DE3941636C2 - Mehrstufige Verbrennungsanlage zur thermischen Verwertung von Produktionsrückständen - Google Patents
Mehrstufige Verbrennungsanlage zur thermischen Verwertung von ProduktionsrückständenInfo
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- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
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- F23G5/00—Incineration of waste; Incinerator constructions; Details, accessories or control therefor
- F23G5/30—Incineration of waste; Incinerator constructions; Details, accessories or control therefor having a fluidised bed
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- F23G5/16—Incineration of waste; Incinerator constructions; Details, accessories or control therefor having supplementary heating including secondary combustion in a separate combustion chamber
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F23G—CREMATION FURNACES; CONSUMING WASTE PRODUCTS BY COMBUSTION
- F23G2203/00—Furnace arrangements
- F23G2203/50—Fluidised bed furnace
- F23G2203/502—Fluidised bed furnace with recirculation of bed material inside combustion chamber
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- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02W—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
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- Y02W10/40—Valorisation of by-products of wastewater, sewage or sludge processing
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- General Engineering & Computer Science (AREA)
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- Gasification And Melting Of Waste (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine mehrstufige
Verbrennungsanlage zur thermischen Verwertung von
Produktionsrückständen der unterschiedlichsten Art,
wie z. B. jegliche Kunststoffe, Altreifen, Holz-
und Kartonagenmaterialien oder auch Lack- und
Klärschlämme.
Bekannt ist eine derartige mehrstufige Verbrennungs
anlage aus der AT 382 227, wobei hier ein als Wärme
tauscher ausgebildeter, zylindrischer Hohlkörper
in einem Wirbelschichtofen angeordnet ist und boden
seitig darum herum Düsen mit unterschiedlich inten
siver Heißgasbeaufschlagung so gruppiert sind,
daß sich eine gerichtete, kreisende Strömung des
Sandbettes einstellen soll.
Diese Anlage ist nicht nur baulich, sondern auch
medienseitig steuerungstechnisch extrem aufwendig
und damit teuer. Hinzu kommt noch, daß diese Anlage
mit dem vertikal gerichteten, allseits offenen,
zylindrischen Einbauelement keine gerichtete Strömung
bzw. Zirkulation des Sandbettes im erforderlichen
Sinne bewirkt.
Eine der Aufgaben der vorliegenden Erfindung besteht dabei
darin, günstigere Emissionswerte als bei bislang üblichen
Verbrennungsanlagen zu erreichen und somit auch gegenüber
herkömmlichen Müllverbrennungs- bzw. Pyrolyse-Anlagen
mit vereinfachten Genehmigungsverfahren bei der Erlangung
der Betriebserlaubnis auszukommen. Weitere Teilaufgaben
sind dabei die Erzielung einer höheren Wirtschaftlichkeit
bei kleinstmöglicher Anlagebauweise und somit die Möglich
keit der wenig Platz beanspruchenden Aufstellung als
dezentrale Anlage bei entsprechenden Industriebetrieben,
zur Verringerung von deren Entsorgungskosten.
Gelöst werden diese Teilaufgaben im wesentlichen durch eine
Anlagebauart gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Patent
anspruches 1 und in vorteilhafter Weise durch deren Betriebs
weise, wie sie aus den Alternativen der schematischen Darstel
lungen in Fig. 1 und 2 ersichtlich und im folgenden anhand
dieser Skizze näher beschrieben sind.
Die erfindungsgemäße Anlage besitzt gemäß Fig. 1 zunächst
einmal eine Einrichtung zum Zerkleinern des Materials (9)
in eine Schnitzelgröße von ca. 30-50 mm. Bei der Art
der Zerkleinerung wird eine energiesparende Methode, z. B.
mittels Walzenschneidwerken bevorzugt. Sie muß jedoch
in Abhängigkeit des vorwiegend anfallenden Materials jeweils
individuell ausgewählt werden.
Das zerkleinerte Material wird dann in einem Bunker bzw.
Silo (10) gespeichert und-gelangt von dort, z. B. mittels
Schubbodentransport und Transportband (11), zu einer Be
schichtungseinrichtung (12), die dem Wirbelschichtreaktor
unmittelbar vorgeschaltet ist.
