DE3941584C2 - Verfahren und Anordnung für eine örtlich sowie zeitlich veränderliche Signalverteilung über eine Großbeschallungsanlage, insbesondere für audiovisuelle Veranstaltungen in Auditorien, vorzugsweise kuppelförmigen Räumen - Google Patents
Verfahren und Anordnung für eine örtlich sowie zeitlich veränderliche Signalverteilung über eine Großbeschallungsanlage, insbesondere für audiovisuelle Veranstaltungen in Auditorien, vorzugsweise kuppelförmigen RäumenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft sowohl ein Verfahren als auch eine An
ordnung für eine örtlich und zeitlich veränderliche Signalver
teilung über eine Großbeschallungsanlage, insbesondere zur
Unterstützung audiovisueller Effekteinspielungen innerhalb von
kuppelförmigen Räumen, wie beispielsweise in Musikbowl's,
Zirkussen und ähnliches, vorzugsweise in Planetarien.
Großbeschallungsanlagen werden für audiovisuelle Veranstaltungen gegenwärtig in Freilichtauditorien,
Ausstellungshallen, Theater, Konferenzräumen, Planetarien, Zirkussen usw. angeordnet. Das Bedürfnis eines
Besuchers einer audiovisuellen Veranstaltung besteht in einer Erwartung, daß zum visuellen Erlebnisteil auch ein
weitgehend naturgetreues auditives Erlebnis dargeboten werden kann. Derartige Ansprüche erfordern höchst
synchronisierte auditive und visuelle Technikbereiche, die über bekannte Kriterien elektroakustischer
Übertragungsverfahren, wie beispielsweise Stereo- bzw. Quadrophonieverfahren, weit hinausgehen. Um eine
synchrone naturgetreue Übertragung passiver Handlungsereignisse sowohl auditiver als auch visueller Art optimal zu
gestalten bzw. zu produzieren, bedeutet das, daß sowohl auditive als auch visuelle Ereignisse bzw. Effekte immer im
richtigen Augenblick im richtigen Verhältnis zueinander produziert sein müssen. Hierzu bedarf es besonderer
Nachführungs-(Joystick) und computergesteuerter Kontrollsysteme. Insbesondere bei einer Einspielung audiovisueller
Ereignisse bzw. Effekte, beispielsweise bei einer sogenannten Darstellung eines Raketenstarts und einer Verfolgung
des Raketenfluges innerhalb eines kuppelförmigen Raumes, sollten sowohl das akustische als auch das visuelle
simulierte Ereignis in einem realistischen Verhältnis zueinander darstellbar sein, d. h., daß sich ein jeweiliger auditiver
Signalanteil sowohl örtlich als auch zeitgleich zum jeweiligen Bildanteil deckungsgleich produzieren lassen kann.
Ein Einspielen von auditiven Effektsignalen kann nach dem "Taschenbuch Akustik", Teil 2, VEB Verlag Technik
Berlin, 1. Auflage, Berlin 1984, S. 1477, 2. Abschnitt von oben, ermöglicht werden durch:
- - Anordnung mehrerer relativ leistungsfähiger, diffus strahlender Lautsprechergruppen im oder um den Zuschauerbereich, die bestimmten Tonkanälen zugeordnet sind oder über eine Kanalumschalteinrichtung nacheinander in Betrieb gesetzt werden können. Bei umlaufender Umschaltung ergibt sich eine sogenannte Panoramaschaltung.
- - Hierbei ist nachteilig, daß nur durch geeignete Überblendeinrichtungen ein knackfreies Umschalten möglich wird. Die Ortung ist dagegen diskreter Natur, d. h., daß von Lautsprecher zu Lautsprecher akustisch springende Signale effektvoll wahrgenommen werden können.
- - Anordnung einer Vielzahl kleiner gleichmäßig an den Raumbegrenzungsflächen verteilter Lautsprecher, die in Gruppen zusammengeschaltet, eine mehr oder weniger breit ortbare Fläche bilden.
