DE3940146A1 - Verfahren und vorrichtung zur aenderung der lichtdaempfung bei unterschiedlichem lichtdurchtrittswinkel - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur aenderung der lichtdaempfung bei unterschiedlichem lichtdurchtrittswinkelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Änderung
der Dämpfung des Glasscheiben o. ä. Flächen durchdringenden
Lichtes bei unterschiedlichem Einfallwinkel, bei dem der
Glasscheibe zugeordnete Flüssigkeitskristallzellen ent
sprechend den Anforderungen über elektrische Spannungsfelder
beeinflußt werden. Die Erfindung betrifft außerdem eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit der Glas
scheibe zugeordneten elektrischen Leitungen, einer Energie
quelle und der Glasscheibe zugeordneten, über die erzeugten
Spannungsfelder ausrichtbaren Flüssigkeitskristallzellen
(LCD-Zellen).
Bekannt sind Verfahren, mit denen die Lichtdurch
lässigkeit von Scheiben u. ä. Flächen bleibend verändert
wird. Hier ist insbesondere die Metallbedampfung, Verspiege
lung und die farbige Ausbildung solcher Gegenstände zu
nennen. Weiter ist es bekannt, die Lichtdurchlässigkeit
durch Selbsttönung durch UV-Lichteinwirkung zu verändern
und schließlich Flüssigkeitskristalle in Scheiben zu inte
grieren, die durch elektrische Spannungsfelder zu einer
Verdunkelung der Scheibe führen (DE-OS 38 22 796.7,
DE-OS 31 42 717, DE-OS 32 05 056, DE-OS 31 28 964,
DE-OS 36 43 690, DE-OS 32 23 407 und DE-OS 25 53 976).
Den mit Spannungsfeldern arbeitenden Verfahren ist gemein
sam, daß sie zwar eine steuerbare Verdunkelung der Scheibe
ermöglichen, daß dabei aber der jeweilige Lichteinfallwinkel
nicht berücksichtigt wird. Diese Scheiben weisen bisher
bisher vor allem eine Verringerung der Lichtdurchlässigkeit
für etwa rechtwinklig einfallendes Licht auf. Zwar besteht
auch eine Dämpfungswirkung für schräg einfallendes Licht,
doch beschränkt sich diese Wirkung auf relativ geringe
Abweichungen vom rechtwinkligen Lichteinfall.
So kann es beispielsweise geschehen, daß eine lotrecht
stehende Fensterscheibe gegen horizontalen Lichteinfalls
verdunkelt und damit undurchsichtig ist, daß aber das
Sonnenlicht aus hochstehender Sonne nahezu ungehindert
einfallen kann, da es im spitzen Winkel auf und durch die
Scheibe fällt. Dieser Effekt kann mal erwünscht, mal uner
wünscht sein. Unerwünscht ist ein solcher Effekt bei dem
Versuch, die intensive Einstrahlung einer hochstehenden
Sonne zu verhindern. Erwünscht wäre dieser Effekt bei einer
stark geneigten Heckscheibe eines Automobils, die das da
nahezu rechtwinklig einfallende Sonnenlicht gut dämpfen
könnte und dem Fahrer trotzdem einen ungehinderten Blick
nach außen gestatten würde. Doch verändert sich mit dem
Sonnenstand auch der Einfallwinkel des Lichtes, ganz davon
abgesehen, daß sich auch die Fahrzeugposition laufend
ändert, wodurch es ebenfalls zu Änderungen des Einfall
winkels kommen kann. Dabei ist besonders nachteilig, daß
sich die Dämpfungswirkung unter Umständen laufend und kurz
fristig verändert, so daß der Fahrer eher irritiert als
geschützt ist.
Problematisch kann darüber hinaus ein bestimmter Licht
einfallwinkel sein, beispielsweise durch die Scheinwerfer
entgegenkommender Fahrzeuge bei Nachtfahrt. Eine vollstän
dige Verdunkelung der Windschutzscheibe würde Probleme
bringen, so daß man bisher allenfalls eine gewisse
Mattierung bzw. Beschichtung auf diese Scheiben aufbringt,
um ein geringes Maß an Dämpfung zu erzielen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auch
störendes, unter einem ungünstigen und/oder wechselnden
Winkel einfallendes Licht sicher beim Durchtreten einer
Glasscheibe o. ä. zu dämpfen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die LCD-Zellen unter Berücksichtigung des jeweiligen Licht
einfallwinkels durch gezielt schaltbare Spannungsfelder
beeinflußt und diesen entsprechend ausgerichtet werden.
