DE3941198A1 - Phenylessigsaeureallenylmethylester, ihre herstellung und ihre verwendung als schaedlingsbekaempfungsmittel mit insektizider und akarizider wirkung - Google Patents
Phenylessigsaeureallenylmethylester, ihre herstellung und ihre verwendung als schaedlingsbekaempfungsmittel mit insektizider und akarizider wirkungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue substituierte Phenylessigsäureallenylmethylester,
ihre Herstellung nach an sich bekannten Verfahren und ihre Verwendung als
Schädlingsbekämpfungsmittel mit insektizider und akarizider Wirkung.
Es sind bereits α-Allenylbenzylester mit insektizider und akarizider Wirkung
bekannt (DE 32 22 910).
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, neue Allenylmethylester bereitzustellen,
die eine verbesserte Wirkung bei größerer Selektivität aufweisen.
Es wurde nun gefunden, daß substituierte Phenylessigsäureallenylmethylester der
allgemeinen Formel I
in der
R₁ freies Phenyl oder durch Halogen, C1-4-Alkyl, Halogen-C1-4-alkyl, C3-6-Cycloalkyl, Halogen-C3-6-cycloalkyl, C2-6-Alkenyl, Halogen-C2-6- alkenyl, C2-6-Alkinyl, Halogen-C2-6-alkinyl, C1-4-Alkoxy, Halogen-C1-4- alkoxy, C2-6-Alkenyloxy, Halogen-C2-6-alkenyloxy, C2-6-Alkinyloxy, Halogen-C2-6-alinyloxy, C3-6-Cycloalkyloxy, Halogen-C3-6-cycloalkyloxy, C3-6-Cycloalkylmethoxy, Halogen-C3-6-cycloalkylmethoxy, C1-4-Alkylthio, Halogen-C1-4-alkylthio, Cyano, Nitro, C1-4-Alkylsulfinyl, Halogen-C₁-₄- alkylsulfonyl, C₁-₄-Alkylsulfonyl, Halogen-C1-4-sulfonyl, Phenoxy, Halogenphenoxy, C1-4-Alkylsulfonyloxy und Halogen-C1-4-alkylsulfonyloxy ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden substituiertes Phenyl.
R₂ tert.-Butyl oder die Gruppe
R₁ freies Phenyl oder durch Halogen, C1-4-Alkyl, Halogen-C1-4-alkyl, C3-6-Cycloalkyl, Halogen-C3-6-cycloalkyl, C2-6-Alkenyl, Halogen-C2-6- alkenyl, C2-6-Alkinyl, Halogen-C2-6-alkinyl, C1-4-Alkoxy, Halogen-C1-4- alkoxy, C2-6-Alkenyloxy, Halogen-C2-6-alkenyloxy, C2-6-Alkinyloxy, Halogen-C2-6-alinyloxy, C3-6-Cycloalkyloxy, Halogen-C3-6-cycloalkyloxy, C3-6-Cycloalkylmethoxy, Halogen-C3-6-cycloalkylmethoxy, C1-4-Alkylthio, Halogen-C1-4-alkylthio, Cyano, Nitro, C1-4-Alkylsulfinyl, Halogen-C₁-₄- alkylsulfonyl, C₁-₄-Alkylsulfonyl, Halogen-C1-4-sulfonyl, Phenoxy, Halogenphenoxy, C1-4-Alkylsulfonyloxy und Halogen-C1-4-alkylsulfonyloxy ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden substituiertes Phenyl.
R₂ tert.-Butyl oder die Gruppe
R₃ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, Halogen-C1-4-alkyl, C2-4-Alkenyl, Halogen-
C2-4-alkenyl, C2-4-Alkinyl, Halogen und Cyano und
R₄, R₅, R₆ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, Halogen, C1-6-Alkyl, Halogen-C1-6-alkyl, C3-6-Cycloalkyl, Halogen-C3-6-cycloalkyl, C2-6- Alkenyl, Halogen-C2-6-Alkenyl, C₂-₆-Alkinyl, Halogen-C2-6-alkinyl, C1-4- Alkoxy und Halogen-C1-4-alkoxy bedeuten, eine den bekannten Allenylbenzylestern überlegene Wirksamkeit besitzen.