- - Bei Panoramaschaltung kann eine akustische Überblendung realisiert werden, indem die Einzellautsprecher nacheinander bis zur Realisierung der Gesamtgruppe zugeschaltet werden und anschließend mit dem Abschalten des zuerst zugeschalteten Lautsprechers auf der anderen Seite ein weiterer Lautsprecher zugeschaltet wird.
- - Auch hier ist der Effekt des Springens nicht zu vermeiden, zusätzlich können noch Klangfarbenänderungen der sich unterschiedlich mischenden Lautsprechereinheiten bemerkt werden.
- - Anordnung einer gekoppelten Verzögerungs-Dämpfungs-Schaltung zur Richtungsumschaltung, die nach dem Gesetz der ersten Wellenfront die Ortung von einzelnen Lautsprechergruppen bei gleichzeitigem Betrieb aller Lautsprechergruppen des Systems ermöglicht, vergleiche hierzu auch DD-PS 145 985 (H 04 R 3/12).
In dieser DD-PS sind Tonsignalquellen bzw. durch Mischung verknüpfte Gruppen von Tonsignalquellen am Eingang
einer Verzögerungskette geschaltet, deren mehrere zeitgestaffelten Ausgänge über unterschiedliche Dämpfungs- oder
Verstärkungsmittel mit je einem Eingang einer Schaltmatrix verbunden sind. Es sind Lautsprecher mit umschaltbaren
Ausgängen der Schaltmatrix verbunden, wobei die Dämpfung und Verzögerung mit zunehmender Entfernung vom zu
ortenden Lautsprecher steigt.
Durch eine Fülle von angeschlossenen Lautsprechern können punktuelle Umschaltungsknacke objektiv nicht
wahrgenommen werden. Es ergeben sich aber bei dieser Lösung die Nachteile, daß jeweils ein Lautsprecher mit 0-Zeit
und Maximalpegel beaufschlagt wird, während die anderen zeit- und pegelmäßig gestaffelt dazu angeschaltet werden.
Bei Weiterschaltung ändert sich diese Abstrahlkonfiguration dergestalt, daß ein benachbarter Strahler zum neuen
Bezugsstrahler mit 0-Zeit und Maximalpegel wird. Dadurch ist für diesen jeweiligen Bezugsstrahler ebenfalls ein
Springen nicht zu vermeiden, wenn nicht komplizierte Übergangsschaltfunktionen für die Pegelumschaltung
vorgenommen werden.
Gemäß DD-PS 242 954 wird die Ortung auf ein "solistisches Ereignis" auf einer Bühne dadurch erzielt, daß entweder
bei dieser wandernden Quelle ein entsprechend hoher Schallpegel als Bezugspegel vorausgesetzt wird oder daß
"Simulationsstrahler" im Bühnenbereich eine annähernde Richtungszuordnung zum optischen Ereignis auf der Bühne
gestatten. Eine exaktere Lokalisierung ist mit diesem Verfahren und bei der erwähnten differenzierten
Lautsprecheranordnung nicht möglich und auch nicht notwendig. Nach J. Audio Eng. Soc., Vd. 35, No. 3, 1987 March
"The Acoustics and Sound System for Hemispherical Film Projection", S. 119ff., 6 Practical Realization of the Sound
System, S. 125, Fig. 9, ist in einem Planetarium ein 8-Spur-Recorder angeordnet, welcher mit einem Computer für Zeit-
Code synchronisiert ist. Alle Inputs und Outputs eines Mischers sind VCA kontrolliert und können durch einen
Computer kontrolliert werden.
Gemäß Punkt 3 vorher genannter Literaturquelle, S. 121, wird beschrieben, daß es theoretisch möglich wäre,
Richtungen von Tonquellen durch Einspeisung mittels verschiedener Lautsprecher mit passenden Pegeln und
Verzögerungen nach vorheriger entsprechender Mischung zu simulieren.
