
durch ein Sicherheits- (Explosions-) Ventil für gewöhnlich geschlossen ist, während die untere
Oeffnung o, gegen welche sich der Körper zusammenzieht, immer offen bleibt und dem
Fabrikat freien Austritt gestattet. Letzteres fällt zunächst in den Trichter ρ und durch denselben
auf eine Speisewalze q, durch deren Drehung es in bekannter Art abgezogen wird,
um sofort in die darunter liegende Transportschnecke s zu fallen, welche es dem Aufbewahrungsbezw.
Verladeplatz zuführt. Die Speisewalze erhält ihre Drehung von einer
Transmission aus durch die Riemscheibe r, die als Stufenscheibe construirt ist, um die Umdrehungszahl
der Speisewalze innerhalb gewisser: Grenzen leicht ändern zu können.
Der zwischen Abzugskörper und Speisewalze eingeschaltete Trichter ρ bezweckt zunächst, die
Körperöffnung ο leicht zugänglich zu machen und zugleich das Fabrikat sowie den Abfiufs
desselben jederzeit leicht beobachten und controliren zu können; aufserdem soll aber_ dadurch
das Fabrikat Gelegenheit haben, sich auszubreiten und zugleich den aus der Oeffnung ο mit austretenden Gastheilchen' hier
freier Abzug gewährt werden, damit dieselben nicht erst in die Transportschnecke gelangen;
nach Bedürfnifs können auch mehrere solcher Trichter angeordnet werden.
Der eiserne Mantel M, welcher den Körper L umgiebt, hat den .Zweck, die entweichenden
Gastheilchen abzufangen und durch das Abzugsrohr JV ins Freie feu führen, sowie gleichzeitig
den Körper L abzukühlen. Die durch die Oeffnungen 11 in den Mantel eintretende
Luft erwärmt sich am Körper L, und wird dadurch ein kräftiger Zug hergestellt. Die mit
Thür verschlossene Oeffnung u gewährt Zutritt in den Mantel bezw. zu dem daselbst befind-,
liehen Sicherheitsventil.
Zum Abfangen der Ofengase dient der. eiserne, nach unten offene Hohlring O, der
auf dem eisernen Ofenmantel ruht und mit demselben luftdicht verbunden ist. An diesen
Hohlring schliefst sich mittelst Stutzens ν die Gasleitung P an, die zu ihrer und des Ofens
. Sicherung mit dem Sicherheitsventil X versehen ist. Zum leichten und vollständigen
Austritt der Ofengase aus dem Ofengut ist unter dem Hohlring O das Mauerwerk auf
eine, gewisse Tiefe hinab abgeschrägt, während über und auf demselben bis zur Gicht Q. noch
der Schachttheil D aufgesetzt ist, der jederzeit mit dem Brennstoff mittelst der Transportschnecke
y vollgefüllt erhalten wird, die das Material in benöthigter Menge herbeiführt.
Hierdurch wird für die Ofengase der erforderliche Abschlufs nach der Gicht hin erzielt,
welcher noch möglichst dadurch gesichert wird, dafs der Schalttheil D von der Gicht Q an
sich nach unten verengt und so sowohl die den Abschlufs der Gase gefährdende Oeffnung w
als auch den Querschnitt des hier durchgehenden Brennstoffes verkleinert und damit das
Austreten der Ofengase aus demselben erleichtert wird. Eine mit Thür verschliefsbare Oeffnung
R gewährt Zutritt zu dem Gichtraum bezw. zu der Transportschnecke y.
Der Procefs und Betrieb des ganzen Apparates ist ein continuirlicher. Durch die ununterbrochen
zuströmende Gebläseluft wird
die Verbrennung auf dem Roste gleichmäfsig unterhalten und hierdurch sowie durch ein
continuirliches Abziehen des fertigen Fabrikates ein gleichmäfsiges Niedergehen des Ofengutes
bewirkt, während von oben fortwährend frischer Brennstoff so zugeführt wird, dafs der Schacht
stets bis zur Gicht gefüllt bleibt.