Bei Einsatz dieses Verfahrens können die LCD-Zellen
wie die Lamellen einer Fensterjalousie schräggestellt
werden, so daß das durchdringende Licht gezielt gedämpft
werden kann, auch dann, wenn es unter einem extremen Winkel
durch die Glasscheibe o. ä. Fläche hindurchtritt. Die
LCD-Zellen in der Scheibe stellen sich bei Anlegen des
entsprechend verlaufenden Spannungsfeldes entsprechend
dem Winkel dieser beiden Spannungsfelder ein. Dabei kann
durch Wahl der jeweiligen Spannungsfelder auf beiden Seiten
der Glasscheibe der Winkel, in dem sich die LCD-Zellen
ausrichten, vorgegeben werden.
Nach einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung
ist vorgesehen, daß die auf beiden Seiten der Glasscheibe
angeordneten Spannungsfelder von Seite zu Seite parallel
oder dem Lichteinfallwinkel entsprechend phasenverschoben
zueinander geschaltet werden. Über diese phasenverschobene
Schaltung der Spannungsfelder wird der Winkel vorgegeben,
unter dem die Spannungsfelder verlaufen und unter dem sich
dementsprechend die LCD-Zellen ausrichten.
Um eine leichte Anpassung an den jeweiligen Lichtein
fall bzw. den Winkel des einfallenden Lichtes zu erreichen,
sieht die Erfindung vor, daß der Lichteinfallwinkel gemessen
und die Phasenverschiebung elektronisch angepaßt wird.
Dabei kann der Lichteinfallwinkel in gewissen zeitlichen
Abständen oder auch entsprechend der Lichtintensität über
prüft werden, um dann die Phasenverschiebung der Spannungs
felder entsprechend zu ändern und dem jeweiligen Lichtein
fallwinkel anzupassen.
Während sich das weiter vorn beschriebene Verfahren
insbesondere bei Fahrzeugen für die Heckscheibe eignet
oder aber für vergleichbare Scheiben, kann die Frontscheibe
eines solchen Fahrzeuges gegen Blendwirkung entgegenkommen
der Fahrzeugscheinwerfer dadurch gesichert werden, daß
die Lichtintensität bzw. der Lichtschwerpunkt ermittelt
und die Dämpfung der Glasscheibe sektoriell angepaßt durch
Ausrichtung der Flüssigkeitskristallzellen verändert wird.
Dabei wird jeweils der Winkel ermittelt, unter dem das
Licht der entgegenkommenden Scheinwerfer auf die Augen
des Fahrers einwirkt, um genau in diesem Bereich und Sektor
eine Dämpfung durch Anlegen einer Spannung herbeizuführen.
Der übrige Bereich der Frontscheibe bleibt dagegen unbeein
flußt, so daß vorteilhafterweise die Gesamtsicht des Fahrers
deutlich verbessert wird, weil er ohne Beeinträchtigung
der Blendwirkung der entgegenkommenden Fahrzeugscheinwerfer
die Umgebung überwachen kann.