Derartige Lösungen sind jedoch auf fixierte Filmaktionen zugeschnitten und erlauben so die Zuordnung von
akustischen Signalen zu optischen Bildeindrücken. Dabei werden die Lautsprecher im Auditorium unterschiedlich in
Pegel und Verzögerung einbezogen. Ungelöst mit dieser Anordnung bleibt eine Bewegung von akustischen Signalen,
wobei auch nicht offenbart wird, wie eine gesamte Spektraländerung subjektiv wahrgenommen wird, da in einer
praktischen Ausführung im Omniversum von Den Haag auf eine derartige Nachführung verzichtet wurde. Ausgehend
von den dargelegten Merkmalen und für den Fall, daß eine Nachführung realisiert würde, wäre auch mit dieser
Methode ein Springen der Schallquellen nicht zu vermeiden.
Gemäß US-PS 3935593 (G 11 B 5/02) wurde eine automatische Programmeinrichtung, z. B. für eine
Großbeschallungsanlage in einem Planetarium beschrieben. Mit dieser
Schalteinrichtung wird das Vorprogrammieren von Multi-Media-Präsentationen möglich. Schutzmerkmale zu
akustischen Gegebenheiten werden nicht genannt.
Diese Idee wurde 1987 von der Ingenieurabteilung von Commercial Electronics in Vancouver/Kanada aufgegriffen
und bei der Entwicklung eines Omniphonic Sound Systems in Planetarien bis zu einem Kuppeldurchmesser von 34 m
verwendet. Es handelt sich hierbei um ein elektronisches Schaltsystem mit eigens dafür gewählter Einsatz- und
Dämpfungscharakteristika, zusammen mit einer Computersteuerung, die einen glatten Übergang eines Tonsignals in
pegelsensorischer Weise sichert und einen Wechsel im Gesamtpegel verhindert, unabhängig von einer Zahl von
signalempfangenden Lautsprechern, bis ein anderer Pegel gefordert wird. Es sind Lautsprecher in konzentrischen
Ringen an einer Planetariumskuppel angeordnet. Eine genaue Zahl und Anordnung von Lautsprechern wird jeweils
durch Größe und Neigung einer Kuppel bestimmt. Jeder dieser besteht aus einem Dreiwegesystem (Baß, Mittellage und
Diskant). Zusätzlich gibt es ein separates Subwoofer Lautsprechersystem, um den Tieftonbereich auszufüllen.
Zusammenfassend ist das oben genannte elektronische Schaltsystem ein computergesteuertes Steuerungssystem,
welches automatisch den Pegel des Tonsystems einstellt und zusätzlich eine abgestimmte Steuerung und Kontrolle von
Ton, Projektoren und Beleuchtung realisiert. Dieses System ist vorzugsweise für Vorstellungen in kuppelförmigen
Räumen geeignet, insbesondere für auditive und visuelle Effekte, so daß z. B. ein akustischer Effekt einer
Raketenzündung (Raumflugkörper) von sämtlichen Lautsprechern gleichzeitig erfolgen, aber auch dieser akustische
Effekt geschwenkt werden kann, um den Flugkörper auf und quasi durch eine Planetariumskuppel audiovisuell
verfolgen zu können. Hiermit kann weitgehend ein audiovisueller Effekt im Augenblick so produziert werden, daß eine
akustische Erscheinung (Ton) im gleichen Verhältnis zur Position einer visuellen Erscheinung (Bild) bestehen kann.
Jedoch besteht folgender Nachteil in einer nicht konsequenten Nutzung von Delay-Technik, so daß bei Anschluß eines
gesamten Lautsprecherpotentials Fehllokalisierungen nicht zu vermeiden sind. Darüber hinaus ist ein geeignetes
Schaltsystem, zur Unterdrückung von Sprungerscheinungen bei bewegten Schallquellen, nicht vorgesehen.
