DE3940436A1 - Verfahren zur herstellung eines thermoplast-reflektors und so hergestellter reflektor - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines thermoplast-reflektors und so hergestellter reflektorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines Reflektors, insbesondere für einen Kraftfahr
zeug-Scheinwerfer, wobei nacheinander in eine Form
ein thermoplastisches Material ohne Füllstoff, wel
ches einen Teil des Formenhohlraums ausfüllt, und
anschließend ein mit Füllstoff versehenes isotropes
thermoplastisches Material zum Treiben des ersten
eingespritzten Materials eingespritzt wird, welches
eine Haut bildet, während das zweite Material einen
mechanischen Kern für den Reflektor bildet.
Ein derartiges Verfahren, welches aus dem Patent
FR-A-24 32 137 bereits bekannt ist, erlaubt die Her
stellung eines Reflektors, dessen füllstofffreie
Haut eine direkte Metallisierung des Reflektors er
laubt, während der eng mit der Haut verbundene Kern
die mechanische und thermische Festigkeit des Re
flektors sicherstellen muß, wobei insbesondere Ver
formungen durch die Wärme vermieden werden, welche
während des Einsatzes in jeder denkbaren klima
tischen Umgebung freigesetzt wird.
Ein derartiger Reflektor, der im allgemeinen aus
zwei miteinander verträglichen Werkstoffen geformt
wird, weist jedoch nicht bei allen Konfigurationen
die zur Befestigung und Montage der Einheit erfor
derliche Steifigkeit auf, so daß er beim Einsatz
durch die Beschaffenheit und die möglichen Einsatz
mengen der beiden Materialien beschränkt ist.
Dieser Mangel ist im wesentlichen darauf zurückzu
führen, daß das zu verwendende isotrope Material mit
Füllstoffanteil nur eine begrenzte Versteifungswir
kung hat und daß die Erhöhung des Füllstoffanteils
keine signifikante Erhöhung dieser Steifigkeit be
wirkt.
Die vorliegende Erfindung hat den Zweck, diesen
Nachteil auszuschalten, in dem die Herstellung eines
Reflektors mit den für Montage und Befestigung aus
reichenden mechanischen Eigenschaften ermöglicht
wird.
Zu diesem Zweck ist das Verfahren gemäß der Erfin
dung dadurch gekennzeichnet, daß vor Einspritzung
des isotropen Materials mit Füllstoff ein thermo
plastisches Material mit sehr hohem Faseranteil ein
gespritzt wird, welches wenigstens teilweise eine
Zwischenschicht hoher Steifigkeit bildet.
Man verstärkt somit den Reflektor durch eine Schicht
großer Steifigkeit, die von dem Material mit sehr
hohem Faseranteil gebildet wird, wobei die aniso
trope Beschaffenheit der Verstärkungsfasern die ge
wünschte Verstärkung wenigstens in den vorgesehenen
Montage- und Befestigungszonen sicherstellt, ohne
daß die Verformbarkeit der Fasern unter Wärmeeinwir
kung die optische Qualität des Reflektors beein
trächtigt, weil sie unter einer dünnen Hautschicht
liegen.
Bei den Verstärkungsfasern kann es sich um minera
lische Fasern wie Glas-, Kohlenstoff-, Wollastonit
fasern oder organische Fasern wie Aramide handeln.
Es kann sich auch um metallische Fasern handeln,
z.B solche, die aus der Gruppe der Titan-,
Edelstahl-, Alu-, Nickel-Kobalt-Legierungs-Fasern
sowie aus Mischungen derselben ausgewählt werden.
Die aufeinanderfolgenden Einspritzvorgänge können
durch eine einzige Düse vonstatten gehen. Bei einer
Variante erfolgen sie durch verschiedene Düsen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung gestattet durch
entsprechende Regulierung der relativen Mengen der
nacheinander eingespritzten Materialien die Erzie
lung einer besonderen Verstärkung in bestimmten
Zonen, insbesondere an den Montage- und Befesti
gungspunkten des Reflektorgehäuses, indem dorthin
ein großes Volumen von Material hoher Steifigkeit
gelangt, durch welches das dritte Material , das
sogenannte Kernmaterial, in diesen Zonen nicht hin
durchdringen kann.
Die Erfindung betrifft auch einen nach obigem Ver
fahren hergestellten Reflektor.
Die Erfindung wird besser verständlich beim Lesen
der nachfolgenden Beschreibung, worin auf die beige
fügte Zeichnung Bezug genommen wird, die folgendes
darstellt:
Fig. 1 ist eine schematische Schnittansicht eines
Teils einer Spritzvorrichtung für die Anwendung des
Verfahrens nach einer Anwendungsform der Erfindung.
Fig. 2 ist eine Schnittansicht eines Teils der
Spritzform nach Durchführung der aufeinanderfolgen
den Einspritzvorgänge für eine Anwendungsform und
Fig. 3 entspricht der Fig. 2 im Hinblick auf eine
Variante.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Anwendungsform wer
den drei thermoplastische Materialien nacheinander
eingespritzt.
Als nicht einschränkend zu verstehendes Beispiel
haben die thermoplastischen Materialien eine der
nachstehenden gewichtsanalytischen Zusammensetzun
gen:
Zusammensetzung No. 1 | |
Erstes eingespritztes Material: | |
Polyamid 6.6: | 100% |
Zweites eingespritztes Material: | |
Polyamid 6.6: | 50% |
Glasfasern: | 20% |
Wollastonit: | 20% |
Alu-Fasern: | 10% |
Drittes eingespritztes Material: | |
Polyamid 6.6: | 50% |
Glimmer: | 40% |
Graphit: | 10% |
Zusammensetzung No. 2 | |
Erstes eingespritztes Material: | |
Phenylenpolysulfid (PPS): | 80% |
Titandioxid (TiO2): | 20% |
Zweites eingespritztes Material: | |
PPS: | 40% |
Glasfasern: | 60% |
Drittes eingespritztes Material: | |
PPS: | 50% |
Talk: | 40% |
Graphit: | 10% |
Die Einspritzung erfolgt durch eine einzige Düse 1
in einen Formenhohlraum 2, der durch einen Kolben 3
verschlossen ist. Gegenüber der Düse 1 ist auf be
kannte Weise ein Auswerfer 4 angeordnet.