Die Fabrikationszone des Schachtes für das herzustellende Fabrikat (getrockneter bezw. entgaster
Brennstoff) reicht von dem Punkte, wo dasselbe abgezogen wird, bis herauf zur Gicht
bezw. dem Gasfang, und kann hier die Temperatur je nach Bedürfhifs, sei es zum blofsen
Trocknen, sei es für gleichzeitiges Entgasen, entsprechend niedrig oder hoch gehalten werden,
indem man ein gröfseres oder geringeres Quantum des fertigen Fabrikates abzieht.
Es kann nun aber von einer Gewinnung des genannten Fabrikates abgesehen und der
Apparat ausschliefslich als Gasgenerator verwendet werden. In diesem Falle kann die
seitliche Oeffhung im Ofenschacht zum Abziehen sowie der daneben stehende Abzugskörper entfallen und sämmtliches Ofengut.nach
und nach zur Verbrennung gelangen, während oben die Gase abgefangen und dem Orte ihrer
Verbrennung zugeführt werden.
Die Vortheile eines derartigen Gasgenerators gegenüber den seither bestehenden sind einerseits der jeder Störung bei Beschickung, unregelmäfsiger
Verwollung des Brennmaterials im Ofenraum etc., vollständig entrückte und
deshalb absolut regelmäfsige Ofengang und andererseits die Gewinnung von absolut kohlen-.säurefreiem
Gas, da die durch die heftige Verbrennung zunächst entstehende Kohlensäure bei ihrem Durchgange durch die darüber
liegende hohe und gleichförmig weifsglühende Kohlenschicht wiederum vollständig zu Kohlenoxydgas
reducirt werden mufs, während zugleich die mit der Gebläseluft eingeführten Wasserdämpfe
aus gleicher Ursache zu Wasserstoffgas reducirt werden. Ein solcher Gasgenerator
wird somit unter allen anderen dergleichen am regelmäfsigsten und ökonomisch vortheilhaftesten
arbeiten und kann als eine wesentliche Verbesserung bezeichnet werden.
Zum Einblasen der Luft in den Ofen kann jedes den nöthigen Druck erzeugende Gebläse
verwendet werden, sehr zweckmäfsig ein Dampfstrahlgebläse, welches alsdann mit dem Dampfe
eines mit den Ofengasen geheizten Dampfkessels betrieben werden kann, sei es, dafs der Dampf
direct' dem Kessel entnommen wird, sei es dafs derselbe zuvor zum Betriebe einer Dampfmaschine
dient und erst als Auspuffdampf für das Dampfgebläse verwendet wird. In solcher Art können sowohl die Ofengase als die daraus
erzeugten Dämpfe in bester Art nutzbar ,gemacht werden.
Claims (2)
1. Verfahren zum Gewinnen von trockenem entgasten Brennmaterial durch Abziehen
eines Theiles des in einem Schachtofen continuirlich nachgefüllten Brennmaterials
aus der Trocken- bezw. Entgasungszone.
2. Behufs Ausführung des im Patent-Anspruch ι. bezeichneten Verfahrens der mit einem der
Ofenperipherie entsprechend geformten, einen sich verjüngenden und wieder erweiternden
Verbrennungsraum umschliefsenden Treppenroste C versehene Schachtofen B
in oder ohne Verbindung mit dem in einem Kühlmantel angeordneten, sich über einem
Trichter ρ öffnenden Abzugskörper L mit Gosse K (Fig. ι bis 3).
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE39619C true DE39619C (de) |
Family
ID=315237
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT39619D Expired - Lifetime DE39619C (de) | Verfahren und Apparat zur Gewinnung von trockenem entgasten Brennmaterial |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE39619C (de) |
-
0
- DE DENDAT39619D patent/DE39619C/de not_active Expired - Lifetime
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