R₄, R₅, R₆ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, Halogen, C1-6-Alkyl, Halogen-C1-6-alkyl, C3-6-Cycloalkyl, Halogen-C3-6-cycloalkyl, C2-6- Alkenyl, Halogen-C2-6-Alkenyl, C₂-₆-Alkinyl, Halogen-C2-6-alkinyl, C1-4- Alkoxy und Halogen-C1-4-alkoxy bedeuten, eine den bekannten Allenylbenzylestern überlegene Wirksamkeit besitzen.
Bevorzugte Verbindungen sind solche, bei denen R₁ durch Halogen, C1-3-Alkoxy
und Trifluormethoxy substituiertes Phenyl, R₂ die tert.-Butylgruppe, R₃ Wasserstoff
oder C1-6-Alkyl und R₄ Wasserstoff darstellen.
Unter Halogen ist Fluor, Chlor, Brom und Jod zu verstehen. Die Bezeichnung
Halogen im Zusammenhang mit den Resten Alkyl, Cycloalkyl, Alkoxy, Alkylthio,
Alkenyl, Alkinyl, Alkenyloxy, Alkinyloxy, Cycloalkoxy, Cycloalkylmethoxy,
Alkylsulfonyl, Alkylsulfinyl, Phenyl und Phenoxy besagt, daß ein oder mehrere
Wasserstoffatome durch Halogenatome ersetzt sind.
Die Erfindung umfaßt die isomeren Formen und deren Mischungen der durch die
allgemeine Formel I definierten Verbindungen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I erfolgt nach an
sich bekannten Verfahren. Ein Verfahren ist die Umsetzung von Verbindungen der
allgemeinen Formel II
in der R₁ und R₂ die oben genannte Bedeutung haben und Z für Halogen oder die
Hydroxygruppe steht, mit Alkoholen der allgemeinen Formel III
in der R₃, R₄, R₅ und R₆ die in Formel I genannte Bedeutung haben, in an sich bekannter
Weise.
Im Fall der Umsetzung von Verbindungen der allgemeinen Formel II mit Z =
Halogen handelt es sich um die Acylierung eines Alkohols der Formel III mit
einem Carbonsäurehalogenid (vgl. z. B. "Reaktionen und Synthesen im organisch-
chemischen Praktikum, L.F. Tietze - Th. Eicher, Thieme Verlag Stuttgart, 1981,
S. 115).
Die Umsetzung erfolgt zweckmäßigerweise in Gegenwart eines Säureacceptors (vgl.
"Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie", Band VIII, S. 541 ff., Georg
Thieme Verlag Stuttgart 1952).
Als Säureacceptoren sind die üblichen basischen Mittel geeignet, wie z. B.
aliphatische, aromatische und heterocyclische Amine, z. B. Triethylamin, Dimethylanilin
und Pyridin. Die Umsetzung kann mit oder ohne Lösungsmittel erfolgen.
Neben den Säureacceptoren selbst eignen sich hierzu Lösungsmittel oder
deren Gemische wie aliphatische und aromatische, gegebenenfalls chlorierte
Kohlenwasserstoffe wie Petrolether, Benzol, Toluol, Xylol, Benzin, Dichlormethan,
Chloroform; Tetrachlormethan, 1,2-Dichlorethan, Chlorbenzol; Ether wie
Diethyl- und Di-n-butylether, Methyl-tert.-butylether, Tetrahydrofuran, Dioxan;
Ketone wie Aceton, Methylethylketon und Methylisopropylketon; ferner Nitrile
wie Acetonitril und Propionitril.
Üblicherweise setzt man die Ausgangsstoffe im stöchiometrischen Mengenverhältnis
ein. Ein Überschuß des einen oder anderen kann in Einzelfällen aber durchaus
vorteilhaft sein.
Die Umsetzung verläuft gewöhnlich oberhalb von 0°C mit ausreichender Geschwindigkeit.
Da sie meist unter Wärmeentwicklung verläuft, kann es von
Vorteil sein, eine Kühlmöglichkeit vorzusehen.