Zur Durchführung des Verfahrens dient eine Vorrichtung,
bei der in eine Glasscheibe Flüssigkeitskristallzellen
integriert oder ihr zugeordnet sind, die über entsprechende
Spannungsfelder, d. h. auf oder im Draht verlegte Drähte
beeinflußt werden können. Eine Ausrichtung dieser LCD-Zellen
wird dabei dadurch erreicht, daß die Glasscheibe mit den
integrierten LCD-Zellen auf beiden Seiten mit schmalst
möglichen Streifen leitenden Materials versehen sind, die
dicht nebeneinander und parallel zu denen auf der jeweils
gegenüberliegenden Seite positioniert und die einzeln oder
gruppenweise mit der Spannungsquelle koppelbar sind. Diese
Streifen können vom Rand der Scheibe her in kürzestem
Abstand und jeweils nur für sehr kurze Zeit nacheinander
unter Spannung gesetzt werden. Eine elektronische Steuerung
sorgt dabei dafür, daß auf jeder Scheibenseite nur bei
spielsweise jeder fünfte, zehnte, oder zwanzigste Streifen
gleichzeitig mit Spannung beaufschlagt ist. Sind zum Zeit
punkt X z. B. die Streifen 3, 13, 23, 33 usw. beaufschlagt,
so sind es zum Zeitpunkt X + 1 die Leitungen 4, 14,
24, 34 usw. und zum Zeitpunkt X + 2 die Leitungen 5, 15,
25, 35 usw. und das auf jeweils beiden Seiten der Glas
scheibe. Die LCD-Zellen in der Glasscheibe werden sich
nun entsprechend im Kraftfeld zwischen den jeweils unter
Spannung stehenden Streifen auf beiden Seiten der Glas
scheibe ausrichten. Stehen auf beiden Seiten der Glasscheibe
jeweils die Streifen gleicher Nummer unter Spannung, so
werden sich die LCD-Zellen rechtwinklig zur Glasscheibe
einstellen, da sich die unter Spannung stehenden Streifen
genau gegenüberliegen. Wird jedoch eine Phasenverschiebung
eingestellt, so daß z. B. auf der einen Scheibenseite gleich
zeitig die Leitungen 5, 15, 25, 35 usw. und auf der anderen
Scheibenseite die Leitungen 7, 17, 27, 37 usw. unter Span
nung stehen, so werden sich die LCD-Zellen, die durch die
versetzte Lage der Streifen 5 auf der einen und der
Streifen 7 auf der anderen Seite der Glasscheibe vorgegeben
wird. Die LCD-Zellen stehen somit nicht mehr rechtwinklig
zur Fläche der Glasscheibe, der Dämpfungseffekt für Licht
durchtritt ist entsprechend verschoben. Hierbei macht sich
die Erfindung zusätzlich eine Eigenschaft des LCD-Materials
und die Trägheit in der Wahrnehmungsfähigkeit des mensch
lichen Auges nutzbar. Das LCD-Material richtet sich an
einem Kraftfeld schneller aus als es sich bei Wegfall des
Kraftfeldes verwirbelt. Aus diesem etwas trägen Verhalten
bei Spannungswegfall ergibt sich eine Verzögerung beim
Abbau der Lichtdämpfung. Bevor die Dämpfungswirkung ganz
verschwunden ist, ist durch Spannungszuschaltung schon
wieder ein neues Kraftfeld vorhanden. Die Trägkeit des
menschlichen Auges wirkt hier ebenfalls unterstützend
ähnlich der Wahrnehmung des Lichtes von mit Wechselstrom
beaufschlagten Glühlampen.
Weiter vorn ist bereits erwähnt, daß die Zuschaltung
der Spannung über eine elektronische Steuerung erfolgt,
wobei es von Vorteil ist, wenn der Spannungsquelle eine
elektronische Steuerung und ein Prozessor für die phasen
verschobene oder parallele Spannungsbeaufschlagung zuge
ordnet ist, die mit den Streifen auf beiden Seiten der
Glasscheibe verbunden ist. Über diese elektronische Steue
rung mit Prozessor kann dann gleichzeitig auch eine jeweils
gewünschte Änderung der Phasenverschiebung eingestellt
werden, je nachdem, welches Empfinden der Fahrer hat und
welches er durch Änderung der Phasenverschiebung berück
sichtigt haben will.
Eine Automatik bezüglich der Einstellung der Phasen
verschiebung wird dadurch erreicht, daß der elektronischen
Steuerung ein die Richtung des einfallenden Lichtes er
mitteltender Sensor zugeschaltet ist. Über diesen Sensor
kann die Richtung des einfallenden Lichtes ermittelt und
über den Prozessor und die elektronische Steuerung dann
eine Berücksichtigung bewerkstelligt werden.