Die thermische Umsetzung des Materials erfolgt hierbei
in einer Wirbelschicht, wobei als Wirbelmedium feinkörniger
Sand dient, der mit einem sauerstoffarmen Heißgas aufge
wirbelt wird. Da durch das sauerstoffarme Heißgas in der
Wirbelschicht nur eine unterstöchiometrische Verbrennung
stattfindet, wird dort insbesondere die Schlackebildung
vermieden.
Der Wirbelschichtreaktor besteht aus zwei parallelen Kammern
1 und 2, die durch Einbau einer vertikalen, im Bereich
des Wirbelbodens (W) und an ihrem oberen Ende unterbrochenen,
mittigen Trennwand (T) im Reaktorschacht gebildet sind und
weist oberhalb dieser Trennwand (T) ein in Richtung zu
einer der Kammern (1, 2) weisendes, mit Abstand angeordnetes
Umlenkblech (B) auf. Das Wirbelgas (Heißgas) muß eine
Temperatur von 500 bis 700°C haben und einen O2-Gehalt
von 5 bis 10%. Es wird entweder erzeugt durch eine Auf
heizung von Rauchgasen durch Mischung mit Verbrennungsgasen
eines Zusatzbrennstoffes, z. B. Erdgas oder Öl - siehe hier
Fig. 2 - , oder aber
durch Abgase eines Verbrennungsmotors M bzw. einer Gas
turbine, wodurch mit dem Zusatzbrennstoff noch Strom erzeugt
werden kann - siehe hier Fig. 1 -.
Ein besonderer Vorteil der letztgenannten Lösung:
Obwohl eine größere Menge an Zusatzbrennstoff erforderlich
ist, ergibt sich eine höhere Wirtschaftlichkeit, da ein
Rauchgasverdichter (V) entfällt (weniger Stromverbrauch)
und zusätzlich Strom erzeugt werden kann. Der O2-Gehalt
kann zudem unabhängig vom O2-Gehalt des Rauchgases gefahren
werden, bei entsprechender Einstellung des Motors.
Zweck der Unterteilung der Wirbelschichtkammer ist, daß
das Material in die Kammer 1 aufgegeben und bei verringer
tem O2-Gehalt thermisch zersetzt und ein Teil verbrannt
wird. Entsprechend der Feuchtigkeit des Materials wird
durch den O2-Gehalt die Verbrennung so gesteuert, daß
die Temperatur in der Wirbelschicht nicht unter 500 bis
550°C absinkt. Bei der thermischen Zersetzung (Pyrolyse)
entsteht als Rückstand Kohle in Form von Ruß und Staub
und anorganisches Material in Form von Grobteilen, z. B.
Metallbestandteile und inerter Staub.
Die Wirbelschichtkammern werden nun so gefahren, daß die
Kammer (1) geringer mit Wirbelgas beaufschlagt wird als
Kammer (2). Kammer (2) wird als zirkulierende Wirbelschicht
gefahren derart, daß der Sand in die Kammer (1) zurück
fällt. Dadurch wird eine Zirkulation des Sandes von Kammer
(1) nach Kammer (2) erreicht. Der Kohleanteil in Kammer
(1) wird dort mit Sand in die Kammer (2) übergeführt und
dort unterstöchiometrisch verbrannt.
Durch Zugabe von Luft in das Wirbelgas der Kammer (2)
kann der eventuell zusätzlich zur Verbrennung erforder
liche O2 gedeckt werden. Die O2-Steuerung erfolgt eben
falls in der Weise, daß die Temperatur in der Wirbelschicht
nicht über 600 bis 800°C ansteigt.
Die vom Ausgangsmaterial zurückbleibenden Grobteile werden
in der Weise abgeschieden, daß Sand aus der Wirbelschicht
abgelassen und über eine Siebeinrichtung geführt wird.
Die Grobteile werden über eine Doppelklappe ausgeschleust
und der gesiebte Sand mittels einer Fördereinrichtung U
auf das Wirbelbett von Kammer 1 oder 2 wieder zurückgeführt.