Zweck der Erfindung ist es mit einem Verfahren und einer Anord
nung für eine örtlich sowie zeitlich veränderliche Signalver
teilung über eine Großbeschallungsanlage, insbesondere für
audiovisuelle Veranstaltungen in Auditorien, vorzugsweise kup
pelförmigen Räumen, audiovisuelle Veranstaltungen auf eine hö
here Qualität anzuheben, daß dabei sowohl auditive als auch vi
suelle Ereignisse bzw. Effekte grundsätzlich im richtigen Augen
blick immer im richtigen Verhältnis zueinander produziert- bzw.
reproduziert und akustische Fehllokalisierungen weitgehend aus
geschlossen werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine örtlich sowie
veränderliche Signalverteilung über eine Großbeschallungsan
lage zu schaffen, so daß Strahlersignale einer Vielzahl von
Lautsprechern bzw. Lautsprechergruppen über computergesteuer
te Tonbearbeitungseinrichtungen, Schalt- und Steuermittel zeit
lich verzögert zugeführt werden können sowie differenzierten
Pegelwerten unterliegen sollten, daß bei Anwendung des Gesetzes
der ersten Wellenfront eine Simulation eines Bezugspunktes mit
tels Phantomschallquellenbildung sowie eine Nachbildung eines
fiktiven Ortungspunktes exakt ermöglicht werden können, unab
hängig von einer Zahl angeschlossener Lautsprecher zur Erzeu
gung gewünschter Schallpegel, und daß darüber hinaus gezielte
Ortungspositionen sich bei Bewegungsabläufen sprungfrei ver
schieben lassen sowie Klangfarbenänderungen bei unterschiedlich
sich mischenden Lautsprechereinheiten weitgehend ausgeschlossen
werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren und eine
Anordnung zur Durchführung des Verfahrens dahingehend gelöst,
daß sowohl in einer beliebig als auch definitiv gewählten Laut
sprecherebene für ein Strahlersignal der veränderlich überblend
bare Ortungspunkt, auch mobile Ortungsposition genannt, als Be
zugspunkt gebildet wird und daß für alle daran beteiligten Strah
lersignale die jeweiligen Verzögerungszeiten und Pegelwerte so
wohl zeitlich als auch pegelmäßig definitiv gesetzt werden.
Bezogen auf die mobile Qrtungsposition wird ein von dort kommen
des fiktives Signal mittels Computersteuerung zuerst und erst da
nach die Strahlersignale entsprechend zeitlich gestaffelt sowie
pegelmäßig entsprechend gesetzt einem Hörerort zugeführt.
Dabei werden je nach Tage des mobilen Ortungspunktes, wenn er
zwischen einzelnen Lautsprechern liegt, mindestens drei oder
mehrere Lautsprecher um diesen Punkt herum herangezogen, um ent
sprechend zeitlich und pegelmäßig auf den Qrtungspunkt bezogene
Erstsignale zur Phantomschallquellenbildung abzustrahlen.
Die Steuerungs- und Verzögerungseinheit wird für beliebige
Zeit- sowie Pegelverläufe der Strahlersignale, wie beispiels
weise zur Bildung von Glockenkurven, ungedämpften Verläufen
und Echoeinschleifungen, mittels eines Joysticks oder ähnliches
bzw. automatisch kontrolliert. Darüber hinaus kann die Steuerungs-
und Verzögerungseinheit für ein zeitgerechtes Einspielen an
derer Medien, wie beispielsweise Licht, Laser, Multimedia
shows u. a. m, taktsynchron mittels Zeitcodesteuerung gemein
sam über den Rechner gesteuert werden.
Durch Joystickbewegungen werden überblendend die erforderlichen Zeit- und
Pegelwerte im on-line Betrieb bereitgestellt.
Anstelle von Joystickbewegungen werden nach einer Teach-in-Rou
tine akustische Klangeindrücke automatisch durch vorzugsweise
optische Erscheinungen mitgeführt.