Im Falle der Umsetzung von Verbindungen der allgemeinen Formel II mit Z =
Hydroxy mit Alkoholen der Formel III handelt es sich um die Veresterung einer
Carbonsäure (vgl. Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Band VIII,
S. 516 ff., Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 1952), die in an sich bekannter
Weise gegebenenfalls durch Zusatz von Katalysatoren wie Schwefelsäure,
Halogenwasserstoff, Sulfonsäuren oder sauren Ionenaustauschern beschleunigt und
bei der das Veresterungsgleichgewicht im gewünschten Sinne verschoben werden
kann, indem man dem Reaktionsgemisch das Wasser entzieht, wie z. B. durch eine
azeotrope Destillation.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel I können außerdem
noch nach praktisch allen üblichen Darstellungsmethoden für Ester synthetisiert
werden, wie z. B. unter Anwendung von Carbonsäureanhydriden, die sich von den
Carbonsäuren der allgemeinen Formel II herleiten.
Die als Ausgangsmaterialien benötigten Phenylessigsäuren der allgemeinen Formel
II mit Z = OH, sind zum Teil bekannt. Soweit sie nicht bekannt sind, lassen sie
sich nach an sich bekannten Verfahren herstellen (siehe z. B. J. Org. Chem. 32
(9) 1967; S. 2799 und 2801 sowie Chem. Ber. 116 (1983) S. 3708-3724).
Aus den freien Säuren lassen sich dann die gegebenenfalls benötigten Phenylessigsäurehalogenide
der allgemeinen Formel II mit Z = Halogen nach den üblichen
dem Fachmann bekannten Verfahren gewinnen.
Die benötigten Allenylmethylalkohole der allgemeinen Formel III sind zumeist
bekannt oder sie lassen sich nach den üblichen dem Fachmann bekannten Verfahren
herstellen (z. B. Synthesis of Acetylenes, Allenes und Cumulenes by L. Brandsma
and H. D. Verkruÿsse, Elsevier S. P. Company 1981, S. 188).
Die erfindungsgemäßen Verbindungen stellen in der Regel farb- und geruchslose
Öle dar, die in praktisch allen organischen Lösungsmitteln gut löslich, in
Wasser dagegen schwer löslich sind.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen haben eine insektizide und akarizide Wirkung
und sind somit zur Bekämpfung einer Vielfalt von Insekten und Milben einschließlich
tierischer Endo- und Ektoparasiten, geeignet. Beispielsweise seien
genannt Lepidopteren wie Plutella xylostella, Spodoptera littoralis, Heliothis
armigera und Pieris brassica; Dipteren wie Musca domestica, Ceratitis capitata,
Erioischia brassicae, Lucilia sericata, Aedes aegypti und Gasterophilus sowie
Cochliomyia; Homopteren einschließlich Blattläusen wie Megoura viciae und
Nilaparvata lugens; Coleopteren wie Phaedon chochleariae, Anthonomus grandis und
Cornrootworm (Diabrotica spp., z. B. Diabrotica undecimpunctata); Orthopteren
wie Blattella germanica; Zecken wie Boophilus microplus und Läuse wie Damalinia
bovis und Linognathus vituli sowie Spinnmilben wie Tetranychus urticae und
Panonychus ulmi.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich in hervorragender Weise zur
Bekämpfung von Insekten und Milben, insbesondere zur Bekämpfung von Schadinsekten
und Schadmilben, und stellen damit eine wertvolle Bereicherung der
Technik dar.
Die Anwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen kann in Konzentrationen von
0,0005 bis 5,0%, vorzugsweise von 0,001 bis 0,1% erfolgen, worunter das
Gewicht in Gramm Wirkstoff in 100 ml Zubereitung zu verstehen ist.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können entweder allein, in Mischung miteinander
oder mit anderen insektiziden Wirkstoffen angewendet werden.
Gegebenenfalls können andere Pflanzenschutz- oder Schädlingsbekämpfungsmittel,
wie zum Beispiel Insektizide, Akarizide oder Fungizide, je nach dem gewünschten
Zweck zugesetzt werden.
Eine Förderung der Wirkungsintensität und der Wirkungsgeschwindigkeit kann zum
Beispiel durch wirkungssteigernde Zusätze, wie organische Lösungsmittel, Netzmittel
und Öle erzielt werden. Solche Zusätze lassen daher gegebenenfalls eine
Verringerung der Wirkstoffdosierung zu.