Wie bereits erwähnt, kann man auch drei verschiedene
Einspritzdüsen für jedes Material verwenden, wobei
jede Düse in der Temperatur einzeln reguliert werden
kann, so daß jede Düse einen Zuführkanal der Form
speist, der koaxial zum Einlauf in einen Teil ein
mündet, der mit dem restlichen Stück durch eine
Sollbruchstelle verbunden ist.
Entsprechend dem Verfahren nach der Erfindung wird
zunächst ein thermoplastisches Material mit sehr
geringem Füllstoffanteil oder ohne Füllstoff 5 ein
gespritzt, welches dazu bestimmt ist, eine Haut zu
bilden, die direkt metallisiert werden kann. An
schließend spritzt man ein thermoplastisches Mate
rial 6 mit einem hohen Anteil an mineralischen,
metallischen oder anderen Fasern ein und schließlich
wird ein drittes isotropes thermoplastisches Mate
rial 7 mit mineralischem oder organischem Füllstoff
anteil eingespritzt.
Das Material 7 treibt das Material 6 in den Hohlraum
2 und letzteres treibt wiederum das Material 5 an
und bewirkt, daß es die Oberfläche der Form 2-3 be
deckt und eine Haut bildet. Das Material 6 seiner
seits bildet eine dünne Schicht, die von der Haut
des Materials 5 umgeben ist, und gewährleistet die
mechanische Steifigkeit der Einheit. Schließlich
bildet das Material 7 das Kernstück des Reflektors
und gewährleistet infolge seiner isotropen Beschaf
fenheit die gewünschte geometrische Form und Unver
formbarkeit.
In dem Beispiel gemäß Fig. 2 ist die Menge des Mate
rials 7 so beschaffen, daß am Rand des Scheinwerfers
ein großes Volumen von starrem Material 6 verbleibt,
welches somit diese äußere Montage- und Befesti
gungszone verstärkt.
Bei dem Beispiel aus Fig. 3 ist die Verteilung der
Materialien 5, 6 und 7 im wesentlichen gleichmäßig.
Im Falle dieser beiden Beispiele erzielt man durch
die beschriebene Auswahl und Verteilung der Mate
rialien direkte Formteile, die eine geringe, gleich
mäßige Schrumpfung, keinerlei Nachschrumpfung sowie
geringe und isotrope Wärmedehnungen aufweisen, zu
mindest in der gesamten festgelegten optischen Nutz-
Reflexionszone, sowie im wesentlichen Montage- und
Befestigungszonen sehr guter Steifigkeit.
Nach Einspritzung des Kernmaterials 7 kann man na
türlich eine neuerliche Einspritzung des Materials 5
vornehmen, um die Vertiefung der Form aufzufüllen
und den nachfolgenden Spritzzyklus einzuleiten.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung eines Reflektors, ins
besondere für einen Kraftfahrzeug-Scheinwerfer, wo
bei nacheinander in eine Form (2, 3) ein thermo
plastisches Material mit sehr geringer oder ohne
Füllung (5), welches einen Teil des Formenhohlraums
ausfüllt, und anschließend ein isotropes thermo
plastisches Material eingespritzt wird, welches
durch einen mineralischen oder organischen Füllstoff
(7) verstärkt ist, wodurch das erste eingespritzte
Material (5) eine Haut bildet, während das zweite
Material (7) einen mechanischen Kern für den Reflek
tor bildet, dadurch gekennzeich
net, daß vor dem Einspritzen des isotropen
Materials mit Füllstoff (7) ein thermoplastisches
Material (6) mit hohem Faseranteil eingespritzt
wird, welches wenigstens teilweise eine Zwischen
schicht hoher Steifigkeit bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei den
Fasern des thermoplastischen Materials (6) mit hohem
Faseranteil um mineralische Fasern wie z.B. Glas-,
Kohlenstoff-, Wollastonitfasern oder um organische
Fasern wie Aramide handelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei den
Fasern des thermoplastischen Materials (6) mit hohem
Faseranteil um Metallfasern handelt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die genannten
Metallfasern aus der Gruppe der Titan-, Edelstahl-,
Alu-, Nickel-Kobalt-Legierungs-Fasern und aus Mi
schungen derselben ausgewählt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die aufeinanderfolgenden Spritzvorgänge durch nur
eine Düse (1) vonstatten gehen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die aufeinanderfolgenden Spritzvorgänge durch ver
schiedene Düsen vonstatten gehen, durch deren Kanal
jeweils nur eines der Materialien zugeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
man nach Einspritzung des mit einem mineralischen
oder organischen Füllstoff verstärkten isotropen
Materials (7) wieder einen Rohstoff (5) ohne oder
mit nur geringer Füllung einspritzt.
8. Mit dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
7 hergestellter Reflektor, dadurch ge
kennzeichnet, daß er eine Haut (5) aus
thermoplastischem Material ohne oder mit nur gerin
gem Füllstoffanteil enthält, die eine Schicht (6)
aus thermoplastischem Material mit hohem Faseranteil
bedeckt, die wiederum einen Kern (7) aus isotropem
Kunststoff mit mineralischem oder organischem Füll
stoffanteil bedeckt.
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