Die Materialbeschickung des Wirbelschichtreaktors erfolgt
entweder mittels einer Stopfschnecke kontinuierlich, oder
aber mittels eines Doppelkolbensystems, wobei z. B. hydrau
lisch betätigte Schubkolben das Material jeweils im Wechsel,
also quasi kontinuierlich, in die Kammer schieben.
Durch die Materialverdichtung vor Eintritt in die Wirbel
schicht wird dabei ein einigermaßen guter Gasabschluß
erzielt.
Das im Wirbelschicht-Reaktor 3 entstandene Schwel- und
Rauchgas wird in eine nachgeordnete Brennkammer 4 geführt
und durch Mischung und Verbrennungsluft bei einer Tempe
ratur von 900 bis 1200°C vollständig verbrannt. Die Ver
weilzeit ist so ausgelegt, daß mitgeführter Kohlenstaub
ebenfalls vollständig verbrannt wird. Um die Zündung zu
gewährleisten, ist ein mit Zusatzbrennstoff, z. B. Erdgas,
beheizter Brenner 6 ständig in Betrieb, der auch zum Auf
heizen benötigt wird. Die Verbrennungsluftmenge wird über
den O2-Gehalt des Rauchgases geregelt.
Die Brennkammer 4 selbst ist so gestaltet, daß mit dem
Zusatzbrenner 6 die Außenwand heiß gehalten wird. Durch
eine vertikale Anordnung der Brennkammer 4 kann durch
die untere Umlenkung 5 am Ende ein Vorabscheideeffekt
für nicht brauchbaren Großstaub erzielt werden. Bei ent
sprechender Beheizung des Bodens der Umlenkkammer 5 kann
der Staub zu Schlacke (F) verflüssig werden.
Die heißen Rauchgase durchströmen anschließend ein Wärme
tauschsystem 7, in dem Wärme zur Verwertung rückgewonnen
wird, und zwar in Form von Heißwasser, Dampf oder Heißöl
(Thermalöl). Die Verwertung erfolgt entsprechend als Heiz
energie zur Erzeugung von Strom etc.
Zur baulichen Ausführung können dabei im Wärmetauscher
7 mehrere Rohrbündel über- oder hintereinander Verwendung
finden mit der Möglichkeit, Staubablagerungen zusätzlich
mit einer Blaseinrichtung zu entfernen.
Das Gas aus der Wirbelschicht ist mit einem hohen Staub
anteil behaftet, von dem in der Nachbrennkammer 4 nur
der organische Kohlestaubanteil und eventuell sonstige
Grobanteile entfernt werden. Der Reststaub muß in einem
Rauchgasfilter 8 abgeschieden werden, um vor allem den
Anforderungen der TA-Luft gerecht zu werden.
Die Filterelemente werden in regelmäßigen Intervallen
automatisch gereinigt, so daß ein kontinuierlicher Staub
austrag erfolgt.
Der zuvor beschriebene Anlagenaufbau samt seiner Betriebs
weise gewährleistet die Erfüllung der durch die eingangs
gestellte Aufgabe vorgegebenen Forderungen.