Gemäß der kritischen Bewertung der bekannten Verfahren
und Vorrichtungen kann es zweckmäßig sein, nur in bestimmten
Teilen bzw. Bereichen einer Glasscheibe die Lichtdurch
lässigkeit zu verringern und dieses ggf. auch nur kurzzeitig
zu tun. Dies kann zur Ausschaltung von Blendwirkungen hilf
reich, indem exakt nur die blendende Lichtquelle gegenüber
den Augen des Geblendeten abgedeckt wird und zwar durch
eine genau auf der Verbindungslinie positionierte Fläche
auf der Scheibe. Die Lage dieser Fläche auf der Scheibe
bzw. in der Scheibe wird dabei fortlaufend korrigiert
werden, wie auch die Abstimmung der Dämpfungseigenschaft
des Scheibenbereiches auf den Lichteinfallswinkel. Hierzu
ist vorgesehen, daß die Streifen als ein Gitterwerk von
sich kreuzenden Leitern auf beiden Seiten der Glasscheibe
angeordnet sind. Diese Streifen sind wie weiter vorne
bereits erwähnt in sehr dichtem Abstand zueinander parallel
angeordnet. Auf diese Weise wird auf jeder Scheibenseite
ein kartesisches Koordinatensystem geschaffen, dessen
Schnittpunkte sich auf beiden Scheibenseite gegenüberliegen.
Dabei ist es von Vorteil, wenn die Streifen auf einer
Seite von horizontal verlaufenden und dann im Abstand von
den Kanten rechtwinklig abgebogenen und zur benachbarten
Kante zurückführenden Leitern und auf der anderen Seite
gegenläufig verlaufenden Leitern gebildet sind. Stehen
sich die Umlenkpunkte auf beiden Scheibenseiten zum selben
Zeitpunkt gegenüber, so wird sich das LCD-Material in den
Scheiben vom Umlenkpunkt her der einen zu dem der anderen
Glasscheibe ausrichten, womit sich ein kleiner Dämpfungs
punkt auf der Glasscheibe ergibt. Überlappen sich zwei
Streifenwinkel jeder Seite, so werden sich vier kleine
Dämpfungspunkte ergeben, bei der Überlappung von jeweils
drei Winkeln entsprechend neun Punkte usw. Der Vorteil
bei dieser Ausbildung des Gitterwerkes ist, daß immer genau
die Anzahl an Dämpfungsfeldern entstehen bzw. erzeugt
werden, die den Blendquellen entsprechend benötigt werden.
Eine vereinfachtere Ausführung hierzu sieht vor, daß
die Streifen auf einer Seite der Glasscheibe senkrecht
und auf der anderen Seite horizontal verlaufend angeordnet
sind. Auch hierbei ergeben sich Kreuzungspunkte bzw. ein
Kreuzungfeld bzw. Dämpfungsfeld. Eine solche Ausbildung
ist vorteilhaft, wenn Blendquellen nur in einer Ebene er
wartet werden. Dagegen bei Blendquellen auf mehreren Ebenen
ist nicht auszuschließen, daß durch die geometrischen Zwänge
mehr Dämpfungsfelder entstehen als Blendquellen vorhanden
sind.
Auf die beschriebene Art und Weise kann beispielsweise
die Scheibe der Flugzeugkanzel sektoriell abgedunkelt
werden, solange dieses Flugzeug sich auf gleichbleibendem
Kurs befindet. Das gleiche gilt auch für Lokomotiven oder
für Fahrzeuge, die auf gerade Autobahnen fahren. Hierfür
würde sich eine Steuerung anbieten, die das Dämpfungsfeld
nach Größe und Position ähnlich der heute üblichen
klapp- und schwenkbaren Sonnenblenden steuert. Bei Nacht
fahrten von Kraftfahrzeugen dagegen reicht eine solche
Steuerung nicht aus. Hierfür sieht die Erfindung vor, daß
zusätzliche Sensoren zur Identifizierung störender Licht
quellen vorgesehen und mit dem Prozessor verbunden sind.
Über den Sensor wird die Zahl und die Position der Blend
quellen fortlaufend ermittelt und in Relation zur bekannten
Position des Fahrerkopfes gesetzt, um dann die Dämpfungs
flächen auf der Scheibe entsprechend zu steuern. Dem Fahrer
verbleibt hierbei nur die gelegentliche Justierung der
Dämpfungsfläche in Abstimmung auf die individuellen Werte
(Abstand von der Scheibe, Höhe des Kopfes entsprechend
der Körpergröße, evtl. Abstand der Augen voneinander usw.).