Die erfindungsgemäße Anordnung zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Lautsprecher vorzugs
weise in einem kuppelförmigen Raum in einem gleichförmigen Ab
stand und Raster auf der Raumoberfläche angeordnet sind, je
doch grundsätzlich unabhängig von jeglichen konkreten geome
trischen Lautsprecheranordnungen entweder in mittleren Abstän
den von etwa 4 m oder ein Lautsprecher bzw. eine Lautsprecher
gruppe auf etwa jeweils je 10 m2 Raumoberfläche bzw. nach einer
Beziehung - Anzahl der Strahler ≧ (2D : 5)2, wobei D immer der
jeweilige Kuppeldurchmesser ist, angeordnet sind.
Die Lautsprecher sind auf der Raumoberfläche sowohl hexagonal
als auch ringförmig angeordnet.
Zur steuerbaren Nachführung für zwei und mehr Signalquellen un
ter Verwendung einer steuerbaren Kommutierungsmatrix bzw.
-einheit sind zwei und mehr Signalketten parallel nebeneinan
der angeschaltet.
Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1: in schematischer Darstellung einen Pegelverlauf in Form
einer Glockenkurve mittels des erfindungsgemäßen Ver
fahrens;
Fig. 2: in schematischer Darstellung eine erfindungsgemäße Anord
nung der Strahler bzw. Lautsprecher in einer Kuppel mit
den wesentlichen peripheren technischen Mitteln in Form
eines Blockschaltbildes.
Die folgenden Darlegungen zum Ausführungsbeispiel sollen vor
zugsweise auf einem kuppelförmigen Raum beschränkt bleiben, wie
er beispielsweise für ein Planetarium typisch ist, da in einer
derartigen Raumkonfiguration die erfindungswesentlichen Merk
male sowohl in ihren Vorteilen als auch in ihren Funktions-
und Wirkungsmerkmalen nahezu idealisiert zur Anwendung gebracht
werden können.
Die auf einem vorproduzierten Mehrkanaltonband gespeicherten
bzw. entsprechenden Livesignale werden in einem Mischpult, in
den Zeichnungen nicht dargestellt, in Signale gewandelt und ei
ner computergestützten Steuer- und Verzögerungseinheit 24 zu
geführt. Ihre Ausgänge, im Beispiel der Fig. 2, A1 bis A12 sind
VCA-gesteuert und sind mit Eingängen von Strahlern 1 bis 12,
im weiteren auch Lautsprecher genannt, verbunden.
Ausgehend von der Lage eines jeweils gewählten fiktiven Ortungs
punktes werden benachbarte Strahler einer in einer Kuppelinnen
oberfläche 18 liegenden Srahlergesamtheit per Computerberech
nung entsprechend bedämpfte und entsprechend verzögerte Signal
komponenten zugewiesen. Sie bilden dann zusammen auf diese Weise
ein zu formierendes Bezugssignal (Phantomschallquelle). Bei
einer geringfügigen Bewegung einer zu ortenden Quelle sorgen
neu berechnete Delay- und Pegeldämpfungswerte für eine Phantom
schallquellenformation. Nur wenn sich der Bezugspunkt genau im
akustischen Zentrum eines auf der Kuppelinnenoberfläche 18
vorhandenen Strahlers befindet, stellt dieser die zu ortende
Quelle dar, so daß dann eine Phantomschallquellenbildung sich
erübrigt.
Grundsätzlich wird diese Bereitstellung von Verzögerungs- und
Pegeldämpfungswerten dadurch gelöst, daß ein zu ortendes
Schallsignal am Eingang einer von einem Computer 25 kontrol
lierten Steuerungs- und Verzögerungseinheit 24 liegt, deren
Ausgänge A1 bis A12 zu jeweils einem in der Kuppelinnenober
fläche 18 liegenden Lautsprecher 1 bis 12 führen. Somit erfordern
n anstelle 12 Lautsprecherpositionen entsprechend n VCA-gesteu
erte Ausgänge der Steuer- und Verzögerungseinheit 24.