Als Mischungspartner können außerdem Phospholipide verwendet werden, zum
Beispiel solche aus der Gruppe Phosphatidylcholin, den hydrierten Phosphatidylcholinen,
Phosphatidylethanolamin, den N-Acyl-phosphatidylethanolaminen,
Phosphatidylinosit, Phosphatidylserin, Lysolecithin und Phosphatidylglycerol.
Zweckmäßig werden die gekennzeichneten Wirkstoffe oder deren Mischungen in Form
von Zubereitungen wie Pulvern, Streumitteln, Granulaten, Lösungen, Emulsionen
oder Suspensionen, unter Zusatz von flüssigen und/oder festen Trägerstoffen
beziehungsweise Verdünnungsmitteln und gegebenenfalls Haft-, Netz-, Emulgier-
und/oder Dispergierhilfsmitteln angewandt.
Geeignete flüssige Trägerstoffe sind zum Beispiel aliphatische und aromatische
Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Xylol, Cyclohexanon, Isophoron, Dimethylsulfoxid,
Dimethylformamid, weiterhin Mineralölfraktionen und Pflanzenöle.
Als feste Trägerstoffe eignen sich Mineralien, zum Beispiel Tonsil, Silicagel,
Talkum, Kaolin, Attapulgit, Kalkstein und pflanzliche Produkte, zum Beispiel
Mehle.
An oberflächenaktiven Stoffen sind zu nennen zum Beispiel Calciumligninsulfonat,
Polyethylenalkylphenylether, Naphthalinsulfonsäuren und deren Salze,
Phenolsulfonsäuren und deren Salze, Formaldehydkondensate, Fettalkoholsulfate
sowie substituierte Benzolsulfonsäuren und deren Salze.
Zur Herstellung der Zubereitungen werden zum Beispiel die folgenden Bestandteile
eingesetzt:
20 Gew.-% Wirkstoff
35 Gew.-% Tonsil
8 Gew.-% Calciumsalz der Ligninsulfonsäure
2 Gew.-% Natriumsalz des N-Methyl-N-oleyl-taurins
35 Gew.-% Kieselsäure
35 Gew.-% Tonsil
8 Gew.-% Calciumsalz der Ligninsulfonsäure
2 Gew.-% Natriumsalz des N-Methyl-N-oleyl-taurins
35 Gew.-% Kieselsäure
45 Gew.-% Wirkstoff
5 Gew.-% Natriumaluminiumsilikat
15 Gew.-% Cetylpolyglycolether mit 8 Mol Ethylenoxid
2 Gew.-% Spindelöl
10 Gew.-% Polyethylenglykol
23 Teile Wasser
5 Gew.-% Natriumaluminiumsilikat
15 Gew.-% Cetylpolyglycolether mit 8 Mol Ethylenoxid
2 Gew.-% Spindelöl
10 Gew.-% Polyethylenglykol
23 Teile Wasser
20 Gew.-% Wirkstoff
75 Gew.-% Isophoron
5 Gew.-% einer Mischung auf Basis von Nonylphenylpolyoxyethylen und Calciumdodecylbenzolsulfonat
75 Gew.-% Isophoron
5 Gew.-% einer Mischung auf Basis von Nonylphenylpolyoxyethylen und Calciumdodecylbenzolsulfonat
Gew.-% = Gewichtsprozent
Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen.
Zu einer Mischung aus 0,84 g (12 mmol) Allenylmethylalkohol und 100 mg
4-Dimethylaminopyridin in 15 ml Pyridin werden bei 0 bis -10°C 3,27 g (12
mmol) 2-(4-Ethoxy-3-fluorphenyl)-3,3-dimethylbuttersäurechlorid zugetropft.
Anschließend wird die Kühlung entfernt und bei ca. 22°C über Nacht (ca. 20 h)
nachgerührt. Die Mischung wird auf Eiswasser gegeben und angesäuert. Man extrahiert
mit Essigester und wäscht die organische Phase mit Wasser neutral. Nach
dem Trocknen wird an Kieselgel chromatographiert (Hexan).