Eine Justierungsmöglichkeit besteht prinzipiell auch beim
Einstellen eines Schwellenwertes, unterhalb dessen keine
Dämpfung notwendig ist.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß sowohl
bezüglich des Heckbereiches wie auch bei entsprechender
Ausbildung des Windschutzscheibenbereiches bei Fahrzeugen
u. ä. Einrichtungen eine direkte Blendwirkung ausgeschaltet
werden kann. Damit entfällt die Notwendigkeit für die
menschliche Pupille sich auf die direkte Blendwirkung einzu
stellen, so daß sich ein erheblich verbessertes Sehvermögen
auch in der Dunkelheit ergibt. Damit ist eine Erhöhung
der Verkehrssicherheit verbunden. Bei einer Abdeckung nur
der Blendquellen selbst, also z. B. nur der Scheinwerfer
der entgegenkommenden Fahrzeuge, bleibt dieses und auch
dessen Umgebung erheblich besser sichtbar. Bezüglich des
Heckfensters kann der Fahrer bei Sonneneinstrahlung die
Scheibe so einstellen, daß das schräg von oben einfallende
Sonnenlicht optimal gedämpft wird, während seine horizontale
Sicht unbehindert bleibt. Nachts kann er die Scheibe so
einstellen, daß die Blendwirkung hinter ihm herfahrender
Fahrzeuge minimiert wird. Unabhängig hiervon verbleibt
ihm die Möglichkeit, durch Veränderung der Größe, der
Spannung, den Grad der Dämpfung einzustellen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegen
standes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausfüh
rungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und
Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Glasscheibe
mit integrierten Flüssigkeitszellen,
Fig. 2 eine für die Beschichtung von Glasscheiben
geeignete Folien mit integrierten Flüssig
keitskristallzellen,
Fig. 3 eine weitere Ausbildung der in Fig. 2
gezeigten Folie,
Fig. 4 ein Gitterwerk für die sektorielle
Dämpfung von Glasscheiben und
Fig. 5 eine andere Ausbildung des Gitterwerks
in Draufsicht.
Fig. 1 zeigt eine überdimensioniert dargestellte Glas
scheibe (1) mit nicht im einzelnen wiedergegebenen, darin
integrierten Flüssigkeitskristallzellen (LCD-Zellen) (2,
3, 4). Auf beiden Seiten (5, 6) der Glasscheibe (1) sind
schmalstmögliche Streifen (7, 8) und genau gegenüberliegend
(9, 10) auf die Glasscheibe aufgebracht, über die bei An
legen ein Spannungsfeld erzeugt wird, das die Flüssigkeits
kristallzellen (2, 3, 4) entsprechend ausrichtet.
Fig. 1 verdeutlicht, daß durch die jeweilige Schaltung
genau gegenüberliegender Streifen (7, 9) bzw. in einem
Winkel zueinander verlaufenden Streifen (7, 10 bzw. 9,
8) eine Schrägstellung der LCD-Zellen (2, 3, 4) erzwungen
werden kann, wie sie in Fig. 1 angedeutet ist. Dadurch
wird eine Dämpfung auch dann erreicht, wenn die Licht
strahlen abweichend von der Horizontalen die Glasscheibe
(1) durchdringen wollen. Die einzelnen LCD-Zellen wirken
dann als Lamellen einer Jalousie, die die Lichtstrahlen
entsprechend dämpfen bzw. am Durchtreten behindern.
Fig. 2 gibt eine Folie (11) wieder, in der in Bläschen
(12) LCD-Zellen untergebracht sind. Auf die Folie (11)
mit den integrierten LCD-Zellen ist eine leitende Schicht
(14) aufgebracht, über die die Ausrichtung der einzelnen
LCD-Zellen bewirkt wird. Dazu ist die leitende Schicht
(14) und auch die gemäß Fig. 3 darüber verlegte leitende
Schicht (13) aus einer Vielzahl von Streifen (7, 8 bzw.
9, 10) bestehend ausgebildet, wobei sie allerdings als
Fläche bzw. Folie aufgebracht, vorzugsweise aufgeklebt
werden kann.
Bei der aus Fig. 2 und Fig. 3 ersichtlichen Lösung
ist es möglich, eine entsprechende Folie auf eine Glas
scheibe aufzubringen, so daß entsprechende bereits vorhan
dene Einrichtungen ohne allzu große Probleme mit Hilfe
der Erfindung umgerüstet werden können, um so den Schutz
vor winkligem oder horizontalem Lichteinfall zu schützen
oder genauer gesagt den Lichteinfall so zu bedämpfen, daß
eine Behinderung nicht auftritt.