Neben einer Bereitstellung von pegel- und zeitmäßig richtig
gesetzten Signalen für die Phantomschallquellenbildung liefert
die Steuer- und Verzögerungseinheit 24 auch noch notwendige Pe
gel und Verzögerungszeiten für die anderen, weiter vom Bezugs
punkt entfernten Strahler, so daß beliebige Toncoulagen form
bar sind. Sind z. B. alle Pegel gleich, so führt es zu einem Or
tungsverlust; oder im Falle einer Beachtung des Gesetzes der
ersten Wellenfront dürfen die Pegel eines verzögerten Strahlers
nicht mehr als 6 bis 10 dB lauter als das Bezugssignal sein.
Eine im on-line-Betrieb arbeitende Computerberechnung sichert
immer, daß an allen Hörerplätzen unterhalb der Kuppel 19 der
Schall hier zuerst vom Bezugspunkt 20 und dann verzögert der
Lautsprecherschall der anderen Strahler notwendigerweise be
dämpft eintrifft, wie es beispielsweise andeutungsgemäß die
Pfeile 28 (zunehmende Zeitverzögerung) und 29 (zunehmende Pe
geldämpfung) in Fig. 1 zeigen.
Mittels der Steuer- und Verzögerungseinheit 24 sind beliebige
Pegelverläufe abbildbar. In Fig. 1 ist dargestellt, daß die
Strahler 1 bis 3 einen Ortungspunkt (Bezugswert 0 dB; 0 ms)
am Punkt 20 erzeugen. Sind die Ausgangssignale aller anderen
Strahler 4 usw. stark bedämpft, so bleibt der Bezugspunkt am
Punkt 20 erhalten. Werden jedoch die Pegeldämpfungen entsprechend
Precedence-Effekt eingestellt, so sind erfindungsgemäß Glocken
kurven 21, Kegelkurven usw. einstellbar, ohne daß dabei eine
Ortung verloren geht. Je höher jedoch bezugspunktferne Strah
ler (z. B. Strahler 17) im Pegel liegen, desto höher ist aber
auch eine Gefahr eines Verlassens des Geltungsbereiches des
Gesetzes der ersten Wellenfront, es tritt dann eine Fehllokalisa
tion auf diesen Strahler ein. Das kann erfindungsgemäß auto
matisch verhindert werden. Diese auf den Ortungspunkt 20(X)
bezogene Signalkette kann natürlich auf einen anderen Ortungs
punkt Y bezogen, wie er beispielsweise in Fig. 2 dargestellt
ist, ebenfalls gebildet werden.
Fig. 2 zeigt einen Kuppelraum mit gleichmäßig an der Kuppelin
nenoberfläche angeordneten Strahlern 1 bis 12, die ringförmig
aber auch hexagonal und im mittleren Abstand von ca. 4 m von
einander angeordnet sein können. Es ist auch denkbar, einen
Lautsprecher oder eine Lautsprechergruppe auf etwa jeweils je
10 m2 Kuppelraumoberfläche anzuordnen. Dieser Gedanke kann wie
folgt ausgestaltet werden, wenn man davon ausgeht, daß ein Kup
peldurchmesser von d-23 m vorliegt, so ergibt sich eine Kuppel
raumoberfläche von 831 m2, das heißt, es müßten 83,1 bzw. 83
oder 84 Stück Strahler bzw. Lautsprecher auf vorher genannter
Kuppelraumoberfläche angeordnet werden. Daraus resultierend
kann man bei beliebigen Kuppeldurchmessern eine Strahleranord
nung nach einer Beziehung - Anzahl der Strahler ≧ (20 : 5)2,
wobei D immer der jeweiligen Kuppeldurchmesser sein sollte -
vornehmen.
Bezug nehmend zum o. g. Beispiel würden sich auch hier gemäß o. g.
Beziehung - Anzahl der Strahler ≧ (20 : 5)2 = (2 × 23 : 5)2 = 84,64
also etwa 85 Stück Strahler bzw. Lautsprecher ergeben.