Ausbeute: 2,93 g = 79,7% der Theorieeines fast farblosen Öles, 1,5114
In analoger Weise lassen sich die folgenden Verbindungen herstellen:
Die folgenden Anwendungsbeispiele belegen die biologische Wirkung der erfindungsgemäßen
Verbindungen.
Aus entwickelten Primärblättern der Buschbohne (Phaseolus vulgaris nanus
Aschers.) werden runde Blattscheiben mit einem Durchmesser von 24 mm gestanzt
und unbehandelt bzw. nach Tauchbehandlung mit einer 0,1%igen wäßrigen Zubereitung
des Wirkstoffs auf nasses Fließpapier gelegt, wobei die Blattunterseite
nach oben gerichtet ist. Nach Antrocknen der so behandelten Proben werden ungeflügelte
Stadien von Aphis fabae aufgesetzt (etwa 100 pro Blattscheibe) bei
drei Wiederholungen. Die Blattscheiben werden auf naß gehaltenem Filterpapier
zwei Tage bei 25°C und 16 h/Tag bei Licht aufgestellt. Dann wird die prozentuale
Mortalität geschätzt und unter Bezug auf die unbehandelte Kontrolle die
Wirkung nach Abbott berechnet.
Die Verbindungen gemäß den Beispielen Nr. 1-5 zeigten eine Wirkung von 80%
oder mehr.
Reissämlinge (Oryza sativa L.) im Zweiblattstadium (etwa 10 je Polystyroltopf
von 6,5 × 6,5 cm) werden unbehandelt bzw. nach Tauchbehandlung mit 0,1%
Wirkstoff enthaltender wäßriger Zubereitung bis zum Antrocknen der Flüssigkeit
im Labor aufgestellt. Dann wird über jeden Topf ein Polystyrolzylinder gestülpt,
durch dessen obere Öffnung etwa 30 mit Kohlendioxid betäubte Individuen
von Nilaparvata lugens im 4.-5. Stadium eingebracht werden. Nach Verschließen
der Öffnung mit einem engmaschigen Sieb werden die Töpfe zwei Tage lang bei
28°C und 16 h/Tag Licht gehalten. Dann wird die prozentuale Mortalität bestimmt
und unter Bezug auf die unbehandelte Kontrolle die Wirkung nach Abbott
berechnet.
Die Verbindungen gemäß den Beispielen Nr. 1-5 zeigten eine Wirkung von 80%
oder mehr.
Aus entwickelten Primärblättern der Buschbohne (Phaseolus vulgaris nanus
Aschers.) werden runde Blattscheiben mit einem Durchmesser von 14 mm gestanzt
und unbehandelt bzw. nach Tauchbehandlung mit einer 0,1% Wirkstoff enthaltenden
wäßrigen Zubereitung auf nasses Filterpapier gelegt, wobei die Blattunterseite
nach oben gerichtet ist. Nach Antrocknen der so behandelten Proben werden
sechs erwachsene Weibchen von Tetranychus urticae auf jede Blattscheibe gesetzt
und für 3 Tage bei 25°C und 16 h/Tag bei Licht gehalten (vier Wiederholungen).
Dann werden die toten und lebenden Weibchen gezählt und entnommen. Gleichfalls
werden die abgelegten Eier gezählt. Nach weiteren sieben Tagen werden die lebenden
Larven gezählt. Unter Bezug auf die unbehandelte Kontrolle wird die
Gesamtwirkung nach Abbott berechnet.
Die Verbindung gemäß Beispiel Nr. 1 zeigte eine 100%ige Wirkung.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden als wäßrige Zubereitung mit einer
Wirkstoffkonzentration von 0,1% eingesetzt. Von diesen Wirkstoffzubereitungen
werden 0,2 ml auf den Boden einer Polystyrolpetrischale sowie auf den darin
enthaltenen Maiskeimling und auf die im Schalenzentrum befindlichen ca. 50 Eier
des Maiswurzelwurmes (Diabrotica undecimpunctata) pipettiert. Die verschlossenen
Schalen werden für 4 Tage bei 25°C unter Langtagbedingungen aufgestellt.
Kriterium für die Wirkungsbeurteilung ist die Abtötung von Eiern oder der
frisch schlüpfenden Larven bei Versuchsende.