Bei der aus Fig. 1, Fig. 2 und Fig. 3 ersichtlichen
Ausführung können die einzelnen Streifen (7, 8, 9, 10)
vom Rand der Glasscheibe (1) her in kürzestem Abstand und
jeweils nur für sehr kurze Zeit nacheinander unter Spannung
gesetzt werden. Die hier nicht dargestellte elektronische
Steuerung sorgt dafür, daß auf jeder Seite (5 und 6) der
Glasscheibe (1) beispielsweise nur jeder 5., 10. oder 20.
Streifen gleichzeitig mit Spannung beaufschlagt ist. Dadurch
ist es möglich, die dazwischenliegenden LCD-Zellen so zu
beeinflussen, wie der Winkel der jeweils gleichzeitig auf
beiden Seiten (5, 6) der Glasscheibe mit Spannung beauf
schlagten Streifen (7, 9 oder 7, 10) vorgibt.
Fig. 4 und auch die Fig. 5 zeigen eine Ausführung,
bei der auf beiden Seiten (5, 6) der Glasscheibe (1) ein
Gitterwerk (15) aus sich kreuzenden Streifen (7, 8, 9, 10)
angeordnet ist. Diese Streifen (7, 8, 9, 10) sind aus
leitendem Material hergestellt und werden in sehr dichtem
Abstand zueinander parallel verlaufend auf die Glasscheibe
(1) aufgebracht. Auf diese Weise wird auf jeder Seite (5,
6) der Glasscheibe (1) ein kartesisches Koordinatensystem
geschaffen, dessen Schnittpunkte sich auf beiden Seiten
(5, 6) der Glasscheiben gegenüberliegen, was anhand der
Fig. 4 verdeutlicht ist.
Von den Kanten der Glasscheibe (1) wird für jede Seite
(5, 6) der Glasscheibe nun Spannung an die Streifen (7,
8, 9, 10) gelegt und zwar so, daß der Stromfluß auf der
Seite (6) der Glasscheibe (1) über den Streifen (7) von
der Kante (16) bis zur Abwinklung des Leiters (7) geführt
wird, um dann senkrecht nach unten zur Kante (17) geleitet
zu werden. Auf der anderen Seite (5) der Glasscheibe (1)
wird der Stromfluß von der Kante (18) zur Mitte bis zur
Knickstelle des Streifens (9) geführt, um dann bis zur
Kante (19) zu fließen. Stehen sich die Umlenkpunkte auf
beiden Seiten (5, 6) der Glasscheibe (1) zum selben Zeit
punkt gegenüber, so wird sich das LCD-Material in der Glas
scheibe (1) vom Umlenkpunkt der einen zu dem der anderen
Seite (5, 6) ausrichten, womit sich ein kleiner Dämpfungs
punkt auf der Glasscheibe (1) ergibt. Überlappen sich zwei
Streifenwinkel jeder Seite (5 oder 6), so werden sich vier
kleine Dämpfungspunkte ergeben, bei der Überlappung von
jeweils drei Winkelstreifen entsprechend neun Punkte usw.
In Fig. 5 ist die Möglichkeit dargestellt, auf der
einen Seite (5) nur eine entsprechende Zahl von senkrechten
Streifen (9) zu beaufschlagen und auf der anderen Seite
(6) der Glasscheibe (1) eine entsprechende Zahl von
waagerecht verlaufenden Leitern (7). Auch hierbei ergeben
sich Kreuzungspunkte bzw. ein Kreuzungsfeld bzw. Dämpfungs
feld und damit eine sektorielle Dämpfung einer wesentlich
größeren Scheibenfläche.