Bezogen auf den zu ortenden Punkt X (20) liegt das dort zu lo
kalisierende Signal am Eingang 22 der Steuer- und Verzögerungs
matrix 24. Dieses Eingangssignal 22X wird nun so pegel- und ver
zögerungsmäßig entsprechend der Raumkonfiguration und der Lage
der benachbarten Strahler zum Punkt X behandelt, daß die Strah
ler 4, 5, 9 und 8 (mindestens 3 Strahler zur Phantomschallquel
len- und zur Hörerfläche Pegel und Verzögerungszeit. In der Steuer-
und Verzögerungseinheit 24 automatisch oder auch per Hand ge
setzt werden.
Bewegt sich das zu ortende Signal X auf Weg 30 zum Punkt X', so
ändert sich anfangs zur Bezugspunktbildung nur die Pegel- und
Zeitverteilung der bezugspunktbildenden Strahler, bis dann
Strahler 9 kurzzeitig den Bezug allein bildet und dann andere
Strahler, beispielsweise 7, 11, 10 etc. zur Bezugspunktbildung
herangezogen werden.
Somit können erstmalig auch wirklich knackfreie Signale über
die Kuppelinnenoberfläche 18 geführt werden, da bei der Bezugs
punktbildung immer drei Strahler beteiligt sind (wenn nicht
der Bezugspunkt genau im Zentrum eines Strahlers liegt), so
daß bei geringsten Ortsveränderungen des Bezugspunktes 20 auch
sofort Pegel- und Zeitkorrekturen bei den Bezugspunktstrahlern
wirksam werden.
In diesem Prozeß ändern sich natürlich auch ständig die Pegel-
und Zeitverteilungen aller anderen Strahler. Für einen anderen
Ortungspunkt Y mit einem anderen Signal wirkt dessen Signal am
Eingang 23 der Steuer- und Verzögerungseinheit 24. Hier tragen
die Strahler 1, 2 und 5 zur Bezugspunktbildung bei. Unabhängig
davon und parallel zur Signalbehandlung des Eingangssignals 22X
werden hier für das bei Y zu ortende Signal die Pegel- und
Zeitwerte für alle Strahler 1 ... 12 mittels Steuer- und Ver
zögerungseinheit 24 bereitgestellt.
Aus der Steuer- und Verzögerungsmatrix 24 werden Steuersignale
für die Ansteuerung der Kommutierungseinheit 26 abgeleitet, mit
der andere Medien, wie Laser, Licht, Multimediashows steuerbar
sind. Somit sind Diatonserien zeitsynchron vorführbar; auch
lassen sich Lasershows akustisch effektvoll untermalen. Von
dieser Einheit 26 sind aber auch umgekehrt Steuer- bzw. Code
signale lieferbar, die die akustische Signalführung an ein an
deres schon genanntes Medium anpassen, z. B. kann das Codesignal
eines Sternhimmelprojektors die akustische Begleiterläuterung
führen. Mittels Joystick-Einheit 27 sind im On-line-Betrieb
Bewegungsabläufe von Hand nachführbar, aber auch im Teach-In-
Betrieb vorprogrammierbar.