Die Verbindungen gemäß den Beispielen Nr. 1-5 erzielten 80-100%ige
Wirkung.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden als wäßrige Zubereitungen mit einer
Wirkstoffkonzentration von 0,1% eingesetzt. Jeweils 5 ml dieser Wirkstoffzubereitungen
werden in durchsichtige Plastikbecher (Vol. 300 ml), die 50 cm³
Erde, ca. 50 Diabrotica-Eier sowie 2 vorgequollene Maiskörner enthalten, pipettiert.
Die verschlossenen Becher werden dann für 10 Tage unter Langtagbedingungen
bei 25°C aufgestellt. Kriterium für die Wirkungsbeurteilung nach 10
Tagen ist die Larvizidwirkung und das Wurzelwachstum der auflaufenden Maispflänzchen
in den behandelten Bechern im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle.
Die Verbindungen gemäß den Beispielen Nr. 1-5 erzielten eine 90-100%ige
Larvizidwirkung sowie ein gutes Wurzelwachstum.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden als wäßrige Zubereitung mit einer
Wirkstoffkonzentration von 0,1% eingesetzt. In diese Wirkstoffzubereitungen
werden einen Tag alte Eiablagen, die von befruchteten Falterweibchen auf Filterpapier
abgesetzt worden sind, bis zur völligen Benetzung getaucht und für
vier Tage bei 25°C unter Langtagbedingungen in geschlossenen Petrischalen
deponiert. Kriterium für die Wirkungsbeurteilung ist die prozentuale Schlupfverhinderung
im Vergleich zu unbehandelten Eiablagen.
Die Verbindungen gemäß den Beispielen Nr. 1-4 erzielten eine 80-100%ige
Wirkung.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen wurden als wäßrige Zubereitung mit einer
Wirkstoffkonzentration von 0,1% eingesetzt. In diese Wirkstoffzubereitungen
werden Diätfutterstücke für 2 Sekunden getaucht. Nach dem Abtropfen werden
die behandelten Diätfutterstücke in Polystyrolpetrischalen gegeben. Eine Stunde
später werden je 10 L1 der Baumwolleule (Heliothis virescens) in die Schalen
eingezählt. Dann werden die verschlossenen Schalen bis zu 7 Tagen bei 25°C
unter Langtagbedingungen aufgestellt. Kriterium für die Wirkungsbeurteilung ist
die Abtötung der Larven bei Versuchsende.
Die Verbindungen gemäß den Beispielen Nr. 1-5 erzielten eine 80-100%ige
Wirkung.
Claims (6)
1. Substituierte Phenylessigsäureallenylmethylester der allgemeinen Formel I
in der
R₁ C3-6-Cycloalkyl, Halogen-C3-6-cycloalkyl, C2-6-Alkenyl, Halogen-C2-6- alkenyl, C2-6-Alkinyl, Halogen-C2-6-alkinyl, C1-4-Alkoxy, Halogen-C1-4- alkoxy, C2-6-Alkenyloxy, Halogen-C2-6-alkenyloxy, C2-6-Alkinyloxy, Halogen-C2-6-alkinyloxy, C3-6-Cycloalkyloxy, Halogen-C3-6-cycloalkyloxy, C3-6-Cycloalkylmethoxy, Halogen-C3-6-cycloalkylmethoxy, C1-4-Alkylthio, Halogen-C1-4-alkylthio, Cyano, Nitro, C1-4-Alkylsulfinyl, Halogen-C1-4- alkylsulfinyl, C1-4-Alkylsulfonyl, Halogen-C1-4-sulfonyl, Phenoxy, Halogenphenoxy, C1-4-Alkylsulfonyloxy und Halogen-C1-4-alkylsulfonyloxy ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden substituiertes Phenyl.
R₂ tert.-Butyl oder die Gruppe R₃ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, Halogen-C1-4-alkyl, C2-4-Alkenyl, Halogen- C2-4-alkenyl, C2-4-Alkinyl, Halogen und Cyano und
R₄, R₅, R₆ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, Halogen, C1-6-Alkyl, Halogen-C1-6-alkyl, C3-6-Cycloalkyl, Halogen-C3-6-cycloalkyl, C2-6- Alkenyl, Halogen-C2-6-alkenyl, C2-6-Alkinyl, Halogen-C2-6-alkinyl, C1-4- Alkoxy und Halogen-C1-4-alkoxy bedeuten.