Über die beschriebene Vorrichtung ist es auch möglich,
Schriften und Zeichnungen auf einer solchen Glasscheibe
wiederzugeben, wobei dies einfach durch Zu- und Abschalten
von kleinen Leitungsflächen verwirklicht wird. Mit einer
entsprechend geschickten Steuerung und dem dazu nötigen
Prozessor ist eine beliebige Darstellung von Schriftzeichen
und Zeichnungen und auch von bewegten Bildern denkbar,
wenn die Vorgaben von einem elektronischen Speichersystem
abgerufen werden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Änderung der Dämpfung des Glasscheiben
o. ä. Flächen durchdringenden Lichtes bei unterschiedlichem
Einfallwinkel, bei dem der Glasscheibe zugeordnete Flüssig
keitskristallzellen (LCD-Zellen) entsprechend den Anforde
rungen über elektrische Spannungsfelder beeinflußt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die LCD-Zellen unter Berücksichtigung des jeweiligen
Lichteinfallwinkels durch schaltbare Spannungsfelder beein
flußt und diesen entsprechend ausgerichtet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf beiden Seiten der Glasscheibe angeordneten
Spannungsfelder von Seite zu Seite parallel oder dem Licht
einfallwinkel entsprechend phasenverschoben zueinander
geschaltet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lichteinfallwinkel gemessen und die Phasenverschie
bung elektronisch angepaßt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtintensität bzw. der Lichtschwerpunkt ermittelt
und die Dämpfung der Glasscheibe sektoriell angepaßt durch
Ausrichtung der Flüssigkeitskristallzellen verändert wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 oder einem oder mehreren der nachgeordneten
Ansprüche, mit der Glasscheibe zugeordneten elektrischen
Leitungen, einer Energiequelle und der Glasscheibe zuge
ordneten, über die erzeugten Spannungsfelder ausrichtbaren
Flüssigkeitskristallzellen (LCD-Zellen),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Glasscheibe (1) mit den integrierten LCD-Zellen
(2, 3, 4) auf beiden Seiten (5, 6) mit schmalstmöglichen
Streifen (7, 8, 9, 10) leitenden Materials versehen sind,
die dicht nebeneinander und parallel zu denen auf der
jeweils gegenüberliegenden Seite positioniert und die
einzeln oder gruppenweise mit der Spannungsquelle koppelbar
sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spannungsquelle eine elektronische Steuerung und
ein Prozessor für die phasenverschobene oder parallele
Spannungsbeaufschlagung zugeordnet ist, die mit den Streifen
(7, 8, 9, 10) auf beiden Seiten (5, 6) der Glasscheibe
(1) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 und Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der elektronischen Steuerung ein die Richtung des ein
fallenden Lichtes ermittelnder Sensor zugeschaltet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streifen (7, 8, 9, 10) als ein Gitterwerk (15)
von sich kreuzenden Leitern auf beiden Seiten (5, 6) der
Glasscheibe (1) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streifen (7, 8, 9, 10) auf einer Seite (5) von
horizontal verlaufenden und dann im Abstand von den Kanten
(16) rechtwinklig abgebogenen und zur benachbarten Kante
(17) zurückführenden Leitern und auf der anderen Seite
(6) gegenläufig verlaufenden Leitern gebildet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Streifen (7, 8, 9, 10) auf einer Seite (5) der
Glasscheibe (1) senkrecht und auf der anderen Seite (6)
horizontal verlaufend angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzliche Sensoren zur Identifizierung störender
Lichtquellen vorgesehen und mit dem Prozessor verbunden
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893940146 DE3940146A1 (de) | 1989-12-05 | 1989-12-05 | Verfahren und vorrichtung zur aenderung der lichtdaempfung bei unterschiedlichem lichtdurchtrittswinkel |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19893940146 DE3940146A1 (de) | 1989-12-05 | 1989-12-05 | Verfahren und vorrichtung zur aenderung der lichtdaempfung bei unterschiedlichem lichtdurchtrittswinkel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3940146A1 true DE3940146A1 (de) | 1991-06-06 |
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ID=6394818
Family Applications (1)
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DE19893940146 Withdrawn DE3940146A1 (de) | 1989-12-05 | 1989-12-05 | Verfahren und vorrichtung zur aenderung der lichtdaempfung bei unterschiedlichem lichtdurchtrittswinkel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3940146A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8619249B2 (en) | 2007-10-26 | 2013-12-31 | Koninklijke Philips N.V. | Light angle selecting light detector device |
US8640991B2 (en) | 2007-06-15 | 2014-02-04 | Airbus Operations Gmbh | Window for aircraft with microstructure as a sunscreen |
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1989
- 1989-12-05 DE DE19893940146 patent/DE3940146A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US8640991B2 (en) | 2007-06-15 | 2014-02-04 | Airbus Operations Gmbh | Window for aircraft with microstructure as a sunscreen |
DE102007027735B4 (de) * | 2007-06-15 | 2015-02-05 | Airbus Operations Gmbh | Flugzeugfenster mit Mikrostruktur als Sonnenschutz |
US8619249B2 (en) | 2007-10-26 | 2013-12-31 | Koninklijke Philips N.V. | Light angle selecting light detector device |
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