1
bis
17
= Strahler oder Lautsprecher
18
= Kuppelinnenoberfläche
19
= Kuppel, beispielsweise Planetariumskuppel
20
X= Bezugspunkt
21
= Glockenkurve
22
X;
23
X= Eingänge der Steuer- und Verzögerungseinheit
24
24
= Steuer- und Verzögerungseinheit
25
= Computer
26
= Kommutierungseinheit bzw. -matrix
27
= Joystick
28
= Richtungspfeil zunehmender Zeitverzögerung
29
= Richtungspfeil zunehmender Pegeldämpfung
30
= Weg eines zu ortenden Signals zwischen X und X'
A1 bis A12= Ausgänge der Steuer- und Verzögerungseinheit
A1 bis A12= Ausgänge der Steuer- und Verzögerungseinheit
24
Claims (9)
1. Verfahren einer örtlich sowie zeitlich veränderlichen Signal
verteilung über eine Großbeschallungsanlage, insbesondere für
audiovisuelle Veranstaltungen in Auditorien, vorzugsweise in
kuppelförmigen Räumen, in denen Strahlersignale einer Viel
zahl von Lautsprechern bzw. Lautsprechergruppen über compu
tergesteuerte Tonbearbeitungseinrichtungen, Schalt- und
Steuermittel zeitlich verzögert zugeführt werden sowie
differenzierten Pegelwerten unterliegen, indem Tonsignal
quellen am Eingang einer computergestützten Steuer- und
Verzögerungseinheit liegen, deren Ausgänge zu angeschalte
ten Lautsprechern führen, dadurch gekennzeichnet, daß so
wohl in einer beliebig als auch definitiv gewählten Laut
sprecherebene für ein Strahlersignal ein veränderlich über
blendbarer Ortungspunkt (mobile Ortungsposition) als Be
zugspunkt gebildet wird, daß für alle daran beteiligten
Strahlersignale die jeweiligen Verzögerungszeiten und Pegel
werte sowohl zeitlich als auch pegelmäßig definitiv gesetzt
werden, daß, bezogen auf die mobile Ortungsposition, ein von
dort kommendes fiktives Signal zuerst und erst danach die Strahler
signale entsprechend zeitlich gestaffelt sowie pegelmäßig
entsprechend gesetzt einem Hörerort zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß je
nach Lage des mobilen Ortungspunktes zwischen einzelnen
Lautsprechern von mindestens drei oder mehr Lautsprechern
um den mobilen Ortungspunkt herum entsprechend zeitlich und
pegelmäßig auf den mobilen Ortungspunkt bezogene Erstsignale
zur Bildung einer Phantomschallquelle für die Signale der
gesamten Signalkette abgestrahlt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerungs- und Verzögerungseinheit (24) für beliebige
Zeit- sowie Pegelverläufe der Strahlersignale, wie beispiels
weise zur Bildung von Glockenkurven (21), ungedämpften Verläu
fen und Echoeinschleifungen, mittels eines Joysticks (27)
oder ähnliches oder ganz automatisch gesteuert werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuerungs- und Verzögerungseinheit (24) für
ein zeitgerechtes Einspielen anderer Medien, wie beispiels
weise Licht, Laser, Multimediashows u. a. m. taktsynchron mit
tels Zeitcodesteuerung gemeinsam über einen Rechner gesteu
ert werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß durch Joystickbewegung überblendend die erforderlichen
Zeit- und Pegelwerte im on-line-Betrieb bereitgestellt wer
den.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß anstelle von Joystickbewegungen nach einer Teach-in-
Routine akustische Klangeindrücke automatisch durch vor
zugsweise optische Erscheinungen mitgeführt werden.
7. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lautsprecher (1 bis
12) vorzugsweise in einem kuppelförmigen Raum (19) in einem
gleichförmigen Abstand und Raster auf der Raumoberfläche (18)
angeordnet sind, jedoch grundsätzlich unabhängig von jeglichen
konkreten geometrischen Lautsprecheranordnung entweder in
mittleren Abständen von etwa 4 m oder ein Lautsprecher bzw.
eine Lautsprechergruppe auf etwa jeweils 10 m2 Raumoberfläche
bzw. nach einer Beziehung - Anzahl der Strahler ≧ (20 : 5)2,
wobei D immer der jeweilige Kuppeldurchmesser ist, angeord
net sind.
8. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Raumoberfläche (18)
die Lautsprecher (1 bis 12) sowohl hexagonal als auch ringförmig
angeordnet sind.
9. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur steuerbaren Nachfüh
rung für zwei und mehr Signalquellen unter Verwendung einer
steuerbaren Kommutierungsmatrix bzw. -einheit (26) zwei und
mehr Signalketten parallel nebeneinander geschaltet sind.
Applications Claiming Priority (1)
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