R₁ C3-6-Cycloalkyl, Halogen-C3-6-cycloalkyl, C2-6-Alkenyl, Halogen-C2-6- alkenyl, C2-6-Alkinyl, Halogen-C2-6-alkinyl, C1-4-Alkoxy, Halogen-C1-4- alkoxy, C2-6-Alkenyloxy, Halogen-C2-6-alkenyloxy, C2-6-Alkinyloxy, Halogen-C2-6-alkinyloxy, C3-6-Cycloalkyloxy, Halogen-C3-6-cycloalkyloxy, C3-6-Cycloalkylmethoxy, Halogen-C3-6-cycloalkylmethoxy, C1-4-Alkylthio, Halogen-C1-4-alkylthio, Cyano, Nitro, C1-4-Alkylsulfinyl, Halogen-C1-4- alkylsulfinyl, C1-4-Alkylsulfonyl, Halogen-C1-4-sulfonyl, Phenoxy, Halogenphenoxy, C1-4-Alkylsulfonyloxy und Halogen-C1-4-alkylsulfonyloxy ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden substituiertes Phenyl.
R₂ tert.-Butyl oder die Gruppe R₃ Wasserstoff, C1-4-Alkyl, Halogen-C1-4-alkyl, C2-4-Alkenyl, Halogen- C2-4-alkenyl, C2-4-Alkinyl, Halogen und Cyano und
R₄, R₅, R₆ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, Halogen, C1-6-Alkyl, Halogen-C1-6-alkyl, C3-6-Cycloalkyl, Halogen-C3-6-cycloalkyl, C2-6- Alkenyl, Halogen-C2-6-alkenyl, C2-6-Alkinyl, Halogen-C2-6-alkinyl, C1-4- Alkoxy und Halogen-C1-4-alkoxy bedeuten.
2. Verbindungen der allgemeinen Formel I, bei denen R₁ durch Halogen,
C1-3-Alkoxy und Trifluormethoxy substituiertes Phenyl, R₂ die tert.-Butylgruppe,
R₃ Wasserstoff oder C1-6-Alkyl und R₄ Wasserstoff darstellen.
3. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I, dadurch gekennzeichnet,
daß man Verbindungen der allgemeinen Formel II
in der R₁ und R₂ die oben genannte Bedeutung haben und Z für Halogen oder
die Hydroxygruppe steht mit Alkoholen der allgemeinen Formel III
in der R₃, R₄, R₅ und R₆ die in Formel I genannte Bedeutung haben, umsetzt.
4. Schädlingsbekämpfungsmittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens
einer Verbindung gemäß den Ansprüchen 1 und 2.
5. Schädlingsbekämpfungsmittel gemäß Anspruch 4, in Mischung mit Träger- und/
oder Hilfsstoffen.
6. Verwendung von Verbindungen gemäß den Ansprüchen 1 und 2 zur Bekämpfung von
Insekten und Milben.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893941198 DE3941198A1 (de) | 1989-12-11 | 1989-12-11 | Phenylessigsaeureallenylmethylester, ihre herstellung und ihre verwendung als schaedlingsbekaempfungsmittel mit insektizider und akarizider wirkung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893941198 DE3941198A1 (de) | 1989-12-11 | 1989-12-11 | Phenylessigsaeureallenylmethylester, ihre herstellung und ihre verwendung als schaedlingsbekaempfungsmittel mit insektizider und akarizider wirkung |
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Publication Number | Publication Date |
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DE3941198A1 true DE3941198A1 (de) | 1991-06-13 |
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ID=6395401
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893941198 Withdrawn DE3941198A1 (de) | 1989-12-11 | 1989-12-11 | Phenylessigsaeureallenylmethylester, ihre herstellung und ihre verwendung als schaedlingsbekaempfungsmittel mit insektizider und akarizider wirkung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3941198A1 (de) |
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1989
- 1989-12-11 DE DE19893941198 patent/DE3941198A1/de not_active Withdrawn
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