Bezugsziffernverzeichnis
1 Wirbelkammer
2 Wirbelkammer
3 Reaktor
4 Nachbrennkammer
5 Umlenkkammer
6 Zusatzbrenner
7 Wärmetauscher
8 Rauchgasfilter
9 Zerkleinerungsvorrichtung
10 Zwischenlagerung
11 Förderband
12 Beschickung
A Grobteileabscheider
B Umlenkblech
F Flüssigschlacke
V Rauchgasverdichter
T Trennwand
U Sand-Zirkulationsleitung
W Wirbelboden
G Generator
M Verbrennungsmotor
2 Wirbelkammer
3 Reaktor
4 Nachbrennkammer
5 Umlenkkammer
6 Zusatzbrenner
7 Wärmetauscher
8 Rauchgasfilter
9 Zerkleinerungsvorrichtung
10 Zwischenlagerung
11 Förderband
12 Beschickung
A Grobteileabscheider
B Umlenkblech
F Flüssigschlacke
V Rauchgasverdichter
T Trennwand
U Sand-Zirkulationsleitung
W Wirbelboden
G Generator
M Verbrennungsmotor
Claims (3)
1. Mehrstufige Verbrennungsanlage zur thermischen
Verwertung von Produktionsrückständen der unter
schiedlichsten Art, wie z. B. Kunststoffe, Alt
reifen, Holz- und Kartonagenmaterialien oder
auch Lack- sowie Klärschlämme, in einem Wirbel
schichtreaktor, in dessen Schacht oberhalb eines
Wirbelbodens und um eine vertikal sich erstreckende
Trenneinrichtung herum, feinkörniger,
mit sauerstoffarmem Heißgas vermischter Sand
als Wirbelmedium zirkuliert,
gekennzeichnet durch
folgende Merkmale:
- a. das Innere des Schachtes (3) des Wirbelschicht reaktors ist durch eine vertikale, im Bereich des Wirbelbodens (W) und an ihrem oberen Ende offene, unterbrochene, mittige Trennwand (T) in zwei gleich große, parallel zueinander liegende Kammern (1 und 2) unterteilt.
- b. Oberhalb der unterbrochenen, mittigen Trenn wand (T) ist mit Abstand ein in Richtung zu einer der Kammern weisendes Umlenkblech (B) angeordnet.
2. Mehrstufige Verbrennungsanlage nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
Erzeugung des Wirbelgases durch Verwendung der
Abgase eines Verbrennungsmotors bzw. einer Gas
turbine (M) unter ggf. noch gleichzeitiger
Kopplung letzterer (M) mit einem Stromerzeuger (G).
3. Mehrstufige Verbrennungsanlage nach einem der
vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Nachbrennkammer (4) und Abhitzeteil (7)
über eine Umlenkkammer (5) bodenseitig unter
einander verbunden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893941636 DE3941636C2 (de) | 1988-12-17 | 1989-12-18 | Mehrstufige Verbrennungsanlage zur thermischen Verwertung von Produktionsrückständen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3842531 | 1988-12-17 | ||
DE19893941636 DE3941636C2 (de) | 1988-12-17 | 1989-12-18 | Mehrstufige Verbrennungsanlage zur thermischen Verwertung von Produktionsrückständen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3941636A1 DE3941636A1 (de) | 1990-06-28 |
DE3941636C2 true DE3941636C2 (de) | 1994-04-14 |
Family
ID=6369400
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893941636 Expired - Fee Related DE3941636C2 (de) | 1988-12-17 | 1989-12-18 | Mehrstufige Verbrennungsanlage zur thermischen Verwertung von Produktionsrückständen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3941636C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19741409A1 (de) * | 1997-09-19 | 1999-03-25 | Gerhard Bleickert | Ofen zur Verschwelung von Feststoffen, bspw. Müll |
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FR2743517B1 (fr) * | 1996-01-17 | 1998-02-06 | Gec Alsthom Stein Ind | Installation de valorisation energetique de dechets urbains et assimiles |
CN1205435C (zh) | 1998-08-27 | 2005-06-08 | 株式会社金正产业 | 废物的焚烧处理方法 |
DE202005019846U1 (de) * | 2005-12-16 | 2006-02-23 | Inora Ag | Vorrichtung zum energetischen Verwerten von festen Abfällen |
CN111321919B (zh) * | 2018-12-13 | 2021-06-04 | 株洲弗拉德科技有限公司 | 一种基于立式连续热处理炉车间的生产园区 |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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NO131652C (de) * | 1973-04-24 | 1975-07-23 | Mustad Stoperi & Mek Verksted | |
US4676177A (en) * | 1985-10-09 | 1987-06-30 | A. Ahlstrom Corporation | Method of generating energy from low-grade alkaline fuels |
-
1989
- 1989-12-18 DE DE19893941636 patent/DE3941636C2/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19741409A1 (de) * | 1997-09-19 | 1999-03-25 | Gerhard Bleickert | Ofen zur Verschwelung von Feststoffen, bspw. Müll |
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE3941636A1 (de) | 1990-06-28 |
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